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09. Dezember 2006Eduard Steiner
Wojciech Czaja
Der Standard

St. Petersburger Kukuruz

Die Zeit der fossilen Brennstoffe geht zu Ende. Doch bevor es so weit ist, haut die Gasprom noch einmal so richtig auf den Putz und zieht in St. Petersburg einen 300-Meter-Turm hoch. Eduard Steiner und Wojciech Czaja erzählen eine Geschichte des Wahnsinns.

Die Zeit der fossilen Brennstoffe geht zu Ende. Doch bevor es so weit ist, haut die Gasprom noch einmal so richtig auf den Putz und zieht in St. Petersburg einen 300-Meter-Turm hoch. Eduard Steiner und Wojciech Czaja erzählen eine Geschichte des Wahnsinns.

Der Osten greift nach dem Westen. Bukarest, Sofia, Warschau, Kiew und allen voran Moskau ziehen ihre Immobilien-Projekte wie die Schwammerln hoch. Fesche Architektur wird zum neuen Aushängeschild ehemals kommunistischer Länder, über Ethik und Geschmack braucht man nicht zu diskutieren. Was zählt, ist Gigantomanie.

Lediglich St. Petersburg mit seinen etwa fünf Millionen Einwohnern humpelt ein wenig hinterher. Die romantische Stadt an der Newa - gerne spricht man auch vom Venedig des Nordens - wird vom großen Machtzentrum Moskau regelrecht überschattet. Wirtschaftlich und politisch spielt man hier nur die zweite Geige. Und so bleiben St. Petersburg nicht viel mehr als die weißen Nächte und die goldenen Spitzhauben der Admiralität. Allein, den Touristen gefällt's.

Doch jetzt haut man auf die Pauke. Putin und Konsorten haben beschlossen, St. Petersburg auf Vordermann zu bringen. Den Leithammel dieser Tendenz gibt niemand Geringerer als eine der größten russischen Ölfirmen - Gasprom-Neft. Schon zu Jahresbeginn kam die Stadtverwaltung auf die Idee, am rechten Flussufer einen Bürokomplex von etwa einer Million Quadratmeter zu errichten. Zentrum dieser so genannten Gasprom-City sollte ein 300 Meter hoher Turm sein.

Untypisch für Russland, dessen postsowjetische Architektur bislang von einem traditionellen Einheitsbrei einheimischer Monopolarchitekten geprägt ist, trat erstmals eine Reihe internationaler Architekten auf und schaffte es tatsächlich an die Spitze des Wettbewerb-Verfahrens, an dem sich insgesamt 45 Firmen beteiligt hatten. Mit Rem Koolhaas, Daniel Libeskind, Jean Nouvel, Massimiliano Fuksas, Herzog & de Meuron sowie dem britischen Büro RMJM wurden sechs Architekten zu einem Entwurf geladen. Vor wenigen Tagen tagte die Jury und gab der Presse Bescheid: Das Hochhaus-Projekt von RMJM wird zur Realisierung empfohlen. Kaum war das Ergebnis verlautbart, hatte das Kind auch schon einen Namen: Die russischen Medien nennen den neuen Wolkenkratzer schlichtweg Kukurus, den Maiskolben.

77 Stockwerke hoch wird sich der Turm an der Newa in die Wolken schrauben. Der fünfeckige Grundriss und die elegante Torsion, verlautbaren die Architekten, leite sich vom wandelnden Charakter des Wassers ab, von seinen Lichtspielen, Brechungen und Reflexionen. Tony Kettle, Managing Director des britischen Architekturunternehmens, kommentiert den Entwurf: „Wir haben etwas Einzigartiges und Zeitloses geschaffen, eine wunderschöne Landmark für eine Stadt, die in Zukunft neue Maßstäbe in puncto Energieerhaltung und Nachhaltigkeit setzen wird.“

Doch die euphemistischen Worte des international tätigen Büros, das dieser Tage in Moskau sein weltweit elftes Büro eröffnete, können den Groll der betroffenen Instanzen nicht beschwichtigen. „Und wenn der Turm aus purem Gold wäre“, wütet Vladimir Popow, Präsident des Petersburger Architektenverbandes, „er würde die Stadt doch umbringen.“ Popow hatte sich sogar geweigert, an der aus Wirtschaftsleuten, Politikern und Architekten bestehenden Jury teilzunehmen. Juri Sdobnov, Vizechef des russischen Architektenbundes, nannte die Möglichkeit eines solchen Baus überhaupt einen „Frevel“.

