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25. November 2019Gudrun Hoppe
anthos

Mettmenhaslisee

Naturschutz und Erholungsnutzung können durchaus auch in hochsensiblen Gebieten wie Moor- und Wasserlandschaften mit ihren typischen Lebensräumen zusammen betrachtet und entwickelt werden. Wo Projekte mit viel Fachwissen sowie professionsübergreifend und vernetzt realisiert werden, ­profitieren am Schluss Mensch und Natur.

Naturschutz und Erholungsnutzung können durchaus auch in hochsensiblen Gebieten wie Moor- und Wasserlandschaften mit ihren typischen Lebensräumen zusammen betrachtet und entwickelt werden. Wo Projekte mit viel Fachwissen sowie professionsübergreifend und vernetzt realisiert werden, ­profitieren am Schluss Mensch und Natur.

Der direkt am Siedlungsrand der Gemeinde Niederhasli gelegene, wunderschöne Mettmenhaslisee ist ein beliebter Erholungsort. Als verlandender Söllsee ist er ein Zeuge der letzten Eiszeit – und ausserdem ein kantonales Natur- und Landschaftsschutzobjekt sowie ein Flach- und Hochmoor von nationaler Bedeutung. Die Erhaltung und Förderung der Lebensräume und Arten hat daher höchste Priorität, ohne die Möglichkeit einer Interessenabwägung.

Der Moorsee weist vielfältige ökologische und landschaftliche Werte auf kleinstem Raum auf: Die typischen Lebensräume wie ein Hochmoorrest mit Birken-Föhren-Moorwald, Schneidbinsenriede, verwinkelte Torfstichweiher und grössere Wasserflächen sowie Röhrichte sind Lebensraum für zahlreiche Libellen, Vögel und Reptilien. Am Südufer des Mettmenhaslisees wurde in den 1950er-Jahren ein öffentliches Freibad gebaut, das auch heute noch im Sommer von einheimischen und auswärtigen Gästen rege genutzt wird. Zahlreiche SpaziergängerInnen nutzen Freibad und Seeuferweg als Erholungsraum, was das Gebiet – neben künstlichen Aufschüttungen im Randbereich der Moore – derzeit deutlich beeinträchtigt.

Der hohe Erholungsdruck der Bevölkerung war denn auch der Auslöser für das Anliegen der Gemeinde, die Möglichkeiten für entsprechende Nutzungen im Einklang mit dem Naturschutz weiter zu entwickeln. Die Lösung dieser eher konfliktartigen Ausgangslage kann allerdings nur gelingen, wenn das Kerngebiet von den Störungen durch die Be­sucherInnen entlastet wird und dennoch weiterhin eine attraktive Naherholung möglich bleibt.

Konzeptionelle Ideen

Im Jahr 2010 entwickelte eine vom Gemeinderat eingesetzte Arbeitsgruppe «Natur und Landschaft» Gestaltungs- und Aufwertungsideen für den Mettmenhaslisee. Im Jahr darauf nahm die Gemeinde Kontakt mit der Fachstelle Naturschutz des Kantons auf, die in den Folgejahren einen umfassenden Bericht mit Zielen und Massnahmen aus naturschützerischer Sicht unter Einbezug der Erholungsnutzung erarbeiten liess.[1]

Konkrete Projekte

2018 beauftragten die Gemeinde und die Fachstelle Naturschutz gemeinsam die Zürcher quadra gmbh mit der Umsetzung von ersten Teilprojekten des Konzeptes. Der grosse Erholungsdruck erfordert eine gezielte Lenkung der Erholungsnutzung rund um den See. Dabei gilt es aus Sicht des Naturschutzes, Störungen von sensiblen Schutzgütern zu minimieren. Gleichzeitig sollte die Erlebbarkeit von Natur und Landschaft mit punktuellen Zugängen zum See und zu den Feuchtgebieten gefördert werden. Die konkreten Aufwertungsprojekte wurden in enger Zusammenarbeit mit der Projektgruppe Mettmenhaslisee erarbeitet.

Realisierung

Mit den Zielen «mehr Natur» und «Lenkung der Erholungsnutzung» ist in der ersten Etappe eine grössere Flächen- und Nutzungsrochade vorgesehen. Die bestehende Liegewiese der Badi soll abgetragen und als Riedfläche wiedervernässt werden. Eine neue Liegewiese entsteht auf dem heutigen grossen Parkplatz direkt am See, der planungsrechtlich aus dem Gewässerraum entfernt wird. Der heute wenig einladende, asphaltierte Vorplatz wird höhengestaffelt als ansprechender Eingangsbereich und Veloparkplatz neu angelegt. Der bestehende Seeweg wird zugunsten weiterer Vernässungsflächen 30 bis 40 Meter vom See weg verlegt. In weiteren Etappen sind neben flächigen Aufwertungen auch Aussichtssitze und -plattformen sowie «Hides»[2] vorgesehen, die zum Landschaftserlebnis und zur Naturbeobachtung einladen.

