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27. November 2014Alexander Zens
Stefan Fröhlich
OÖNachrichten

Die besten Bauwerke Oberösterreichs

„Jaaaa!“ Fred Hofbauer schrie seine Freude auf der Bühne der Daidalos-Preisverleihung heraus. Der Geschäftsführer des Wiener Architektenbüros Fasch & Fuchs und seine Kollegen sind einer der drei Gewinner des oberösterreichischen Architekturpreises Daidalos.

„Jaaaa!“ Fred Hofbauer schrie seine Freude auf der Bühne der Daidalos-Preisverleihung heraus. Der Geschäftsführer des Wiener Architektenbüros Fasch & Fuchs und seine Kollegen sind einer der drei Gewinner des oberösterreichischen Architekturpreises Daidalos.

Bei der stimmungsvollen Gala am Dienstagabend in der Linzer Tabakfabrik mit rund 200 Gästen kamen die Emotionen hoch.

Der Daidalos wurde nach 2012 zum zweiten Mal vergeben und war wieder ein voller Erfolg: Knapp 90 Einreichungen gab es heuer. „Das zeigt, dass der Daidalos funktioniert“, sagten die Juryvorsitzende Kathrin Aste und ihre Kollegen in dem Gremium, Lorenz Potocnik und Simon Speigner.

Die OÖNachrichten haben mit der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten den Daidalos ins Leben gerufen. Partner sind das afo architekturforum oberösterreich, Energie AG Power Solutions, Land Oberösterreich, Hypo Oberösterreich und Generali.

Geplanter Lebensraum sei wichtig für Wohlbefinden und Weiterkommen in der Gesellschaft, sagte der Ziviltechnikerkammer-Präsident Rudolf Kolbe: „Wir nehmen für uns in Anspruch, qualitativ hochwertig zu bauen.“

Agrar- und Gemeinde-Landesrat Max Hiegelsberger betonte: „Bauen ist Zeitsprache.“ Warum es keinen Architekturlandesrat gebe? „Sowohl der Bau- als auch der Gemeinde- und Kulturreferent – alle setzen sich mit Architektur auseinander.“

Die Daidalos-Partner konnten von aktuellen oder jüngst abgeschlossenen Projekten erzählen. OÖN-Herausgeber Rudolf A. Cuturi berichtete vom laufenden Bau der Promenaden-Galerien. Acht Jahre habe man darauf hingearbeitet. Nun gehe er davon aus, dass es ein „sehr gutes Projekt mit nachhaltiger Architektur“ werde.

Ausblick schafft Weitblick

Die Hypo Oberösterreich hat ihre Zentrale an der Landstraße umgebaut und saniert. Dabei sei es sowohl um ein „einladendes Entrée“ für die Kunden als auch um angenehme Arbeitsplätze für die Mitarbeiter gegangen, sagte Generaldirektor Andreas Mitterlehner.

Unmittelbar vor dem Umzug in den Power Tower der Energie AG steht Klaus Dorninger, Geschäftsführer der Energie AG Power Solutions: „Wir freuen uns“, sagte Dorninger, der die „herausragende Architektur“ des Gebäudes betonte.

Generali-Regionaldirektor Reinhard Pohn hat in seinem Büro in der Zentrale an der Donaulände eine der schönsten Szenerien von Linz vor sich. „Der Ausblick vom Schloss über den Pöstlingberg bis zur Tabakfabrik schafft Weitblick“, sagte Pohn.
Drei Bildungsbauten gewinnen

Die Vorsitzende Kathrin Aste erklärte, dass die Jury, wie berichtet, die Einreichungskategorien (Wohnen und Bildungsbau sowie Sonderpreis für Kommunalbau) während ihrer Beratungen aufgelöst habe. Bei der Begutachtung sei klar geworden: „Die guten Projekte entzogen sich der Festlegung auf eine bestimmte Nutzung oder Typologie. Stattdessen sind sie vielschichtige Bauwerke, in denen Lernen, Wohnen, Kultur, Essen, sprich das Leben zusammenkommt.“

Der Architekturpreis wurde an drei „zukunftsweisende und innovative Lebensorte“ vergeben. So kam es, dass drei Bildungsbauten gewonnen haben.

