21. Februar 2003 - Architekturzentrum Wien
Der Juyvorsitzende Friedrich Kurrent verfeinerte die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs um die Option eines Zubaus in südlicher Richtung, eine Möglichkeit, die das einstimmig jurierte Siegerprojekt von Halle 1 als städtebauliche Königsidee erkannte. Ein fünf Meter tiefer Erweiterungsbau ummantelt den bestehenden Gang des Südosttraktes, wodurch eine Aufstockung oder die Verbauung des lichtbringenden Innenhofs vermieden werden konnten. Bei der Rekonstruktion des Bestands ging man den Weg einer „schöpferischen“ Denkmalpflege. Nachträgliche Applikationen wurden entfernt, die ursprünglichen Qualitäten des Deininger-Baus herausgeschält (Gliederung der Baumaßen, farbige Putzbänder), aber nicht deteilgetreu rekonstruiert. Die vertieften Fensterbänder des Sichtbeton-Neubaus korrespondieren strukturell mit dem Bestand, der Dialog bleibt aber verhalten. Die Architekten über den „beton brút“ ihres mit einem Anerkennungspreis des Salzburger Landespreis 2002 ausgezeichneten Zubaus: „unversiegelt schwört das Bauwerk auf die Säulen des Rechtsstaats: Wahrheit, Transparenz und demokratische Offenheit“. (Text: Gabriele Kaiser)