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Texte

09. April 2005Denise Leising
Die Presse

Moderne Stimmung in Alter Universität

Renovierung. Zehn Millionen Euro für die „schönsten Arbeitsplätze im Land“.

Renovierung. Zehn Millionen Euro für die „schönsten Arbeitsplätze im Land“.

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verknüpfte Bauwerke
Alte Universität Graz - Umbau und Restaurierung

12. November 2004Denise Leising
Die Presse

Junkspace etc.

Rem Koolhaas zählt zu den international bekanntesten Architekten der Gegenwart. Der Denker, Autor und Pritzker-Preisträger baut auf der ganzen Welt. Am 17. November wird der Holländer 60 Jahre alt. Ein Porträt.

Rem Koolhaas zählt zu den international bekanntesten Architekten der Gegenwart. Der Denker, Autor und Pritzker-Preisträger baut auf der ganzen Welt. Am 17. November wird der Holländer 60 Jahre alt. Ein Porträt.

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verknüpfte Akteure
Koolhaas Rem

27. September 2004Denise Leising
Die Presse

Silberne Wesen in einer alten Tenne

30 Großplastiken des Bildhauers Bruno Gironcoli haben im Tierpark Herberstein in der Oststeiermark eine feste Bleibe gefunden. Am Sonntag wurde das Museum eröffnet.

30 Großplastiken des Bildhauers Bruno Gironcoli haben im Tierpark Herberstein in der Oststeiermark eine feste Bleibe gefunden. Am Sonntag wurde das Museum eröffnet.

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verknüpfte Bauwerke
Gironcoli Museum im Tier- und Naturpark Schloss Herberstein

27. September 2003Denise Leising
Die Presse

Besucheransturm

11.000 Besucher drängten am Wochenende ins Grazer Kunsthaus. Das Äußere gefällt fast allen, am Innenleben scheiden sich die Geister.

11.000 Besucher drängten am Wochenende ins Grazer Kunsthaus. Das Äußere gefällt fast allen, am Innenleben scheiden sich die Geister.

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verknüpfte Bauwerke
Kunsthaus Graz

17. Juli 2001Denise Leising
Der Standard

Kunsthaus Graz: Der große Krach

Kritik an den Architekten Cook und Fournier

Kritik an den Architekten Cook und Fournier

Graz - Mit einem Spektakel - einer „virtuellen Sprengung“ der nicht denkmalgeschützten Teile des Eisernen Hauses in Graz - wurde Ende letzter Woche der offizielle Baubeginn für das Kunsthaus markiert. Es war ein ziemlicher Krach.

Einen ziemlichen Krach gab es zuvor auch zwischen den beiden Planergruppen, der Grazer Architektur Consult (Peyker/Eisenköck/Domenig) und den Wettbewerbsgewinnern Peter Cook / Colin Fournier aus London. Nur mit Mühe konnte ein Eklat vermieden werden. Eine zeitgerechte Eröffnung im Frühherbst 2003 scheint indessen immer unwahrscheinlicher.

Günther Domenig bestätigt gegenüber dem STANDARD: „Wir wollten vor 14 Tagen endgültig aussteigen.“ Auf heftiges Zureden der Bauherrschaft, der obersten Rathauspolitiker, sei das Trio schließlich zum Einlenken bereit gewesen, weil die Bedingung, die Gesamtverantwortung zu erhalten, anstandslos erfüllt wurde. Zur neuen Struktur gehört auch ein neuer Name: Künftig wird unter „Arge Kunsthaus Planung“ operiert. Architektur Consult und Spacelab, wie sich das Grazer Büro der Briten nannte, gibt es nun nicht mehr.

Vieles wäre reibungsloser gelaufen, hätte sich Peter Cook mehr um das Projekt gekümmert, meint Domenig. Der Stararchitekt hätte aber alles Colin Fournier überlassen, und von diesem seien die Probleme ausgegangen: „Er war auch unehrlich“, so der gebürtige Kärntner, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Vor Beginn der von der Stadt geforderten Kooperation hätte Fournier prominente Grazer Architekten gegeneinander ausgespielt, zudem soll er unlängst verlangt haben, dass Architektur Consult nicht als gleichwertiger Partner auftreten dürfe.

„Cook hingegen hat nie intrigiert, er war uns gegenüber immer sehr zurückhaltend“, lobt Domenig - um den Briten im selben Atemzug aber heftig zu tadeln: „Ich kann nicht verstehen, warum Cook nicht wenigstens einen Monat nach Graz kommt, um mit Fournier gemeinsam die wesentlichen Details zu entwickeln.“ Es würden nach wie vor grundlegende Entscheidungen hinsichtlich der Materialien und der Beschaffenheit der Haut fehlen (gerüchteweise weiß man noch immer nicht genau, ob für die blaue Blase Acryl oder Plexiglas verwendet werden soll).

Zudem sei der Budgetrahmen von 600 Millionen Schilling um 50 Millionen überzogen worden, die aber irgendwo eingespart werden müssten. Domenig erachtet daher die Gefahr, dass das Kunsthaus nicht bis Herbst 2003 fertig werde, als „sehr groß“.

Dennoch scheint es nun aber Zug um Zug zu gehen. Am Montag fand die Bauverhandlung statt; mit den ersten Abbrucharbeiten am Eisernen Haus, dessen denkmalgeschützte Fassade stehen bleibt, wurde begonnen. Auch bei den Behördenverfahren sollte es keine Verzögerungen geben, ist Kultur- und Finanzstadtrat Siegfried Nagl (VP) optimistisch. An die Querschüsse der FP hinsichtlich der Finanzierung habe er sich bereits gewöhnt: „200 Millionen Schilling hat uns der Bund zugesagt - und wir werden sie auch bekommen.“

Der Standard, Di., 2001.07.17



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Kunsthaus Graz

26. Juni 2001Denise Leising
Der Standard

Interessante Architektur am rechten Murufer

EU-Programm „Urban“ bringt Investitionen und neues Leben in den lange benachteiligten Grazer Stadtteil Gries

EU-Programm „Urban“ bringt Investitionen und neues Leben in den lange benachteiligten Grazer Stadtteil Gries

Graz - Der Grazer Bezirk Gries am rechten Murufer blüht auf. Dank des von der EU mit 60 Millionen Schilling geförderten Stadterneuerungsprogramms „Urban“ kann sich der bisher eher stiefmütterlich behandelte Stadtteil mit einigen architektonisch bemerkenswerten Bauten schmücken.

Dazu gehört der von Architekt Herwig Illmaier konstruierte Augarten-Steg ebenso wie die derzeit vorgenommene, von Architekt Boris Podrecca geplante Umgestaltung des nördlichen Gries-platz-Bereichs und die soeben vollendete Revitalisierung des Architekturjuwels „Bad zur Sonne“, das morgen, Mittwoch, offiziell eröffnet wird.

Lange Zeit war die Wiedereröffnung des 1874 errichteten und 1992 wegen Baufälligkeit geschlossenen Bades infrage gestellt. Erst nach langen Diskussionen über die Erhaltung, um die eine Bürgerinitiative engagiert kämpfte, entschloss sich die Stadt zu einer umfassenden Revitalisierung. Mit dieser wurde nach den Plänen des Salzburger Architekten Fritz Lorenz vor zweieinhalb Jahren begonnen.

177 Millionen Schilling investierte die Stadt, noch einmal so viel - 180 Millionen - die EU in dieses Projekt, das um einen Fitness- und Saunabereich plus Restaurant ergänzte Bad wurde auch um eine Seniorenresidenz mit 53 Wohnungen erweitert. Betreten wird die Anlage über den neu gestalteten Platz der freiwilligen Schützen, den Architekt Manfred Zernig mit grünen Pflastersteinen auslegt und so Graz den ersten grünen Platz mit fünf neu gepflanzten Bäumen beschert.

Das Urban-Programm blieb nicht ohne Folgeprojekte. So siedelte sich das vom Land Steiermark betriebene „Haus der Wirtschaft“ am Entenplatz an, es folgten das Gründerinnenzentrum, das Fremdsprachenzentrum und höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr das von Klaus Kada geplante Musikkonservatorium.

Eine weitere Belebung des Stadtteils würde der Bau des geplanten Bezirksgerichts am Grieskai nach sich ziehen. Doch die Umsetzung des von Architekt Arkan Zeytinoglu - dem das Grundstück gehörte - entworfenen Gebäudes hängt eng mit der Gerichtsorganisationsreform zusammen. Bleibt alles beim Alten, dann könnte das mit 100 Millionen Schilling bezifferte neue Bezirksgericht durch die BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) realisiert werden.

