Akademischer Minimalismus
Theoretisch ist die breiige Masse des frischen Betons beliebig formbar. Tatsächlich ist die Form der ausgehärteten Struktur das Abbild eines anderen, temporären Bauwerks, des Schalungskörpers. Dieses ephemere Gefäß spiegelt nicht zuletzt die Zwänge der technischen Durchführung wider – Guss, Aushärtungsprozess und Ausschalen –, die sich aus der Forderung nach der Verdichtbarkeit des Betons zu einer geschlossenen Masse ohne Lufteinschlüsse ergeben. Gestiegene Anforderungen an die Stärke der Bewehrungsüberdeckung und rigidere Brandschutzbestimmungen haben dazu geführt, dass tragender Beton unter 20 Zentimeter Stärke kaum noch machbar ist. Ein Dach aus zarten Betonlamellen wie jenes des nordischen Biennale-Pavillons von Sverre Fehn (1962) oder die hauchdünnen Paravents auf dem Dach der Marseiller Unité d’habitation von Le Corbusier (1952) bleiben nicht mehr erreichbare Vorbilder.
Theoretisch ist die breiige Masse des frischen Betons beliebig formbar. Tatsächlich ist die Form der ausgehärteten Struktur das Abbild eines anderen, temporären Bauwerks, des Schalungskörpers. Dieses ephemere Gefäß spiegelt nicht zuletzt die Zwänge der technischen Durchführung wider – Guss, Aushärtungsprozess und Ausschalen –, die sich aus der Forderung nach der Verdichtbarkeit des Betons zu einer geschlossenen Masse ohne Lufteinschlüsse ergeben. Gestiegene Anforderungen an die Stärke der Bewehrungsüberdeckung und rigidere Brandschutzbestimmungen haben dazu geführt, dass tragender Beton unter 20 Zentimeter Stärke kaum noch machbar ist. Ein Dach aus zarten Betonlamellen wie jenes des nordischen Biennale-Pavillons von Sverre Fehn (1962) oder die hauchdünnen Paravents auf dem Dach der Marseiller Unité d’habitation von Le Corbusier (1952) bleiben nicht mehr erreichbare Vorbilder.
Bauwelt, Fr., 2008.03.07
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Experimentalpavillon aus selbstverdichtendem Stahlfaserbeton
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Bauwelt 2008|10 Beton plastisch