OÖNachrichten, Do., 2014.11.27



verknüpfte Auszeichnungen
OÖN Daidalos-Architekturpreis 2014

20. September 2014Alexander Zens
OÖNachrichten

Österreich verliert an Boden: „Langfristig großer Schaden“

OÖNachrichten: Zehntausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Oberösterreich liegen brach. Dennoch gibt es immer neue Widmungen. Woran liegt das?

Hagleitner:...

OÖNachrichten: Zehntausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Oberösterreich liegen brach. Dennoch gibt es immer neue Widmungen. Woran liegt das?

Hagleitner:...

OÖNachrichten: Zehntausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Oberösterreich liegen brach. Dennoch gibt es immer neue Widmungen. Woran liegt das?

Hagleitner: Erstens weil es wirtschaftlich interessant und Grund zu billig ist. Gewidmetes Bauland wird gehortet. Das führt zu Verknappung. Zweitens gibt es festgefahrene Planungsmodelle: Ein Neubau ist einfacher zu konzipieren als die Umnutzung eines brachliegenden Areals. Drittens gehen Verkehr und Widmungen oft Hand in Hand. Grundstücke sind vergoldet, ehe die Umfahrungsstraße errichtet wird.

Ist das gut für den Wirtschaftsstandort oder schlecht wegen Zersiedelung und teurer Infrastruktur?

Aus Sicht des einzelnen Investors oder Eigentümers ist es kurzfristig gut. Aber gesamtwirtschaftlich und langfristig entsteht großer Schaden. Zum Standort gehören auch Aspekte wie Lebensraumqualität.

Wie kann man das ändern?

Wir brauchen einen Bewusstseinswandel. Seit den 1950er-Jahren gab es Entballung, jetzt ist Zeit für Verdichtung. Das bedeutet nicht Käfighaltung oder Übereinanderstapeln etwa von Wohnungen, sondern intelligentes Nutzen vorhandener räumlicher Strukturen.

Generell werden in Österreich täglich 22 Hektar Boden verbaut und versiegelt. Freut das die Architekten wegen der Bautätigkeit?

Nein, die Zahlen müssen jeden alarmieren. Architekten, Bauunternehmer, Politiker, Investoren sind Menschen, die auf ihre Ressourcen achtgeben sollten. Leider herrscht der Massenbau vor. Nicht nur Fläche liegt brach, sondern auch geistiges Kapital der Architekten.

Wie soll man den Verbrauch landwirtschaftlicher Böden senken?

Es muss rentabel sein, Böden zu bewirtschaften. Regionale Nahrungsmittel müssen einen Wert haben. Außerdem braucht es höhere Steuern auf Widmungsgewinne. Und Einfamilienhäuser sollten weniger stark gefördert werden: Die Folgen eines Neubaus bei Energie, Raumordnung und Infrastruktur müssen berücksichtigt werden.

Derzeit wird auf Landesebene eine Raumordnungsnovelle verhandelt. Was erwarten Sie sich davon?

Dass Mängel behoben werden und der Flächenverbrauch sinkt. Ein Gesetz ist aber nicht alles. In Österreich gäbe es eines der strengsten Gesetze für den Einzelhandel, doch es scheitert an der Umsetzung. Bestehende Siedlungskerne sollten weiter entwickelt werden.

OÖNachrichten, Sa., 2014.09.20



verknüpfte Akteure
Hagleitner Tobias

13. September 2014Alexander Zens
OÖNachrichten

„Am Anfang eines jeden Projekts muss die Raumplanung stehen“

Innovative Architektur und gute Kommunikation zwischen Planern, Bauherrn und der öffentlichen Hand sind unabdingbar. Darin waren sich die Diskutanten des...

Innovative Architektur und gute Kommunikation zwischen Planern, Bauherrn und der öffentlichen Hand sind unabdingbar. Darin waren sich die Diskutanten des...

Innovative Architektur und gute Kommunikation zwischen Planern, Bauherrn und der öffentlichen Hand sind unabdingbar. Darin waren sich die Diskutanten des Runden Tisches anlässlich des OÖN-Architekturpreises Daidalos einig. Über weite Strecken dominierte aber das heikle Thema Raumordnung die Debatte. Aktuell laufen beim Land Oberösterreich Verhandlungen über eine Raumordnungsnovelle.