Der Standard, Di., 2001.06.26

26. Januar 2001Denise Leising
Der Standard

Kastner&Öhler baut größtes Sporthaus Österreichs

Verkaufsfläche in Graz wird verdoppelt

Verkaufsfläche in Graz wird verdoppelt

Graz - Kastner&Öhler, größter österreichischer Warenhauskonzern, verwirklicht ein ehrgeiziges Projekt in der Grazer Altstadt: Um 120 Mio. S (8,7 Mio. EURO) entsteht hier das größte Sporthaus Österreichs. Durch den Umbau wird die Fläche auf 7000 m² verdoppelt.

Mit dem vom Architekten-Ehepaar Michael Szyszkowitz/Karla Kowalski geplanten Umbau wollen die Vorstände Thomas Böck und Martin Wäg neue Maßstäbe im Sportartikelhandel setzen und die Kunden nicht nur mit einer vielfältigen Produktpalette und modernster Warenpräsentation sondern auch mit Unterhaltung beim Einkaufen überraschen.

Ein Laufschuhanalyse-Corner mit Laufband, Kletterfelsen, Fitnessbereich, eine große Videowand für Live-Übertragungen, eine sportmedizinische Ecke wie auch Erlebnis- und Erholungszonen soll es geben. Für Golfer sogar einen Abschlagsimulator auf dem Dach. Rechtzeitig vor Weihnachten soll das neue Sporthaus fertig sein.

Die K+Ö-Sporthäuser und die erst 1995 gegründete Fachmarktkette Giga Sport, die in Tschechien und Slowenien Marktführer ist, setzten zusammen jährliche rund 1,2 Milliarden Schilling um.

Der Standard, Fr., 2001.01.26



verknüpfte Bauwerke
Geschäftshaus Kastner & Öhler - Umbau

05. Dezember 2000Denise Leising
Der Standard

Verschlüsselte Erinnerungen

Ausstellung zum 70. Geburtstag von Eilfried Huth

Ausstellung zum 70. Geburtstag von Eilfried Huth

Graz - Eilfried Huth, Nestor der Grazer Schule und Professor an der Hochschule der Künste Berlin, ist 70. Das Grazer Haus der Architektur ehrt ihn mit der Ausstellung Reflexionen über Fragmente meines Tuns. Erstmals sind auch seine Bilder zu sehen: „Ver-schlüsselte Ästhetik meiner Erinnerung“ nennt Eilfried Huth seine großformatigen Malereien.

40 Jahre ist der auf Java geborene Architekt schon freischaffend tätig. Er würde immer wieder diesen Beruf ausüben wollen, sagt er mit Emphase. Erstmals internationales Aufsehen erregte Huth mit dem Forschungs- und Rechenzentrum der Voest-Alpine AG in Leoben.

Der Stahlbau, heute ein Symbol des technischen Optimismus der Sechzigerjahre, wurde 1975 mit dem Europäischen Stahlbaupreis ausgezeichnet. Davor erlebte Huth mit Günther Domenig „Aufbruch und Höhenflug“: Zwölf Jahre lang, von 1963 bis 1975, waren die beiden Partner. In dieser Zeit entstanden die Pädagogische Akademie in Graz-Eggenberg, das Pfarrzentrum Oberwart, der Pavillon der Olympia-Schwimmhalle in München und utopische Projekte im Sinne der Megastrukturen der Sechzigerjahre.

1969 erhielt das Duo mit dem Projekt Stadt Ragnitz, einer konstruktiven Superstruktur zur Aufnahme von „Wohn- volumina“, sogar den Grand Prix International d'Urbanisme et d'Architecture in Cannes.

Spektakuläre Entwürfe waren nie seine Sache. Anders als Domenig, der sich als Künstlerarchitekt begreift, geht es Huth ums soziale Engagement, wie bei den Wohnbauten in Deutschlandsberg und Graz-Puntigam, die unter Mitbestimmung der Bewohner entstanden sind.

Wenn es in der Steiermark eine auch international vergleichbare Szene der Auseinandersetzung mit solchen Wohnmodellen gibt, dann ist zweifellos Eilfried Huth entscheidend beteiligt, bemerkte Friedrich Achleitner 1983. Dass der Architekt gerade im Wohnbau eine soziologische Funktion zu erfüllen hat, davon versucht Huth seine Studenten zu überzeugen. Aber auch, dass Architektur die Auseinandersetzung mit dem Schutz menschlicher Empfindsamkeiten ist. Die Zukunft seines Berufsstandes? „Wir werden uns als Mahner, als Querdenker einbinden müssen.“

Der Standard, Di., 2000.12.05

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Presseschau 12

09. April 2005Denise Leising
Die Presse

Moderne Stimmung in Alter Universität

Renovierung. Zehn Millionen Euro für die „schönsten Arbeitsplätze im Land“.

Renovierung. Zehn Millionen Euro für die „schönsten Arbeitsplätze im Land“.

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verknüpfte Bauwerke
Alte Universität Graz - Umbau und Restaurierung

12. November 2004Denise Leising
Die Presse

Junkspace etc.

Rem Koolhaas zählt zu den international bekanntesten Architekten der Gegenwart. Der Denker, Autor und Pritzker-Preisträger baut auf der ganzen Welt. Am 17. November wird der Holländer 60 Jahre alt. Ein Porträt.

Rem Koolhaas zählt zu den international bekanntesten Architekten der Gegenwart. Der Denker, Autor und Pritzker-Preisträger baut auf der ganzen Welt. Am 17. November wird der Holländer 60 Jahre alt. Ein Porträt.

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verknüpfte Akteure
Koolhaas Rem

27. September 2004Denise Leising
Die Presse

Silberne Wesen in einer alten Tenne

30 Großplastiken des Bildhauers Bruno Gironcoli haben im Tierpark Herberstein in der Oststeiermark eine feste Bleibe gefunden. Am Sonntag wurde das Museum eröffnet.

30 Großplastiken des Bildhauers Bruno Gironcoli haben im Tierpark Herberstein in der Oststeiermark eine feste Bleibe gefunden. Am Sonntag wurde das Museum eröffnet.

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verknüpfte Bauwerke
Gironcoli Museum im Tier- und Naturpark Schloss Herberstein

27. September 2003Denise Leising
Die Presse

Besucheransturm

11.000 Besucher drängten am Wochenende ins Grazer Kunsthaus. Das Äußere gefällt fast allen, am Innenleben scheiden sich die Geister.

11.000 Besucher drängten am Wochenende ins Grazer Kunsthaus. Das Äußere gefällt fast allen, am Innenleben scheiden sich die Geister.

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verknüpfte Bauwerke
Kunsthaus Graz

17. Juli 2001Denise Leising
Der Standard

Kunsthaus Graz: Der große Krach

Kritik an den Architekten Cook und Fournier

Kritik an den Architekten Cook und Fournier

Graz - Mit einem Spektakel - einer „virtuellen Sprengung“ der nicht denkmalgeschützten Teile des Eisernen Hauses in Graz - wurde Ende letzter Woche der offizielle Baubeginn für das Kunsthaus markiert. Es war ein ziemlicher Krach.

Einen ziemlichen Krach gab es zuvor auch zwischen den beiden Planergruppen, der Grazer Architektur Consult (Peyker/Eisenköck/Domenig) und den Wettbewerbsgewinnern Peter Cook / Colin Fournier aus London. Nur mit Mühe konnte ein Eklat vermieden werden. Eine zeitgerechte Eröffnung im Frühherbst 2003 scheint indessen immer unwahrscheinlicher.

Günther Domenig bestätigt gegenüber dem STANDARD: „Wir wollten vor 14 Tagen endgültig aussteigen.“ Auf heftiges Zureden der Bauherrschaft, der obersten Rathauspolitiker, sei das Trio schließlich zum Einlenken bereit gewesen, weil die Bedingung, die Gesamtverantwortung zu erhalten, anstandslos erfüllt wurde. Zur neuen Struktur gehört auch ein neuer Name: Künftig wird unter „Arge Kunsthaus Planung“ operiert. Architektur Consult und Spacelab, wie sich das Grazer Büro der Briten nannte, gibt es nun nicht mehr.

Vieles wäre reibungsloser gelaufen, hätte sich Peter Cook mehr um das Projekt gekümmert, meint Domenig. Der Stararchitekt hätte aber alles Colin Fournier überlassen, und von diesem seien die Probleme ausgegangen: „Er war auch unehrlich“, so der gebürtige Kärntner, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Vor Beginn der von der Stadt geforderten Kooperation hätte Fournier prominente Grazer Architekten gegeneinander ausgespielt, zudem soll er unlängst verlangt haben, dass Architektur Consult nicht als gleichwertiger Partner auftreten dürfe.

