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27. September 2025Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

In München wurde die letzte erhaltene Vorkriegssynagoge vor dem Verfall gerettet

Wieder Bauhaus-Magie im Hinterhof: München hat die Reichenbachsynagoge zurückbekommen. Der Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit wurde bis ins Detail originalgetreu rekonstruiert.

Wieder Bauhaus-Magie im Hinterhof: München hat die Reichenbachsynagoge zurückbekommen. Der Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit wurde bis ins Detail originalgetreu rekonstruiert.

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10. September 2022Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

«Warum muss man es beschiessen?» – Die Zerstörung des ukrainischen Kulturerbes ist ein strategischer Teil des russischen Vernichtungsfeldzugs

Die Ukraine erleidet durch den russischen Angriffskrieg grosse kulturelle Verluste. Museen, Kirchen und Architekturdenkmäler fallen den Attacken zum Opfer. Doch schon entwickeln Architekten und Stadtplaner Ideen für die Zeit danach.

Die Ukraine erleidet durch den russischen Angriffskrieg grosse kulturelle Verluste. Museen, Kirchen und Architekturdenkmäler fallen den Attacken zum Opfer. Doch schon entwickeln Architekten und Stadtplaner Ideen für die Zeit danach.

Am 25. Februar, dem zweiten Tag des Ukraine-Kriegs, verbrannten nach einem russischen Angriff auf die Stadt Tschernihiw 13 000 Akten des ukrainischen Staatssicherheitsarchivs, darunter 3000 Personalakten von Angestellten der sowjetischen Sonderdienste. Da nur ein kleiner Teil der Bestände digitalisiert war, ist das meiste für immer verloren. Forscher wie die deutsche Kulturwissenschafterin Aleida Assmann nehmen an, dass es sich um eine zielgerichtete Attacke handelte. In einer Diskussionsrunde der Robert-Havemann-Gesellschaft über das «Ukrainische Kulturerbe in Russlands Angriffskrieg» sprach Assmann sogar von einem Genozid, hier in Form eines kombinierten Angriffs gegen die Menschen, ihre Geschichte und ihre Kultur.

Nach einer laufend aktualisierten Liste des ukrainischen Kulturministeriums wurden seit Kriegsbeginn über 500 Kulturstätten beschädigt oder zerstört, darunter Sakralbauten, Museen, Bibliotheken, Denkmäler und antike Stätten. «Zigtausende Objekte werden gerade vernichtet, die vielleicht für immer verloren sind», sagt der Ukrainer Andrij Kutnyi, Experte für historische Bauforschung. «Ganz abgesehen von den antiken Stätten auf der Krim, die durch die Annexion enteignet wurden.»

Kutnyi lebt seit vielen Jahren in Westeuropa und engagiert sich derzeit von Österreich aus für Initiativen zur Rettung von ukrainischem Kulturgut. In vielen Fällen ist es aber schon zu spät. Die Kyiv School of Economics schätzte den Schaden an Kulturinstitutionen Anfang August auf bereits rund 900 Millionen Dollar.

Ausgebombter Wanderphilosoph

«Ein schmerzlicher Verlust im Frühjahr war die Zerstörung des Museums für Hrihori Skoworoda, den bedeutendsten Aufklärer der Ukraine», erzählt Kutnyi. «Warum musste man es beschiessen? Da ist keine Militäranlage weit und breit.» Fünfzig Jahre existierte das Museum, ein nationales Kulturdenkmal, im Dorf Skoworodiniwka, unweit von Charkiw. Dieses Jahr waren anlässlich des 300. Geburtstags des Wanderphilosophen, den in der Ukraine jedes Kind kennt, Feiern geplant. Am 7. Mai brannte das klassizistische Gebäude – das Sterbehaus Skoworodas – durch Brandbomben bis auf die Grundmauern nieder, einschliesslich fast aller Objekte. «Ein Totalschaden», betont Kutnyi. Wie ein Mahnmal ragte danach eine Statue des nachdenklich blickenden «ukrainischen Sokrates» aus den verkohlten Trümmern.
Wenigstens die Statue des Philosophen hat die Bombardierung des Gregorius-Skoworoda-Museums im Dorf Skoworodiniwka bei Charkiw einigermassen heil überstanden.

Im Juni wurde in Swjatohirsk in der Nähe von Donezk die idyllisch, aber nahe der Front gelegene Klosteranlage «Zum Heiligen Entschlafen der Gottesmutter» getroffen. Das Kloster aus dem 16. Jahrhundert, das dem Moskauer Patriarchat untersteht, wurde schwer beschädigt. Die über 100-jährige Allerheiligenkapelle mit Zwiebeltürmchen im russischen Stil, die grösste Holzkirche der Ukraine, brannte lichterloh.

«Durch die dichten Wälder im nördlichen Teil», hebt Kutnyi hervor, «besitzt unser Land eine schützenswerte Vielfalt an Holzarchitektur. Allein bei den Holzkirchen gibt es fünfzehn verschiedene Typen. Einige gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Jede Volksgruppe, jede Konfession hatte ihren eigenen Baustil.» Die meisten Holzkirchen befinden sich in der ländlichen Westukraine und damit vorerst fern der Kampfhandlungen. Jedoch wurden in der Zentralukraine bereits einige der fragilen Gotteshäuser zerstört.