Gemeindelandesrat Max Hiegelsberger sagte, dass in der Vergangenheit zu oft nur auf das einzelne Objekt geschaut worden sei, sowohl in Wohn- als auch Kommunalbau: „Am Anfang eines jeden Projekts muss aber die Raumplanung stehen.“ Das Thema Verkehr sei eines der wichtigsten.

Landflucht und Zersiedelung sind große Herausforderungen auch für Oberösterreich.

Derzeit finde in manchen Gemeinden und Regionen ein „sehr teurer Rückbau“ statt, sagte Hiegelsberger: „Kindergärten und Schulen werden geschlossen.“ Vernünftiger wäre es aus seiner Sicht, Ortszentren zu „reaktivieren“. Dazu brauche es eine Kombination aus Arbeitsplätzen und Wohnformen.

Ganz anders sieht das der Architekturkritiker Lorenz Potocnik, der auch in der Daidalos-Jury tätig ist. „Über 50 Jahre wurden Strukturen aufgebaut, die so teuer sind, dass die Gemeinden heute aus dem letzten Loch pfeifen.“ Es hätte längst „Krisenmanagement“ einsetzen müssen.

Dinge radikal hinterfragen

„Man muss die Dinge radikal hinterfragen“, sagte Potocnik. Er würde beispielsweise die Förderung eines Einfamilienhauses an Bedingungen koppeln, die die Energieeffizienz nicht nur des Hauses, sondern der ganzen Siedlung berücksichtigen. Und investiert werden solle in die starken Orte, sagte Potocnik: „Das sind die Ballungszentren. Gegen diesen Megatrend kann man sich nicht wehren.“ Schwache Regionen sollten behutsam „heruntergefahren“ – also bewusst zusammengeschrumpft – werden.

Heinz Plöderl, Sektionsvorsitzender der Architekten in der Ziviltechnikerkammer, nimmt eine Zwischenposition ein: Gerade angesichts der knappen öffentlichen und teils auch privaten Budgets müssten festgefahrene Paradigmen hinterfragt werden. Auf dem Land gebe es bestehende Infrastruktur, aber oft leere Ortszentren. „Wenige Gemeinden haben reagiert“, sagte Plöderl. Es brauche einen „Wettbewerb der Regionen, Rehabilitierung und räumliche Erneuerung“. Als Beispiel nannte Plöderl die ostdeutsche Stadt Leipzig.

Leipzig als Vorzeigebeispiel

Dort sei kurz nach der Wende die Entwicklung in der Altstadt zusammengebrochen, weil binnen drei Jahren drei Einkaufszentren am Stadtrand errichtet worden seien. Danach habe die Stadt mit einer gediegenen Restrukturierung begonnen – mit dem Ergebnis, dass vor fünf Jahren alle drei Einkaufszentren vom Zusperren bedroht gewesen seien, weil die Leipziger Innenstadt wieder an Attraktivität gewonnen habe.

Grundsätzlich störe die Architekten und ihre Standesvertretung, dass bei Gebäuden oft nur „über das Investment diskutiert“ werde, sagte Plöderl: „Dabei sind die Lebenszyklus-Kosten der Schlüssel zum Erfolg.“ Langfristig leistbare Strukturen seien volkwirtschaftlich sinnvoll.

Die Linzer Architektin Marion Zellinger betonte, dass Gemeinden kaum Zugriff auf vor Jahren gewidmete Baulandflächen hätten. „Diese sind oft in Toplage in der Gemeinde und werden nicht parzelliert.“ Wenn die Kommune Grund brauche, müsse sie nach außen gehen, das fördere die Zersiedelung. „Es entstehen gesichtslose Randsiedlungen“, sagte Zellinger. Der Ortskern sterbe aus. Es bräuchte Instrumente, damit die Gemeinden mehr Einfluss nehmen könnten.

Bei Neuwidmungen gibt es diese schon, wie Gunther Kolouch, Abteilungsleiter der Stadtentwicklung in der Stadtplanung Linz, sagte.

Er berichtete, dass die Stadt Linz in den vergangenen Jahren ihr Entwicklungskonzept überarbeitet habe. „Unsere Aufgabe ist es, für die absehbare Entwicklung genügend Flächen für Wohnbau und Betriebe bereitzustellen, ohne den Grüngürtel zu sehr zu beanspruchen. Und das können wir auch“, sagte Kolouch. Derzeit sieht das Konzept 160 Hektar Baulandreserven, 70 Hektar Umnutzungs- und 90 Hektar Erweiterungsflächen vor. Theoretisch wäre für 19.000 Wohnungen Platz. Diese Reserven braucht es angesichts der Prognose, dass die Stadt bis 2050 um 15 Prozent wachsen wird.