„Cook hingegen hat nie intrigiert, er war uns gegenüber immer sehr zurückhaltend“, lobt Domenig - um den Briten im selben Atemzug aber heftig zu tadeln: „Ich kann nicht verstehen, warum Cook nicht wenigstens einen Monat nach Graz kommt, um mit Fournier gemeinsam die wesentlichen Details zu entwickeln.“ Es würden nach wie vor grundlegende Entscheidungen hinsichtlich der Materialien und der Beschaffenheit der Haut fehlen (gerüchteweise weiß man noch immer nicht genau, ob für die blaue Blase Acryl oder Plexiglas verwendet werden soll).

Zudem sei der Budgetrahmen von 600 Millionen Schilling um 50 Millionen überzogen worden, die aber irgendwo eingespart werden müssten. Domenig erachtet daher die Gefahr, dass das Kunsthaus nicht bis Herbst 2003 fertig werde, als „sehr groß“.

Dennoch scheint es nun aber Zug um Zug zu gehen. Am Montag fand die Bauverhandlung statt; mit den ersten Abbrucharbeiten am Eisernen Haus, dessen denkmalgeschützte Fassade stehen bleibt, wurde begonnen. Auch bei den Behördenverfahren sollte es keine Verzögerungen geben, ist Kultur- und Finanzstadtrat Siegfried Nagl (VP) optimistisch. An die Querschüsse der FP hinsichtlich der Finanzierung habe er sich bereits gewöhnt: „200 Millionen Schilling hat uns der Bund zugesagt - und wir werden sie auch bekommen.“

Der Standard, Di., 2001.07.17



verknüpfte Bauwerke
Kunsthaus Graz

26. Juni 2001Denise Leising
Der Standard

Interessante Architektur am rechten Murufer

EU-Programm „Urban“ bringt Investitionen und neues Leben in den lange benachteiligten Grazer Stadtteil Gries

EU-Programm „Urban“ bringt Investitionen und neues Leben in den lange benachteiligten Grazer Stadtteil Gries

Graz - Der Grazer Bezirk Gries am rechten Murufer blüht auf. Dank des von der EU mit 60 Millionen Schilling geförderten Stadterneuerungsprogramms „Urban“ kann sich der bisher eher stiefmütterlich behandelte Stadtteil mit einigen architektonisch bemerkenswerten Bauten schmücken.

Dazu gehört der von Architekt Herwig Illmaier konstruierte Augarten-Steg ebenso wie die derzeit vorgenommene, von Architekt Boris Podrecca geplante Umgestaltung des nördlichen Gries-platz-Bereichs und die soeben vollendete Revitalisierung des Architekturjuwels „Bad zur Sonne“, das morgen, Mittwoch, offiziell eröffnet wird.

Lange Zeit war die Wiedereröffnung des 1874 errichteten und 1992 wegen Baufälligkeit geschlossenen Bades infrage gestellt. Erst nach langen Diskussionen über die Erhaltung, um die eine Bürgerinitiative engagiert kämpfte, entschloss sich die Stadt zu einer umfassenden Revitalisierung. Mit dieser wurde nach den Plänen des Salzburger Architekten Fritz Lorenz vor zweieinhalb Jahren begonnen.

177 Millionen Schilling investierte die Stadt, noch einmal so viel - 180 Millionen - die EU in dieses Projekt, das um einen Fitness- und Saunabereich plus Restaurant ergänzte Bad wurde auch um eine Seniorenresidenz mit 53 Wohnungen erweitert. Betreten wird die Anlage über den neu gestalteten Platz der freiwilligen Schützen, den Architekt Manfred Zernig mit grünen Pflastersteinen auslegt und so Graz den ersten grünen Platz mit fünf neu gepflanzten Bäumen beschert.

Das Urban-Programm blieb nicht ohne Folgeprojekte. So siedelte sich das vom Land Steiermark betriebene „Haus der Wirtschaft“ am Entenplatz an, es folgten das Gründerinnenzentrum, das Fremdsprachenzentrum und höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr das von Klaus Kada geplante Musikkonservatorium.

Eine weitere Belebung des Stadtteils würde der Bau des geplanten Bezirksgerichts am Grieskai nach sich ziehen. Doch die Umsetzung des von Architekt Arkan Zeytinoglu - dem das Grundstück gehörte - entworfenen Gebäudes hängt eng mit der Gerichtsorganisationsreform zusammen. Bleibt alles beim Alten, dann könnte das mit 100 Millionen Schilling bezifferte neue Bezirksgericht durch die BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) realisiert werden.

Der Standard, Di., 2001.06.26

26. Januar 2001Denise Leising
Der Standard

Kastner&Öhler baut größtes Sporthaus Österreichs

Verkaufsfläche in Graz wird verdoppelt

Verkaufsfläche in Graz wird verdoppelt

Graz - Kastner&Öhler, größter österreichischer Warenhauskonzern, verwirklicht ein ehrgeiziges Projekt in der Grazer Altstadt: Um 120 Mio. S (8,7 Mio. EURO) entsteht hier das größte Sporthaus Österreichs. Durch den Umbau wird die Fläche auf 7000 m² verdoppelt.

Mit dem vom Architekten-Ehepaar Michael Szyszkowitz/Karla Kowalski geplanten Umbau wollen die Vorstände Thomas Böck und Martin Wäg neue Maßstäbe im Sportartikelhandel setzen und die Kunden nicht nur mit einer vielfältigen Produktpalette und modernster Warenpräsentation sondern auch mit Unterhaltung beim Einkaufen überraschen.

Ein Laufschuhanalyse-Corner mit Laufband, Kletterfelsen, Fitnessbereich, eine große Videowand für Live-Übertragungen, eine sportmedizinische Ecke wie auch Erlebnis- und Erholungszonen soll es geben. Für Golfer sogar einen Abschlagsimulator auf dem Dach. Rechtzeitig vor Weihnachten soll das neue Sporthaus fertig sein.

Die K+Ö-Sporthäuser und die erst 1995 gegründete Fachmarktkette Giga Sport, die in Tschechien und Slowenien Marktführer ist, setzten zusammen jährliche rund 1,2 Milliarden Schilling um.

Der Standard, Fr., 2001.01.26



verknüpfte Bauwerke
Geschäftshaus Kastner & Öhler - Umbau

05. Dezember 2000Denise Leising
Der Standard

Verschlüsselte Erinnerungen

Ausstellung zum 70. Geburtstag von Eilfried Huth

Ausstellung zum 70. Geburtstag von Eilfried Huth

Graz - Eilfried Huth, Nestor der Grazer Schule und Professor an der Hochschule der Künste Berlin, ist 70. Das Grazer Haus der Architektur ehrt ihn mit der Ausstellung Reflexionen über Fragmente meines Tuns. Erstmals sind auch seine Bilder zu sehen: „Ver-schlüsselte Ästhetik meiner Erinnerung“ nennt Eilfried Huth seine großformatigen Malereien.

40 Jahre ist der auf Java geborene Architekt schon freischaffend tätig. Er würde immer wieder diesen Beruf ausüben wollen, sagt er mit Emphase. Erstmals internationales Aufsehen erregte Huth mit dem Forschungs- und Rechenzentrum der Voest-Alpine AG in Leoben.

Der Stahlbau, heute ein Symbol des technischen Optimismus der Sechzigerjahre, wurde 1975 mit dem Europäischen Stahlbaupreis ausgezeichnet. Davor erlebte Huth mit Günther Domenig „Aufbruch und Höhenflug“: Zwölf Jahre lang, von 1963 bis 1975, waren die beiden Partner. In dieser Zeit entstanden die Pädagogische Akademie in Graz-Eggenberg, das Pfarrzentrum Oberwart, der Pavillon der Olympia-Schwimmhalle in München und utopische Projekte im Sinne der Megastrukturen der Sechzigerjahre.

1969 erhielt das Duo mit dem Projekt Stadt Ragnitz, einer konstruktiven Superstruktur zur Aufnahme von „Wohn- volumina“, sogar den Grand Prix International d'Urbanisme et d'Architecture in Cannes.

Spektakuläre Entwürfe waren nie seine Sache. Anders als Domenig, der sich als Künstlerarchitekt begreift, geht es Huth ums soziale Engagement, wie bei den Wohnbauten in Deutschlandsberg und Graz-Puntigam, die unter Mitbestimmung der Bewohner entstanden sind.