Am 7. März gingen sowohl die 160 Jahre alte Kirche «Zur gesegneten Jungfrau Maria» bei Schitomir als auch die 1873 erbaute St.-Georg-Kirche im Dorf Saworitschi in der Nähe von Kiew in Flammen auf. «Unsere Gläubigen haben mit eigenen Augen gesehen, wie die russische Armee ein Geschoss direkt auf das Kirchendach gerichtet hat», so wird Petro Kotjuk, Erzpriester von St. Georg, auf einer staatlichen Website zum Krieg zitiert. Mittlerweile haben weit über 180 Kirchengebäude Schäden davongetragen.

Besonders dramatisch ist die Lage in der Millionenstadt Charkiw, die seit Kriegsbeginn fast ununterbrochen unter Beschuss steht. Charkiw ist nicht nur eine Perle des Jugendstils. Zwischen den Weltkriegen war es als temporäre Hauptstadt der Ukrainischen Sowjetrepublik ein Experimentierfeld für moderne Architektur. Mit dem Derschprom, einem Gebäudekomplex mit futuristisch wirkenden Verbindungsbrücken, entstand 1928 das erste Hochhaus der Sowjetunion.

Warten auf die Unesco

«Das Derschprom besticht durch seine Ästhetik der reinen Struktur», sagt Ievgenija Gubkina, eine Architekturhistorikerin, die Charkiw nach Kriegsbeginn verliess und inzwischen in London lebt. «Der federführende Architekt des Projekts, Sergei Serafimow, legte Wert darauf, dass Treppen, Korridore und Passagen ablesbar sind und nicht irgendwo verborgen im Inneren des Gebäudes.»

Das Wahrzeichen von Charkiw stehe leider noch immer nur auf der Tentativliste für das Unesco-Weltkulturerbe, wie viele ukrainische Kulturerbe-Objekte. «Die Unesco ist zu sehr auf Westeuropa fixiert», sagt Gubkina. «Zu allem Überfluss hat Russland dieses Jahr den Vorsitz.» In der Ukraine habe man jedenfalls seine Hausaufgaben gemacht und die sehr aufwendige Bewerbung für das Derschprom forciert. «Noch ist das Gebäude unversehrt. Aber es ist umgeben von denkmalgeschützten Gebäuden aus den zwanziger und dreissiger Jahren, die extrem gelitten haben.»

Gubkina erwähnt das Kulturhaus der Eisenbahner von 1929, das mitsamt Originaldekor sehr gut erhalten war, bis es nach zwei Angriffen total ausbrannte. Auch das für die Ukraine hochsymbolische «Slowo»-Haus, vor dem Zweiten Weltkrieg Zentrum der ukrainischen Literatur, wurde getroffen. Der Architekt Michail Daschkewitsch hatte das Schriftstellerhaus als Hybrid aus Jugendstil und Konstruktivismus entworfen.

Zerstört wurde auch die 1925 im ukrainischen Nationalstil erbaute Wirtschaftsfakultät der Staatsuniversität. «Dieser Bau war sehr wichtig für das Verständnis unserer Architektur», unterstreicht Gubkina. «Auch das Gebäude des Regionalrats, ursprünglich ein modernistischer Entwurf des marxistischen Architekten Jakow Steinberg für die ukrainische Kommunistische Partei, wurde getroffen. Im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, hat man es in den fünfziger Jahren im Stil des sozialistischen Realismus wieder aufgebaut.»

Um diese Bau-Ikone ist im Zusammenhang mit dem vieldiskutierten Masterplan des Star-Architekten Norman Foster für Charkiw ein Streit entbrannt. «Foster möchte auf den erhaltenen Teil des Gebäudes eine Superstruktur aufsetzen, ähnlich wie beim Reichstag», bemerkt Gubkina. «Ukrainische Architekten stellen sich jetzt dagegen. Übrigens wurde der Masterplan der Öffentlichkeit nie vorgestellt. Die Diskussion findet – völlig unangemessen – hinter verschlossenen Türen statt. Nur manchmal sickern Details durch.»

Gewaltige Aufgabe

In Charkiw, dessen Bausubstanz schon zu einem Viertel zerstört sein soll, lebte bis zum Kriegsausbruch auch der Architekt Oleg Drozdov. Zwei Wochen später floh er mit seiner privaten Kharkiv School of Architecture nach Lwiw. Kürzlich ist Drozdov bei einem Besuch in seiner früheren Heimatstadt auch nach Saltiwka gefahren, ein zerbombtes Plattenbau-Viertel im Nordosten Charkiws mit eingestürzten Fassaden und zugenagelten Fenstern. Das Quartier, einst Heimat von 500 000 Menschen, liegt nah an der Frontlinie. «Saltiwka ist so menschenleer, es ist surreal», erzählt der Architekt. «Die Situation hat mich an Pripjat erinnert, die Satellitenstadt, die nach dem Atomunfall von Tschernobyl evakuiert werden musste. Man kann inzwischen überall die Zikaden hören.»