Was Hiegelsberger noch wichtig war: „In keinem anderen Land kann der Handel so einfach Zentren errichten wie bei uns.“ Der großflächige Bau von Parkplätzen sollte wie in Dänemark verpflichtend ober- oder unterirdisch vollzogen werden müssen.

Auch Zellinger sagte, dass der erste Eindruck einer Gemeinde oft ein Fachmarktzentrum sei. Das sei unattraktiv und umweltschädlich.

OÖNachrichten, Sa., 2014.09.13

13. September 2014Alexander Zens
OÖNachrichten

20 Jahre afo – Der große „Showdown“

Am Freitag fand das Fest zum 20-jährigen Bestandsjubiläum des afo architekturforum oberösterreich statt.

Am Freitag fand das Fest zum 20-jährigen Bestandsjubiläum des afo architekturforum oberösterreich statt.

Unter dem Motto „Showdown“ wurde mit Musik, Showeinlagen und Whiskey-Verkostung sowie einer finalen Auktion gefeiert und eine Ausstellung eröffnet.

Im Juli hatte das afo in Kooperation mit der Künstlergruppe kiosque sein vielfältiges Sommerprogramm gestartet und es seinem Geburtstag gewidmet. Der „Showdown“ gestern am afo-Sitz in der 1926 nach den Plänen des Stadtbaudirektors Curt Kühne errichteten Linzer Volksküche am Herbert-Bayer-Platz 1 bildete den krönenden Abschluss.

Das afo mit seinen Ausstellungen, Vorträgen und Exkursionen versteht sich als Plattform für die Vermittlung zeitgenössischer Architektur und Baukultur. Es ist Teil des Netzwerkes der Architekturstiftung Österreich und wird vom Bund, dem Land Oberösterreich, der Stadt Linz sowie von der Architektenkammer und diversen Partnern aus Kultur und Wirtschaft getragen.

OÖNachrichten, Sa., 2014.09.13

Presseschau 12

27. November 2014Alexander Zens
Stefan Fröhlich
OÖNachrichten

Die besten Bauwerke Oberösterreichs

„Jaaaa!“ Fred Hofbauer schrie seine Freude auf der Bühne der Daidalos-Preisverleihung heraus. Der Geschäftsführer des Wiener Architektenbüros Fasch & Fuchs und seine Kollegen sind einer der drei Gewinner des oberösterreichischen Architekturpreises Daidalos.

„Jaaaa!“ Fred Hofbauer schrie seine Freude auf der Bühne der Daidalos-Preisverleihung heraus. Der Geschäftsführer des Wiener Architektenbüros Fasch & Fuchs und seine Kollegen sind einer der drei Gewinner des oberösterreichischen Architekturpreises Daidalos.

Bei der stimmungsvollen Gala am Dienstagabend in der Linzer Tabakfabrik mit rund 200 Gästen kamen die Emotionen hoch.

Der Daidalos wurde nach 2012 zum zweiten Mal vergeben und war wieder ein voller Erfolg: Knapp 90 Einreichungen gab es heuer. „Das zeigt, dass der Daidalos funktioniert“, sagten die Juryvorsitzende Kathrin Aste und ihre Kollegen in dem Gremium, Lorenz Potocnik und Simon Speigner.

Die OÖNachrichten haben mit der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten den Daidalos ins Leben gerufen. Partner sind das afo architekturforum oberösterreich, Energie AG Power Solutions, Land Oberösterreich, Hypo Oberösterreich und Generali.

Geplanter Lebensraum sei wichtig für Wohlbefinden und Weiterkommen in der Gesellschaft, sagte der Ziviltechnikerkammer-Präsident Rudolf Kolbe: „Wir nehmen für uns in Anspruch, qualitativ hochwertig zu bauen.“

Agrar- und Gemeinde-Landesrat Max Hiegelsberger betonte: „Bauen ist Zeitsprache.“ Warum es keinen Architekturlandesrat gebe? „Sowohl der Bau- als auch der Gemeinde- und Kulturreferent – alle setzen sich mit Architektur auseinander.“

Die Daidalos-Partner konnten von aktuellen oder jüngst abgeschlossenen Projekten erzählen. OÖN-Herausgeber Rudolf A. Cuturi berichtete vom laufenden Bau der Promenaden-Galerien. Acht Jahre habe man darauf hingearbeitet. Nun gehe er davon aus, dass es ein „sehr gutes Projekt mit nachhaltiger Architektur“ werde.

