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10. September 2012Matthias Sauerbruch
ARCH+

Vier Gedanken zum Atelier Bow-Wow

Das Atelier Bow-Wow wurde 1992 von Momoya Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto gegründet, nachdem diese ihr Studium am Tokyo Institute of Technology und an der ETH Zürich bzw. der Ecole d'Architecture Belleville in Paris abgeschlossen hatten. Um das Jahr 2000 machte sich das Atelier Bow-Wow mit seinen Architekturführern einen Namen, welche die Alltagspoesie der dichten Stadtlandschaft von Tokio entfalten. Seither hat das Büro etwa 40, größtenteils sehr kleine Häuser gebaut. Diese Miniaturhäuser fügen sich in die Zwischenräume der städtischen, in manchen Fällen auch ländlichen Umwelt ein, die sie im physischen wie im kulturellen Sinne bewohnen. Sie etablieren sich in den engen Lücken zwischen unspektakulären Gebäuden der 40er, 60er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts und nehmen einen Raum zwischen gesetzlicher und technischer Restriktion und sozialer und kultureller Konvention ein.

Trotz maximaler Einschränkungen sind die entstehenden architektonischen Figuren sehr einfallsreich. Atelier Bow-Wow bringt aus dem Gewöhnlichen überraschend Idiosynkratisches hervor; sie können die Banalität des Alltäglichen mit einer ebenso liebevollen wie ungewöhnlichen Qualität aufladen. Sie schrecken nicht davor zurück, Materialien direkt aus dem Baumarkt zu verwenden, da sie gängige Bautechniken verwenden, doch ihre Vorschläge sind alles andere als vorhersagbar. Auch wenn ihre Haltung stärker von den Smithsons als von Tadao Ando inspiriert ist, ist ihre Praxis im Wesentlichen japanisch und scheint auch fest in den Kontext des japanischen Lebens eingebettet zu sein. Diese Praxis bringen sie nun im Rahmen des BMW Guggenheim Labs auch nach Berlin: Dies ist offenkundig ein Experiment und wirft die Frage auf, ob sich diese Beziehung von Verhalten und architektonischer Form auch umkehren lässt, d. h. ob die Füllung imstande sein wird, eine passende Lücke zu finden oder gar zu erzeugen.

Das Atelier Bow-Wow wurde 1992 von Momoya Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto gegründet, nachdem diese ihr Studium am Tokyo Institute of Technology und an der ETH Zürich bzw. der Ecole d'Architecture Belleville in Paris abgeschlossen hatten. Um das Jahr 2000 machte sich das Atelier Bow-Wow mit seinen Architekturführern einen Namen, welche die Alltagspoesie der dichten Stadtlandschaft von Tokio entfalten. Seither hat das Büro etwa 40, größtenteils sehr kleine Häuser gebaut. Diese Miniaturhäuser fügen sich in die Zwischenräume der städtischen, in manchen Fällen auch ländlichen Umwelt ein, die sie im physischen wie im kulturellen Sinne bewohnen. Sie etablieren sich in den engen Lücken zwischen unspektakulären Gebäuden der 40er, 60er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts und nehmen einen Raum zwischen gesetzlicher und technischer Restriktion und sozialer und kultureller Konvention ein.

Trotz maximaler Einschränkungen sind die entstehenden architektonischen Figuren sehr einfallsreich. Atelier Bow-Wow bringt aus dem Gewöhnlichen überraschend Idiosynkratisches hervor; sie können die Banalität des Alltäglichen mit einer ebenso liebevollen wie ungewöhnlichen Qualität aufladen. Sie schrecken nicht davor zurück, Materialien direkt aus dem Baumarkt zu verwenden, da sie gängige Bautechniken verwenden, doch ihre Vorschläge sind alles andere als vorhersagbar. Auch wenn ihre Haltung stärker von den Smithsons als von Tadao Ando inspiriert ist, ist ihre Praxis im Wesentlichen japanisch und scheint auch fest in den Kontext des japanischen Lebens eingebettet zu sein. Diese Praxis bringen sie nun im Rahmen des BMW Guggenheim Labs auch nach Berlin: Dies ist offenkundig ein Experiment und wirft die Frage auf, ob sich diese Beziehung von Verhalten und architektonischer Form auch umkehren lässt, d. h. ob die Füllung imstande sein wird, eine passende Lücke zu finden oder gar zu erzeugen.