Inzwischen sind die Studenten für den neuen Jahrgang ausgewählt. Der Andrang war gross. «Es ist wohl jedem bewusst, was für gewaltige Aufgaben beim Wiederaufbau vor uns liegen», sagt Drozdov. «Wir haben viel zu wenig Fachleute und müssen jetzt so viele lokale Experten wie möglich ausbilden.»

Eines der grössten Problemfelder sind Flüchtlingsunterkünfte. Millionen Ukrainer sind aus den Kampfzonen in westliche Landesteile geflohen. Allein in Lwiw hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Zunächst haben Drozdov und seine Kollegen Pappbetten und Zonierungselemente für mehr Privatsphäre in grossen Hallen entworfen. Inzwischen haben sie das Netzwerk Ro3kvit – was ungefähr «Aufblühen» bedeutet – gegründet, an dem Architekten und Stadtplaner aus ganz Europa beteiligt sind. Gemeinsam sucht man nach nachhaltigen Lösungen. «In der Ukraine gibt es durch die verbreiteten Immobilienspekulationen viele leerstehende Wohnungen», betont Drozdov. «Die sollten wir nutzen, statt neues Land zu bebauen.»

Der Niederländer Fulco Treffers, ebenfalls im Ro3kvit-Netzwerk dabei, ergänzt: «Übergangslösungen wie Container oder umgenutzte Eisenbahnwaggons haben einen grossen Nachteil: Sie bleiben meistens für immer. Bei unseren Modellprojekten, die wir auch beim World Urban Forum Ende Juni vorgestellt haben, renovieren Freiwillige und Flüchtlinge gemeinsam leere Häuser. In Iwano-Frankiwsk haben wir auf diese Weise in nur sechs Wochen 64 Apartments wiederhergestellt!»

Treffers arbeitet schon seit 2015 an ukrainischen Projekten. Damals holte man ihn nach Mariupol, das nur wenige Kilometer vom Kampfgeschehen im Donbass entfernt lag. «Die Stadt war übervölkert und in ständiger Angst», erzählt der Stadtplaner. «Viele waren traumatisiert. Die Wirtschaft war um 70 Prozent geschrumpft. Durch die zwei riesigen Fabriken in der Stadt, die zugleich die wichtigsten Arbeitgeber waren und immer weniger auf Nachhaltigkeit achteten, nahm die Umweltverschmutzung stetig zu.»

Treffers fing mit kleinen Schritten an, mit scheinbaren Trivialitäten wie der Einrichtung gepflegter öffentlicher WC, aber auch einem Stadtfestival und einem Traumazentrum. Natürlich machte die Invasion im Februar 2022 alles wieder zunichte. Doch gegenwärtig arbeitet Treffers im Auftrag des nach Saporischja geflüchteten Stadtrats schon wieder an einer Strategie für das Nachkriegs-Mariupol. Sicher ist: Es wird viel getan werden müssen, um die Menschen in den entvölkerten Landstrich zurückzuholen.

Auch der Berliner Philipp Meuser, ein Architekt mit zwanzig Jahren Erfahrung im postsowjetischen Raum, engagiert sich bei Ro3kvit. Er ist zudem Mitglied im New European Bauhaus, das die Europäische Kommission zu Nachhaltigkeitsthemen in der Ukraine berät.

Im ukrainischen Immobilienmarkt sieht Meuser grossen Reformbedarf. «Das Bild ist seit der Einführung der Marktwirtschaft 1991 von turbokapitalistischen Strukturen geprägt», sagt er. Zum Beispiel gebe es keine gemeinnützigen Baugenossenschaften. Öffentlicher Raum komme bei Planungen fast immer zu kurz. Am Anfang des Wiederaufbaus stehe jedoch die Analyse: Welche Typologien von (vorfabrizierten) Häusern gibt es? Wie können die Produktionskapazitäten schnell gesteigert werden? Wie baut man mit wenig Energieaufwand? Für besonders wichtig hält er es, dass bei Wiederaufbauprojekten Ukrainer und andere Europäer paritätisch beteiligt sind.

Sein Architekturverlag DOM Publishers entwickelt derzeit mehrsprachige Handbücher und Architekturführer, die Wissen für alle Beteiligten bündeln und verfügbar machen sollen.

Vor ein paar Wochen haben Treffers und Drozdov gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Butscha den Ort besichtigt, wo russische Soldaten im März Massaker an Hunderten Zivilisten verübten. «Es war sehr emotional», sagt Treffers bewegt. Der Kiewer Vorort war einst ein hübsches Mittelklassestädtchen mit urbanen Qualitäten, viel Grün und Sportmöglichkeiten. «Unsere Aufgabe ist es jetzt, wieder Leben nach Butscha zu bringen», berichtet der Stadtplaner. «Ganz praktische Fragen müssen gelöst werden. Wo kommt die Arbeit her? Wie ist man ohne Auto mobil? Es geht nicht nur um Design und schnellen Wiederaufbau.»

Droszov holt noch weiter aus: «Wir brauchen im ganzen Land demokratischere Entscheidungsprozesse zwischen Verwaltung und Bürgern, mehr Mitbestimmung. Auch an der Klimafrage und neuen Formen der Energieversorgung kommen wir nicht mehr vorbei. Wir müssen die Ukraine umfassend modernisieren. Dieser Krieg provoziert Veränderungen in alle Richtungen.»