Geschlossen schrieb man einen Brief an Präsident Putin und an die Gouverneurin Walentina Matwijenko, in dem man darauf hinwies, dass man drauf und dran sei, den Status als Unesco-Weltkulturerbe zu verspielen. Und das für ein einziges Hochhaus. „Erst die niedrige Skyline macht die Vertikalen St. Petersburgs so großartig. Ein 300-Meter-Turm, der von allen wichtigen Plätzen der Stadt aus zu sehen ist, wird die fragile Silhouette der Stadt zerstören.“ Ein Wiener Déjà-vu, möchte man meinen. Doch im Vergleich zu den Wiener Luxusproblemchen steht im Falle von St. Petersburg tatsächlich einiges auf dem Spiel.

Schon seit dem 19. Jahrhundert kämpft die Stadt an der Newa gegen den größeren Bruder Moskau an. Damals stritten die Gelehrten darüber, welche der beiden Städte Russland wohl besser repräsentieren möge. Später entschieden sich die Bolschewiken für Moskau. Wenn heutzutage 80 Prozent aller finanziellen Transaktionen Russlands durch Moskau fließen, stellt sich die Frage längst nicht mehr. In der nunmehrigen Offensive, St. Petersburg an die westliche Marktwirtschaft anzuschließen, könnte man vom rollenden Rubel geblendet werden. So manch goldene Dachnadel der einzigartigen Stadtsilhouette könnte dabei zu Bruch gehen.

Nicht zufällig hat Putin große Veranstaltungen seiner Präsidentschaft in seiner nördlichen Heimatstadt abhalten lassen. Die 300-Jahr-Feier der Stadt 2003 war aufgelegt, der G-8-Gipfel im heurigen Sommer stellte sich als kräftige Aufwertung heraus. Der Hafen wurde umgebaut und wickelt den aus dem Baltikum abgezogenen Ölexport ab. Russische Firmen siedeln mit ihren Headquarters allmählich nach St. Petersburg. Und der Umzug des Verfassungsgerichts in den Norden ist nur noch eine Frage der Zeit.

Dass der Ölgigant Gasprom da mitzieht, ist keine große Überraschung. Mit insgesamt 330.000 Mitarbeitern, 14,7 Milliarden Umsatz und drei Milliarden Dollar Gewinn kann man sich schon ein Stelldichein mit einer historischen und sensiblen Stadtstruktur erlauben. Die Selbstherrlichkeit des monopolistischen Gaskonzerns, der sich wie selbstverständlich über die Baunormen der ganzen Stadt hinwegsetzt, erzeugt Unmut, der von den Architekten, Behörden und Denkmalschützen längst auf die übrige Bevölkerung übergeschwappt ist - sogar auf einige wenige Bänke in der Politik.

Die Abgeordnete Natalja Evdokomova, die sich einer Protestgruppe aus Parlamentsabgeordneten - immerhin drei aus 49 - angeschlossen hat, erinnert: „Im Zielprogramm der Stadtverwaltung hat man die maximal erlaubten 48 Meter festgeschrieben. Hat man das jetzt vergessen?“ Prominente Unterstützung erhielten die Gegner vom Direktor der Eremitage, Michail Piotrowski, der in der Petersburger Zeitung Vedomosti seiner Furcht um das Antlitz der Stadt Ausdruck verlieh: „Wir haben diese fantastische Stadt durch Zufall geerbt. Wir dürfen sie nicht beschädigen.“

Die kleine Abgeordnetengruppe richtete ihr Ersuchen bereits an den russischen Generalstaatsanwalt Juri Tschaika. Dieser soll nun die Stadtsubvention für das Projekt überprüfen. Insgesamt 60 Milliarden Rubel (1,75 Milliarden Euro) sollen in den kommenden Jahren aus der Stadtkasse in die Gasprom-City - und ihre Managerwohnungen - fließen.

Mit zunehmender Straffheit des autoritären Regimes wird Kritik obsolet. Derzeit deckt die mächtige Gasprom ein Viertel des europä-ischen Gasbedarfs. Glaubt man den Wünschen, die aus dem Kreml dringen, so soll die Gasprom noch mächtiger werden und zur Nummer eins auf dem Weltenergiemarkt heranwachsen. Dann ist jede Kritik ohnehin sinnlos. „Was gut ist für Gasprom, ist gut für den Staat“, lautet das Motto des Gasmonopolisten.

Bleibt noch die Frage der Realisierung. Immer wieder führt der sumpfige Grund dazu, dass Wasser in die unendlich tief gebaute U-Bahn eintritt. Das wird auch beim Gasprom-Turm nicht anders sein. Seine Fundamente - so wird gemunkelt - sollen in preislicher Hinsicht dem oberirdischen Gebäude beinahe gleichkommen. Doch darüber brauchen sich die Architekten von RMJM nicht den Kopf zu zerbrechen. Aus der Stadtregierung ist zu vernehmen, dass RMJM lediglich Konzept und Entwürfe vorlegen dürfe. Den Rest erledige man schon lieber selbst.