Der Zeitplan für die Umsetzung ist ehrgeizig, nahm aber bisher alle Hürden. Die Bauprojekte wurden im Frühling 2019 eingereicht, die Gemeindeversammlung stimmte dem Projekt am 5. Juni zu. Die Baubewilligung wurde Mitte August erteilt. Die Kantonsarchäologie wird das Vorhaben begleiten, da das Gebiet in einer archäologischen Zone liegt. Mit der Realisierung wird ab September begonnen. Zur Eröffnung der Badesaison im Mai 2020 sollen bereits alle Arbeiten fertiggestellt sein.

Das Projekt Mettmenhaslisee, das Naturschutz und Erholung vereint, zeigt ein beispielhaftes Vorgehen. Vor allem die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten zugunsten einer gemeinsamen Zielsetzung trägt zum Erfolg des Projektes bei. Ziehen alle am gleichen Strick, sind gute und einvernehmliche Lösungen für die Natur und die Erholung möglich, von der beide, häufig getrennt betrachteten Bereiche, profitieren.

Da der Druck auf die Natur im Schweizer Mittelland nach wie vor sehr hoch bleibt, könnte das Projekt als gelungenes Vorbild dienen.


Anmerkungen:
[01] Naturschutzgebiete am Mettmenhaslisee in der Gemeinde Niederhasli, Studie erarbeitet durch das Büro FORNAT, 20. Juli 2016.
[02] Hütte mit Sehschlitzen, durch die Besucher:innen Vögel beobachten können, ohne sie zu stören.

anthos, Mo., 2019.11.25



verknüpfte Zeitschriften
anthos 2019/04 Naturschutz

05. Dezember 2016Gudrun Hoppe
anthos

Garanten für Lebensqualität in der Stadt

Wenn Grünzüge mit Bäumen aus der Landschaft in die Quartiere führen, Parkplätze zu Baumplätzen werden, Strassenräume und Wege zu Alleen, ist viel für die Lebensqualität von Mensch und Tier in Verdichtungsgebieten erreicht. Trotz bestehenden guten Beispielen sind wir noch weit davon entfernt, Bäume als wichtige Strukturgeber in städtebaulichen Überlegungen zu akzeptieren.

Wenn Grünzüge mit Bäumen aus der Landschaft in die Quartiere führen, Parkplätze zu Baumplätzen werden, Strassenräume und Wege zu Alleen, ist viel für die Lebensqualität von Mensch und Tier in Verdichtungsgebieten erreicht. Trotz bestehenden guten Beispielen sind wir noch weit davon entfernt, Bäume als wichtige Strukturgeber in städtebaulichen Überlegungen zu akzeptieren.

Als im 18. Jahrhundert in Anlehnung an die französische Renaissance auch in der Schweiz die ersten Boulevards entstanden, veränderte sich das Bild der Städte. Im Gegensatz zu den engen mittelalterlichen Stadtstrukturen gab es nun neben Licht und Luft auch ausreichend Raum für Strassenbaumpflanzungen. Alleen, die bis dahin ausserhalb der Siedlungen Wege markierten, fanden Einzug in die Stadt. Neben ihrer raumgliedernden und damit städtebaulichen Bedeutung steigerten die Stadtbäume die Lebensqualität der Bevölkerung. Sie trugen effizient zur Staubreduktion bei und verwandelten die neu entstandenen Verkehrsschneisen in attraktive Räume mit Schattenspiel. Das Flanieren unter Bäumen wurde zu einem Qualitätsmerkmal der Stadt und ist es bis heute geblieben.

Bäume brauchen für ihre Entwicklung viel Zeit. Ihre volle Funktion und Schönheit entfalten sie erst nach Jahrzehnten und das auch nur, wenn Bedingungen und Standort optimal ausgebildet sind. Daher müssen sie vorausschauend und für kommende Generationen gepflanzt werden. Dessen sind sich vor allem Stadtplaner, Städtebauer und Architekten häufig leider zu wenig bewusst. In der aktuellen Verdichtungsdiskussion schliesst sich die Frage an, ob ­insbesondere dem Altbaumbestand ausreichende Aufmerksamkeit und entsprechender Schutz zukommen.

