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06. August 2016Barbara Petsch
Spectrum

Ein Schiff wird kommen

Gibt es das? Ein Konzerthaus, das statt 77 Millionen Euro 860 Millionen kostet. Und statt 2010 (hoffentlich) im Jahr 2017 eröffnet wird. Ja, in Wien! Oh nein, in Hamburg! Nur der Intendant kommt aus Wien. Notizen aus einer schönen und merkwürdigen Stadt.

Gibt es das? Ein Konzerthaus, das statt 77 Millionen Euro 860 Millionen kostet. Und statt 2010 (hoffentlich) im Jahr 2017 eröffnet wird. Ja, in Wien! Oh nein, in Hamburg! Nur der Intendant kommt aus Wien. Notizen aus einer schönen und merkwürdigen Stadt.

Als Österreicher im Allgemeinenund als Wiener im Besonderen ist man an die Vorurteile Fremder, speziell der deutschen Nachbarn,gewöhnt: der Wiener, ein liebenswürdiger Schlampsack. Doch wovon hier erzählt wird, ist nicht im nachlässigen Wien, sondern im präzisen Hamburg passiert: Die Kosten für die Elbphilharmonie explodierten von 77 auf 860 Millionen Euro. Die Eröffnungwurde immer wieder verschoben: von 2010 auf 2017. Jetzt will man es aber ganz genau wissen. Auf der Homepage steht: 11. Januar. Seit Juni läuft der Vorverkauf. Aber nicht nur unsereins mag sich da ins Fäustchen lachen. Noch mehr amüsieren sich die deutschen Kollegen: „Höhöhö“, resümierte die „Süddeutsche Zeitung“ die Stimmung.

Was ist hier passiert? Wer auf einer Journalistenreise in Hamburg nachfragt, erntet strenge Falten auf ernsten Gesichtern und hernach heiteren Zweckoptimismus: Ja, da sei allerhand schiefgegangen, doch jetzt herrsche eitel Wonne, und die werde immer mehrwachsen bis zur Eröffnung, und zu guter Letzt werde es wie bei vielen bedeutenden Bauten sein: die Menschen glücklich und die Wirtschaft noch glücklicher. Europa ist ein Sehnsuchtsort für Menschen aus aller Welt,zuletzt vor allem aus China, Indien, Russland – mit der Elbphilharmonie gibt es eine weitere Attraktion zu bestaunen.

Aber was wird nun erzählt über das schwierige Werden des Neubaus? Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron hatten die Idee und den zündenden Funken: Was liegt näher, als einem Kulturbau in Hamburg das Aussehen eines Schiffes zu geben? Die Stadtväter waren begeistert und vergaben das Projekt ohne Ausschreibung. Dann kam es zu technischen Problemen und Umplanungen – und die wurden immer teurer und teurer bis zu einem Untersuchungsausschuss. Nach dessen Abschluss wurde die Errichtung fortgesetzt – mit der gleichen Baufirma, Hochtief, einem ebenso namhaften Unternehmen wie das Architektenteam.

Auf der Liste der Gebäude von Herzog & de Meuron findet sich neben dem Olympia-Stadion in Peking eine eindrucksvolle Anzahl von Kulturbauten, vor allem Museen: vom Anbau der Tate Gallery in London bis zum M+ in Hongkong, das sich der visuellen Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts widmet und 2019 eröffnet werden soll. Hier sieht man – nicht zum ersten Mal –, wie sich wirtschaftlich aufstrebende Länder mit Kultur und Kunst profilieren. Die Spartenwachsen immer mehr zusammen, aber Hamburg leistet sich eine teure reine Konzerthalle. Ist das zeitgemäß? Alles in allem erinnern die Geschichten über die Elbphilharmonie an den Spruch: „Die große Weltpolitik ist genau so, wie der kleine Maxi sie sich vorstellt.“ Oder an den Oma-Spruch: „Wer viel Geld hat und ist dumm, kauft ein Haus und baut es um.“

Die Elbphilharmonie ruht auf einem alten Backsteinbau. Das Gebäude gegen Erschütterungen (vom Hafen) und vor Lärm (zum Beispiel durch den tutend vorbeiziehenden Luxusliner „Queen Mary“) zu schützen war besonders aufwendig. Ein japanischer Akustikexperte brachte die „weiße Haut“ genannte Verschalung für das Konzerthaus, die, Achtung: symbolhaft!, an Fischschuppen erinnert. Yasuhisa Toyota hat bereits viele Konzerthallen betreut: Er kümmerte sich unter anderem um die 2003 eröffnete Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, das Shenzhen Cultural Center in der gleichnamigen chinesischen Wirtschaftsmetropole, um das Konzerthaus in Kopenhagen oder das Musikzentrum „Musiikkitalo“ in Helsinki. Seit 1975 hat Toyota für die ideale Akustik von 17 Gebäuden in aller Welt gesorgt: von Fukushima bis Brisbane, von New York bis Sankt Petersburg.

Wie schaut das Wunderwerk Elbphilharmonie denn nun aus? Ist es schön? Es wirkt in natura viel kleiner als auf den geschickt „geschossenen“ und geschnittenen Fotos. Es erinnert eher an ein altmodisches Piratenschiff als an ein neumodisches Kreuzfahrtschiff. Angesichts des Backsteins unten, des blinkenden Oberkörpers und der Welle oben denkt man an eine Paraphrase auf große, knatternde Segel und, wie passend, an den Blockbuster „Fluch der Karibik“. Insgesamt scheint die Elbphilharmonie, wie übrigens auch das x-mal umgeplante Wiener Museumsquartier, mehr Möchtegern als gelungen, obgleich die Kompromisse optischwohl geringer waren als in Wien. Innen wandelt man über eine imposante Betonrampe, die eine gewaltige technische Herausforderung gewesen ist. Das Konzerthaus bietet einen grandiosen Ausblick aufs Wasser, eine Terrasse, auf der sich auch das Publikum tummeln wird, dasnicht ins Konzert geht. Die Konzertsäle nehmen in ihren Materialien das Thema Schiff (Holz, Bullaugen) auf. Der Große Konzertsaal mit Arena-Podium führt steil nach oben. Die Elbphilharmonie hat eine Tiefgarage. Der Komplex bietet ein Hotel und Wohnungen, die in den oberen Etagen für angeblich 35.000 Euro pro Quadratmeter verkauft werden sollen. Die Lage ist allerdings phänomenal. Fast wie auf dem Bug der „Titanic“.