Neue Zürcher Zeitung, Sa., 2022.09.10

03. Januar 2022Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Wohnen ohne Haus gilt als Notlage. Die Architektur hätte Gegenmittel parat

In jeder Stadt hat die Wohnungslosigkeit ein anderes Gesicht. Und Corona hat den Notstand rund um den Globus offensichtlicher gemacht.

In jeder Stadt hat die Wohnungslosigkeit ein anderes Gesicht. Und Corona hat den Notstand rund um den Globus offensichtlicher gemacht.

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27. April 2021Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Eine deutsche Wiedervereinigung war im Design nie nötig

So unterschiedlich wie oft behauptet waren die Gläser, Möbel und Radios in Ost und West nie. Bauhaus-Denken und Do-it-yourself gab es auf beiden Seiten der Mauer.

So unterschiedlich wie oft behauptet waren die Gläser, Möbel und Radios in Ost und West nie. Bauhaus-Denken und Do-it-yourself gab es auf beiden Seiten der Mauer.

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01. Juni 2020Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Baustellen sind nicht nur für Kinder: Wie Studenten einer Küche Beine machten

DesignBuild verbindet Design und Do-it-yourself. Eine Ausstellung in München widmet sich dem weltweiten Trend.

DesignBuild verbindet Design und Do-it-yourself. Eine Ausstellung in München widmet sich dem weltweiten Trend.

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23. November 2019Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Der Münchner Hauptbahnhof will fliegen

Zwei umstrittene Verkehrs-Megaprojekte werden München für Jahre in Atem halten.

Zwei umstrittene Verkehrs-Megaprojekte werden München für Jahre in Atem halten.

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21. Juni 2019Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Diese Häuser haben einiges gesehen – das deutsch-jüdische Breslau wird endlich Teil der Erinnerungskultur

Neben jener in Berlin und Frankfurt zählte die jüdische Gemeinde Breslaus vor dem Krieg zu den grössten in Deutschland. Nach Jahrzehnten des Verfalls sind dort das frühere Haus der Bankiersfamilie Oppenheim und die Mikwe der Synagoge zum Weissen Storch restauriert worden. Das Interesse an der verdrängten Vergangenheit wächst.

Neben jener in Berlin und Frankfurt zählte die jüdische Gemeinde Breslaus vor dem Krieg zu den grössten in Deutschland. Nach Jahrzehnten des Verfalls sind dort das frühere Haus der Bankiersfamilie Oppenheim und die Mikwe der Synagoge zum Weissen Storch restauriert worden. Das Interesse an der verdrängten Vergangenheit wächst.

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13. Juli 2018Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Das Danziger Weltkriegsmuseum droht ein «kleinkariertes nationalistisches Zentrum» zu werden

Rund ein Jahr nach seiner Demissionierung als Direktor des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig zieht der Historiker Pawel Machcewicz eine negative Bilanz der Arbeit der neuen Museumsleitung. Sie verfolgt die nationale moralische Aufrüstung.

Rund ein Jahr nach seiner Demissionierung als Direktor des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig zieht der Historiker Pawel Machcewicz eine negative Bilanz der Arbeit der neuen Museumsleitung. Sie verfolgt die nationale moralische Aufrüstung.

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Presseschau 12

27. September 2025Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

In München wurde die letzte erhaltene Vorkriegssynagoge vor dem Verfall gerettet

Wieder Bauhaus-Magie im Hinterhof: München hat die Reichenbachsynagoge zurückbekommen. Der Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit wurde bis ins Detail originalgetreu rekonstruiert.

Wieder Bauhaus-Magie im Hinterhof: München hat die Reichenbachsynagoge zurückbekommen. Der Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit wurde bis ins Detail originalgetreu rekonstruiert.

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10. September 2022Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

«Warum muss man es beschiessen?» – Die Zerstörung des ukrainischen Kulturerbes ist ein strategischer Teil des russischen Vernichtungsfeldzugs

Die Ukraine erleidet durch den russischen Angriffskrieg grosse kulturelle Verluste. Museen, Kirchen und Architekturdenkmäler fallen den Attacken zum Opfer. Doch schon entwickeln Architekten und Stadtplaner Ideen für die Zeit danach.

Die Ukraine erleidet durch den russischen Angriffskrieg grosse kulturelle Verluste. Museen, Kirchen und Architekturdenkmäler fallen den Attacken zum Opfer. Doch schon entwickeln Architekten und Stadtplaner Ideen für die Zeit danach.

Am 25. Februar, dem zweiten Tag des Ukraine-Kriegs, verbrannten nach einem russischen Angriff auf die Stadt Tschernihiw 13 000 Akten des ukrainischen Staatssicherheitsarchivs, darunter 3000 Personalakten von Angestellten der sowjetischen Sonderdienste. Da nur ein kleiner Teil der Bestände digitalisiert war, ist das meiste für immer verloren. Forscher wie die deutsche Kulturwissenschafterin Aleida Assmann nehmen an, dass es sich um eine zielgerichtete Attacke handelte. In einer Diskussionsrunde der Robert-Havemann-Gesellschaft über das «Ukrainische Kulturerbe in Russlands Angriffskrieg» sprach Assmann sogar von einem Genozid, hier in Form eines kombinierten Angriffs gegen die Menschen, ihre Geschichte und ihre Kultur.