Wenn es in der Steiermark eine auch international vergleichbare Szene der Auseinandersetzung mit solchen Wohnmodellen gibt, dann ist zweifellos Eilfried Huth entscheidend beteiligt, bemerkte Friedrich Achleitner 1983. Dass der Architekt gerade im Wohnbau eine soziologische Funktion zu erfüllen hat, davon versucht Huth seine Studenten zu überzeugen. Aber auch, dass Architektur die Auseinandersetzung mit dem Schutz menschlicher Empfindsamkeiten ist. Die Zukunft seines Berufsstandes? „Wir werden uns als Mahner, als Querdenker einbinden müssen.“

Der Standard, Di., 2000.12.05

29. November 2000Denise Leising
Der Standard

FP steht zum Grazer Kunsthaus

SP-Stingl: Eröffnung spätestens 2003 - Bauvorarbeiten überfällig

SP-Stingl: Eröffnung spätestens 2003 - Bauvorarbeiten überfällig

Graz - Mit einem klaren Ja stellen sich die Grazer Freiheitlichen hinter das geplante Kunsthaus. Außer Streit stünde der jetzige Standort beim Eisernen Haus am rechten Murufer, erklärte Vizebürgermeister Peter Weinmeister. Die Bedenken der Vergangenheit hätten nicht dem Projekt selbst, sondern dem Standort im und am Schlossberg gegolten, ruft der Grazer FP-Stadtparteichef in Erinnerung. Die auf freiheitliche Initiative hin durchgeführte Volksbefragung hatte 84 Prozent ablehnende Stimmen gebracht.

„Die Aufgeregtheiten um die Fertigstellung des Kunsthauses sind völlig überflüssig“, meldet sich nun auch der Grazer Bürgermeister Alfred Stingl (SP) in der neu entflammten Diskussion zu Wort. Das Projekt ist auf Schiene und wird spätestens im Herbst 2003 eröffnet werden, gab sich das Stadtoberhaupt dem STANDARD gegenüber überzeugt. Er zweifle nicht daran, dass das Land Steiermark bis zur Gemeinderatssitzung am 17. Jänner 2001 eine gültige Finanzierungszusage „zusammenbringt“ und dass auch der Bund sein Scherflein dazu beitrage. Woher die 200 Millionen Schilling (14,5 Mio. ) kommen, sei ihm egal.

Kopfzerbrechen bereiten Stingl nicht nur die so gut wie nicht vorhandene Bauvorbereitung des britischen Architektenduos Peter Cook/Colin Fournier. Nun wurde ihnen eine Frist gesetzt: Erhält das Partnerbüro Domenig/Eisenköck/Peyker den Generalplan nicht bis 5. 12., wird das Projekt neu ausgeschrieben. Kultur-Landesrat Gerhard Hirschmann (VP) zeigte sich entsetzt: Er habe erst vor einer Woche erfahren, dass es keine vorbereitenden Arbeiten gäbe.

Am Donnerstag wird die SP im Gemeinderat Klarheit über Machbarkeit und Finanzierbarkeit des Kunsthauses einfordern. Einzig die Grünen, die Kritik an den politischen Machtspielen der roten und schwarzen Fraktionen üben, bangen um das Projekt.

Der Standard, Mi., 2000.11.29



verknüpfte Bauwerke
Kunsthaus Graz

21. November 2000Denise Leising
Der Standard

Anlauf zur Thalia-Erweiterung

Architekten-Wettbewerb für das Kulturzentrum vor dem Start

Architekten-Wettbewerb für das Kulturzentrum vor dem Start

Graz - Das Grazer Kunsthaus ist „auf Schiene“. Mit dem Bau der Stadthalle wird im Frühsommer 2001 begonnen und auch beim Kulturgebäude Thalia, das um zwei Probebühnen und ein Appartement-Hotel erweitert werden soll, scheint sich einiges zu bewegen. So soll der schon seit längerem geplante Verkauf des Gebäudes, heute eines der wichtigsten architektonischen Zeitzeugen der 50er-Jahre, jüngst vollzogen worden sein, deutet Finanzstadtrat Siegfried Nagl (VP) an. Den Deal in zweistelliger Millionenhöhe wollen derzeit aber weder der Eigentümer Hypo-Leasing noch der Käufer, Acoton Projektmanagement & Bauträger GesmbH. bestätigen.

Der Stadt Graz kommt diese Lösung nicht ungelegen. Sie ist die Sorge um die Finanzierung los und kann sich auf ihre Rolle als Mieter konzentrieren. Für Nagl ist es so gut wie fix, dass die Stadt die dringend benötigten Probebühnen anmietet, wozu er freilich noch das Einverständnis des Theaterausschusses braucht.

Rasch geklärt werden muss nach Ansicht Nagls die Frage des von der Stadtplanung geforderten Wettbewerbs. Angeblich will der Bauträger jene drei Architekten zum Wettbewerb laden, die bereits intensiv mit dem Gebäudekomplex befasst waren. Das wäre zunächst das Architekten-Ehepaar Michael Szyszkowitz/Karla Kowalski, die 1997 im Auftrage der Hypo-Bank eine Machbarkeitsstudie für ein ehrgeiziges erstellten und bei der ins Auge gefassten Realisierung am Protest der Architektenschaft gegen diesen Direktauftrag scheiterten.


„Kleinste Kubatur“

1998 erteilte die Stadt Gerhard Kreutzer den Auftrag für zwei Raum- und Funktionsprogramme sowie eine Grobkostenschätzung. 1999 wurde der Architekt und Städtebau-Professor Heiner Hierzegger von der Stadt um die Begutachtung der städtebaulichen Verträglichkeit gebeten. Verträglich erscheint ihm die kleinste Kubatur, weil sie die Oper nicht überragt. Ein Hotel mit 50 Zimmern und zwei Probebühnen gehen sich da locker aus.

Der Standard, Di., 2000.11.21

08. November 2000Denise Leising
Der Standard

Zuversicht und Hoffnung

SYNAGOGE GRAZ

SYNAGOGE GRAZ

Das Architektenehepaar Ingrid und Jörg Mayr nahm bei der Neugestaltung der Synagoge bewusst auf die zeitgeschichtlichen Fakten Bezug: Sie erhebt sich aus den Ruinen der alten. „Damit bleibt die Erinnerung an die Zerstörung wach, und zugleich wird durch den Neubau Zuversicht und Hoffnung ausgedrückt“, formulierte einst Jörg Mayr, der die Fertigstellung der Synagoge nicht mehr erleben konnte.

Bestimmt wird das äußere und innere Erscheinungsbild von den geometrischen Grundkörpern Würfel und Kugel. Zwölf Säulen, die die zwölf Stämme Israels symbolisieren, sind paarweise durch Bögen verbunden und in der Kuppel im Davidstern vereint. Die Liturgie ist nüchtern, verzichtet auf Dramatik, der Raum selbst vermittelt Weite und Geborgenheit.

Die Ziegel der zerstörten Synagoge, die von den Nationalsozialisten beim Bau von Garagen in der Grazer Alberstrasse verwendet wurden, haben 151 Schüler aus drei Grazer Schulen in rund 10.000 Arbeitsstunden manuell gereinigt. Ihr Motiv: Verantwortung für den Umgang mit ihrer Vergangenheit zu übernehmen.

Der Standard, Mi., 2000.11.08



verknüpfte Bauwerke
Synagoge Graz

08. November 2000Denise Leising
Der Standard

Architektur zahlt sich aus

In Graz diskutierten Anleger, Städteplaner und Gewerbetreibende über die Investition in Baukunst

In Graz diskutierten Anleger, Städteplaner und Gewerbetreibende über die Investition in Baukunst

Graz - Es lohnt sich, in Architektur zu investieren. Da sind der Hamburger Investor Dieter Becken, Hansjörg Mölk von der Tiroler Supermarktkette M-Preis und der Städteplaner Henry Beierlorzer einer Meinung, als sie kürzlich im Grazer Haus der Architektur über „Beweggründe in Architektur zu investieren“ referierten. Becken etwa vermietet Immobilien mit anspruchsvoller Architektur schneller und leichter als jene, die über weniger Qualität verfügten.

Von guter Architektur profitiert auch der Innsbrucker Unternehmer Mölk. Mit seinen von kundiger Architektenhand gestalteten Supermärkten macht er sich nicht nur um die Baukultur verdient, er erzielt damit auch höhere Umsätze, im Schnitt 50 bis 60 Prozent.