Baumstrategien entwickeln

Wir brauchen langfristige städtebauliche Strategien für den Baum! Dies sowohl im öffentlichen Raum wie auch bei Arealentwicklungen für den privaten Wohnungsbau. Ein kurz skizzierter Massnahmenkatalog könnte folgende Eckpunkte enthalten:
Dem Schutz und dem Erhalt gewachsener Strukturen mit alten gesunden Bäumen gebührt eine höhere Priorität.
Adäquate Ersatzmassnahmen bei Verlust von Bäumen, zum Beispiel durch Überbauungen, sind genauer und als verbindlich zu definieren.
Bei Neubauprojekten sind zusätzliche Bäume in ausreichender Anzahl im Verhältnis zur Bewohnerschaft vorzusehen, ähnlich, wie das heute bei Parkplatzverordnungen der Fall ist.
In Baugebieten mit vorwiegend privatem Grund sind parzellenübergreifende Strategien mit Bebauungs- und Baumkonzepten unter Einbezug der Eigentümer und Bewohnerschaft zu etablieren, die langfristig die Umstrukturierung beispielsweise von Einfamilienhausquartieren zu dichteren und doch attraktiven Wohngebieten gewährleisten.
Aufgrund des grossen Potenzials zur Nachverdichtung mit tragenden Grünstrukturen wird der Siedlungsrand als Entwicklungsschwerpunkt definiert, der als baumbestandener Grünraum seine vielseits geforderte vermittelnde Funktion zur freien Landschaft übernimmt. Der Versuch, die Vernetzung durch reduzierte Geschosszahlen in den Bauzonen zu erreichen, war bisher wenig erfolgreich und ist zumindest in der Agglomeration nicht mehr zeitgemäss. Der Siedlungsrand der Zukunft ist hoch – und dafür weniger flächig – bebaut, mit baumbestandenen Zwischenräumen für die Alltagserholung.
Zur Sicherung ihrer Ökosystemdienstleistungen in grösserem Kontext sind Bäume vermehrt als lineare Vernetzungs- und Durchlüftungsstrukturen entlang von Gewässern, Bahnlinien, Strassen, Fuss- und Radwegen und durchgehenden Grünkorridoren zu pflanzen. Erst, wenn diese Strukturen gesichert sind, ist eine Maximierung baulicher Verdichtung angezeigt.

Mithilfe dieses Massnahmenbündels könnte es uns gelingen, auch für künftige Generationen ein angenehmes Klima und eine hohe Lebensqualität in Verdichtungsräumen zu sichern.

anthos, Mo., 2016.12.05



verknüpfte Zeitschriften
anthos 2016/02 Stadtbäume

24. November 2016Gudrun Hoppe
anthos

Erlebnischaraktere an Flussräumen

Flussräume gehören zu unseren wichtigsten Naherholungsgebieten. Unterschiede des Erlebnis­charakters wurden bis anhin nicht näher untersucht. Das Initialprojekt «Vom Rauschen zur Stille» stellt eine auf andere Flussräume übertragbare Methodik vor, die vier Charaktertypen unterscheidet und Ansätze für eine typengerechte Aufwertung entwickelt.

Flussräume gehören zu unseren wichtigsten Naherholungsgebieten. Unterschiede des Erlebnis­charakters wurden bis anhin nicht näher untersucht. Das Initialprojekt «Vom Rauschen zur Stille» stellt eine auf andere Flussräume übertragbare Methodik vor, die vier Charaktertypen unterscheidet und Ansätze für eine typengerechte Aufwertung entwickelt.

Der Hochrhein zwischen Stein am Rhein und Rheinau ist ein wertvoller und sehr gut besuchter Nah­erholungsraum von überregionaler bis internationaler Bedeutung. Als ganz besonderer Flussraum mit vielen landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten, wie beispielsweise der Stadt Stein am Rhein mit ihrem historischen Altstadtkern, dem Klostergut Paradies oder dem international bedeutenden Rheinfall, ermöglicht er Erlebnisse unterschiedlichster Art und Intensität im und am Wasser. Allerdings weist der Flussabschnitt auch Gebiete mit Beeinträchtigungen bei gleichzeitig hohem Aufwertungspotenzial auf.

1. Abschnittsbildung und Typisierung

In einem ersten Schritt unterteilten wir die Rheinufer im betrachteten Perimeter in typische Abschnitte. ­Gesamthaft identifizierten und untersuchten wir 49 Flussabschnitte, wobei wir das rechte und das linke Ufer unabhängig betrachteten.

Die Abschnitte unterscheiden sich insbesondere in ihrem Erlebnischarakter und den Schwerpunkten der Erholungstätigkeiten der Bevölkerung. Charakteristisch sind – und bereits dieser Analyseschritt ist auf andere Flussläufe übertragbar – vier Typen: Die «Stadtlandschaft am Fluss», die «Parklandschaft am Fluss», die «Kulturlandschaft am Fluss» und die «Naturlandschaft am Fluss». Für die 49 Abschnitte wurde auf einer dreistufigen Skala (hoch, mittel, gering) der Erlebniswert ermittelt. Bestehende Abhängigkeiten formulierten wir in Ausgangshypothesen wie «Je höher die Aufenthaltsqualität am Gewässer, umso höher der Erlebniswert». In die Beurteilung flossen positiv beeinflussende ebenso wie störende Faktoren ein. Positive Faktoren sind beispielsweise Ufer mit Kulissenwert, Aufenthaltsbereiche am Wasser und Bereiche mit hoher Gewässerdynamik.