Nach einer laufend aktualisierten Liste des ukrainischen Kulturministeriums wurden seit Kriegsbeginn über 500 Kulturstätten beschädigt oder zerstört, darunter Sakralbauten, Museen, Bibliotheken, Denkmäler und antike Stätten. «Zigtausende Objekte werden gerade vernichtet, die vielleicht für immer verloren sind», sagt der Ukrainer Andrij Kutnyi, Experte für historische Bauforschung. «Ganz abgesehen von den antiken Stätten auf der Krim, die durch die Annexion enteignet wurden.»

Kutnyi lebt seit vielen Jahren in Westeuropa und engagiert sich derzeit von Österreich aus für Initiativen zur Rettung von ukrainischem Kulturgut. In vielen Fällen ist es aber schon zu spät. Die Kyiv School of Economics schätzte den Schaden an Kulturinstitutionen Anfang August auf bereits rund 900 Millionen Dollar.

Ausgebombter Wanderphilosoph

«Ein schmerzlicher Verlust im Frühjahr war die Zerstörung des Museums für Hrihori Skoworoda, den bedeutendsten Aufklärer der Ukraine», erzählt Kutnyi. «Warum musste man es beschiessen? Da ist keine Militäranlage weit und breit.» Fünfzig Jahre existierte das Museum, ein nationales Kulturdenkmal, im Dorf Skoworodiniwka, unweit von Charkiw. Dieses Jahr waren anlässlich des 300. Geburtstags des Wanderphilosophen, den in der Ukraine jedes Kind kennt, Feiern geplant. Am 7. Mai brannte das klassizistische Gebäude – das Sterbehaus Skoworodas – durch Brandbomben bis auf die Grundmauern nieder, einschliesslich fast aller Objekte. «Ein Totalschaden», betont Kutnyi. Wie ein Mahnmal ragte danach eine Statue des nachdenklich blickenden «ukrainischen Sokrates» aus den verkohlten Trümmern.
Wenigstens die Statue des Philosophen hat die Bombardierung des Gregorius-Skoworoda-Museums im Dorf Skoworodiniwka bei Charkiw einigermassen heil überstanden.

Im Juni wurde in Swjatohirsk in der Nähe von Donezk die idyllisch, aber nahe der Front gelegene Klosteranlage «Zum Heiligen Entschlafen der Gottesmutter» getroffen. Das Kloster aus dem 16. Jahrhundert, das dem Moskauer Patriarchat untersteht, wurde schwer beschädigt. Die über 100-jährige Allerheiligenkapelle mit Zwiebeltürmchen im russischen Stil, die grösste Holzkirche der Ukraine, brannte lichterloh.

«Durch die dichten Wälder im nördlichen Teil», hebt Kutnyi hervor, «besitzt unser Land eine schützenswerte Vielfalt an Holzarchitektur. Allein bei den Holzkirchen gibt es fünfzehn verschiedene Typen. Einige gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Jede Volksgruppe, jede Konfession hatte ihren eigenen Baustil.» Die meisten Holzkirchen befinden sich in der ländlichen Westukraine und damit vorerst fern der Kampfhandlungen. Jedoch wurden in der Zentralukraine bereits einige der fragilen Gotteshäuser zerstört.

Am 7. März gingen sowohl die 160 Jahre alte Kirche «Zur gesegneten Jungfrau Maria» bei Schitomir als auch die 1873 erbaute St.-Georg-Kirche im Dorf Saworitschi in der Nähe von Kiew in Flammen auf. «Unsere Gläubigen haben mit eigenen Augen gesehen, wie die russische Armee ein Geschoss direkt auf das Kirchendach gerichtet hat», so wird Petro Kotjuk, Erzpriester von St. Georg, auf einer staatlichen Website zum Krieg zitiert. Mittlerweile haben weit über 180 Kirchengebäude Schäden davongetragen.

Besonders dramatisch ist die Lage in der Millionenstadt Charkiw, die seit Kriegsbeginn fast ununterbrochen unter Beschuss steht. Charkiw ist nicht nur eine Perle des Jugendstils. Zwischen den Weltkriegen war es als temporäre Hauptstadt der Ukrainischen Sowjetrepublik ein Experimentierfeld für moderne Architektur. Mit dem Derschprom, einem Gebäudekomplex mit futuristisch wirkenden Verbindungsbrücken, entstand 1928 das erste Hochhaus der Sowjetunion.

Warten auf die Unesco

«Das Derschprom besticht durch seine Ästhetik der reinen Struktur», sagt Ievgenija Gubkina, eine Architekturhistorikerin, die Charkiw nach Kriegsbeginn verliess und inzwischen in London lebt. «Der federführende Architekt des Projekts, Sergei Serafimow, legte Wert darauf, dass Treppen, Korridore und Passagen ablesbar sind und nicht irgendwo verborgen im Inneren des Gebäudes.»