Ausblick schafft Weitblick

Die Hypo Oberösterreich hat ihre Zentrale an der Landstraße umgebaut und saniert. Dabei sei es sowohl um ein „einladendes Entrée“ für die Kunden als auch um angenehme Arbeitsplätze für die Mitarbeiter gegangen, sagte Generaldirektor Andreas Mitterlehner.

Unmittelbar vor dem Umzug in den Power Tower der Energie AG steht Klaus Dorninger, Geschäftsführer der Energie AG Power Solutions: „Wir freuen uns“, sagte Dorninger, der die „herausragende Architektur“ des Gebäudes betonte.

Generali-Regionaldirektor Reinhard Pohn hat in seinem Büro in der Zentrale an der Donaulände eine der schönsten Szenerien von Linz vor sich. „Der Ausblick vom Schloss über den Pöstlingberg bis zur Tabakfabrik schafft Weitblick“, sagte Pohn.
Drei Bildungsbauten gewinnen

Die Vorsitzende Kathrin Aste erklärte, dass die Jury, wie berichtet, die Einreichungskategorien (Wohnen und Bildungsbau sowie Sonderpreis für Kommunalbau) während ihrer Beratungen aufgelöst habe. Bei der Begutachtung sei klar geworden: „Die guten Projekte entzogen sich der Festlegung auf eine bestimmte Nutzung oder Typologie. Stattdessen sind sie vielschichtige Bauwerke, in denen Lernen, Wohnen, Kultur, Essen, sprich das Leben zusammenkommt.“

Der Architekturpreis wurde an drei „zukunftsweisende und innovative Lebensorte“ vergeben. So kam es, dass drei Bildungsbauten gewonnen haben.

OÖNachrichten, Do., 2014.11.27



verknüpfte Auszeichnungen
OÖN Daidalos-Architekturpreis 2014

20. September 2014Alexander Zens
OÖNachrichten

Österreich verliert an Boden: „Langfristig großer Schaden“

OÖNachrichten: Zehntausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Oberösterreich liegen brach. Dennoch gibt es immer neue Widmungen. Woran liegt das?

Hagleitner:...

OÖNachrichten: Zehntausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Oberösterreich liegen brach. Dennoch gibt es immer neue Widmungen. Woran liegt das?

Hagleitner:...

OÖNachrichten: Zehntausende Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Oberösterreich liegen brach. Dennoch gibt es immer neue Widmungen. Woran liegt das?

Hagleitner: Erstens weil es wirtschaftlich interessant und Grund zu billig ist. Gewidmetes Bauland wird gehortet. Das führt zu Verknappung. Zweitens gibt es festgefahrene Planungsmodelle: Ein Neubau ist einfacher zu konzipieren als die Umnutzung eines brachliegenden Areals. Drittens gehen Verkehr und Widmungen oft Hand in Hand. Grundstücke sind vergoldet, ehe die Umfahrungsstraße errichtet wird.

Ist das gut für den Wirtschaftsstandort oder schlecht wegen Zersiedelung und teurer Infrastruktur?

Aus Sicht des einzelnen Investors oder Eigentümers ist es kurzfristig gut. Aber gesamtwirtschaftlich und langfristig entsteht großer Schaden. Zum Standort gehören auch Aspekte wie Lebensraumqualität.

Wie kann man das ändern?

Wir brauchen einen Bewusstseinswandel. Seit den 1950er-Jahren gab es Entballung, jetzt ist Zeit für Verdichtung. Das bedeutet nicht Käfighaltung oder Übereinanderstapeln etwa von Wohnungen, sondern intelligentes Nutzen vorhandener räumlicher Strukturen.

Generell werden in Österreich täglich 22 Hektar Boden verbaut und versiegelt. Freut das die Architekten wegen der Bautätigkeit?

Nein, die Zahlen müssen jeden alarmieren. Architekten, Bauunternehmer, Politiker, Investoren sind Menschen, die auf ihre Ressourcen achtgeben sollten. Leider herrscht der Massenbau vor. Nicht nur Fläche liegt brach, sondern auch geistiges Kapital der Architekten.