2. Zielbildentwurf

Zielbilder, sogenannte «Strände», umschreiben die spezifische Erholungsqualität. Der Begriff des Strands steht stellvertretend für Freiraum, Musse und Naherholung mit hohem Wasserbezug. Jeder der vier Strandtypen weist eigene Erlebnismöglichkeiten auf und eignet sich für ganz unterschiedliche Erholungstätigkeiten und Wassererlebnisse.

Im nächsten Schritt schieden wir Vorrang­gebiete für unterschiedliche Erholungstätigkeiten und Schwer­­punkte aus, die sich am jeweiligen Hauptcharakter der Flusslandschaft orientieren. Ihre Identifikation steht in engem Zusammenhang mit der Überprüfung und Weiterentwicklung des Fusswegnetzes. Zur Kommunikation der verschiedenen Charaktere der Wege an die Bevölkerung differenzierten wir erneut in vier Möglichkeiten, welche auf ihre Beschaffenheit und das entsprechende Umfeld hindeuten. Zur grafischen Übersetzung wählten wir eine einfache Symbolik: das jeweils geeignete Schuhwerk. So kann der «Stadtstrand» mit dem Stöckelschuh erkundet werden, der «Parkstrand» mit dem Flipflop, der «Landschaftsstrand» mit dem Turnschuh. Der «Naturstrand» sollte ausserhalb der Wege nicht betreten werden – das zugewiesene Icon ist ein Fernglas.

Die Zielbilder geben Hinweise darauf, wie die unterschiedlichen Typen mit mittlerem oder geringem Erlebniswert spezifisch aufgewertet werden könnten: Die Abschnitte mit hohem Erlebniswert gilt es vor allem zu erhalten. Mögliche Aufwertungen für den Stadtstrand sind die Schaffung von Promenaden mit Bäumen wie auch gestaltete Zugänge zum Wasser. Der Parkstrand sollte vielfältige Wasserzugänge, ­Bademöglichkeiten, gestaltete und naturnahe Ufer­bereiche, Schattenplätze und Liegewiesen aufweisen. Für Stadt- und Parkstrand stellt die Erholungsnutzung eine wichtige Vorrangnutzung gegenüber anderen Nutzungen dar. Der Landschaftsstrand eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge entlang renaturierter Flussufer; Zugänge zum Wasser sind wichtige Elemente. Am Naturstrand hat die Natur Vorrang, das Erlebnis und die Naturbeobachtung von Wegen aus sollten jedoch möglich sein.

3. Schwerpunkte und Realisierungs­empfehlungen

Die Aufteilung in die vier grundsätzlichen Typen hilft Schwerpunkte zu setzen. Sie kann gut und allgemein verständlich kommuniziert werden, auch zum Schutz und zur Schonung von empfindlichen, ökologisch wertvollen Gebieten. Abschnitte, die sich als Vorranggebiete für Erholungsräume (Parklandschaft, Parkstrand) eignen, können ermittelt und entsprechend in der Planung festgelegt werden.

Für 40 der 49 Abschnitte konnten wir Aufwertungsempfehlungen formulieren; bereits bestehende Projektideen bezogen wir mit ein. Wir unterschieden fünf Massnahmentypen: Bereinigung von Konflikten, Aufwertungen des Langsamverkehrs, Aufwertungen von Erholungsbereichen, Förderung naturnaher Ufer, Förderung gestalteter Uferzugänge.

Unsere Fliessgewässer sind wichtige und beliebte Naherholungsräume mit wachsender Bedeutung. Aufwertungen zugunsten der Naherholung als angestrebter Nutzung stossen ausserhalb der grossen Städte jedoch häufig auf Hindernisse wie kollidierende Interessen mit dem Naturschutz, der Landwirtschaft oder Investoren mit Über­bauungsabsichten und dem Versprechen «Blick aufs Wasser». In den Agglomerationsräumen wird zunehmend verdichtet gebaut, die Divergenz der ­Bedürfnisse an erreichbare Erholungsräume und deren Verfügbarkeit steigt. Nehmen wir Verdichtung ganzheitlich ernst, ist Naherholung eine wichtige ­Infrastrukturaufgabe, die es inklusive ihrer Finanzierungsmöglichkeiten differenziert zu entwickeln gilt – denn Erholung dient der Gesundheit!

anthos, Do., 2016.11.24



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anthos 2016/04 Masterplan + Freizeit

Presseschau 12

25. November 2019Gudrun Hoppe
anthos

Mettmenhaslisee

Naturschutz und Erholungsnutzung können durchaus auch in hochsensiblen Gebieten wie Moor- und Wasserlandschaften mit ihren typischen Lebensräumen zusammen betrachtet und entwickelt werden. Wo Projekte mit viel Fachwissen sowie professionsübergreifend und vernetzt realisiert werden, ­profitieren am Schluss Mensch und Natur.