„Natürlich gibt es Debatten und viel Widerstand“, sagen die Architekten und vergleichen sich prompt mit Monsieur Gustave Eiffel, „aber denken Sie nur einmal an Paris! Durch den Eiffelturm mit seinen 324 Meter Höhe wurde das wertvolle Paris sogar noch wertvoller.“ Die Grenzen zwischen Kultur und Turbokapitalismus scheinen verschwommen. Leider ist die Architektenschaft in der Riege der Besten um jeden Preis käuflich. Sie bricht ihr Versprechen, einen guten Beitrag für eine bessere Welt leisten zu wollen. Und damit macht sich die Stararchitektur zur Hure der Mächtigen

Der Standard, Sa., 2006.12.09

30. April 2006Eduard Steiner
Der Standard

Haus Melnikow: Ein Erbstreit geht zu Ende

Das weltberühmte Meisterwerk des russischen Konstruktivismus ist seit Jahren Gegenstand eines familiären Erbkrieges.

Das weltberühmte Meisterwerk des russischen Konstruktivismus ist seit Jahren Gegenstand eines familiären Erbkrieges.

Nach dem Tod des bisherigen Besitzers, Viktor Melnikow, Anfang Februar machte der Verdacht von Grundstücksspekulationen auf dem Gebiet des Weltkulturdenkmals Schlagzeilen. Sollten die neuen Eigentümer aber, wie zuletzt beteuert wurde, einen denkmalschutzgerechten Umgang mit dem Gebäude an den Tag legen, wäre das auch ein Musterbeispiel für den gesamten russischen Denkmalschutz.

„Wir sind alle zerstritten, die Familienbande zerstört“, beklagte Viktor Melnikow noch vor wenigen Monaten gegenüber dem STANDARD das familiäre Gerangel rund um das Erbe seines Vaters Konstantin. Dieser hatte 1927 das Symbol des russischen Konstruktivismus und gleichzeitig Meisterwerk der Weltarchitektur in Moskaus Zentrum, gleich neben der Flaniermeile Arbat, errichtet.

Das Atelier-Wohnhaus aus zwei einander überschneidenden Zylindern mit sechseckigen Wabenfenstern hatte sich vor den Villen des 20. Jahrhunderts wie ein kosmischer Flugapparat ausgenommen. Heute steht es versteckt zwischen den hohen Wohnblocks, hortet die gesamte Sammlung von Melnikows Werken und harrt seit Jahrzehnten der adäquaten Pflege und Restauration.

Nach dem Tod seines Vaters hütete Viktor das Melnikow-Haus. Immer mehr fürchtete er, dass eine seiner beiden Töchter, Jelena, zwecks Grundstücks- und Immobilienspekulationen das Haus um mehrere Dutzend Millionen Dollar verkaufen würde. Anfang März des Vorjahres ließ der 91-Jährige daher mit einer Sensation aufhorchen: Er vermachte die Hälfte des Wohnhauses mitsamt der Werk-Sammlung dem Staat.

„Das Haus darf nur Museum für meinen Vater und mich, der Zutritt nur Auserwählten erlaubt sein“, formulierte er auf Anfrage des STANDARD seine Forderung an den Staat. Die zweite Hälfte des architektonischen Meilensteins überschrieb er seinem Enkel Alexej Ilkanajew - wohlgemerkt ohne Wohnrecht.

Am 5. Februar dieses Jahres verstarb Viktor Melnikow. Und Mitte März wurde plötzlich bekannt, dass Ilkanajew seinen Anteil am Haus verkauft hat. Neuer Besitzer einer Haushälfte ist nun Sergej Gordejew, seines Zeichens Abgeordneter des burjatischen autonomen Kreises Ust-Ordynsk im Oberhaus des russischen Parlaments, Vizedirektor des nationalen Judoverbandes und Gründer der Firma Rosbuilding, deren Direktor er bis 2003 war.

Die Medien reagierten hellhörig, zumal Gordejew vom berühmten und in wirtschaftlichen Machenschaften berüchtigten russischen Sänger Josif Kobson ins Spiel gebracht wurde, und argwöhnten, dass Gordejew das gesamte Haus in sein Eigentum überführen und allein über dessen weiteres Schicksal verfügen werde.

Laut der Zeitung Kommersant hat sich gerade Rosbuilding in den vergangenen Jahren das berüchtigte Image einer Firma zugezogen, die aggressiv alte Unternehmen aufkauft, schließt und das Grundstück teuer verwertet. Außerdem ist es in Moskau durchaus nicht ungewöhnlich, dass irgendeine Privatstruktur Wohnungen oder Häuserteile aufkauft, das ganze Haus dann urplötzlich - wie die berühmte Manege vor dem Kreml - abbrennt, ein Rechtsstreit mit den Besitzern mit dem nötigen Kleingeld ausgefochten und dann eine lukrative Immobilie in Umgehung etwaiger Vorschriften des Denkmalschutzes hochgezogen wird.