Hamburg ist keineswegs allein mit Baukosten-Überschreitungen. Früher waren sie an der Tagesordnung, inzwischen gibt es eigene Firmen, die sich ausschließlich mit der Einhaltung von Kosten am Bau beschäftigen. Natürlich werden auch die vorgegebenen Budgets von Universitäten, Kliniken oder Flughäfen oft kräftig überschritten, aber bei Kulturbauten liegt manchem schneller die Frage auf der Zunge: Wozu brauchen wir das?In den Nullerjahren sind trotzdem viele neue Opern- und Konzerthäuser entstanden: Die Elbphilharmonie hätte auch dazugehören können, der Vertragsabschluss über die Errichtung erfolgte bereits 2007. In der Expansion von Musiktheatern, Ausstellungshäusern, Museen spiegelt sich wohl auch eine Umstrukturierung der Nachfrage: Musik und bildende Kunst bescheren in einer vielsprachigen Welt weniger Kommunikationsprobleme als das eher regional wirksame Schauspiel – auch wenn sich dieses seinerseits ins Multimediale erweitert hat.

Die „Frankfurter Allgemeine“ zählte die vergangenen Jahre 16 neue Opernhäuser in Europa, darunter freilich auch solche, die renoviert wurden, und sogar das von Musical auf Klassik umgewidmete Theater an der Wien. Einige relativ neue Musiktheater: Valencia rühmt sich, mit dem Palau de les Arts Reina Sofía das größte Opernhaus Europas zu haben, der Bau des Architekten Santiago Calatrava wurde 2005 eröffnet, 2007 ein Neubau in Bratislava und 2011 einer in Florenz. Einen wagemutigen Schritt setzte Linz mit seinem 2013 eröffneten Neuen Musiktheater. Muss Wien, die Welthauptstadt der Musik, um seinen Ruf fürchten – oder Salzburg? Wohl kaum, wenn weiterhin entsprechend investiert wird. Sicher ist, dass der Wettbewerbsvorteil, den eine attraktive kulturelle Infrastruktur der Wirtschaft beschert, inzwischen allgemein anerkannt ist. 100 bis 150 Millionen Euro sind übrigens für die meisten Musiktheater, die ja durch ihre technische Ausstattung kostspieliger sind als Konzerthallen, wohlfeil. Die Elbphilharmonie ist also teurer als viele Opernhäuser. Halbwegs im Rahmen blieb die wie das Hamburger Konzerthaus technologisch innovative Philharmonie Luxemburg mit 113 Millionen Euro – die 2005 eröffnet wurde.

Die Luxemburger Konzerthalle leitete der heutige Intendant des Wiener Konzerthauses, Matthias Naske, ein gebürtiger Wiener wie der jetzige Intendant der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter. Naske und Lieben-Seutter sind fast gleich alt. Naske lockte das Publikum in Luxemburg mit einem ähnlich breit aufgestellten Programm vom Kind bis zum Senior, von der Klassik bis zu Entertainment, wie das jetzt Lieben-Seutter in Hamburg plant.

Davon später. Bleiben wir noch einen Moment beim Baulichen beziehungsweiseden Baukosten-Überschreitungen, die vom Steuerzahler finanzierte Kultur-Neubauten indie Nähe der privaten Projekte der Herrscher und Aristokraten des alten Europa rücken. 2011 wurde in der isländischen Hauptstadt Reykjavík das Konzerthaus Harpa (Harfe) eröffnet, die Investorengruppe ging infolge der Finanzkrise 2008 pleite, die involvierten Banken wurden verstaatlicht. 2011 wurde das inzwischen von der öffentlichen Hand übernommene Bauwerk dennoch eröffnet, es kostete 160 Millionen Euro, die Isländer waren entsetzt. Aber: Reykjavík hat jetzt ein Wahrzeichen. Darauf hoffen auch die Hamburger. Und wir mit ihnen, wissen wir doch, dass auch unser berühmtes Wiener Freilichtmuseum seine Zeit brauchte, bis es vollendet war.

Manchmal setzen Kulturbauten eine Stadt überhaupt erst auf die Landkarte. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist Frank Gehrys Guggenheim-Museum Bilbao, das in nur vier Jahren errichtet wurde, 85 Millionen Euro kostete und 1997 eröffnet wurde. Wie die Elbphilharmonie sieht auch das Guggenheim Bilbao aus wie ein Schiff – womit nichts gegen den Einfallsreichtum berühmter Architekten im Zusammenhang mit Häfen, Gewässern und Städten gesagt werden soll. Als Bilbao-Effekt bezeichnet man heute die gezielte Aufwertung eines Ortes durch spektakuläre Bauten.

Lyon hat das ebenso wenig wie Wien oder Hamburg nötig, trotzdem leistete sich die französische Stadt einen 2014 eröffnetenKulturtempel mit dem auf den ersten Blick rätselhaften Namen „Musée des Confluences“, er bezieht sich auf den Zusammenfluss von Rhone und Saône. Das scheint auch ein Problem gewesen zu sein bei der Errichtung: der sumpfige Untergrund. Die österreichischen Architekten Coop Himmelblau, ihres Zeichens Dekonstruktivisten, errichteten das spektakuläre Gebäude, das in der Tat Dimensionen sprengt, nicht nur ästhetisch. Die Bauzeit dauerte statt vier Jahren 14 Jahre, die Kosten betrugen statt 60 Millionen 300 Millionen Euro. Und das Museum hat eine disparate, aus vielen Elementen zusammengewürfelte Sammlung. Die Franzosen, die bereits ihre als kolonialistisches Raubgut kritisierten ethnologischen Sammlungen in einem Neubau unter dem eleganten Titel „Musée du Quai Branly“ eben am Pariser Quai Branly versammelten und dort nun ein tolles Museum für Kunst und außereuropäische Zivilisationen haben, wussten auch beim Lyoner Haus Rat: Dieses widmet sich dem „globalen Wissen mit Schwerpunkt Naturwissenschaften“. Der Kantönligeist, mit dem österreichische Kunstmuseen ihre Schätze separatistisch hüten (Beispiel: Moderne im Leopold Museum und im Belvedere), mag angesichts solcher unbekümmert „großer“ Lösungen skurril anmuten.

Womit wir wieder in Hamburg wären: In der Musik wird seit Jahren munter fusioniert – stilistisch, chronologisch, instrumental sowieso und oft auch Wort und Bild, sprich: Film. Und das ist auch das Konzept der Elbphilharmonie. Erfindungsgeist wird wohl nötig sein: Die Elbphilharmonie hat 2800 Plätze, die bestehende Laeiszhalle, das traditionelle Konzerthaus Hamburgs, fast 2900. Lieben-Seutter ist der Generalintendant beider Institutionen. Wiewird nun dieses gewaltige Platzangebot an Mann und Frau gebracht? Dazu kommt noch die Hamburgische Staatsoper: mit rund 1700 Plätzen.

