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Texte

19. Mai 2025Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Santiago Calatrava: «In der Notre-Dame begriff ich zum ersten Mal, dass die Architektur existiert – es ist das Licht, das sie zum Leben erweckt»

Eigentlich wollte der Architekt Santiago Calatrava Maler werden. Dann wurde er in der Kathedrale Notre-Dame in Paris zur Architektur bekehrt. Im Gespräch mit Roman Bucheli erzählt er, dass er trotzdem sein Leben lang gemalt habe und dass er in Zürich die besten Bedingungen für seine Lebens- und Arbeitsweise fand.

Eigentlich wollte der Architekt Santiago Calatrava Maler werden. Dann wurde er in der Kathedrale Notre-Dame in Paris zur Architektur bekehrt. Im Gespräch mit Roman Bucheli erzählt er, dass er trotzdem sein Leben lang gemalt habe und dass er in Zürich die besten Bedingungen für seine Lebens- und Arbeitsweise fand.

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01. November 2020Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Nach der digitalen Müdigkeit: «Längst ist die Sehnsucht zurück, Bücher zur Hand zu nehmen»

Die Quellen studieren und mit den Originalen arbeiten, so lautet die Devise in Werner Oechslins Bibliothek in Einsiedeln.

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01. November 2020Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

In Einsiedeln ankert eine grandiose Arche mit kostbaren Büchern. Berühren ist hier nicht verboten, sondern Pflicht

Es gibt Bibliotheken, in denen Daten gespeichert werden. Und es gibt solche, die Wissen schaffen, indem sie die Welt ordnen. Werner Oechslins singuläre Bibliothek in Einsiedeln ist ein solches Kunstwerk.

Es gibt Bibliotheken, in denen Daten gespeichert werden. Und es gibt solche, die Wissen schaffen, indem sie die Welt ordnen. Werner Oechslins singuläre Bibliothek in Einsiedeln ist ein solches Kunstwerk.

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13. Juli 2018Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Wozu eigentlich noch Bibliotheken heutzutage?

Bibliotheken waren einst heilige Hallen des Lesens und Wissens. Heute sind sie multifunktionale Alleskönner – zum Glück für uns.

Bibliotheken waren einst heilige Hallen des Lesens und Wissens. Heute sind sie multifunktionale Alleskönner – zum Glück für uns.

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03. Januar 2015Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Die Schrift des Dichters

Heinrich von Kleist hat ausser Schriften kaum etwas hinterlassen. Umso schwieriger, so denkt man, müsste es sein, dieses Werk auszustellen. Das Gegenteil ist der Fall: Das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder erkennt im Mangel eine Freiheit und wagt einen kühnen Zugriff.

Heinrich von Kleist hat ausser Schriften kaum etwas hinterlassen. Umso schwieriger, so denkt man, müsste es sein, dieses Werk auszustellen. Das Gegenteil ist der Fall: Das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder erkennt im Mangel eine Freiheit und wagt einen kühnen Zugriff.

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verknüpfte Bauwerke
Kleist-Museum

16. August 2013Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Italienträume in Nordhessen

Der Bergpark und die Wasserspiele beim Schloss Wilhelmshöhe in Kassel waren seit Ende des 17. Jahrhunderts nach den Vorstellungen der Landesfürsten gebaut worden. Unlängst wurde die Anlage in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen.

Der Bergpark und die Wasserspiele beim Schloss Wilhelmshöhe in Kassel waren seit Ende des 17. Jahrhunderts nach den Vorstellungen der Landesfürsten gebaut worden. Unlängst wurde die Anlage in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen.

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12. Juli 2013Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Die tägliche Weltschöpfung

Gott schuf die Welt in sieben Tagen, Ruhetag inklusive. Seither bauen wir die Welt um, ohne Unterlass und Pause, als wären wir zu ewigen Babyloniern verurteilt....

Gott schuf die Welt in sieben Tagen, Ruhetag inklusive. Seither bauen wir die Welt um, ohne Unterlass und Pause, als wären wir zu ewigen Babyloniern verurteilt....

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15. Juli 2012Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Das Goethe- und Schiller-Archiv erstrahlt in neuem Glanz

Als Schatztruhe für die Dichternachlässe des 18. und 19. Jahrhunderts 1896 eröffnet, wurde das Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv seither mehrfach umgebaut, damit es dem wachsenden Raumbedarf gerecht zu werden vermochte. Nun ist das Gebäude umfassend saniert, von Einbauten befreit und mit einem diskreten Ergänzungsbau erweitert worden.

Als Schatztruhe für die Dichternachlässe des 18. und 19. Jahrhunderts 1896 eröffnet, wurde das Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv seither mehrfach umgebaut, damit es dem wachsenden Raumbedarf gerecht zu werden vermochte. Nun ist das Gebäude umfassend saniert, von Einbauten befreit und mit einem diskreten Ergänzungsbau erweitert worden.