Dass sich Qualität beim Bauen bezahlt macht, bestätigt auch Henry Beierlorzer. Der Städteplaner hat zehn Jahre lang die IBA (Internationale Bau-Ausstellung) Emscher-Park begleitet, er weiß um die positiven Auswirkungen guter Architektenplanung auf die Menschen, auf die Landschaft, auf die Natur, er hat Architekten als Impulsgeber für soziale und technische Innovationen erlebt. 35 Milliarden Schilling (2,54 Mrd.EURO) wurden Ende der 80-er Jahre für die Umstrukturierung und Erneuerung ehemaliger Stahl-und Zechenstandorte mitten in Nordrhein-Westfalen mobilisiert. Der finanzielle Aufwand hat sich laut Beierlorzer ebenso gelohnt wie die Aufforderung an die Architekten, radikal quer zu denken und sich nicht anzupassen.

Auch Dieter Becken verlangt von den Architekten seiner Wahl keine Anpassung, er erwartet aber, dass sie sich strikt an den Budgetrahmen halten. Das ist auch sein Dilemma. „Denn einerseits fordere er die Architekten auf kreativ zu sein, auf der anderen Seite schränke ich sie aber wieder ein.“

Pure Angst, gesteht Becken, habe er davor, dass junge Architekten einen von ihm initiierten Wettbewerb gewinnen könnten, weil er daran zweifelt, dass diese nicht in der Lage sind, ihre tollen Ideen umzusetzen. Zur Sicherheit veranstaltet er zweistufige Wettbewerbe, weil dann beim zweiten Durchgang die Jungen „rausfallen“. Die Frage, ob sich Architektur rechnet, hat sich für den Tiroler Mölk eigentlich nicht gestellt. Für ihn ist Architektur eine Kulturgattung, um die man nicht herumkomme. Freilich, am Anfang, als M-Preis aus 30 Greißler-Läden bestand - jetzt sind es 107 schmucke Filialen - da ging es nicht um Architektur sondern ums Überleben.


Unternehmenskultur

Heute ist die Architektur ein Teil unserer Unternehmenskultur, sagt Mölk, der überzeugt ist, dass man Menschen beim täglichen Lebensmitteleinkauf an Architektur heranführen kann. Wobei die äußere Hülle genauso wichtig sei wie der Innenraum.

Dass Hansjörg Mölk derzeit ein kleines Problem hat, will er nicht verschweigen. Ihm gehen in Tirol langsam die Architekten aus. Weshalb er sich anderweitig umgesehen hat. Er denkt da an den französischen Stararchitekten Dominique Perrault und an das vielgefragte Grazer Team Riegler/Riewe.

Der Standard, Mi., 2000.11.08

06. Oktober 2000Denise Leising
Der Standard

Neue bauliche Akzente für Medizin der Spitzenklasse

Früher baute man Kliniken als Anstalten, heute erinnern sie an Shopping-Malls oder Hotels. Die neue HNO-Klinik in Graz, die zu den medizinisch bestausgestatteten Spitälern Europas zählt und am Donnerstag offiziell eingeweiht wurde, ähnelt einem noblen Privatsanatorium. Alles ist offen und hell, es herrscht eine freundliche Atmosphäre, Ärzte und Pflegepersonal können in der neuen Umgebung durchatmen.

Früher baute man Kliniken als Anstalten, heute erinnern sie an Shopping-Malls oder Hotels. Die neue HNO-Klinik in Graz, die zu den medizinisch bestausgestatteten Spitälern Europas zählt und am Donnerstag offiziell eingeweiht wurde, ähnelt einem noblen Privatsanatorium. Alles ist offen und hell, es herrscht eine freundliche Atmosphäre, Ärzte und Pflegepersonal können in der neuen Umgebung durchatmen.

„Das hat positive Auswirkungen auf die Patienten, die bei uns im Mittelpunkt stehen“, betont Professor Michael Moser, Vorstand der Neurootologie: Ihm sei wichtig, dass die oft verkrampfte Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten verbessert werde. „Deshalb haben wir mit einer maßgeschneiderten Betriebsorganisation Arbeitsabläufe vereinfacht, schneller und übersichtlicher gemacht“, sagt Moser, der es bedauert, dass der väterliche Arzt, der seinen Beruf als Berufung empfindet, kaum mehr Platz im modernen Medizinbetrieb hat.

Knalleffekt in Rot

Die Grazer HNO-Klinik, die weltweit als eine der führenden Adressen gilt, ist aber nicht nur randvoll mit Spitzentechnik - sie verfügt in vier Operationssälen über eine computergesteuerte 3D-Navigationsmöglichkeit. Sie setzt auch einen prägnanten architektonischen Akzent am LKH-Gelände. Ein Knalleffekt gelang Architekt Ernst Giselbrecht beim Zubau, den er beschwingt an das generalsanierte Jugendstilgebäude andockte: Das Foyer, das gleichzeitig die Ambulanzhalle ist, strahlt dezente Eleganz aus, während die sechs Untersuchungskojen in kräftigem Rot leuchten, was in der Planungsphase unter den 184 Mitarbeitern einen Sturm der Entrüstung hervorrief. Mittlerweile haben sich alle an die Farbe gewöhnt.

Stolz ist man im Haus auch auf neueste Errungenschaften für den Ärztenachwuchs: Dieser kann Untersuchungen und Operationen - pro Jahr sind es 8600 - im multimedial ausgestatteten Hörsaal und in der Bibliothek mitverfolgen. Die Kosten für den Bau beziffert die Steiermärkische Krankenanstalten GesmbH (KAGES) mit 325 Millionen Schilling (23,6 Mio. EURO).

Der Standard, Fr., 2000.10.06



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HNO Klinik - Umbau und Neubau

27. September 2000Denise Leising
Der Standard

Couragierter Bauherr mit Öko-Touch

Fachleute und Bewohner der WIST-Häuser schätzen die moderne Architektur

Fachleute und Bewohner der WIST-Häuser schätzen die moderne Architektur

Mit seinen von Architektenhand geplanten Studentenheimen erwarb sich der Verein Wirtschaftshilfe für Studierende Steiermark in den vergangenen Jahren einen ausgezeichneten Ruf als couragierter Bauherr. Das schätzen nicht nur Fachleute und Architekturkritiker, sondern - und das ist wohl noch wichtiger - die Bewohner der Häuser.

Das Engagement für zeitgenössische Baukunst war von Anfang an da, blickt Wohnbauexperte Siegfried Kristan, der sechs Jahre lang im WIST-Vorstand Sitz und Stimme hatte, zurück.

Dass Klaus Kada 1988 den Wettbewerb für das erste WIST-Haus in der Grazer Wiener Straße gewonnen hatte, war auch ein glücklicher Zufall. Der für seine (architektonische) Eleganz gerühmte Architekt der so genannten Grazer Schule hat mit seinem Projekt gleich einmal mit dem üblichen Typ des Studentenheimes als abgeschlossenen Wohnbau gebrochen.


Großzügigkeit

Er setzte in seinem Konzept auf Großzügigkeit, Offenheit, auf kräftige Farbtupfer, schuf einen Innenhof, Laubengänge und außenliegende Treppen statt endloser dunkler Gänge, sorgte für gleichmäßige Belichtung und Besonnung in den nicht zu knapp bemessenen 224 Wohneinheiten, fügt sogar zweigeschoßige Maisonetten mit markanten Balkonen in Rot hinzu.

Dazu kamen noch Lesezimmer für die Studenten, ein Café und das Veranstaltungszentrum „Roter Saal“. Dieses von Stefan Tschavgov gestaltete Café, das mittlerweile in die Moserhofgasse übersiedelt ist, hat in Graz fast Kultstatus erlangt. Aufsehen erregten auch die beiden von der WIST errichteten Wohnhäuser in der Moserhofgasse. Im Herbst 1996 wurde die von Architekt Alfred Bramberger entworfene Anlage mit 152 Plätzen fertig.

Die feinstrukturierte Aluminiumfassade verleiht dem Baukörper eine gewisse Leichtigkeit. Sein weithin sichtbares Zeichen und Tor zu den Wohnungen, die vom Straßenlärm abgeschirmt wurden, ist der auskragende Studiersaal. Dass die Wohnungseingänge bei den überdachten Laubengängen zu Sitznischen erweitert, finden die jungen Bewohner, die sich Gespräch mit dem STANDARD von ihrem Heim begeistert zeigten, „ganz toll“.