Wie soll man den Verbrauch landwirtschaftlicher Böden senken?

Es muss rentabel sein, Böden zu bewirtschaften. Regionale Nahrungsmittel müssen einen Wert haben. Außerdem braucht es höhere Steuern auf Widmungsgewinne. Und Einfamilienhäuser sollten weniger stark gefördert werden: Die Folgen eines Neubaus bei Energie, Raumordnung und Infrastruktur müssen berücksichtigt werden.

Derzeit wird auf Landesebene eine Raumordnungsnovelle verhandelt. Was erwarten Sie sich davon?

Dass Mängel behoben werden und der Flächenverbrauch sinkt. Ein Gesetz ist aber nicht alles. In Österreich gäbe es eines der strengsten Gesetze für den Einzelhandel, doch es scheitert an der Umsetzung. Bestehende Siedlungskerne sollten weiter entwickelt werden.

OÖNachrichten, Sa., 2014.09.20



verknüpfte Akteure
Hagleitner Tobias

13. September 2014Alexander Zens
OÖNachrichten

„Am Anfang eines jeden Projekts muss die Raumplanung stehen“

Innovative Architektur und gute Kommunikation zwischen Planern, Bauherrn und der öffentlichen Hand sind unabdingbar. Darin waren sich die Diskutanten des...

Innovative Architektur und gute Kommunikation zwischen Planern, Bauherrn und der öffentlichen Hand sind unabdingbar. Darin waren sich die Diskutanten des...

Innovative Architektur und gute Kommunikation zwischen Planern, Bauherrn und der öffentlichen Hand sind unabdingbar. Darin waren sich die Diskutanten des Runden Tisches anlässlich des OÖN-Architekturpreises Daidalos einig. Über weite Strecken dominierte aber das heikle Thema Raumordnung die Debatte. Aktuell laufen beim Land Oberösterreich Verhandlungen über eine Raumordnungsnovelle.

Gemeindelandesrat Max Hiegelsberger sagte, dass in der Vergangenheit zu oft nur auf das einzelne Objekt geschaut worden sei, sowohl in Wohn- als auch Kommunalbau: „Am Anfang eines jeden Projekts muss aber die Raumplanung stehen.“ Das Thema Verkehr sei eines der wichtigsten.

Landflucht und Zersiedelung sind große Herausforderungen auch für Oberösterreich.

Derzeit finde in manchen Gemeinden und Regionen ein „sehr teurer Rückbau“ statt, sagte Hiegelsberger: „Kindergärten und Schulen werden geschlossen.“ Vernünftiger wäre es aus seiner Sicht, Ortszentren zu „reaktivieren“. Dazu brauche es eine Kombination aus Arbeitsplätzen und Wohnformen.

Ganz anders sieht das der Architekturkritiker Lorenz Potocnik, der auch in der Daidalos-Jury tätig ist. „Über 50 Jahre wurden Strukturen aufgebaut, die so teuer sind, dass die Gemeinden heute aus dem letzten Loch pfeifen.“ Es hätte längst „Krisenmanagement“ einsetzen müssen.

Dinge radikal hinterfragen

„Man muss die Dinge radikal hinterfragen“, sagte Potocnik. Er würde beispielsweise die Förderung eines Einfamilienhauses an Bedingungen koppeln, die die Energieeffizienz nicht nur des Hauses, sondern der ganzen Siedlung berücksichtigen. Und investiert werden solle in die starken Orte, sagte Potocnik: „Das sind die Ballungszentren. Gegen diesen Megatrend kann man sich nicht wehren.“ Schwache Regionen sollten behutsam „heruntergefahren“ – also bewusst zusammengeschrumpft – werden.

Heinz Plöderl, Sektionsvorsitzender der Architekten in der Ziviltechnikerkammer, nimmt eine Zwischenposition ein: Gerade angesichts der knappen öffentlichen und teils auch privaten Budgets müssten festgefahrene Paradigmen hinterfragt werden. Auf dem Land gebe es bestehende Infrastruktur, aber oft leere Ortszentren. „Wenige Gemeinden haben reagiert“, sagte Plöderl. Es brauche einen „Wettbewerb der Regionen, Rehabilitierung und räumliche Erneuerung“. Als Beispiel nannte Plöderl die ostdeutsche Stadt Leipzig.