Naturschutz und Erholungsnutzung können durchaus auch in hochsensiblen Gebieten wie Moor- und Wasserlandschaften mit ihren typischen Lebensräumen zusammen betrachtet und entwickelt werden. Wo Projekte mit viel Fachwissen sowie professionsübergreifend und vernetzt realisiert werden, ­profitieren am Schluss Mensch und Natur.

Der direkt am Siedlungsrand der Gemeinde Niederhasli gelegene, wunderschöne Mettmenhaslisee ist ein beliebter Erholungsort. Als verlandender Söllsee ist er ein Zeuge der letzten Eiszeit – und ausserdem ein kantonales Natur- und Landschaftsschutzobjekt sowie ein Flach- und Hochmoor von nationaler Bedeutung. Die Erhaltung und Förderung der Lebensräume und Arten hat daher höchste Priorität, ohne die Möglichkeit einer Interessenabwägung.

Der Moorsee weist vielfältige ökologische und landschaftliche Werte auf kleinstem Raum auf: Die typischen Lebensräume wie ein Hochmoorrest mit Birken-Föhren-Moorwald, Schneidbinsenriede, verwinkelte Torfstichweiher und grössere Wasserflächen sowie Röhrichte sind Lebensraum für zahlreiche Libellen, Vögel und Reptilien. Am Südufer des Mettmenhaslisees wurde in den 1950er-Jahren ein öffentliches Freibad gebaut, das auch heute noch im Sommer von einheimischen und auswärtigen Gästen rege genutzt wird. Zahlreiche SpaziergängerInnen nutzen Freibad und Seeuferweg als Erholungsraum, was das Gebiet – neben künstlichen Aufschüttungen im Randbereich der Moore – derzeit deutlich beeinträchtigt.

Der hohe Erholungsdruck der Bevölkerung war denn auch der Auslöser für das Anliegen der Gemeinde, die Möglichkeiten für entsprechende Nutzungen im Einklang mit dem Naturschutz weiter zu entwickeln. Die Lösung dieser eher konfliktartigen Ausgangslage kann allerdings nur gelingen, wenn das Kerngebiet von den Störungen durch die Be­sucherInnen entlastet wird und dennoch weiterhin eine attraktive Naherholung möglich bleibt.

Konzeptionelle Ideen

Im Jahr 2010 entwickelte eine vom Gemeinderat eingesetzte Arbeitsgruppe «Natur und Landschaft» Gestaltungs- und Aufwertungsideen für den Mettmenhaslisee. Im Jahr darauf nahm die Gemeinde Kontakt mit der Fachstelle Naturschutz des Kantons auf, die in den Folgejahren einen umfassenden Bericht mit Zielen und Massnahmen aus naturschützerischer Sicht unter Einbezug der Erholungsnutzung erarbeiten liess.[1]

Konkrete Projekte

2018 beauftragten die Gemeinde und die Fachstelle Naturschutz gemeinsam die Zürcher quadra gmbh mit der Umsetzung von ersten Teilprojekten des Konzeptes. Der grosse Erholungsdruck erfordert eine gezielte Lenkung der Erholungsnutzung rund um den See. Dabei gilt es aus Sicht des Naturschutzes, Störungen von sensiblen Schutzgütern zu minimieren. Gleichzeitig sollte die Erlebbarkeit von Natur und Landschaft mit punktuellen Zugängen zum See und zu den Feuchtgebieten gefördert werden. Die konkreten Aufwertungsprojekte wurden in enger Zusammenarbeit mit der Projektgruppe Mettmenhaslisee erarbeitet.

Realisierung

Mit den Zielen «mehr Natur» und «Lenkung der Erholungsnutzung» ist in der ersten Etappe eine grössere Flächen- und Nutzungsrochade vorgesehen. Die bestehende Liegewiese der Badi soll abgetragen und als Riedfläche wiedervernässt werden. Eine neue Liegewiese entsteht auf dem heutigen grossen Parkplatz direkt am See, der planungsrechtlich aus dem Gewässerraum entfernt wird. Der heute wenig einladende, asphaltierte Vorplatz wird höhengestaffelt als ansprechender Eingangsbereich und Veloparkplatz neu angelegt. Der bestehende Seeweg wird zugunsten weiterer Vernässungsflächen 30 bis 40 Meter vom See weg verlegt. In weiteren Etappen sind neben flächigen Aufwertungen auch Aussichtssitze und -plattformen sowie «Hides»[2] vorgesehen, die zum Landschaftserlebnis und zur Naturbeobachtung einladen.