Das Wahrzeichen von Charkiw stehe leider noch immer nur auf der Tentativliste für das Unesco-Weltkulturerbe, wie viele ukrainische Kulturerbe-Objekte. «Die Unesco ist zu sehr auf Westeuropa fixiert», sagt Gubkina. «Zu allem Überfluss hat Russland dieses Jahr den Vorsitz.» In der Ukraine habe man jedenfalls seine Hausaufgaben gemacht und die sehr aufwendige Bewerbung für das Derschprom forciert. «Noch ist das Gebäude unversehrt. Aber es ist umgeben von denkmalgeschützten Gebäuden aus den zwanziger und dreissiger Jahren, die extrem gelitten haben.»

Gubkina erwähnt das Kulturhaus der Eisenbahner von 1929, das mitsamt Originaldekor sehr gut erhalten war, bis es nach zwei Angriffen total ausbrannte. Auch das für die Ukraine hochsymbolische «Slowo»-Haus, vor dem Zweiten Weltkrieg Zentrum der ukrainischen Literatur, wurde getroffen. Der Architekt Michail Daschkewitsch hatte das Schriftstellerhaus als Hybrid aus Jugendstil und Konstruktivismus entworfen.

Zerstört wurde auch die 1925 im ukrainischen Nationalstil erbaute Wirtschaftsfakultät der Staatsuniversität. «Dieser Bau war sehr wichtig für das Verständnis unserer Architektur», unterstreicht Gubkina. «Auch das Gebäude des Regionalrats, ursprünglich ein modernistischer Entwurf des marxistischen Architekten Jakow Steinberg für die ukrainische Kommunistische Partei, wurde getroffen. Im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, hat man es in den fünfziger Jahren im Stil des sozialistischen Realismus wieder aufgebaut.»

Um diese Bau-Ikone ist im Zusammenhang mit dem vieldiskutierten Masterplan des Star-Architekten Norman Foster für Charkiw ein Streit entbrannt. «Foster möchte auf den erhaltenen Teil des Gebäudes eine Superstruktur aufsetzen, ähnlich wie beim Reichstag», bemerkt Gubkina. «Ukrainische Architekten stellen sich jetzt dagegen. Übrigens wurde der Masterplan der Öffentlichkeit nie vorgestellt. Die Diskussion findet – völlig unangemessen – hinter verschlossenen Türen statt. Nur manchmal sickern Details durch.»

Gewaltige Aufgabe

In Charkiw, dessen Bausubstanz schon zu einem Viertel zerstört sein soll, lebte bis zum Kriegsausbruch auch der Architekt Oleg Drozdov. Zwei Wochen später floh er mit seiner privaten Kharkiv School of Architecture nach Lwiw. Kürzlich ist Drozdov bei einem Besuch in seiner früheren Heimatstadt auch nach Saltiwka gefahren, ein zerbombtes Plattenbau-Viertel im Nordosten Charkiws mit eingestürzten Fassaden und zugenagelten Fenstern. Das Quartier, einst Heimat von 500 000 Menschen, liegt nah an der Frontlinie. «Saltiwka ist so menschenleer, es ist surreal», erzählt der Architekt. «Die Situation hat mich an Pripjat erinnert, die Satellitenstadt, die nach dem Atomunfall von Tschernobyl evakuiert werden musste. Man kann inzwischen überall die Zikaden hören.»

Inzwischen sind die Studenten für den neuen Jahrgang ausgewählt. Der Andrang war gross. «Es ist wohl jedem bewusst, was für gewaltige Aufgaben beim Wiederaufbau vor uns liegen», sagt Drozdov. «Wir haben viel zu wenig Fachleute und müssen jetzt so viele lokale Experten wie möglich ausbilden.»

Eines der grössten Problemfelder sind Flüchtlingsunterkünfte. Millionen Ukrainer sind aus den Kampfzonen in westliche Landesteile geflohen. Allein in Lwiw hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt. Zunächst haben Drozdov und seine Kollegen Pappbetten und Zonierungselemente für mehr Privatsphäre in grossen Hallen entworfen. Inzwischen haben sie das Netzwerk Ro3kvit – was ungefähr «Aufblühen» bedeutet – gegründet, an dem Architekten und Stadtplaner aus ganz Europa beteiligt sind. Gemeinsam sucht man nach nachhaltigen Lösungen. «In der Ukraine gibt es durch die verbreiteten Immobilienspekulationen viele leerstehende Wohnungen», betont Drozdov. «Die sollten wir nutzen, statt neues Land zu bebauen.»

Der Niederländer Fulco Treffers, ebenfalls im Ro3kvit-Netzwerk dabei, ergänzt: «Übergangslösungen wie Container oder umgenutzte Eisenbahnwaggons haben einen grossen Nachteil: Sie bleiben meistens für immer. Bei unseren Modellprojekten, die wir auch beim World Urban Forum Ende Juni vorgestellt haben, renovieren Freiwillige und Flüchtlinge gemeinsam leere Häuser. In Iwano-Frankiwsk haben wir auf diese Weise in nur sechs Wochen 64 Apartments wiederhergestellt!»

Treffers arbeitet schon seit 2015 an ukrainischen Projekten. Damals holte man ihn nach Mariupol, das nur wenige Kilometer vom Kampfgeschehen im Donbass entfernt lag. «Die Stadt war übervölkert und in ständiger Angst», erzählt der Stadtplaner. «Viele waren traumatisiert. Die Wirtschaft war um 70 Prozent geschrumpft. Durch die zwei riesigen Fabriken in der Stadt, die zugleich die wichtigsten Arbeitgeber waren und immer weniger auf Nachhaltigkeit achteten, nahm die Umweltverschmutzung stetig zu.»