Was bietet Lieben-Seutter ab 2017? Da gibt es zum Beispiel ein Silvesterkonzert mit den Hamburger Philharmonikern unter Kent Nagano; Martha Argerich, Julian Rachlin, Anne-Sophie Mutter, Rudolf Buchbinder sind geladen. Aber auch Al Jarreau, Brian Eno (Roxy Music), Jason Moran – oder Paolo Conte. Gegen den nasskalten Winter („Schietwedder“) hilftein Festival namens „Lux aeterna“, das an verschiedenen Orten Sinnlichkeit, Spiritualität und Trost verbreiten soll: mit Musik von Arvo Pärt, einer vierstündigen Achtsamkeitsoper, Folk-, Elektro-, Orgelmusik und dem berühmten Stummfilm über die letzten Stunden von Jeanne d'Arc (Live-Begleitung). Überhaupt jagt ein Festival das andere: Auf „Salam Syria“ folgt „Viva Beethoven“ mit den jungen Musikern von „El Sistema“, „New York Stories“, „MaximalMinimal“ und so fort. Auch Mitmachen ist gefragt, speziell von Kindern, die etwa Instrumente ausprobieren dürfen, auch aus der weiten Welt, zum Beispiel vom indonesischen Gamelan-Orchester.

Wer bei diesem Feuerwerk auch einmal so recht besinnliche Stunden verbringen will, wähle das „KomponistenQuartier“ im Stadtzentrum, das sich jenen Komponisten widmet, die aus Hamburg stammen oder hier tätig waren, darunter Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Adolf Hasse, Fanny und Felix Mendelssohn, Brahms und Mahler. Das Verhältnis zwischen den Künstlern war nicht immer friedlich: Der junge Georg Friedrich Händel wurde 1703 als Violine- und Cembalo-Spieler im Opernorchester am Gänsemarkt engagiert und freundete sich mit Johann Mattheson an, einem Multitalent, auch musikalisch, und Sohn eines reichen Hamburger Kaufmanns. Mattheson nahm Händel einen Schüler weg, bei einer Opernvorstellung ohrfeigten die beiden einander, beim Duell zerbrach zum Glück die Klinge von Matthesons Waffe. Das rettete Händel das Leben. Seine Oper „Almira“ erhielt in Hamburg viel Beifall, aber nach drei Jahren wechselte er in die wichtigere Geldmetropole London.

Ein prägender Musiker für Hamburg war Carl Philipp Emanuel Bach, Sohn des Johann Sebastian. Er wurde 1768 Nachfolger Telemanns als städtischer Musikdirektor von Hamburg, mit der Verpflichtung, jährlich 200 Aufführungen in den fünf Hamburger Hauptkirchen zu bestreiten. Angesichts dieses Arbeitsdrucks schrieb er bei sich selber ab wie auch bei Kollegen. Außer für die Kirchenmusik hatte er auch noch für das Hamburger Konzertlebenzu sorgen – mit eigenen Werken. Zwischen 1769 und 1788 schrieb er mehr als 20 Passionsvertonungen und sechs Bände Sonaten für Kenner und Liebhaber. Er war mit Lessing befreundet, der sein Theaterreform-Werk „Hamburgische Dramaturgie“ nannte, und korrespondierte mit einem weiteren Aufklärer, Denis Diderot. Carl Philipp EmanuelBach, über den Mozart befand: „Er ist der Vater, wir sind die Buben“, kannte aber auch Bürgermeister, Theologen, Wissenschaftler, kurz, er war bestens vernetzt, wie man heute sagen würde. Hamburg war für Musiker oft das Sprungbrett nach Wien. Doch wer in Hamburg landen wollte, musste begabt, erfinderisch, schlau und immens emsig sein. Das war anscheinend schon immer so. Klotzen, nicht kleckern, auch an dieses Lebensprinzip der Handels-und Kulturstadt Hamburg erinnert die Elbphilharmonie.

Der durchschnittliche Hamburg-Besucher verbringt dort nur zwei Tage, was angesichts des riesigen kulturellen Angebots schade ist. Besonders witzig sind die kundigen und schauspielerisch begabten Führer in den Hop-on-Hop-off-Bussen. Monotones „Geratsche“ vom Band gibt es in Hamburg nicht. Den besten Reiseführer über die Hansestadt hat der 1977 in Nürnberg geborene Literaturwissenschaftler und Journalist Matthias Kröner geschrieben. Sein Buch, erschienen im Michael Müller Verlag, handelt nicht nur von Sehenswürdigkeiten, von schicken Herbergen und Lokalen, sondern ist eine richtige Kulturgeschichte Hamburgs, die von vielem erzählt, was uns in Europa heutigentags beschäftigt. Da ist eine Hafen- und damit Grenzstadt, eine Hochburg für technische und wirtschaftliche Innovation, aber auch Profit, Gier, Ausbeutung, die Stadt erlebte Ein-und Auswanderung und deren rigorose Kontrolle.

Kröner erzählt von Piraterie (KlausStörtebeker), weit reichenden Schutzbünden gegen fremde Mächte und Konkurrenten, von Menschenhandel, Sklaverei und vom Hamburger Kaufmann Johann Rabe, der nach Peking übersiedelte. Als die Japaner 1931 Nanking überfielen, errichtete Rabe eine vier Quadratkilometer große Schutzzone, in die 220.000 Menschen flohen, manche campierten auf seinem Grundstück, über dem die Hakenkreuzfahne wehte, denn Rabe war bekennender Nationalsozialist. Trotzdem nannte ihn die „New York Times“ den „Schindler Chinas“. Hamburg ist immer gut für Entdeckungen.

Spectrum, Sa., 2016.08.06

02. Juli 2012Barbara Petsch
Spectrum

Wolf D. Prix verlässt die Angewandte

Der Architekt von Coop Himmelblau kritisierte beim Abschied das Ministerium. Er fürchtet einen Verlust der Vielfalt der Architektur-Ausbildungen.

Der Architekt von Coop Himmelblau kritisierte beim Abschied das Ministerium. Er fürchtet einen Verlust der Vielfalt der Architektur-Ausbildungen.