Der Zeitplan für die Umsetzung ist ehrgeizig, nahm aber bisher alle Hürden. Die Bauprojekte wurden im Frühling 2019 eingereicht, die Gemeindeversammlung stimmte dem Projekt am 5. Juni zu. Die Baubewilligung wurde Mitte August erteilt. Die Kantonsarchäologie wird das Vorhaben begleiten, da das Gebiet in einer archäologischen Zone liegt. Mit der Realisierung wird ab September begonnen. Zur Eröffnung der Badesaison im Mai 2020 sollen bereits alle Arbeiten fertiggestellt sein.

Das Projekt Mettmenhaslisee, das Naturschutz und Erholung vereint, zeigt ein beispielhaftes Vorgehen. Vor allem die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten zugunsten einer gemeinsamen Zielsetzung trägt zum Erfolg des Projektes bei. Ziehen alle am gleichen Strick, sind gute und einvernehmliche Lösungen für die Natur und die Erholung möglich, von der beide, häufig getrennt betrachteten Bereiche, profitieren.

Da der Druck auf die Natur im Schweizer Mittelland nach wie vor sehr hoch bleibt, könnte das Projekt als gelungenes Vorbild dienen.


Anmerkungen:
[01] Naturschutzgebiete am Mettmenhaslisee in der Gemeinde Niederhasli, Studie erarbeitet durch das Büro FORNAT, 20. Juli 2016.
[02] Hütte mit Sehschlitzen, durch die Besucher:innen Vögel beobachten können, ohne sie zu stören.

anthos, Mo., 2019.11.25



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anthos 2019/04 Naturschutz

05. Dezember 2016Gudrun Hoppe
anthos

Garanten für Lebensqualität in der Stadt

Wenn Grünzüge mit Bäumen aus der Landschaft in die Quartiere führen, Parkplätze zu Baumplätzen werden, Strassenräume und Wege zu Alleen, ist viel für die Lebensqualität von Mensch und Tier in Verdichtungsgebieten erreicht. Trotz bestehenden guten Beispielen sind wir noch weit davon entfernt, Bäume als wichtige Strukturgeber in städtebaulichen Überlegungen zu akzeptieren.

Wenn Grünzüge mit Bäumen aus der Landschaft in die Quartiere führen, Parkplätze zu Baumplätzen werden, Strassenräume und Wege zu Alleen, ist viel für die Lebensqualität von Mensch und Tier in Verdichtungsgebieten erreicht. Trotz bestehenden guten Beispielen sind wir noch weit davon entfernt, Bäume als wichtige Strukturgeber in städtebaulichen Überlegungen zu akzeptieren.

Als im 18. Jahrhundert in Anlehnung an die französische Renaissance auch in der Schweiz die ersten Boulevards entstanden, veränderte sich das Bild der Städte. Im Gegensatz zu den engen mittelalterlichen Stadtstrukturen gab es nun neben Licht und Luft auch ausreichend Raum für Strassenbaumpflanzungen. Alleen, die bis dahin ausserhalb der Siedlungen Wege markierten, fanden Einzug in die Stadt. Neben ihrer raumgliedernden und damit städtebaulichen Bedeutung steigerten die Stadtbäume die Lebensqualität der Bevölkerung. Sie trugen effizient zur Staubreduktion bei und verwandelten die neu entstandenen Verkehrsschneisen in attraktive Räume mit Schattenspiel. Das Flanieren unter Bäumen wurde zu einem Qualitätsmerkmal der Stadt und ist es bis heute geblieben.

Bäume brauchen für ihre Entwicklung viel Zeit. Ihre volle Funktion und Schönheit entfalten sie erst nach Jahrzehnten und das auch nur, wenn Bedingungen und Standort optimal ausgebildet sind. Daher müssen sie vorausschauend und für kommende Generationen gepflanzt werden. Dessen sind sich vor allem Stadtplaner, Städtebauer und Architekten häufig leider zu wenig bewusst. In der aktuellen Verdichtungsdiskussion schliesst sich die Frage an, ob ­insbesondere dem Altbaumbestand ausreichende Aufmerksamkeit und entsprechender Schutz zukommen.