Jedenfalls erwähnte Gordejew den Kauf des Hausanteils nicht, als er zwei Wochen zuvor in einem Interview plötzlich die Liebe zur „eigenständigen Linie der russischen Architektur“ erklärt hatte, und zwar konkret zum Konstruktivismus und noch konkreter zum Melnikow-Haus sowie zum ebenfalls verfallsgefährdeten Narkomfin-Haus des Moisej Ginsburg.

Beide Gebäude befinden sich auf der World Monuments Watch list der hundert am meisten gefährdeten Denkmäler. „Man könnte sagen, dass mich der Staat gebeten hat, den Teil am Melnikow-Haus zu kaufen“, erklärte Gordejew auf die Frage des Kommersant, wie es ihm gelungen sei, die Zustimmung des Staates zu erhalten. Er persönlich wolle „in der gegebenen Situation einfach helfen“ - konkret dem Direktor des Staatlichen Architekturmuseums David Sarkisjan, der einen Architektur-Fond der russischen Avantgarde gründen will. Auch wolle er helfen, Mittel für die Restauration des Melnikow-Hauses aufzustellen, das nach Vorgabe des Moskauer Architekturmuseums als Museum geführt werden solle.

Die Sache hatte jedoch einen Haken. Schon eine Woche nach dem Tod Viktor Melnikows ging Tochter Jelena vor Gericht und erhob Anspruch auf den Staatsanteil. Sie bezog sich auf eine Schenkungsurkunde, mit der ihr Vater ihr das Haus im Jahr 2003 überschrieben habe. Tatsächlich hatte er damals dieses Dokument unterzeichnet, gewann aber anschließend den Gerichtsprozess, da er glaubhaft machen konnte, dass seine Tochter ihn, der so gut wie blind sei, irregeführt hatte.

Am 16. März nun wurden Details bekannt, die einen Schlussstrich unter die langen Gerichtsgefechte setzen dürften: Jelena Melnikowa erklärte, den Wunsch ihres Vaters zu unterstützen, das Melnikow-Haus zu bewahren und in ihm ein Museum zu errichten. Jelenas Schwester Katja, die in dem ganzen Streit immer aufseiten ihres Vaters stand und nun nach seinem Tod im Melnikow-Haus wohnt, traut dem Frieden noch nicht ganz. Wie sie dem STANDARD gegenüber sagte, vermute sie, dass Jelena von vornherein mit Gordejew unter einer Decke gesteckt habe und ihm ihren Hausanteil verkaufen wollte, sodass Gordejew das Haus zu einem eigenen Museum hätte machen können. Dass sich Jelena derzeit beruhigt habe, sei nur auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie keine Varianten für einen Spielraum für sich erkenne.

Gordejew selbst erklärte in einem Studiogespräch bei Radio Echo Moskvy, das Haus unter der Bedingung einer Museumsgründung gekauft zu haben. Auch behauptete er, nach Regelung aller rechtlichen Verhältnisse das Haus dem Staat zu übergeben und mit eigenen Mitteln gänzlich restaurieren zu wollen. Jedenfalls werde er nicht darin wohnen und es trotz des aufgrund seiner Lage äußerst wertvollen Grundstücks nicht weiterverkaufen.

Zur Untermauerung seiner nichtspekulativen Absichten kündigte er an, sich für die Verbesserung der schwachen Gesetzeslage im Denkmalschutz stark zu machen und erntete damit Sarkisjans Beifall. Bisher nämlich steht die Strafe für Verletzung des Denkmalschutzes in keinem Verhältnis zu möglichen Vorteilen aus diesbezüglichen Spekulationsgewinnen.

Ein sensibler Umgang mit dem Melnikow-Haus wäre ein musterhafter Präzedenzfall für den gesamten russischen Denkmalschutz. Gerade den Zustand der meisten Architekturen aus den Jahren von 1920 bis 1950 bewerten Experten seit Langem als katastrophal.

Bislang jedoch hat Gordejew seinen Anteil am Melnikow-Haus dem Staat nicht übergeben. Die Ankündigung sei nur ein Lippenbekenntnis, meint Katja. Überhaupt hänge derzeit alles vom Staat ab: „Die Sache hängt in der Luft.“ Noch sei die Frist zur Anmeldung von Erbansprüchen nicht abgelaufen. Ab dem Sommer wisse man mehr.

Soeben ist eine Internationale Konferenz zur Wahrung des russischen Kulturerbes aus dem 20. Jahrhundert in Moskau zu Ende gegangen. In einer Resolution wird gefordert, dass der Staat die zehn Melnikow-Gebäude aus dem Moskauer Denkmalschutz in den Bundesdenkmalschutz überführt und sie in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden.