„Ich verlasse die Universität für angewandte Kunst mit dem heutigen Tag. Es ist mir nicht mehr möglich, die Entscheidungen des Rektorats, die mehr den Entscheidungen eines beamteten Ministeriums entsprechen als denen einer Kunstuniversität, mitzutragen und loyal zu unterstützen.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Wolf D. Prix von Coop Himmelblau am Montag von der Wiener Angewandten. Er fürchtet einen Verlust der Vielfalt der Architektur-Ausbildungen in Wien aus Spargründen, so Prix.

„Mir Neid zu unterstellen, wenn ich sage, das Projekt von Wolfgang Tschapeller für den Zubau der Universität für Angewandte Kunst Wien ist funktional und ästhethisch ein schlechtes Projekt, wäre frivol“ erläutert Prix auf Anfrage der „Presse“ seinen Abgang näher: „Ich hätte das Projekt gerne gebaut, halte es aber nicht für notwendig.
Es geht um Entscheidungen, die ich nicht mehr mittragen will und kann. Ich kann nicht vertreten, dass eine Kunstuniversität, die sich als Speerspitze für Ästhetik versteht, in das hässlichste Gebäude von Wien verbannt werden soll. Wäre ich ein bösartiger Wiener würde ich in der Absicht die Architekturfakultäten der Akademie und der Angewandten zu vereinen, einen Anschlag auf das eigenständige Profil dieser Universitäten und daher auf die Vielfalt sehen. Es geht den Beamten und dem Ministerium nicht um inhaltliche Überlegungen, sondern rein um das Sparen. Wien kann und muss sich locker drei Architektur-Schulen leisten können. Denn nur die Vielfalt kann das neue Rollenbild der Architekten neu definieren. Architekten dürfen nicht nur Aushilfsgehilfen von schwachen, ökonomischen und funktionalen und politischen Ideen sein. Aber für eine solche Neuordnung braucht man Geld und das steht der Angewandten scheinbar nicht zur Verfügung. Da ich meine Zeit nicht verschwenden will, gehe ich“, schloß Prix.

Spectrum, Mo., 2012.07.02



verknüpfte Akteure
Prix Wolf D.

16. Juni 2012Barbara Petsch
Die Presse

Domenig: Fantasie für die Macht der Steine

Der Architekt Günther Domenig ist tot. In Wien baute er die Zentralsparkasse, das T-Mobile-Center. Von seiner stärksten Utopie erzählt das Steinhaus am Ossiacher See.

Der Architekt Günther Domenig ist tot. In Wien baute er die Zentralsparkasse, das T-Mobile-Center. Von seiner stärksten Utopie erzählt das Steinhaus am Ossiacher See.

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verknüpfte Akteure
Domenig Günther [der 2012 verstorbene Domenig]

27. Februar 2011Barbara Petsch
Die Presse

Museumspolitik: Kunst & Quartier für die Massen

Einiges entsteht, zum Beispiel die Belvedere-Dependance im Schweizer Garten, die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums wird saniert. In der Warteschleife: Wien Museum, Völkerkunde-Museum.

Einiges entsteht, zum Beispiel die Belvedere-Dependance im Schweizer Garten, die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums wird saniert. In der Warteschleife: Wien Museum, Völkerkunde-Museum.

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06. März 2010Barbara Petsch
Die Presse

Raimund Abraham: Ein Pionier der Wiener Sixties-Avantgarde

Raimund Abraham, der das Kulturinstitut in New York entwarf, starb 76-jährig in Los Angeles.

Raimund Abraham, der das Kulturinstitut in New York entwarf, starb 76-jährig in Los Angeles.

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25. November 2004Barbara Petsch
Die Presse

Demoliert, demontiert, schööön!

„Alt-Wien, die Stadt, die niemals war“, war doch: eine Fiktion, die jetzt vom Wien-Museum im Künstlerhaus höchst kulinarisch gewürdigt wird.

„Alt-Wien, die Stadt, die niemals war“, war doch: eine Fiktion, die jetzt vom Wien-Museum im Künstlerhaus höchst kulinarisch gewürdigt wird.

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16. Juli 2004Barbara Petsch
Die Presse

Grenzland Marchfeld: Weckruf für Dornröschen

Die Osterweiterung beflügelt die Entwicklung einer Erlebnislandschaft mit Kunst und Natur im uralten Grenzland Marchfeld.

Die Osterweiterung beflügelt die Entwicklung einer Erlebnislandschaft mit Kunst und Natur im uralten Grenzland Marchfeld.

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24. März 2003Barbara Petsch
Die Presse

'Heute heißt es: „Form follows marketing“

Architekt Gustav Peichl im Gespräch über seine Bühnen-Bauten in Wien und München.

Architekt Gustav Peichl im Gespräch über seine Bühnen-Bauten in Wien und München.

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Presseschau 12

06. August 2016Barbara Petsch
Spectrum

Ein Schiff wird kommen

Gibt es das? Ein Konzerthaus, das statt 77 Millionen Euro 860 Millionen kostet. Und statt 2010 (hoffentlich) im Jahr 2017 eröffnet wird. Ja, in Wien! Oh nein, in Hamburg! Nur der Intendant kommt aus Wien. Notizen aus einer schönen und merkwürdigen Stadt.

Gibt es das? Ein Konzerthaus, das statt 77 Millionen Euro 860 Millionen kostet. Und statt 2010 (hoffentlich) im Jahr 2017 eröffnet wird. Ja, in Wien! Oh nein, in Hamburg! Nur der Intendant kommt aus Wien. Notizen aus einer schönen und merkwürdigen Stadt.

Als Österreicher im Allgemeinenund als Wiener im Besonderen ist man an die Vorurteile Fremder, speziell der deutschen Nachbarn,gewöhnt: der Wiener, ein liebenswürdiger Schlampsack. Doch wovon hier erzählt wird, ist nicht im nachlässigen Wien, sondern im präzisen Hamburg passiert: Die Kosten für die Elbphilharmonie explodierten von 77 auf 860 Millionen Euro. Die Eröffnungwurde immer wieder verschoben: von 2010 auf 2017. Jetzt will man es aber ganz genau wissen. Auf der Homepage steht: 11. Januar. Seit Juni läuft der Vorverkauf. Aber nicht nur unsereins mag sich da ins Fäustchen lachen. Noch mehr amüsieren sich die deutschen Kollegen: „Höhöhö“, resümierte die „Süddeutsche Zeitung“ die Stimmung.