Baumstrategien entwickeln

Wir brauchen langfristige städtebauliche Strategien für den Baum! Dies sowohl im öffentlichen Raum wie auch bei Arealentwicklungen für den privaten Wohnungsbau. Ein kurz skizzierter Massnahmenkatalog könnte folgende Eckpunkte enthalten:
Dem Schutz und dem Erhalt gewachsener Strukturen mit alten gesunden Bäumen gebührt eine höhere Priorität.
Adäquate Ersatzmassnahmen bei Verlust von Bäumen, zum Beispiel durch Überbauungen, sind genauer und als verbindlich zu definieren.
Bei Neubauprojekten sind zusätzliche Bäume in ausreichender Anzahl im Verhältnis zur Bewohnerschaft vorzusehen, ähnlich, wie das heute bei Parkplatzverordnungen der Fall ist.
In Baugebieten mit vorwiegend privatem Grund sind parzellenübergreifende Strategien mit Bebauungs- und Baumkonzepten unter Einbezug der Eigentümer und Bewohnerschaft zu etablieren, die langfristig die Umstrukturierung beispielsweise von Einfamilienhausquartieren zu dichteren und doch attraktiven Wohngebieten gewährleisten.
Aufgrund des grossen Potenzials zur Nachverdichtung mit tragenden Grünstrukturen wird der Siedlungsrand als Entwicklungsschwerpunkt definiert, der als baumbestandener Grünraum seine vielseits geforderte vermittelnde Funktion zur freien Landschaft übernimmt. Der Versuch, die Vernetzung durch reduzierte Geschosszahlen in den Bauzonen zu erreichen, war bisher wenig erfolgreich und ist zumindest in der Agglomeration nicht mehr zeitgemäss. Der Siedlungsrand der Zukunft ist hoch – und dafür weniger flächig – bebaut, mit baumbestandenen Zwischenräumen für die Alltagserholung.
Zur Sicherung ihrer Ökosystemdienstleistungen in grösserem Kontext sind Bäume vermehrt als lineare Vernetzungs- und Durchlüftungsstrukturen entlang von Gewässern, Bahnlinien, Strassen, Fuss- und Radwegen und durchgehenden Grünkorridoren zu pflanzen. Erst, wenn diese Strukturen gesichert sind, ist eine Maximierung baulicher Verdichtung angezeigt.

Mithilfe dieses Massnahmenbündels könnte es uns gelingen, auch für künftige Generationen ein angenehmes Klima und eine hohe Lebensqualität in Verdichtungsräumen zu sichern.

anthos, Mo., 2016.12.05



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anthos 2016/02 Stadtbäume

24. November 2016Gudrun Hoppe
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Erlebnischaraktere an Flussräumen

Flussräume gehören zu unseren wichtigsten Naherholungsgebieten. Unterschiede des Erlebnis­charakters wurden bis anhin nicht näher untersucht. Das Initialprojekt «Vom Rauschen zur Stille» stellt eine auf andere Flussräume übertragbare Methodik vor, die vier Charaktertypen unterscheidet und Ansätze für eine typengerechte Aufwertung entwickelt.

Flussräume gehören zu unseren wichtigsten Naherholungsgebieten. Unterschiede des Erlebnis­charakters wurden bis anhin nicht näher untersucht. Das Initialprojekt «Vom Rauschen zur Stille» stellt eine auf andere Flussräume übertragbare Methodik vor, die vier Charaktertypen unterscheidet und Ansätze für eine typengerechte Aufwertung entwickelt.

Der Hochrhein zwischen Stein am Rhein und Rheinau ist ein wertvoller und sehr gut besuchter Nah­erholungsraum von überregionaler bis internationaler Bedeutung. Als ganz besonderer Flussraum mit vielen landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten, wie beispielsweise der Stadt Stein am Rhein mit ihrem historischen Altstadtkern, dem Klostergut Paradies oder dem international bedeutenden Rheinfall, ermöglicht er Erlebnisse unterschiedlichster Art und Intensität im und am Wasser. Allerdings weist der Flussabschnitt auch Gebiete mit Beeinträchtigungen bei gleichzeitig hohem Aufwertungspotenzial auf.

1. Abschnittsbildung und Typisierung

In einem ersten Schritt unterteilten wir die Rheinufer im betrachteten Perimeter in typische Abschnitte. ­Gesamthaft identifizierten und untersuchten wir 49 Flussabschnitte, wobei wir das rechte und das linke Ufer unabhängig betrachteten.

Die Abschnitte unterscheiden sich insbesondere in ihrem Erlebnischarakter und den Schwerpunkten der Erholungstätigkeiten der Bevölkerung. Charakteristisch sind – und bereits dieser Analyseschritt ist auf andere Flussläufe übertragbar – vier Typen: Die «Stadtlandschaft am Fluss», die «Parklandschaft am Fluss», die «Kulturlandschaft am Fluss» und die «Naturlandschaft am Fluss». Für die 49 Abschnitte wurde auf einer dreistufigen Skala (hoch, mittel, gering) der Erlebniswert ermittelt. Bestehende Abhängigkeiten formulierten wir in Ausgangshypothesen wie «Je höher die Aufenthaltsqualität am Gewässer, umso höher der Erlebniswert». In die Beurteilung flossen positiv beeinflussende ebenso wie störende Faktoren ein. Positive Faktoren sind beispielsweise Ufer mit Kulissenwert, Aufenthaltsbereiche am Wasser und Bereiche mit hoher Gewässerdynamik.