Manfred Zernigs Anlage, die im Herbst 1997, fertiggestellt wurde, verfügt über 267 Plätze. Auffälliges Merkmal ist die frei gespannte Brücke aus Stahl und Glas, die die beiden klar strukturieren Baukörper miteinander verbindet. Viel Licht, Offenheit, Transparenz auch hier, dazu reizvolle Details.

Durchaus bemerkenswert sind auch die energetischen Kennzahlen der Häuser: Durch verbesserte Dämmung, modernste Verglasungen und eine Solaranlage reduzierten sich die Kosten Fernwärmekosten um rund 1000 Schilling im Jahr pro Heimplatz. Das schont nicht nur die Brieftaschen, sondern auch das studentische Gewissen.

Der Standard, Mi., 2000.09.27

20. Juli 2000Denise Leising
Der Standard

Sanfte Kurven für Staatsdiener in Graz

Graz - Schon seit langem leidet eine Reihe von Bundesdienststellen unter Raumnot. So kann es nicht weitergehen, befand das Wirtschaftsministerium und schrieb im Frühjahr - EU-weit - einen Wettbewerb für ein Bundesamtsgebäude aus. Als Sieger unter den 54 Wetbewerbsteilnehmern ging nun der Wiener Architekt Michael Kammlander hervor.

Graz - Schon seit langem leidet eine Reihe von Bundesdienststellen unter Raumnot. So kann es nicht weitergehen, befand das Wirtschaftsministerium und schrieb im Frühjahr - EU-weit - einen Wettbewerb für ein Bundesamtsgebäude aus. Als Sieger unter den 54 Wetbewerbsteilnehmern ging nun der Wiener Architekt Michael Kammlander hervor.

Besonderen Beifall der Juroren fand seine kurvig-beschwingte Form des Gebäudes. Der Gestus des Baukörpers ist der eines Gebäudes in einer Parklandschaft am Flussufer - in diesem Fall das Murufer -, lobte die Jury, die an der abwechslungsreichen räumlichen Erschließung und Aufteilung nichts auszusetzen hatte. Reizvoll ist die Belichtung von oben durch das geplante Glasdach.

In den auf 42 Millionen Schilling geschätzten fünfgeschoßigen Neubau auf dem Areal der ehemaligen Militärschwimmschule in der Körösistraße sollen einmal das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, das Bundesasylamt Außenstelle Graz, der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung, die Studienbeihilfenbehörde, die Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung für die Steiermark und das Arbeitsinspektorat Graz einziehen. Mit dem Gebäude will der Bund auch hohe Mietkosten für die in der Stadt verstreuten Ämter einsparen. Alle Modelle sind bis 28. Juli im Veranstaltungszentrum des Landes Steiermark, Burggasse 13, 8010 Graz, ausgestellt.

Der Standard, Do., 2000.07.20

31. Mai 2000Denise Leising
Der Standard

Wettbewerb um Grazer Wohnbau mit unterschiedlichen Funktionen

Graz - „Wohnen und Arbeiten ist im derzeitigen Wohnbau genauso wenig ein Thema wie die Integration alter Menschen“, kritisiert Professor Hansjörg Tschom, Architekt und Leiter der Wohnbauforschung an der TU Graz. Der Wohnbau der Zukunft müsse nun endlich auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen reagieren.

Graz - „Wohnen und Arbeiten ist im derzeitigen Wohnbau genauso wenig ein Thema wie die Integration alter Menschen“, kritisiert Professor Hansjörg Tschom, Architekt und Leiter der Wohnbauforschung an der TU Graz. Der Wohnbau der Zukunft müsse nun endlich auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen reagieren.

Das gelte auch für die Genossenschaften, meint der gebürtige Tiroler, der gemeinsam mit der Österreichischen Wohnbaugenossenschaft (ÖWG) einen europaweiten Wettbewerb initiierte. Die Aufgabenstellung lautete: „Gesucht wird eine Architektur, die offen bleibt für eine Vielzahl von Funktionen.“

Das Echo war überraschend groß. 167 Teams aus 16 Ländern reichten ihre Vorschläge ein, Sieger wurde ein deutsch/ österreichisches Studenten-Team. Milkus Stotzka und Christian Struber schufen mit einer Art überlagerter Einfamilienhäuser und einer klaren Organisation und Zuordnung die meisten Angebote für ein modernes, flexibles Wohnen: Es vereint Arbeiten und Wohnen, Senioren, Singles, Alleinerzieher, Paare mit und ohne Kinder und Rollstuhlfahrer anstatt sie „auseinander zu dividieren“, wie ein Juror meinte.

Das Siegerprojekt besteht aus einem Haupthaus mit Garten, zwei Eingängen und einem „abgehängten“ Einzelraum. Diese „Zelle“ kann für die Kinder, als Büro oder für die betagten Eltern angemietet oder gekauft werden. Bis zum Jahr 2003 sollen die 48 (Mietkauf)-Wohnungen in der Plabutscher-Straße in Graz-Gösting fertig sein. Die ÖWG hat sich verpflichtet, die Entwürfe der Wettbewerbsgewinner zu realisieren.

Der Standard, Mi., 2000.05.31

07. April 2000Denise Leising
Der Standard

Glaskubus für Graz 2003 zu Fall gebracht

Graz - Erneut wurde in Graz ein Bauprojekt in der denkmalgeschützen Altstadt zu Fall gebracht. Die Betreiber des Projekts resignierten.

Graz - Erneut wurde in Graz ein Bauprojekt in der denkmalgeschützen Altstadt zu Fall gebracht. Die Betreiber des Projekts resignierten.

Im November 1999 stellte DER STANDARD die Pläne für den Dachausbau eines Hauses am Mariahilferplatz vor, der dem Kulturhauptstadt-Team als Büro dienen soll: Nach den Vorstellungen von Architekt Hans Gangoly sollte das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz steht, mit einer ästhetisch anspruchsvollen Glaskonstruktion bekrönt werden. Doch das Denkmalamt fürchtete um die Integrität der Dachlandschaft. Auch in der Altstadtsachverständigenkommission wurde erfolgreich gegen das Projekt mobilgemacht.

Der Architekt, der den Entwurf mehrmals überarbeitete, warf schließlich das Handtuch, Eigentümervertreter Florian Costa reicht jetzt ein „braves“ Projekt (Ziegeldach mit Gaupen) ein. „Ich hätte um Gangolys Projekt gekämpft“, betont der Wirtschaftsberater. „Doch im Herbst 2001 muss das Haus bezugsfertig sein.“

Wolfgang Lorenz, Intendant der Kulturstadt Europas 2003, kann es nicht fassen, dass man über die Altstadt, die zum Weltkulturerbe ernannt wurde, ein „architektonisches Leichentuch“ legt. Die Altstadtschützer hätten die Unesco-Botschaft falsch verstanden: Nirgends sei festgeschrieben, dass sich eine Altstadt nicht weiterentwickeln dürfe, meint Lorenz. Gangolys Modell wäre zusammen mit dem geplanten Kunsthaus (nur einen Steinwurf weit entfernt) ein Signal in die richtige Richtung gewesen.

In Graz befürchtet man nun, dass diese Entscheidung negative Auswirkungen auf das Kunsthaus-Projekt - der Sieger des Wettbewerbs soll spätestens morgen, Samstag, feststehen - haben könnte.

Der Standard, Fr., 2000.04.07

15. Januar 2000Denise Leising
Der Standard

Der Schlossberg hat seinen Dom

Noch Ende 1998 glaubte keiner an die Vollendung. Aber als nach der ersten Sprengung am 1. Juni des Vorjahres die Arbeiten dann doch zügig vorangingen, verstummten auch die Unkenrufe. Und nun ist der Dom im Schlossberg, imposante zwölf Meter hoch, 20 Meter breit und 28 Meter tief, fertig gestellt.

Noch Ende 1998 glaubte keiner an die Vollendung. Aber als nach der ersten Sprengung am 1. Juni des Vorjahres die Arbeiten dann doch zügig vorangingen, verstummten auch die Unkenrufe. Und nun ist der Dom im Schlossberg, imposante zwölf Meter hoch, 20 Meter breit und 28 Meter tief, fertig gestellt.