Was ist hier passiert? Wer auf einer Journalistenreise in Hamburg nachfragt, erntet strenge Falten auf ernsten Gesichtern und hernach heiteren Zweckoptimismus: Ja, da sei allerhand schiefgegangen, doch jetzt herrsche eitel Wonne, und die werde immer mehrwachsen bis zur Eröffnung, und zu guter Letzt werde es wie bei vielen bedeutenden Bauten sein: die Menschen glücklich und die Wirtschaft noch glücklicher. Europa ist ein Sehnsuchtsort für Menschen aus aller Welt,zuletzt vor allem aus China, Indien, Russland – mit der Elbphilharmonie gibt es eine weitere Attraktion zu bestaunen.

Aber was wird nun erzählt über das schwierige Werden des Neubaus? Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron hatten die Idee und den zündenden Funken: Was liegt näher, als einem Kulturbau in Hamburg das Aussehen eines Schiffes zu geben? Die Stadtväter waren begeistert und vergaben das Projekt ohne Ausschreibung. Dann kam es zu technischen Problemen und Umplanungen – und die wurden immer teurer und teurer bis zu einem Untersuchungsausschuss. Nach dessen Abschluss wurde die Errichtung fortgesetzt – mit der gleichen Baufirma, Hochtief, einem ebenso namhaften Unternehmen wie das Architektenteam.

Auf der Liste der Gebäude von Herzog & de Meuron findet sich neben dem Olympia-Stadion in Peking eine eindrucksvolle Anzahl von Kulturbauten, vor allem Museen: vom Anbau der Tate Gallery in London bis zum M+ in Hongkong, das sich der visuellen Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts widmet und 2019 eröffnet werden soll. Hier sieht man – nicht zum ersten Mal –, wie sich wirtschaftlich aufstrebende Länder mit Kultur und Kunst profilieren. Die Spartenwachsen immer mehr zusammen, aber Hamburg leistet sich eine teure reine Konzerthalle. Ist das zeitgemäß? Alles in allem erinnern die Geschichten über die Elbphilharmonie an den Spruch: „Die große Weltpolitik ist genau so, wie der kleine Maxi sie sich vorstellt.“ Oder an den Oma-Spruch: „Wer viel Geld hat und ist dumm, kauft ein Haus und baut es um.“

Die Elbphilharmonie ruht auf einem alten Backsteinbau. Das Gebäude gegen Erschütterungen (vom Hafen) und vor Lärm (zum Beispiel durch den tutend vorbeiziehenden Luxusliner „Queen Mary“) zu schützen war besonders aufwendig. Ein japanischer Akustikexperte brachte die „weiße Haut“ genannte Verschalung für das Konzerthaus, die, Achtung: symbolhaft!, an Fischschuppen erinnert. Yasuhisa Toyota hat bereits viele Konzerthallen betreut: Er kümmerte sich unter anderem um die 2003 eröffnete Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, das Shenzhen Cultural Center in der gleichnamigen chinesischen Wirtschaftsmetropole, um das Konzerthaus in Kopenhagen oder das Musikzentrum „Musiikkitalo“ in Helsinki. Seit 1975 hat Toyota für die ideale Akustik von 17 Gebäuden in aller Welt gesorgt: von Fukushima bis Brisbane, von New York bis Sankt Petersburg.

Wie schaut das Wunderwerk Elbphilharmonie denn nun aus? Ist es schön? Es wirkt in natura viel kleiner als auf den geschickt „geschossenen“ und geschnittenen Fotos. Es erinnert eher an ein altmodisches Piratenschiff als an ein neumodisches Kreuzfahrtschiff. Angesichts des Backsteins unten, des blinkenden Oberkörpers und der Welle oben denkt man an eine Paraphrase auf große, knatternde Segel und, wie passend, an den Blockbuster „Fluch der Karibik“. Insgesamt scheint die Elbphilharmonie, wie übrigens auch das x-mal umgeplante Wiener Museumsquartier, mehr Möchtegern als gelungen, obgleich die Kompromisse optischwohl geringer waren als in Wien. Innen wandelt man über eine imposante Betonrampe, die eine gewaltige technische Herausforderung gewesen ist. Das Konzerthaus bietet einen grandiosen Ausblick aufs Wasser, eine Terrasse, auf der sich auch das Publikum tummeln wird, dasnicht ins Konzert geht. Die Konzertsäle nehmen in ihren Materialien das Thema Schiff (Holz, Bullaugen) auf. Der Große Konzertsaal mit Arena-Podium führt steil nach oben. Die Elbphilharmonie hat eine Tiefgarage. Der Komplex bietet ein Hotel und Wohnungen, die in den oberen Etagen für angeblich 35.000 Euro pro Quadratmeter verkauft werden sollen. Die Lage ist allerdings phänomenal. Fast wie auf dem Bug der „Titanic“.

Hamburg ist keineswegs allein mit Baukosten-Überschreitungen. Früher waren sie an der Tagesordnung, inzwischen gibt es eigene Firmen, die sich ausschließlich mit der Einhaltung von Kosten am Bau beschäftigen. Natürlich werden auch die vorgegebenen Budgets von Universitäten, Kliniken oder Flughäfen oft kräftig überschritten, aber bei Kulturbauten liegt manchem schneller die Frage auf der Zunge: Wozu brauchen wir das?In den Nullerjahren sind trotzdem viele neue Opern- und Konzerthäuser entstanden: Die Elbphilharmonie hätte auch dazugehören können, der Vertragsabschluss über die Errichtung erfolgte bereits 2007. In der Expansion von Musiktheatern, Ausstellungshäusern, Museen spiegelt sich wohl auch eine Umstrukturierung der Nachfrage: Musik und bildende Kunst bescheren in einer vielsprachigen Welt weniger Kommunikationsprobleme als das eher regional wirksame Schauspiel – auch wenn sich dieses seinerseits ins Multimediale erweitert hat.

Die „Frankfurter Allgemeine“ zählte die vergangenen Jahre 16 neue Opernhäuser in Europa, darunter freilich auch solche, die renoviert wurden, und sogar das von Musical auf Klassik umgewidmete Theater an der Wien. Einige relativ neue Musiktheater: Valencia rühmt sich, mit dem Palau de les Arts Reina Sofía das größte Opernhaus Europas zu haben, der Bau des Architekten Santiago Calatrava wurde 2005 eröffnet, 2007 ein Neubau in Bratislava und 2011 einer in Florenz. Einen wagemutigen Schritt setzte Linz mit seinem 2013 eröffneten Neuen Musiktheater. Muss Wien, die Welthauptstadt der Musik, um seinen Ruf fürchten – oder Salzburg? Wohl kaum, wenn weiterhin entsprechend investiert wird. Sicher ist, dass der Wettbewerbsvorteil, den eine attraktive kulturelle Infrastruktur der Wirtschaft beschert, inzwischen allgemein anerkannt ist. 100 bis 150 Millionen Euro sind übrigens für die meisten Musiktheater, die ja durch ihre technische Ausstattung kostspieliger sind als Konzerthallen, wohlfeil. Die Elbphilharmonie ist also teurer als viele Opernhäuser. Halbwegs im Rahmen blieb die wie das Hamburger Konzerthaus technologisch innovative Philharmonie Luxemburg mit 113 Millionen Euro – die 2005 eröffnet wurde.