Der Standard, So., 2006.04.30

Presseschau 12

09. Dezember 2006Eduard Steiner
Wojciech Czaja
Der Standard

St. Petersburger Kukuruz

Die Zeit der fossilen Brennstoffe geht zu Ende. Doch bevor es so weit ist, haut die Gasprom noch einmal so richtig auf den Putz und zieht in St. Petersburg einen 300-Meter-Turm hoch. Eduard Steiner und Wojciech Czaja erzählen eine Geschichte des Wahnsinns.

Die Zeit der fossilen Brennstoffe geht zu Ende. Doch bevor es so weit ist, haut die Gasprom noch einmal so richtig auf den Putz und zieht in St. Petersburg einen 300-Meter-Turm hoch. Eduard Steiner und Wojciech Czaja erzählen eine Geschichte des Wahnsinns.

Der Osten greift nach dem Westen. Bukarest, Sofia, Warschau, Kiew und allen voran Moskau ziehen ihre Immobilien-Projekte wie die Schwammerln hoch. Fesche Architektur wird zum neuen Aushängeschild ehemals kommunistischer Länder, über Ethik und Geschmack braucht man nicht zu diskutieren. Was zählt, ist Gigantomanie.

Lediglich St. Petersburg mit seinen etwa fünf Millionen Einwohnern humpelt ein wenig hinterher. Die romantische Stadt an der Newa - gerne spricht man auch vom Venedig des Nordens - wird vom großen Machtzentrum Moskau regelrecht überschattet. Wirtschaftlich und politisch spielt man hier nur die zweite Geige. Und so bleiben St. Petersburg nicht viel mehr als die weißen Nächte und die goldenen Spitzhauben der Admiralität. Allein, den Touristen gefällt's.

Doch jetzt haut man auf die Pauke. Putin und Konsorten haben beschlossen, St. Petersburg auf Vordermann zu bringen. Den Leithammel dieser Tendenz gibt niemand Geringerer als eine der größten russischen Ölfirmen - Gasprom-Neft. Schon zu Jahresbeginn kam die Stadtverwaltung auf die Idee, am rechten Flussufer einen Bürokomplex von etwa einer Million Quadratmeter zu errichten. Zentrum dieser so genannten Gasprom-City sollte ein 300 Meter hoher Turm sein.

Untypisch für Russland, dessen postsowjetische Architektur bislang von einem traditionellen Einheitsbrei einheimischer Monopolarchitekten geprägt ist, trat erstmals eine Reihe internationaler Architekten auf und schaffte es tatsächlich an die Spitze des Wettbewerb-Verfahrens, an dem sich insgesamt 45 Firmen beteiligt hatten. Mit Rem Koolhaas, Daniel Libeskind, Jean Nouvel, Massimiliano Fuksas, Herzog & de Meuron sowie dem britischen Büro RMJM wurden sechs Architekten zu einem Entwurf geladen. Vor wenigen Tagen tagte die Jury und gab der Presse Bescheid: Das Hochhaus-Projekt von RMJM wird zur Realisierung empfohlen. Kaum war das Ergebnis verlautbart, hatte das Kind auch schon einen Namen: Die russischen Medien nennen den neuen Wolkenkratzer schlichtweg Kukurus, den Maiskolben.

77 Stockwerke hoch wird sich der Turm an der Newa in die Wolken schrauben. Der fünfeckige Grundriss und die elegante Torsion, verlautbaren die Architekten, leite sich vom wandelnden Charakter des Wassers ab, von seinen Lichtspielen, Brechungen und Reflexionen. Tony Kettle, Managing Director des britischen Architekturunternehmens, kommentiert den Entwurf: „Wir haben etwas Einzigartiges und Zeitloses geschaffen, eine wunderschöne Landmark für eine Stadt, die in Zukunft neue Maßstäbe in puncto Energieerhaltung und Nachhaltigkeit setzen wird.“

Doch die euphemistischen Worte des international tätigen Büros, das dieser Tage in Moskau sein weltweit elftes Büro eröffnete, können den Groll der betroffenen Instanzen nicht beschwichtigen. „Und wenn der Turm aus purem Gold wäre“, wütet Vladimir Popow, Präsident des Petersburger Architektenverbandes, „er würde die Stadt doch umbringen.“ Popow hatte sich sogar geweigert, an der aus Wirtschaftsleuten, Politikern und Architekten bestehenden Jury teilzunehmen. Juri Sdobnov, Vizechef des russischen Architektenbundes, nannte die Möglichkeit eines solchen Baus überhaupt einen „Frevel“.