Treffers fing mit kleinen Schritten an, mit scheinbaren Trivialitäten wie der Einrichtung gepflegter öffentlicher WC, aber auch einem Stadtfestival und einem Traumazentrum. Natürlich machte die Invasion im Februar 2022 alles wieder zunichte. Doch gegenwärtig arbeitet Treffers im Auftrag des nach Saporischja geflüchteten Stadtrats schon wieder an einer Strategie für das Nachkriegs-Mariupol. Sicher ist: Es wird viel getan werden müssen, um die Menschen in den entvölkerten Landstrich zurückzuholen.

Auch der Berliner Philipp Meuser, ein Architekt mit zwanzig Jahren Erfahrung im postsowjetischen Raum, engagiert sich bei Ro3kvit. Er ist zudem Mitglied im New European Bauhaus, das die Europäische Kommission zu Nachhaltigkeitsthemen in der Ukraine berät.

Im ukrainischen Immobilienmarkt sieht Meuser grossen Reformbedarf. «Das Bild ist seit der Einführung der Marktwirtschaft 1991 von turbokapitalistischen Strukturen geprägt», sagt er. Zum Beispiel gebe es keine gemeinnützigen Baugenossenschaften. Öffentlicher Raum komme bei Planungen fast immer zu kurz. Am Anfang des Wiederaufbaus stehe jedoch die Analyse: Welche Typologien von (vorfabrizierten) Häusern gibt es? Wie können die Produktionskapazitäten schnell gesteigert werden? Wie baut man mit wenig Energieaufwand? Für besonders wichtig hält er es, dass bei Wiederaufbauprojekten Ukrainer und andere Europäer paritätisch beteiligt sind.

Sein Architekturverlag DOM Publishers entwickelt derzeit mehrsprachige Handbücher und Architekturführer, die Wissen für alle Beteiligten bündeln und verfügbar machen sollen.

Vor ein paar Wochen haben Treffers und Drozdov gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Butscha den Ort besichtigt, wo russische Soldaten im März Massaker an Hunderten Zivilisten verübten. «Es war sehr emotional», sagt Treffers bewegt. Der Kiewer Vorort war einst ein hübsches Mittelklassestädtchen mit urbanen Qualitäten, viel Grün und Sportmöglichkeiten. «Unsere Aufgabe ist es jetzt, wieder Leben nach Butscha zu bringen», berichtet der Stadtplaner. «Ganz praktische Fragen müssen gelöst werden. Wo kommt die Arbeit her? Wie ist man ohne Auto mobil? Es geht nicht nur um Design und schnellen Wiederaufbau.»

Droszov holt noch weiter aus: «Wir brauchen im ganzen Land demokratischere Entscheidungsprozesse zwischen Verwaltung und Bürgern, mehr Mitbestimmung. Auch an der Klimafrage und neuen Formen der Energieversorgung kommen wir nicht mehr vorbei. Wir müssen die Ukraine umfassend modernisieren. Dieser Krieg provoziert Veränderungen in alle Richtungen.»

Neue Zürcher Zeitung, Sa., 2022.09.10

03. Januar 2022Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Wohnen ohne Haus gilt als Notlage. Die Architektur hätte Gegenmittel parat

In jeder Stadt hat die Wohnungslosigkeit ein anderes Gesicht. Und Corona hat den Notstand rund um den Globus offensichtlicher gemacht.

In jeder Stadt hat die Wohnungslosigkeit ein anderes Gesicht. Und Corona hat den Notstand rund um den Globus offensichtlicher gemacht.

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27. April 2021Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Eine deutsche Wiedervereinigung war im Design nie nötig

So unterschiedlich wie oft behauptet waren die Gläser, Möbel und Radios in Ost und West nie. Bauhaus-Denken und Do-it-yourself gab es auf beiden Seiten der Mauer.

So unterschiedlich wie oft behauptet waren die Gläser, Möbel und Radios in Ost und West nie. Bauhaus-Denken und Do-it-yourself gab es auf beiden Seiten der Mauer.

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01. Juni 2020Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Baustellen sind nicht nur für Kinder: Wie Studenten einer Küche Beine machten

DesignBuild verbindet Design und Do-it-yourself. Eine Ausstellung in München widmet sich dem weltweiten Trend.

DesignBuild verbindet Design und Do-it-yourself. Eine Ausstellung in München widmet sich dem weltweiten Trend.

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23. November 2019Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Der Münchner Hauptbahnhof will fliegen

Zwei umstrittene Verkehrs-Megaprojekte werden München für Jahre in Atem halten.

Zwei umstrittene Verkehrs-Megaprojekte werden München für Jahre in Atem halten.

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21. Juni 2019Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Diese Häuser haben einiges gesehen – das deutsch-jüdische Breslau wird endlich Teil der Erinnerungskultur

Neben jener in Berlin und Frankfurt zählte die jüdische Gemeinde Breslaus vor dem Krieg zu den grössten in Deutschland. Nach Jahrzehnten des Verfalls sind dort das frühere Haus der Bankiersfamilie Oppenheim und die Mikwe der Synagoge zum Weissen Storch restauriert worden. Das Interesse an der verdrängten Vergangenheit wächst.