Die Luxemburger Konzerthalle leitete der heutige Intendant des Wiener Konzerthauses, Matthias Naske, ein gebürtiger Wiener wie der jetzige Intendant der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter. Naske und Lieben-Seutter sind fast gleich alt. Naske lockte das Publikum in Luxemburg mit einem ähnlich breit aufgestellten Programm vom Kind bis zum Senior, von der Klassik bis zu Entertainment, wie das jetzt Lieben-Seutter in Hamburg plant.

Davon später. Bleiben wir noch einen Moment beim Baulichen beziehungsweiseden Baukosten-Überschreitungen, die vom Steuerzahler finanzierte Kultur-Neubauten indie Nähe der privaten Projekte der Herrscher und Aristokraten des alten Europa rücken. 2011 wurde in der isländischen Hauptstadt Reykjavík das Konzerthaus Harpa (Harfe) eröffnet, die Investorengruppe ging infolge der Finanzkrise 2008 pleite, die involvierten Banken wurden verstaatlicht. 2011 wurde das inzwischen von der öffentlichen Hand übernommene Bauwerk dennoch eröffnet, es kostete 160 Millionen Euro, die Isländer waren entsetzt. Aber: Reykjavík hat jetzt ein Wahrzeichen. Darauf hoffen auch die Hamburger. Und wir mit ihnen, wissen wir doch, dass auch unser berühmtes Wiener Freilichtmuseum seine Zeit brauchte, bis es vollendet war.

Manchmal setzen Kulturbauten eine Stadt überhaupt erst auf die Landkarte. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist Frank Gehrys Guggenheim-Museum Bilbao, das in nur vier Jahren errichtet wurde, 85 Millionen Euro kostete und 1997 eröffnet wurde. Wie die Elbphilharmonie sieht auch das Guggenheim Bilbao aus wie ein Schiff – womit nichts gegen den Einfallsreichtum berühmter Architekten im Zusammenhang mit Häfen, Gewässern und Städten gesagt werden soll. Als Bilbao-Effekt bezeichnet man heute die gezielte Aufwertung eines Ortes durch spektakuläre Bauten.

Lyon hat das ebenso wenig wie Wien oder Hamburg nötig, trotzdem leistete sich die französische Stadt einen 2014 eröffnetenKulturtempel mit dem auf den ersten Blick rätselhaften Namen „Musée des Confluences“, er bezieht sich auf den Zusammenfluss von Rhone und Saône. Das scheint auch ein Problem gewesen zu sein bei der Errichtung: der sumpfige Untergrund. Die österreichischen Architekten Coop Himmelblau, ihres Zeichens Dekonstruktivisten, errichteten das spektakuläre Gebäude, das in der Tat Dimensionen sprengt, nicht nur ästhetisch. Die Bauzeit dauerte statt vier Jahren 14 Jahre, die Kosten betrugen statt 60 Millionen 300 Millionen Euro. Und das Museum hat eine disparate, aus vielen Elementen zusammengewürfelte Sammlung. Die Franzosen, die bereits ihre als kolonialistisches Raubgut kritisierten ethnologischen Sammlungen in einem Neubau unter dem eleganten Titel „Musée du Quai Branly“ eben am Pariser Quai Branly versammelten und dort nun ein tolles Museum für Kunst und außereuropäische Zivilisationen haben, wussten auch beim Lyoner Haus Rat: Dieses widmet sich dem „globalen Wissen mit Schwerpunkt Naturwissenschaften“. Der Kantönligeist, mit dem österreichische Kunstmuseen ihre Schätze separatistisch hüten (Beispiel: Moderne im Leopold Museum und im Belvedere), mag angesichts solcher unbekümmert „großer“ Lösungen skurril anmuten.

Womit wir wieder in Hamburg wären: In der Musik wird seit Jahren munter fusioniert – stilistisch, chronologisch, instrumental sowieso und oft auch Wort und Bild, sprich: Film. Und das ist auch das Konzept der Elbphilharmonie. Erfindungsgeist wird wohl nötig sein: Die Elbphilharmonie hat 2800 Plätze, die bestehende Laeiszhalle, das traditionelle Konzerthaus Hamburgs, fast 2900. Lieben-Seutter ist der Generalintendant beider Institutionen. Wiewird nun dieses gewaltige Platzangebot an Mann und Frau gebracht? Dazu kommt noch die Hamburgische Staatsoper: mit rund 1700 Plätzen.

Was bietet Lieben-Seutter ab 2017? Da gibt es zum Beispiel ein Silvesterkonzert mit den Hamburger Philharmonikern unter Kent Nagano; Martha Argerich, Julian Rachlin, Anne-Sophie Mutter, Rudolf Buchbinder sind geladen. Aber auch Al Jarreau, Brian Eno (Roxy Music), Jason Moran – oder Paolo Conte. Gegen den nasskalten Winter („Schietwedder“) hilftein Festival namens „Lux aeterna“, das an verschiedenen Orten Sinnlichkeit, Spiritualität und Trost verbreiten soll: mit Musik von Arvo Pärt, einer vierstündigen Achtsamkeitsoper, Folk-, Elektro-, Orgelmusik und dem berühmten Stummfilm über die letzten Stunden von Jeanne d'Arc (Live-Begleitung). Überhaupt jagt ein Festival das andere: Auf „Salam Syria“ folgt „Viva Beethoven“ mit den jungen Musikern von „El Sistema“, „New York Stories“, „MaximalMinimal“ und so fort. Auch Mitmachen ist gefragt, speziell von Kindern, die etwa Instrumente ausprobieren dürfen, auch aus der weiten Welt, zum Beispiel vom indonesischen Gamelan-Orchester.