Geschlossen schrieb man einen Brief an Präsident Putin und an die Gouverneurin Walentina Matwijenko, in dem man darauf hinwies, dass man drauf und dran sei, den Status als Unesco-Weltkulturerbe zu verspielen. Und das für ein einziges Hochhaus. „Erst die niedrige Skyline macht die Vertikalen St. Petersburgs so großartig. Ein 300-Meter-Turm, der von allen wichtigen Plätzen der Stadt aus zu sehen ist, wird die fragile Silhouette der Stadt zerstören.“ Ein Wiener Déjà-vu, möchte man meinen. Doch im Vergleich zu den Wiener Luxusproblemchen steht im Falle von St. Petersburg tatsächlich einiges auf dem Spiel.

Schon seit dem 19. Jahrhundert kämpft die Stadt an der Newa gegen den größeren Bruder Moskau an. Damals stritten die Gelehrten darüber, welche der beiden Städte Russland wohl besser repräsentieren möge. Später entschieden sich die Bolschewiken für Moskau. Wenn heutzutage 80 Prozent aller finanziellen Transaktionen Russlands durch Moskau fließen, stellt sich die Frage längst nicht mehr. In der nunmehrigen Offensive, St. Petersburg an die westliche Marktwirtschaft anzuschließen, könnte man vom rollenden Rubel geblendet werden. So manch goldene Dachnadel der einzigartigen Stadtsilhouette könnte dabei zu Bruch gehen.

Nicht zufällig hat Putin große Veranstaltungen seiner Präsidentschaft in seiner nördlichen Heimatstadt abhalten lassen. Die 300-Jahr-Feier der Stadt 2003 war aufgelegt, der G-8-Gipfel im heurigen Sommer stellte sich als kräftige Aufwertung heraus. Der Hafen wurde umgebaut und wickelt den aus dem Baltikum abgezogenen Ölexport ab. Russische Firmen siedeln mit ihren Headquarters allmählich nach St. Petersburg. Und der Umzug des Verfassungsgerichts in den Norden ist nur noch eine Frage der Zeit.

Dass der Ölgigant Gasprom da mitzieht, ist keine große Überraschung. Mit insgesamt 330.000 Mitarbeitern, 14,7 Milliarden Umsatz und drei Milliarden Dollar Gewinn kann man sich schon ein Stelldichein mit einer historischen und sensiblen Stadtstruktur erlauben. Die Selbstherrlichkeit des monopolistischen Gaskonzerns, der sich wie selbstverständlich über die Baunormen der ganzen Stadt hinwegsetzt, erzeugt Unmut, der von den Architekten, Behörden und Denkmalschützen längst auf die übrige Bevölkerung übergeschwappt ist - sogar auf einige wenige Bänke in der Politik.

Die Abgeordnete Natalja Evdokomova, die sich einer Protestgruppe aus Parlamentsabgeordneten - immerhin drei aus 49 - angeschlossen hat, erinnert: „Im Zielprogramm der Stadtverwaltung hat man die maximal erlaubten 48 Meter festgeschrieben. Hat man das jetzt vergessen?“ Prominente Unterstützung erhielten die Gegner vom Direktor der Eremitage, Michail Piotrowski, der in der Petersburger Zeitung Vedomosti seiner Furcht um das Antlitz der Stadt Ausdruck verlieh: „Wir haben diese fantastische Stadt durch Zufall geerbt. Wir dürfen sie nicht beschädigen.“

Die kleine Abgeordnetengruppe richtete ihr Ersuchen bereits an den russischen Generalstaatsanwalt Juri Tschaika. Dieser soll nun die Stadtsubvention für das Projekt überprüfen. Insgesamt 60 Milliarden Rubel (1,75 Milliarden Euro) sollen in den kommenden Jahren aus der Stadtkasse in die Gasprom-City - und ihre Managerwohnungen - fließen.

Mit zunehmender Straffheit des autoritären Regimes wird Kritik obsolet. Derzeit deckt die mächtige Gasprom ein Viertel des europä-ischen Gasbedarfs. Glaubt man den Wünschen, die aus dem Kreml dringen, so soll die Gasprom noch mächtiger werden und zur Nummer eins auf dem Weltenergiemarkt heranwachsen. Dann ist jede Kritik ohnehin sinnlos. „Was gut ist für Gasprom, ist gut für den Staat“, lautet das Motto des Gasmonopolisten.

Bleibt noch die Frage der Realisierung. Immer wieder führt der sumpfige Grund dazu, dass Wasser in die unendlich tief gebaute U-Bahn eintritt. Das wird auch beim Gasprom-Turm nicht anders sein. Seine Fundamente - so wird gemunkelt - sollen in preislicher Hinsicht dem oberirdischen Gebäude beinahe gleichkommen. Doch darüber brauchen sich die Architekten von RMJM nicht den Kopf zu zerbrechen. Aus der Stadtregierung ist zu vernehmen, dass RMJM lediglich Konzept und Entwürfe vorlegen dürfe. Den Rest erledige man schon lieber selbst.