Leipzig als Vorzeigebeispiel

Dort sei kurz nach der Wende die Entwicklung in der Altstadt zusammengebrochen, weil binnen drei Jahren drei Einkaufszentren am Stadtrand errichtet worden seien. Danach habe die Stadt mit einer gediegenen Restrukturierung begonnen – mit dem Ergebnis, dass vor fünf Jahren alle drei Einkaufszentren vom Zusperren bedroht gewesen seien, weil die Leipziger Innenstadt wieder an Attraktivität gewonnen habe.

Grundsätzlich störe die Architekten und ihre Standesvertretung, dass bei Gebäuden oft nur „über das Investment diskutiert“ werde, sagte Plöderl: „Dabei sind die Lebenszyklus-Kosten der Schlüssel zum Erfolg.“ Langfristig leistbare Strukturen seien volkwirtschaftlich sinnvoll.

Die Linzer Architektin Marion Zellinger betonte, dass Gemeinden kaum Zugriff auf vor Jahren gewidmete Baulandflächen hätten. „Diese sind oft in Toplage in der Gemeinde und werden nicht parzelliert.“ Wenn die Kommune Grund brauche, müsse sie nach außen gehen, das fördere die Zersiedelung. „Es entstehen gesichtslose Randsiedlungen“, sagte Zellinger. Der Ortskern sterbe aus. Es bräuchte Instrumente, damit die Gemeinden mehr Einfluss nehmen könnten.

Bei Neuwidmungen gibt es diese schon, wie Gunther Kolouch, Abteilungsleiter der Stadtentwicklung in der Stadtplanung Linz, sagte.

Er berichtete, dass die Stadt Linz in den vergangenen Jahren ihr Entwicklungskonzept überarbeitet habe. „Unsere Aufgabe ist es, für die absehbare Entwicklung genügend Flächen für Wohnbau und Betriebe bereitzustellen, ohne den Grüngürtel zu sehr zu beanspruchen. Und das können wir auch“, sagte Kolouch. Derzeit sieht das Konzept 160 Hektar Baulandreserven, 70 Hektar Umnutzungs- und 90 Hektar Erweiterungsflächen vor. Theoretisch wäre für 19.000 Wohnungen Platz. Diese Reserven braucht es angesichts der Prognose, dass die Stadt bis 2050 um 15 Prozent wachsen wird.

Was Hiegelsberger noch wichtig war: „In keinem anderen Land kann der Handel so einfach Zentren errichten wie bei uns.“ Der großflächige Bau von Parkplätzen sollte wie in Dänemark verpflichtend ober- oder unterirdisch vollzogen werden müssen.

Auch Zellinger sagte, dass der erste Eindruck einer Gemeinde oft ein Fachmarktzentrum sei. Das sei unattraktiv und umweltschädlich.

OÖNachrichten, Sa., 2014.09.13

13. September 2014Alexander Zens
OÖNachrichten

20 Jahre afo – Der große „Showdown“

Am Freitag fand das Fest zum 20-jährigen Bestandsjubiläum des afo architekturforum oberösterreich statt.

Am Freitag fand das Fest zum 20-jährigen Bestandsjubiläum des afo architekturforum oberösterreich statt.

Unter dem Motto „Showdown“ wurde mit Musik, Showeinlagen und Whiskey-Verkostung sowie einer finalen Auktion gefeiert und eine Ausstellung eröffnet.

Im Juli hatte das afo in Kooperation mit der Künstlergruppe kiosque sein vielfältiges Sommerprogramm gestartet und es seinem Geburtstag gewidmet. Der „Showdown“ gestern am afo-Sitz in der 1926 nach den Plänen des Stadtbaudirektors Curt Kühne errichteten Linzer Volksküche am Herbert-Bayer-Platz 1 bildete den krönenden Abschluss.

Das afo mit seinen Ausstellungen, Vorträgen und Exkursionen versteht sich als Plattform für die Vermittlung zeitgenössischer Architektur und Baukultur. Es ist Teil des Netzwerkes der Architekturstiftung Österreich und wird vom Bund, dem Land Oberösterreich, der Stadt Linz sowie von der Architektenkammer und diversen Partnern aus Kultur und Wirtschaft getragen.

OÖNachrichten, Sa., 2014.09.13

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