Am Donnerstag wurde das von Architekt Rainer Schmid inszenierte neue städtische Glanzstück, das ab Mai einen Teil der vom Medienkünstler Richard Kriesche und dem Zeithistoriker Helmut Konrad konzipierten Landesausstellung „Kunst, Wissenschaft und Kommunikation“ beherbergen wird, von der Stadt Graz an das Land Steiermark als Ausstellungsveranstalter übergeben. Aber nur leihweise, wie Bürgermeister Alfred Stingl betonte. Landeshauptfrau Waltraud Klasnic freute sich, dass es doch möglich ist, in Graz etwas umzusetzen, während Kulturreferent Peter Schachner anmerkte, dass man für ein Kunsthaus im Berg (das mit einer von der FPÖ initiierten Volksabstimmung abgewürgt wurde) auch nicht viel mehr Platz benötigt hätte. (lei) Foto: big shot

Der Standard, Sa., 2000.01.15

22. Dezember 1999Denise Leising
Der Standard

Rotierender Rasen bei der Gartenschau

Nur noch dreieinhalb Monate bis zur Eröffnung der Internationalen Gartenschau 2000 in Unterpremstätten bei Graz. Am 13. April beginnt das große Fest der...

Nur noch dreieinhalb Monate bis zur Eröffnung der Internationalen Gartenschau 2000 in Unterpremstätten bei Graz. Am 13. April beginnt das große Fest der...

Nur noch dreieinhalb Monate bis zur Eröffnung der Internationalen Gartenschau 2000 in Unterpremstätten bei Graz. Am 13. April beginnt das große Fest der Blumen und Pflanzen, das bis 15. Oktober insgesamt eine Million Besucher anlocken soll. Geschäftsführer Michael Krainer, der das Ereignis vermarktet, hat auch nicht den geringsten Zweifel, dass die Gartenschau zum Publikumsrenner wird.

Für eine perfekte Inszenierung hat der - verstorbene - Landschaftsarchitekt Dieter Kienast jedenfalls (vor)gesorgt. Der gebürtige Zürcher, der unter anderem den Günthersburgpark in Frankfurt gestaltete, hatte mit Romantik und Idylle nichts am Hut. Er war ein Gartenerneuerer, für den Garten, wie Kant sagte, das vollkommenste Kunstwerk war.

Daher scheint es nur logisch, dass auch Künstler eingeladen wurden, sich mit der Natur auseinanderzusetzen. Zwölf Stellen auf dem Ausstellungsgelände wurden ausgewählt, wo sich die Kunst entfalten kann. Der international ausgeschriebene Wettbewerb stieß jedenfalls auf großes Interesse. 210 Künstler aus Europa und den USA nahmen daran teil, die hochkarätig besetzte Jury - Vorsitz Peter Weibel - wählte nun zwölf poetische, ironische und witzige Arbeiten aus.

Die Grazerin Sabina Hörtner beispielsweise stellt mit ihrer Installation „Leuchtendes Moos“ die Welt des Mystischen dar, der Vorarlberger Marbod Fritsch lässt den Rasen rotieren und im Klang-und Lichtpavillon des Dänen Volker Andresen werden Licht und natürliche Klänge aus dem Umfeld des Gartens zur Collage gemixt. Die in Wien lebende Brasilianerin Georgia Creimer macht mit ihrer Skulptur „mobiler Baum“ den Baum zum Alien unter seinesgleichen.

Der Standard, Mi., 1999.12.22

05. Oktober 1999Denise Leising
Der Standard

Design-Stiftung vor der Gründung

Quality Design Server nennt sich die von der Industriellenvereinigung, dem Wifi Steiermark und der Architektur Consult (Günther Domenig/Hermann Eisenköck/Herfried...

Quality Design Server nennt sich die von der Industriellenvereinigung, dem Wifi Steiermark und der Architektur Consult (Günther Domenig/Hermann Eisenköck/Herfried...

Quality Design Server nennt sich die von der Industriellenvereinigung, dem Wifi Steiermark und der Architektur Consult (Günther Domenig/Hermann Eisenköck/Herfried Peyker) gegründete Gesellschaft, die Anfang 2000 in die österreichische Design-Stiftung mündet. Diese wird im künftigen Haus der Wirtschaft am Grazer Nikolaiplatz ihre Tätigkeiten entfalten.

Die drei Gesellschafter beziehungsweise Stifter können sich über mangelnden Zuspruch renommierter Unternehmen nicht beklagen: Die AVL, der Magna-Konzern, die Bank Austria, Steyr Fahrzeugtechnik, Legero, die Wirtschaftskammer, das Land Steiermark, die Stadt Graz haben sich als Stiftungsmitglieder bereits empfohlen. Max-mobil und Assmann-Ladenbau sind noch am Überlegen. Der Bund, der die Auflösung des Österreichischen Instituts für Formgebung nicht zu verhindern vermochte, sieht keine Notwendigkeit, den Stiftungsgedanken mitzutragen.

Für Design österreichischer Provenienz konsequentes Lobbying zu betreiben und damit international aufzufallen, steht im Vordergrund der Stiftung, die nicht so sehr die künstlerische Bedeutung hervorheben, sondern Design, das bisher als Anhängsel der Architektur galt, als Wirtschaftsfaktor stärken will.

„Der Kontakt mit der Industrie ist besonders wichtig“, erklärt Geschäftsführer Günther Koberg, der noch Mitglieder für die Stiftung - die Mindesteinlage beträgt 100.000 Schilling - sucht. Ein weiteres Ziel ist es, sämtliche design-relevanten Einrichtungen und Ausbildungsstätten, von den Fachhochschulen bis zu den Akademien, miteinander zu vernetzen.

Und nicht zuletzt soll die interessierte Öffentlichkeit anhand von Ausstellungen oder Vortragsreihen über den Wert und Nutzen von Designprodukten informiert werden. Am 14. Oktober wird zum Beispiel eine umfassende Ausstellung über das Gesamtwerk der Design-Klassiker Charles und Ray Eames im Grazer Haus der Architektur (um 19 Uhr) eröffnet.

Der Standard, Di., 1999.10.05

30. September 1999Denise Leising
Der Standard

Kunsthaus Graz: 200 Anmeldungen

Graz - Richard Rogers hat abgesagt, damit steht der Pariser Architekt Dominique Perrault als Juror für den Grazer Kunsthaus-Wettbewerb fest. Über 200 Anmeldungen...

Graz - Richard Rogers hat abgesagt, damit steht der Pariser Architekt Dominique Perrault als Juror für den Grazer Kunsthaus-Wettbewerb fest. Über 200 Anmeldungen...

Graz - Richard Rogers hat abgesagt, damit steht der Pariser Architekt Dominique Perrault als Juror für den Grazer Kunsthaus-Wettbewerb fest. Über 200 Anmeldungen für den Wettbewerb sind bereits eingelangt, weshalb die Anmeldefrist bis 8. Oktober verlängert wurde. Die Abgabe der Projekte soll bis Februar 2000 erfolgen, der Sieger spätestens Ende März feststehen.

Offen ist, ob es mit den Zuladungen internationaler Architekturgrößen klappen wird. Der Grazer Tourismusverband hat die Initiative ergriffen und stellt fünf bis zehn heimischen Architekten, denen es gelingt, einen Star zur Teilnahme zu bewegen, je 100.000 Schilling zur Verfügung. Coop Himmelb(l)au hat sich bereits angemeldet. Günther Domenig mit dem Bau des Kunsthauses zu beauftragen, wäre laut Wolf D. Prix die beste Lösung.

Der Standard, Do., 1999.09.30



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28. September 1999Denise Leising
Der Standard

Acht Männer und eine Frau

Die junge Pariser Architektin Odile Dedq ist die einzige Frau in der Wettbewerbsjury für das Grazer Kunsthaus. Sie wurde von der steirischen Volkspartei,...

Die junge Pariser Architektin Odile Dedq ist die einzige Frau in der Wettbewerbsjury für das Grazer Kunsthaus. Sie wurde von der steirischen Volkspartei,...

Die junge Pariser Architektin Odile Dedq ist die einzige Frau in der Wettbewerbsjury für das Grazer Kunsthaus. Sie wurde von der steirischen Volkspartei, die als erste Wahl die italienische Stararchitektin Gae Aulenti ins Auge gefasst hatte, ins Rennen geschickt. Die Freiheitlichen verzichteten auf die Nominierung und überließen es Landeskulturreferent Peter Schachner, zwei Kandidaten auszuwählen. Wie erwartet sind dies Harald Szeemann und Kasper König.

Die Stadt Graz einigte sich, wie berichtet, auf Wolfgang Lorenz (Programmchef Kulturstadt 2003) und Dieter Bogner (Berater des Landesmuseums Joanneum), als Dritter im Bunde ist der Architekt Klaus Gartler dazugekommen. Die Bundesingenieurkammer der Architekten entsendet den Grazer Volker Giencke, den Norweger Kjetil Thorsten (er gehört zu dem vom Grazer Christoph Kapeller angeführten Team, das die neue Bibliothek von Alexandria realisiert) sowie den Briten Richard Rogers und/oder den Pariser Dominique Perrault in die Jury. Wer von den beiden als Haupt- bzw. Ersatzmitglied fungiert, entscheidet sich in den nächsten Tagen.