„Natürlich gibt es Debatten und viel Widerstand“, sagen die Architekten und vergleichen sich prompt mit Monsieur Gustave Eiffel, „aber denken Sie nur einmal an Paris! Durch den Eiffelturm mit seinen 324 Meter Höhe wurde das wertvolle Paris sogar noch wertvoller.“ Die Grenzen zwischen Kultur und Turbokapitalismus scheinen verschwommen. Leider ist die Architektenschaft in der Riege der Besten um jeden Preis käuflich. Sie bricht ihr Versprechen, einen guten Beitrag für eine bessere Welt leisten zu wollen. Und damit macht sich die Stararchitektur zur Hure der Mächtigen

Der Standard, Sa., 2006.12.09

30. April 2006Eduard Steiner
Der Standard

Haus Melnikow: Ein Erbstreit geht zu Ende

Das weltberühmte Meisterwerk des russischen Konstruktivismus ist seit Jahren Gegenstand eines familiären Erbkrieges.

Das weltberühmte Meisterwerk des russischen Konstruktivismus ist seit Jahren Gegenstand eines familiären Erbkrieges.

Nach dem Tod des bisherigen Besitzers, Viktor Melnikow, Anfang Februar machte der Verdacht von Grundstücksspekulationen auf dem Gebiet des Weltkulturdenkmals Schlagzeilen. Sollten die neuen Eigentümer aber, wie zuletzt beteuert wurde, einen denkmalschutzgerechten Umgang mit dem Gebäude an den Tag legen, wäre das auch ein Musterbeispiel für den gesamten russischen Denkmalschutz.

„Wir sind alle zerstritten, die Familienbande zerstört“, beklagte Viktor Melnikow noch vor wenigen Monaten gegenüber dem STANDARD das familiäre Gerangel rund um das Erbe seines Vaters Konstantin. Dieser hatte 1927 das Symbol des russischen Konstruktivismus und gleichzeitig Meisterwerk der Weltarchitektur in Moskaus Zentrum, gleich neben der Flaniermeile Arbat, errichtet.

Das Atelier-Wohnhaus aus zwei einander überschneidenden Zylindern mit sechseckigen Wabenfenstern hatte sich vor den Villen des 20. Jahrhunderts wie ein kosmischer Flugapparat ausgenommen. Heute steht es versteckt zwischen den hohen Wohnblocks, hortet die gesamte Sammlung von Melnikows Werken und harrt seit Jahrzehnten der adäquaten Pflege und Restauration.

Nach dem Tod seines Vaters hütete Viktor das Melnikow-Haus. Immer mehr fürchtete er, dass eine seiner beiden Töchter, Jelena, zwecks Grundstücks- und Immobilienspekulationen das Haus um mehrere Dutzend Millionen Dollar verkaufen würde. Anfang März des Vorjahres ließ der 91-Jährige daher mit einer Sensation aufhorchen: Er vermachte die Hälfte des Wohnhauses mitsamt der Werk-Sammlung dem Staat.

„Das Haus darf nur Museum für meinen Vater und mich, der Zutritt nur Auserwählten erlaubt sein“, formulierte er auf Anfrage des STANDARD seine Forderung an den Staat. Die zweite Hälfte des architektonischen Meilensteins überschrieb er seinem Enkel Alexej Ilkanajew - wohlgemerkt ohne Wohnrecht.

Am 5. Februar dieses Jahres verstarb Viktor Melnikow. Und Mitte März wurde plötzlich bekannt, dass Ilkanajew seinen Anteil am Haus verkauft hat. Neuer Besitzer einer Haushälfte ist nun Sergej Gordejew, seines Zeichens Abgeordneter des burjatischen autonomen Kreises Ust-Ordynsk im Oberhaus des russischen Parlaments, Vizedirektor des nationalen Judoverbandes und Gründer der Firma Rosbuilding, deren Direktor er bis 2003 war.

Die Medien reagierten hellhörig, zumal Gordejew vom berühmten und in wirtschaftlichen Machenschaften berüchtigten russischen Sänger Josif Kobson ins Spiel gebracht wurde, und argwöhnten, dass Gordejew das gesamte Haus in sein Eigentum überführen und allein über dessen weiteres Schicksal verfügen werde.

Laut der Zeitung Kommersant hat sich gerade Rosbuilding in den vergangenen Jahren das berüchtigte Image einer Firma zugezogen, die aggressiv alte Unternehmen aufkauft, schließt und das Grundstück teuer verwertet. Außerdem ist es in Moskau durchaus nicht ungewöhnlich, dass irgendeine Privatstruktur Wohnungen oder Häuserteile aufkauft, das ganze Haus dann urplötzlich - wie die berühmte Manege vor dem Kreml - abbrennt, ein Rechtsstreit mit den Besitzern mit dem nötigen Kleingeld ausgefochten und dann eine lukrative Immobilie in Umgehung etwaiger Vorschriften des Denkmalschutzes hochgezogen wird.