2. Zielbildentwurf

Zielbilder, sogenannte «Strände», umschreiben die spezifische Erholungsqualität. Der Begriff des Strands steht stellvertretend für Freiraum, Musse und Naherholung mit hohem Wasserbezug. Jeder der vier Strandtypen weist eigene Erlebnismöglichkeiten auf und eignet sich für ganz unterschiedliche Erholungstätigkeiten und Wassererlebnisse.

Im nächsten Schritt schieden wir Vorrang­gebiete für unterschiedliche Erholungstätigkeiten und Schwer­­punkte aus, die sich am jeweiligen Hauptcharakter der Flusslandschaft orientieren. Ihre Identifikation steht in engem Zusammenhang mit der Überprüfung und Weiterentwicklung des Fusswegnetzes. Zur Kommunikation der verschiedenen Charaktere der Wege an die Bevölkerung differenzierten wir erneut in vier Möglichkeiten, welche auf ihre Beschaffenheit und das entsprechende Umfeld hindeuten. Zur grafischen Übersetzung wählten wir eine einfache Symbolik: das jeweils geeignete Schuhwerk. So kann der «Stadtstrand» mit dem Stöckelschuh erkundet werden, der «Parkstrand» mit dem Flipflop, der «Landschaftsstrand» mit dem Turnschuh. Der «Naturstrand» sollte ausserhalb der Wege nicht betreten werden – das zugewiesene Icon ist ein Fernglas.

Die Zielbilder geben Hinweise darauf, wie die unterschiedlichen Typen mit mittlerem oder geringem Erlebniswert spezifisch aufgewertet werden könnten: Die Abschnitte mit hohem Erlebniswert gilt es vor allem zu erhalten. Mögliche Aufwertungen für den Stadtstrand sind die Schaffung von Promenaden mit Bäumen wie auch gestaltete Zugänge zum Wasser. Der Parkstrand sollte vielfältige Wasserzugänge, ­Bademöglichkeiten, gestaltete und naturnahe Ufer­bereiche, Schattenplätze und Liegewiesen aufweisen. Für Stadt- und Parkstrand stellt die Erholungsnutzung eine wichtige Vorrangnutzung gegenüber anderen Nutzungen dar. Der Landschaftsstrand eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge entlang renaturierter Flussufer; Zugänge zum Wasser sind wichtige Elemente. Am Naturstrand hat die Natur Vorrang, das Erlebnis und die Naturbeobachtung von Wegen aus sollten jedoch möglich sein.

3. Schwerpunkte und Realisierungs­empfehlungen

Die Aufteilung in die vier grundsätzlichen Typen hilft Schwerpunkte zu setzen. Sie kann gut und allgemein verständlich kommuniziert werden, auch zum Schutz und zur Schonung von empfindlichen, ökologisch wertvollen Gebieten. Abschnitte, die sich als Vorranggebiete für Erholungsräume (Parklandschaft, Parkstrand) eignen, können ermittelt und entsprechend in der Planung festgelegt werden.

Für 40 der 49 Abschnitte konnten wir Aufwertungsempfehlungen formulieren; bereits bestehende Projektideen bezogen wir mit ein. Wir unterschieden fünf Massnahmentypen: Bereinigung von Konflikten, Aufwertungen des Langsamverkehrs, Aufwertungen von Erholungsbereichen, Förderung naturnaher Ufer, Förderung gestalteter Uferzugänge.

Unsere Fliessgewässer sind wichtige und beliebte Naherholungsräume mit wachsender Bedeutung. Aufwertungen zugunsten der Naherholung als angestrebter Nutzung stossen ausserhalb der grossen Städte jedoch häufig auf Hindernisse wie kollidierende Interessen mit dem Naturschutz, der Landwirtschaft oder Investoren mit Über­bauungsabsichten und dem Versprechen «Blick aufs Wasser». In den Agglomerationsräumen wird zunehmend verdichtet gebaut, die Divergenz der ­Bedürfnisse an erreichbare Erholungsräume und deren Verfügbarkeit steigt. Nehmen wir Verdichtung ganzheitlich ernst, ist Naherholung eine wichtige ­Infrastrukturaufgabe, die es inklusive ihrer Finanzierungsmöglichkeiten differenziert zu entwickeln gilt – denn Erholung dient der Gesundheit!

anthos, Do., 2016.11.24



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