Wer bei diesem Feuerwerk auch einmal so recht besinnliche Stunden verbringen will, wähle das „KomponistenQuartier“ im Stadtzentrum, das sich jenen Komponisten widmet, die aus Hamburg stammen oder hier tätig waren, darunter Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Adolf Hasse, Fanny und Felix Mendelssohn, Brahms und Mahler. Das Verhältnis zwischen den Künstlern war nicht immer friedlich: Der junge Georg Friedrich Händel wurde 1703 als Violine- und Cembalo-Spieler im Opernorchester am Gänsemarkt engagiert und freundete sich mit Johann Mattheson an, einem Multitalent, auch musikalisch, und Sohn eines reichen Hamburger Kaufmanns. Mattheson nahm Händel einen Schüler weg, bei einer Opernvorstellung ohrfeigten die beiden einander, beim Duell zerbrach zum Glück die Klinge von Matthesons Waffe. Das rettete Händel das Leben. Seine Oper „Almira“ erhielt in Hamburg viel Beifall, aber nach drei Jahren wechselte er in die wichtigere Geldmetropole London.

Ein prägender Musiker für Hamburg war Carl Philipp Emanuel Bach, Sohn des Johann Sebastian. Er wurde 1768 Nachfolger Telemanns als städtischer Musikdirektor von Hamburg, mit der Verpflichtung, jährlich 200 Aufführungen in den fünf Hamburger Hauptkirchen zu bestreiten. Angesichts dieses Arbeitsdrucks schrieb er bei sich selber ab wie auch bei Kollegen. Außer für die Kirchenmusik hatte er auch noch für das Hamburger Konzertlebenzu sorgen – mit eigenen Werken. Zwischen 1769 und 1788 schrieb er mehr als 20 Passionsvertonungen und sechs Bände Sonaten für Kenner und Liebhaber. Er war mit Lessing befreundet, der sein Theaterreform-Werk „Hamburgische Dramaturgie“ nannte, und korrespondierte mit einem weiteren Aufklärer, Denis Diderot. Carl Philipp EmanuelBach, über den Mozart befand: „Er ist der Vater, wir sind die Buben“, kannte aber auch Bürgermeister, Theologen, Wissenschaftler, kurz, er war bestens vernetzt, wie man heute sagen würde. Hamburg war für Musiker oft das Sprungbrett nach Wien. Doch wer in Hamburg landen wollte, musste begabt, erfinderisch, schlau und immens emsig sein. Das war anscheinend schon immer so. Klotzen, nicht kleckern, auch an dieses Lebensprinzip der Handels-und Kulturstadt Hamburg erinnert die Elbphilharmonie.

Der durchschnittliche Hamburg-Besucher verbringt dort nur zwei Tage, was angesichts des riesigen kulturellen Angebots schade ist. Besonders witzig sind die kundigen und schauspielerisch begabten Führer in den Hop-on-Hop-off-Bussen. Monotones „Geratsche“ vom Band gibt es in Hamburg nicht. Den besten Reiseführer über die Hansestadt hat der 1977 in Nürnberg geborene Literaturwissenschaftler und Journalist Matthias Kröner geschrieben. Sein Buch, erschienen im Michael Müller Verlag, handelt nicht nur von Sehenswürdigkeiten, von schicken Herbergen und Lokalen, sondern ist eine richtige Kulturgeschichte Hamburgs, die von vielem erzählt, was uns in Europa heutigentags beschäftigt. Da ist eine Hafen- und damit Grenzstadt, eine Hochburg für technische und wirtschaftliche Innovation, aber auch Profit, Gier, Ausbeutung, die Stadt erlebte Ein-und Auswanderung und deren rigorose Kontrolle.

Kröner erzählt von Piraterie (KlausStörtebeker), weit reichenden Schutzbünden gegen fremde Mächte und Konkurrenten, von Menschenhandel, Sklaverei und vom Hamburger Kaufmann Johann Rabe, der nach Peking übersiedelte. Als die Japaner 1931 Nanking überfielen, errichtete Rabe eine vier Quadratkilometer große Schutzzone, in die 220.000 Menschen flohen, manche campierten auf seinem Grundstück, über dem die Hakenkreuzfahne wehte, denn Rabe war bekennender Nationalsozialist. Trotzdem nannte ihn die „New York Times“ den „Schindler Chinas“. Hamburg ist immer gut für Entdeckungen.

Spectrum, Sa., 2016.08.06

02. Juli 2012Barbara Petsch
Spectrum

Wolf D. Prix verlässt die Angewandte

Der Architekt von Coop Himmelblau kritisierte beim Abschied das Ministerium. Er fürchtet einen Verlust der Vielfalt der Architektur-Ausbildungen.

Der Architekt von Coop Himmelblau kritisierte beim Abschied das Ministerium. Er fürchtet einen Verlust der Vielfalt der Architektur-Ausbildungen.

„Ich verlasse die Universität für angewandte Kunst mit dem heutigen Tag. Es ist mir nicht mehr möglich, die Entscheidungen des Rektorats, die mehr den Entscheidungen eines beamteten Ministeriums entsprechen als denen einer Kunstuniversität, mitzutragen und loyal zu unterstützen.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Wolf D. Prix von Coop Himmelblau am Montag von der Wiener Angewandten. Er fürchtet einen Verlust der Vielfalt der Architektur-Ausbildungen in Wien aus Spargründen, so Prix.

„Mir Neid zu unterstellen, wenn ich sage, das Projekt von Wolfgang Tschapeller für den Zubau der Universität für Angewandte Kunst Wien ist funktional und ästhethisch ein schlechtes Projekt, wäre frivol“ erläutert Prix auf Anfrage der „Presse“ seinen Abgang näher: „Ich hätte das Projekt gerne gebaut, halte es aber nicht für notwendig.
Es geht um Entscheidungen, die ich nicht mehr mittragen will und kann. Ich kann nicht vertreten, dass eine Kunstuniversität, die sich als Speerspitze für Ästhetik versteht, in das hässlichste Gebäude von Wien verbannt werden soll. Wäre ich ein bösartiger Wiener würde ich in der Absicht die Architekturfakultäten der Akademie und der Angewandten zu vereinen, einen Anschlag auf das eigenständige Profil dieser Universitäten und daher auf die Vielfalt sehen. Es geht den Beamten und dem Ministerium nicht um inhaltliche Überlegungen, sondern rein um das Sparen. Wien kann und muss sich locker drei Architektur-Schulen leisten können. Denn nur die Vielfalt kann das neue Rollenbild der Architekten neu definieren. Architekten dürfen nicht nur Aushilfsgehilfen von schwachen, ökonomischen und funktionalen und politischen Ideen sein. Aber für eine solche Neuordnung braucht man Geld und das steht der Angewandten scheinbar nicht zur Verfügung. Da ich meine Zeit nicht verschwenden will, gehe ich“, schloß Prix.