Neben jener in Berlin und Frankfurt zählte die jüdische Gemeinde Breslaus vor dem Krieg zu den grössten in Deutschland. Nach Jahrzehnten des Verfalls sind dort das frühere Haus der Bankiersfamilie Oppenheim und die Mikwe der Synagoge zum Weissen Storch restauriert worden. Das Interesse an der verdrängten Vergangenheit wächst.

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13. Juli 2018Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Das Danziger Weltkriegsmuseum droht ein «kleinkariertes nationalistisches Zentrum» zu werden

Rund ein Jahr nach seiner Demissionierung als Direktor des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig zieht der Historiker Pawel Machcewicz eine negative Bilanz der Arbeit der neuen Museumsleitung. Sie verfolgt die nationale moralische Aufrüstung.

Rund ein Jahr nach seiner Demissionierung als Direktor des Museums des Zweiten Weltkriegs in Danzig zieht der Historiker Pawel Machcewicz eine negative Bilanz der Arbeit der neuen Museumsleitung. Sie verfolgt die nationale moralische Aufrüstung.

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01. Juni 2018Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Lost in Lagos. Afrikas Megacitys erzählen eigene Geschichten des Kontinents

Migration betrifft nicht nur Menschen. Ideen, Stadtpläne und Waren wurden aus Europa nach Afrika exportiert und haben den Kontinent verändert, wie eine Ausstellung im Architekturmuseum der TU München zeigt.

Migration betrifft nicht nur Menschen. Ideen, Stadtpläne und Waren wurden aus Europa nach Afrika exportiert und haben den Kontinent verändert, wie eine Ausstellung im Architekturmuseum der TU München zeigt.

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04. November 2017Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Das neue Konzerthaus in München wird auffällig unauffällig

Die Jury entscheidet sich endlich für einen Architekturentwurf. Vor lauter Glas sieht man nur leider keine Wände mehr.

Die Jury entscheidet sich endlich für einen Architekturentwurf. Vor lauter Glas sieht man nur leider keine Wände mehr.

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verknüpfte Bauwerke
Konzerthaus München - Wettbewerb

20. Oktober 2015Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Stadt in Bernstein

In der russischen Exklave Kaliningrad sind wichtige Bauprojekte hängig. Minderheiten werden ausgebremst. Im Umgang mit der deutschen Vergangenheit drängen militärische Aspekte in den Vordergrund.

In der russischen Exklave Kaliningrad sind wichtige Bauprojekte hängig. Minderheiten werden ausgebremst. Im Umgang mit der deutschen Vergangenheit drängen militärische Aspekte in den Vordergrund.

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10. Januar 2015Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

«Städte sollen wieder Städte werden»

In der modernen Architektur gibt es aus Sicht des Architekturtheoretikers Wolfgang Sonne nicht nur avantgardistische Brüche, sondern auch vorbildliche Anknüpfungen an urbane Bautraditionen.

In der modernen Architektur gibt es aus Sicht des Architekturtheoretikers Wolfgang Sonne nicht nur avantgardistische Brüche, sondern auch vorbildliche Anknüpfungen an urbane Bautraditionen.

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18. Oktober 2013Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Kleine Lösung, grosse Hoffnung

Die Pinakothek der Moderne in München zeigt alternative Architektur aus Afrika. Diese öffentlichen Bauwerke sind oft klein dimensioniert und setzen auf traditionelle Techniken. Sie stammen von afrikanischen und westlichen Architekten.

Die Pinakothek der Moderne in München zeigt alternative Architektur aus Afrika. Diese öffentlichen Bauwerke sind oft klein dimensioniert und setzen auf traditionelle Techniken. Sie stammen von afrikanischen und westlichen Architekten.

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14. Juni 2013Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Katakombe für Pharaonen

Ein neues Ägyptisches Museum wünschte man sich in München seit über vierzig Jahren. Nun konnte es von Gottfried und Peter Böhm im Kunstareal gleich neben der Alten Pinakothek als unterirdisches Haus realisiert werden. Es hütet die heute neben Berlin bedeutendste deutsche Sammlung ägyptischer Kunst.

Ein neues Ägyptisches Museum wünschte man sich in München seit über vierzig Jahren. Nun konnte es von Gottfried und Peter Böhm im Kunstareal gleich neben der Alten Pinakothek als unterirdisches Haus realisiert werden. Es hütet die heute neben Berlin bedeutendste deutsche Sammlung ägyptischer Kunst.

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08. Mai 2013Judith Leister
Neue Zürcher Zeitung

Goldene Schatztruhe der Künste

Das für seine Gemälde des Blauen Reiters berühmte Lenbachhaus in München ist von Norman Foster umgebaut und erweitert worden. Blickfang des Museums ist ein goldener Kubus, welcher der altehrwürdigen Villa neuen Glanz verleiht.

Das für seine Gemälde des Blauen Reiters berühmte Lenbachhaus in München ist von Norman Foster umgebaut und erweitert worden. Blickfang des Museums ist ein goldener Kubus, welcher der altehrwürdigen Villa neuen Glanz verleiht.

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Lehnbachhaus - Umbau & Erweiterung

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