Jedenfalls erwähnte Gordejew den Kauf des Hausanteils nicht, als er zwei Wochen zuvor in einem Interview plötzlich die Liebe zur „eigenständigen Linie der russischen Architektur“ erklärt hatte, und zwar konkret zum Konstruktivismus und noch konkreter zum Melnikow-Haus sowie zum ebenfalls verfallsgefährdeten Narkomfin-Haus des Moisej Ginsburg.

Beide Gebäude befinden sich auf der World Monuments Watch list der hundert am meisten gefährdeten Denkmäler. „Man könnte sagen, dass mich der Staat gebeten hat, den Teil am Melnikow-Haus zu kaufen“, erklärte Gordejew auf die Frage des Kommersant, wie es ihm gelungen sei, die Zustimmung des Staates zu erhalten. Er persönlich wolle „in der gegebenen Situation einfach helfen“ - konkret dem Direktor des Staatlichen Architekturmuseums David Sarkisjan, der einen Architektur-Fond der russischen Avantgarde gründen will. Auch wolle er helfen, Mittel für die Restauration des Melnikow-Hauses aufzustellen, das nach Vorgabe des Moskauer Architekturmuseums als Museum geführt werden solle.

Die Sache hatte jedoch einen Haken. Schon eine Woche nach dem Tod Viktor Melnikows ging Tochter Jelena vor Gericht und erhob Anspruch auf den Staatsanteil. Sie bezog sich auf eine Schenkungsurkunde, mit der ihr Vater ihr das Haus im Jahr 2003 überschrieben habe. Tatsächlich hatte er damals dieses Dokument unterzeichnet, gewann aber anschließend den Gerichtsprozess, da er glaubhaft machen konnte, dass seine Tochter ihn, der so gut wie blind sei, irregeführt hatte.

Am 16. März nun wurden Details bekannt, die einen Schlussstrich unter die langen Gerichtsgefechte setzen dürften: Jelena Melnikowa erklärte, den Wunsch ihres Vaters zu unterstützen, das Melnikow-Haus zu bewahren und in ihm ein Museum zu errichten. Jelenas Schwester Katja, die in dem ganzen Streit immer aufseiten ihres Vaters stand und nun nach seinem Tod im Melnikow-Haus wohnt, traut dem Frieden noch nicht ganz. Wie sie dem STANDARD gegenüber sagte, vermute sie, dass Jelena von vornherein mit Gordejew unter einer Decke gesteckt habe und ihm ihren Hausanteil verkaufen wollte, sodass Gordejew das Haus zu einem eigenen Museum hätte machen können. Dass sich Jelena derzeit beruhigt habe, sei nur auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie keine Varianten für einen Spielraum für sich erkenne.

Gordejew selbst erklärte in einem Studiogespräch bei Radio Echo Moskvy, das Haus unter der Bedingung einer Museumsgründung gekauft zu haben. Auch behauptete er, nach Regelung aller rechtlichen Verhältnisse das Haus dem Staat zu übergeben und mit eigenen Mitteln gänzlich restaurieren zu wollen. Jedenfalls werde er nicht darin wohnen und es trotz des aufgrund seiner Lage äußerst wertvollen Grundstücks nicht weiterverkaufen.

Zur Untermauerung seiner nichtspekulativen Absichten kündigte er an, sich für die Verbesserung der schwachen Gesetzeslage im Denkmalschutz stark zu machen und erntete damit Sarkisjans Beifall. Bisher nämlich steht die Strafe für Verletzung des Denkmalschutzes in keinem Verhältnis zu möglichen Vorteilen aus diesbezüglichen Spekulationsgewinnen.

Ein sensibler Umgang mit dem Melnikow-Haus wäre ein musterhafter Präzedenzfall für den gesamten russischen Denkmalschutz. Gerade den Zustand der meisten Architekturen aus den Jahren von 1920 bis 1950 bewerten Experten seit Langem als katastrophal.

Bislang jedoch hat Gordejew seinen Anteil am Melnikow-Haus dem Staat nicht übergeben. Die Ankündigung sei nur ein Lippenbekenntnis, meint Katja. Überhaupt hänge derzeit alles vom Staat ab: „Die Sache hängt in der Luft.“ Noch sei die Frist zur Anmeldung von Erbansprüchen nicht abgelaufen. Ab dem Sommer wisse man mehr.

Soeben ist eine Internationale Konferenz zur Wahrung des russischen Kulturerbes aus dem 20. Jahrhundert in Moskau zu Ende gegangen. In einer Resolution wird gefordert, dass der Staat die zehn Melnikow-Gebäude aus dem Moskauer Denkmalschutz in den Bundesdenkmalschutz überführt und sie in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden.

Der Standard, So., 2006.04.30

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