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Presseschau 12

10. September 2012Matthias Sauerbruch
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Das Atelier Bow-Wow wurde 1992 von Momoya Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto gegründet, nachdem diese ihr Studium am Tokyo Institute of Technology und an der ETH Zürich bzw. der Ecole d'Architecture Belleville in Paris abgeschlossen hatten. Um das Jahr 2000 machte sich das Atelier Bow-Wow mit seinen Architekturführern einen Namen, welche die Alltagspoesie der dichten Stadtlandschaft von Tokio entfalten. Seither hat das Büro etwa 40, größtenteils sehr kleine Häuser gebaut. Diese Miniaturhäuser fügen sich in die Zwischenräume der städtischen, in manchen Fällen auch ländlichen Umwelt ein, die sie im physischen wie im kulturellen Sinne bewohnen. Sie etablieren sich in den engen Lücken zwischen unspektakulären Gebäuden der 40er, 60er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts und nehmen einen Raum zwischen gesetzlicher und technischer Restriktion und sozialer und kultureller Konvention ein.

Trotz maximaler Einschränkungen sind die entstehenden architektonischen Figuren sehr einfallsreich. Atelier Bow-Wow bringt aus dem Gewöhnlichen überraschend Idiosynkratisches hervor; sie können die Banalität des Alltäglichen mit einer ebenso liebevollen wie ungewöhnlichen Qualität aufladen. Sie schrecken nicht davor zurück, Materialien direkt aus dem Baumarkt zu verwenden, da sie gängige Bautechniken verwenden, doch ihre Vorschläge sind alles andere als vorhersagbar. Auch wenn ihre Haltung stärker von den Smithsons als von Tadao Ando inspiriert ist, ist ihre Praxis im Wesentlichen japanisch und scheint auch fest in den Kontext des japanischen Lebens eingebettet zu sein. Diese Praxis bringen sie nun im Rahmen des BMW Guggenheim Labs auch nach Berlin: Dies ist offenkundig ein Experiment und wirft die Frage auf, ob sich diese Beziehung von Verhalten und architektonischer Form auch umkehren lässt, d. h. ob die Füllung imstande sein wird, eine passende Lücke zu finden oder gar zu erzeugen.

Das Atelier Bow-Wow wurde 1992 von Momoya Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto gegründet, nachdem diese ihr Studium am Tokyo Institute of Technology und an der ETH Zürich bzw. der Ecole d'Architecture Belleville in Paris abgeschlossen hatten. Um das Jahr 2000 machte sich das Atelier Bow-Wow mit seinen Architekturführern einen Namen, welche die Alltagspoesie der dichten Stadtlandschaft von Tokio entfalten. Seither hat das Büro etwa 40, größtenteils sehr kleine Häuser gebaut. Diese Miniaturhäuser fügen sich in die Zwischenräume der städtischen, in manchen Fällen auch ländlichen Umwelt ein, die sie im physischen wie im kulturellen Sinne bewohnen. Sie etablieren sich in den engen Lücken zwischen unspektakulären Gebäuden der 40er, 60er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts und nehmen einen Raum zwischen gesetzlicher und technischer Restriktion und sozialer und kultureller Konvention ein.

Trotz maximaler Einschränkungen sind die entstehenden architektonischen Figuren sehr einfallsreich. Atelier Bow-Wow bringt aus dem Gewöhnlichen überraschend Idiosynkratisches hervor; sie können die Banalität des Alltäglichen mit einer ebenso liebevollen wie ungewöhnlichen Qualität aufladen. Sie schrecken nicht davor zurück, Materialien direkt aus dem Baumarkt zu verwenden, da sie gängige Bautechniken verwenden, doch ihre Vorschläge sind alles andere als vorhersagbar. Auch wenn ihre Haltung stärker von den Smithsons als von Tadao Ando inspiriert ist, ist ihre Praxis im Wesentlichen japanisch und scheint auch fest in den Kontext des japanischen Lebens eingebettet zu sein. Diese Praxis bringen sie nun im Rahmen des BMW Guggenheim Labs auch nach Berlin: Dies ist offenkundig ein Experiment und wirft die Frage auf, ob sich diese Beziehung von Verhalten und architektonischer Form auch umkehren lässt, d. h. ob die Füllung imstande sein wird, eine passende Lücke zu finden oder gar zu erzeugen.

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Profil

1984 Diplome an der HdK, Berlin und Architectural Association, London
1985 – 1990 Unit Master an der Architectural Association, London
Seit 1989 eigenes Büro mit Louisa Hutton
Seit 1995 Professor an der Technischen Universität, Berlin
Gastvorlesungen an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland

Auszeichnungen

DAM Preis für Architektur in Deutschland 2009, Nominierung, Museum Brandhorst
Balthasar-Neumann-Preis 2006, Anerkennung, Umweltbundesamt
Deutscher Architekurpreis 2005, Auszeichnung, Umweltbundesamt

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