Fest steht auch das Stadt-Land-Gremium, das die Rahmenbedingungen für das Kunsthaus, das Projekt Kulturstadt 2003 u. a. schaffen soll. Graz ist durch Bürgermeister Alfred Stingl sowie die Stadträte Tatjana Kaltenbeck (beide SP), Helmut Strobl und Siegfried Nagl (beide VP) sowie Margit Uray-Frick (FP) vertreten, die Steiermark durch Peter Schachner, Gerhard Wurm (beide SP), Gerhard Hirschmann, Hella Ranner (beide VP) sowie Michael Schmid (FP). Der Bund entsendet Kunststaatssekretär Peter Wittmann (SP) und Andreas Mailath-Pokorny.

Der Standard, Di., 1999.09.28



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24. August 1999Denise Leising
Der Standard

Graz: Mehrheit für Eisernes Haus

Graz - Noch Montagmittag sah es so aus, als ob der von der FP-Landesrat Michael Schmid wieder ins Spiel gebrachte Standort Pfauengarten beim Grazer Karmeliterplatz...

Graz - Noch Montagmittag sah es so aus, als ob der von der FP-Landesrat Michael Schmid wieder ins Spiel gebrachte Standort Pfauengarten beim Grazer Karmeliterplatz...

Graz - Noch Montagmittag sah es so aus, als ob der von der FP-Landesrat Michael Schmid wieder ins Spiel gebrachte Standort Pfauengarten beim Grazer Karmeliterplatz für das Kunsthaus zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für den von Stadt-und Landespolitikern als ideal ausgerufenen Bauplatz Eisernes Haus am rechten Mur-Ufer werden könnte.

Zumal das von FP-Landesrat Michael Schmid vorgebrachte Argument, das seit langem baubewilligte Projekt der Wiener Architekten Schöffauer/Tschapeller für den Pfauengarten ließe sich problemlos bis Anfang 2003 realisieren, auch der VP-Fraktion (die vor Jahren gemeinsam mit FP und SP den Pfauengarten einstimmig im Landtag abgelehnt hatte) einleuchtete. Nur Landeshauptmann-Stellvertreter Peter Schachner-Blazizek wollte nicht vom Eisernen Haus, das bedauerlicherweise in der Samstag-Ausgabe des STANDARD als „Eisernes Tor“ bezeichnet wurde, abrücken. Sollte sich jedoch eine Mehrheit für den Pfauengarten finden, werde er dies respektieren.

Am Nachmittag herrschte dann aber endlich Klarheit: Aus dem von vielen befürchteten Deal zwischen FPÖ und ÖVP ist nichts geworden. Stattdessen einigten sich SPÖ und ÖVP nach einer turbulent verlaufenen Regierungssitzung auf den Standort Eisernes Haus. Die Vernunft habe gesiegt, freute sich Landeskulturreferent Schachner, der den Schwenk in einem Vier-Augen-Gespräch mit Landeshauptfrau Waltraud Klasnic herbeiführen konnte.

Bundeskanzler Viktor Klima, der am Montag in der Steiermark weilte, signalisierte derweilen die Bereitschaft, beim Kunsthaus mitzuzahlen, wenn das Kunsthaus 2003 integraler Bestandteil des Projektes „Kulturstadt Europas“ wird.

Als nächster Schritt wird nun ein aus Vertretern von Stadt und Land bestehende Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit inhaltlichen Fragen der einzelnen Konzepte, einem Raum- und Funktionsprogramm für das Kunsthaus als auch mit Fragen der Gesamtfinanzeirung auseinandersetzen soll.

Der Standard, Di., 1999.08.24



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03. August 1999Denise Leising
Der Standard

Das „Eiserne Haus“ wird zum Grazer Kunsthaus

Graz - Es ist vollbracht. Der Stadt Graz ist der entscheidende Durchbruch beim Standort Eisernes Haus für das Kunsthaus auf dem Areal der Brüder Lecher...

Graz - Es ist vollbracht. Der Stadt Graz ist der entscheidende Durchbruch beim Standort Eisernes Haus für das Kunsthaus auf dem Areal der Brüder Lecher...

Graz - Es ist vollbracht. Der Stadt Graz ist der entscheidende Durchbruch beim Standort Eisernes Haus für das Kunsthaus auf dem Areal der Brüder Lecher GesmbH geglückt. Die 20 Eigentümer der Gesellschaft sind letztlich nun doch mit dem Verkauf der Immobilie einverstanden. In langen, zähen und zum Teil heftigen Verhandlungen wurde ein Kaufpreis von 99 Millionen Schilling netto für insgesamt 3441 Quadratmeter Fläche ausgehandelt.

Details zu diesem vorläufigen Optionsvertrag gaben Bürgermeister Alfred Stingl und Finanzstadtrat Siegfried Nagl auf einer Pressekonferenz am Montag bekannt. So wird die Brüder Lechner Gesmbh von der Stadt Graz erworben und aus steuerrechtlichen Gründen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. An dieser AG sollen sich auch Bund und Land Steiermark mit je fünf Prozent beteiligen.

Zwei zum Gesamtkomplex gehörige Gebäude, das Palais Tinnfeld und ein Haus in der Mariahilferstraße werden für das künftige, 5000 Quadratmeter große Kunsthaus nicht benötigt und von der Stadt um rund 20 Millionen Schilling an die Firma Costa & Costa verkauft, die darin Büros und Wohnungen installiert. Die zu errichtetende Tiefgarage wird für 66 Jahre an die Firma Kastner & Öhler weitervermietet, die diese Garage vorfinanzieren und auch betreiben wird.


Drittelbeteiligung

Wie Bürgermeister Stingl betonte, wird nach wie vor eine Drittelbeteiligung von Stadt, Land Steiermark und Bund angestrebt. Vom Land Steiermark liege dazu bereits eine Zustimmung vor. Unbedingt nötig sei aber, so Stingl, dass das Land Steiermark noch vor der für 26. August anberaumten Sondersitzung des Gemeinderates, der ja über die Kaufsumme abstimmen muß, einen Grundsatzbeschluß fasst.

Denn jetzt sei es klar, dass die öffentliche Hand das Kunsthaus errichten und betreiben soll. Unbedingt angestrebt werden müsse ein Fertigstellungstermin des Kunsthauses am rechten Murufer bis zum Jahre 2003. Bauherr ist die Stadt Graz, die auch schon vor geraumer Zeit vorsichtige Vorbereitungen für einen europaweiten Wettbewerb treffen ließ. Ob Stararchitekten wie Frank Gehry, Norman Foster, Zaha Hadid, Jean Nouvel oder andere zugeladen werden - das wünscht sich u.a. die Hoteliervereinigung - ist derzeit noch offen. Die Stadt Graz hat für den Wettbewerb jedenfalls einige Millionen Schilling reserviert. Insgesamt wurden für die beiden gescheiterten Kunsthaus-Projekte im Pfauengarten und am/im Schloßberg fast 30 Millionen Schilling an Steuergeldern verschleudert.

Der Standard, Di., 1999.08.03



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09. Oktober 1997Denise Leising
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Das Theater im Theater

Turbulenzen um Thalia-Umbau in ein Kulturzentrum

Turbulenzen um Thalia-Umbau in ein Kulturzentrum

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19. März 1997Denise Leising
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Neue Grazer Kunsthaus- Variante

Die Grünen und das Liberale Forum sind sich einig: Graz braucht ein Kunsthaus, aber wenn, dann nur im Pfauengarten.

Die Grünen und das Liberale Forum sind sich einig: Graz braucht ein Kunsthaus, aber wenn, dann nur im Pfauengarten.

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01. März 1997Denise Leising
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Kunsthaus Graz: Peter Weibel steigt aus

Höchst unzufrieden ist Peter Weibel, Chefkurator der Neuen Galerie, mit der Abwicklung des Architekturwettbewerbes für das Kunsthaus, das in Verbindung mit dem Museum im Grazer Schloßberg errichtet werden soll.

Höchst unzufrieden ist Peter Weibel, Chefkurator der Neuen Galerie, mit der Abwicklung des Architekturwettbewerbes für das Kunsthaus, das in Verbindung mit dem Museum im Grazer Schloßberg errichtet werden soll.

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