Spectrum, Mo., 2012.07.02



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Prix Wolf D.

16. Juni 2012Barbara Petsch
Die Presse

Domenig: Fantasie für die Macht der Steine

Der Architekt Günther Domenig ist tot. In Wien baute er die Zentralsparkasse, das T-Mobile-Center. Von seiner stärksten Utopie erzählt das Steinhaus am Ossiacher See.

Der Architekt Günther Domenig ist tot. In Wien baute er die Zentralsparkasse, das T-Mobile-Center. Von seiner stärksten Utopie erzählt das Steinhaus am Ossiacher See.

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Domenig Günther [der 2012 verstorbene Domenig]

27. Februar 2011Barbara Petsch
Die Presse

Museumspolitik: Kunst & Quartier für die Massen

Einiges entsteht, zum Beispiel die Belvedere-Dependance im Schweizer Garten, die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums wird saniert. In der Warteschleife: Wien Museum, Völkerkunde-Museum.

Einiges entsteht, zum Beispiel die Belvedere-Dependance im Schweizer Garten, die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums wird saniert. In der Warteschleife: Wien Museum, Völkerkunde-Museum.

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06. März 2010Barbara Petsch
Die Presse

Raimund Abraham: Ein Pionier der Wiener Sixties-Avantgarde

Raimund Abraham, der das Kulturinstitut in New York entwarf, starb 76-jährig in Los Angeles.

Raimund Abraham, der das Kulturinstitut in New York entwarf, starb 76-jährig in Los Angeles.

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25. November 2004Barbara Petsch
Die Presse

Demoliert, demontiert, schööön!

„Alt-Wien, die Stadt, die niemals war“, war doch: eine Fiktion, die jetzt vom Wien-Museum im Künstlerhaus höchst kulinarisch gewürdigt wird.

„Alt-Wien, die Stadt, die niemals war“, war doch: eine Fiktion, die jetzt vom Wien-Museum im Künstlerhaus höchst kulinarisch gewürdigt wird.

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16. Juli 2004Barbara Petsch
Die Presse

Grenzland Marchfeld: Weckruf für Dornröschen

Die Osterweiterung beflügelt die Entwicklung einer Erlebnislandschaft mit Kunst und Natur im uralten Grenzland Marchfeld.

Die Osterweiterung beflügelt die Entwicklung einer Erlebnislandschaft mit Kunst und Natur im uralten Grenzland Marchfeld.

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24. März 2003Barbara Petsch
Die Presse

'Heute heißt es: „Form follows marketing“

Architekt Gustav Peichl im Gespräch über seine Bühnen-Bauten in Wien und München.

Architekt Gustav Peichl im Gespräch über seine Bühnen-Bauten in Wien und München.

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30. Juni 2001Barbara Petsch
Die Presse

„Das ist Architektur vom Feinsten!“

Architekt Laurids Ortner zeigt sich von Kritik am MQ unbeeindruckt und ist stolz auf seine „subversive Klassik“.

Architekt Laurids Ortner zeigt sich von Kritik am MQ unbeeindruckt und ist stolz auf seine „subversive Klassik“.

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MuseumsQuartier Wien - MQ

01. Juni 2001Barbara Petsch
Die Presse

Moderne-Museum auf dem Mönchsberg kommt, Hollein-Projekt im Felsen hat wenig Chancen

Salzburg. Dem geplanten Moderne-Museum auf dem Mönchsberg fehlt die Baugenehmigung, das Hollein-Museum im Mönchsberg wartet auf einen weiteren Nachweis seiner Machbarkeit. Trotzdem: Eine Bestandsaufnahme.

Salzburg. Dem geplanten Moderne-Museum auf dem Mönchsberg fehlt die Baugenehmigung, das Hollein-Museum im Mönchsberg wartet auf einen weiteren Nachweis seiner Machbarkeit. Trotzdem: Eine Bestandsaufnahme.

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Museum der Moderne

27. April 2001Barbara Petsch
Die Presse

Widerstand gegen Albertina-Projekt: „Design auf, Löcher in der Bastei!“

Der Entwurf Hans Holleins für die Albertina-Rampe wird von Kollegen kritisch, vom Bundesdenkmalamt reserviert kommentiert. Roland Rainer fordert eine öffentliche Diskussion.

Der Entwurf Hans Holleins für die Albertina-Rampe wird von Kollegen kritisch, vom Bundesdenkmalamt reserviert kommentiert. Roland Rainer fordert eine öffentliche Diskussion.

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verknüpfte Bauwerke
Albertina - Rampe

25. April 2001Barbara Petsch
Die Presse

Eine Kunst-Tankstelle aus Titan

Hans Hollein gewann mit einem Dach aus Titan den Wettbewerb um die Albertina-Rampe. Die Eröffnung der Graphik-Sammlung wird auf 2003 verschoben.

Hans Hollein gewann mit einem Dach aus Titan den Wettbewerb um die Albertina-Rampe. Die Eröffnung der Graphik-Sammlung wird auf 2003 verschoben.

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Albertina - Rampe

03. Januar 2001Barbara Petsch
Die Presse

Wie Berlins Museumslandschaft für DM-Milliarden neu ersteht

Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, im Gespräch über Wiederaufbau und Neustrukturierung der Berliner Museen bis 2010.

Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, im Gespräch über Wiederaufbau und Neustrukturierung der Berliner Museen bis 2010.

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17. Mai 1997Barbara Petsch
Die Presse

Abenteuer Kulturinstitut?

Der Neubau des Österreichischen Kulturinstituts in New York, den der österreichische Architekt Raimund Abraham entwarf, wird frühestens zur Jahrtausendwende fertig. Rechtliche und steuerliche Probleme verzögern den Baubeginn.

Der Neubau des Österreichischen Kulturinstituts in New York, den der österreichische Architekt Raimund Abraham entwarf, wird frühestens zur Jahrtausendwende fertig. Rechtliche und steuerliche Probleme verzögern den Baubeginn.

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Österreichisches Kulturinstitut

22. Februar 1997Barbara Petsch
Die Presse

Messepalast: Einreichung im April 1997

Architekt Wehdorn rechnet mit einer Einreichung des Museumsquartiers bei Denkmalamt und Stadt Wien im kommenden April: „Alles läuft stinknormal“.

Architekt Wehdorn rechnet mit einer Einreichung des Museumsquartiers bei Denkmalamt und Stadt Wien im kommenden April: „Alles läuft stinknormal“.

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MuseumsQuartier Wien - MQ

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