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Presseschau 12

19. Mai 2025Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Santiago Calatrava: «In der Notre-Dame begriff ich zum ersten Mal, dass die Architektur existiert – es ist das Licht, das sie zum Leben erweckt»

Eigentlich wollte der Architekt Santiago Calatrava Maler werden. Dann wurde er in der Kathedrale Notre-Dame in Paris zur Architektur bekehrt. Im Gespräch mit Roman Bucheli erzählt er, dass er trotzdem sein Leben lang gemalt habe und dass er in Zürich die besten Bedingungen für seine Lebens- und Arbeitsweise fand.

Eigentlich wollte der Architekt Santiago Calatrava Maler werden. Dann wurde er in der Kathedrale Notre-Dame in Paris zur Architektur bekehrt. Im Gespräch mit Roman Bucheli erzählt er, dass er trotzdem sein Leben lang gemalt habe und dass er in Zürich die besten Bedingungen für seine Lebens- und Arbeitsweise fand.

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01. November 2020Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Nach der digitalen Müdigkeit: «Längst ist die Sehnsucht zurück, Bücher zur Hand zu nehmen»

Die Quellen studieren und mit den Originalen arbeiten, so lautet die Devise in Werner Oechslins Bibliothek in Einsiedeln.

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01. November 2020Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

In Einsiedeln ankert eine grandiose Arche mit kostbaren Büchern. Berühren ist hier nicht verboten, sondern Pflicht

Es gibt Bibliotheken, in denen Daten gespeichert werden. Und es gibt solche, die Wissen schaffen, indem sie die Welt ordnen. Werner Oechslins singuläre Bibliothek in Einsiedeln ist ein solches Kunstwerk.

Es gibt Bibliotheken, in denen Daten gespeichert werden. Und es gibt solche, die Wissen schaffen, indem sie die Welt ordnen. Werner Oechslins singuläre Bibliothek in Einsiedeln ist ein solches Kunstwerk.

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13. Juli 2018Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Wozu eigentlich noch Bibliotheken heutzutage?

Bibliotheken waren einst heilige Hallen des Lesens und Wissens. Heute sind sie multifunktionale Alleskönner – zum Glück für uns.

Bibliotheken waren einst heilige Hallen des Lesens und Wissens. Heute sind sie multifunktionale Alleskönner – zum Glück für uns.

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03. Januar 2015Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Die Schrift des Dichters

Heinrich von Kleist hat ausser Schriften kaum etwas hinterlassen. Umso schwieriger, so denkt man, müsste es sein, dieses Werk auszustellen. Das Gegenteil ist der Fall: Das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder erkennt im Mangel eine Freiheit und wagt einen kühnen Zugriff.

Heinrich von Kleist hat ausser Schriften kaum etwas hinterlassen. Umso schwieriger, so denkt man, müsste es sein, dieses Werk auszustellen. Das Gegenteil ist der Fall: Das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder erkennt im Mangel eine Freiheit und wagt einen kühnen Zugriff.

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verknüpfte Bauwerke
Kleist-Museum

16. August 2013Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Italienträume in Nordhessen

Der Bergpark und die Wasserspiele beim Schloss Wilhelmshöhe in Kassel waren seit Ende des 17. Jahrhunderts nach den Vorstellungen der Landesfürsten gebaut worden. Unlängst wurde die Anlage in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen.

Der Bergpark und die Wasserspiele beim Schloss Wilhelmshöhe in Kassel waren seit Ende des 17. Jahrhunderts nach den Vorstellungen der Landesfürsten gebaut worden. Unlängst wurde die Anlage in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen.

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12. Juli 2013Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Die tägliche Weltschöpfung

Gott schuf die Welt in sieben Tagen, Ruhetag inklusive. Seither bauen wir die Welt um, ohne Unterlass und Pause, als wären wir zu ewigen Babyloniern verurteilt....

Gott schuf die Welt in sieben Tagen, Ruhetag inklusive. Seither bauen wir die Welt um, ohne Unterlass und Pause, als wären wir zu ewigen Babyloniern verurteilt....

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15. Juli 2012Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Das Goethe- und Schiller-Archiv erstrahlt in neuem Glanz

Als Schatztruhe für die Dichternachlässe des 18. und 19. Jahrhunderts 1896 eröffnet, wurde das Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv seither mehrfach umgebaut, damit es dem wachsenden Raumbedarf gerecht zu werden vermochte. Nun ist das Gebäude umfassend saniert, von Einbauten befreit und mit einem diskreten Ergänzungsbau erweitert worden.

Als Schatztruhe für die Dichternachlässe des 18. und 19. Jahrhunderts 1896 eröffnet, wurde das Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv seither mehrfach umgebaut, damit es dem wachsenden Raumbedarf gerecht zu werden vermochte. Nun ist das Gebäude umfassend saniert, von Einbauten befreit und mit einem diskreten Ergänzungsbau erweitert worden.

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12. Januar 2007Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Mit Worten gebaut

Klassisch und legendär sind die architektonischen Visionen in der Literatur: vom Turmbau zu Babel aus dem Alten Testament bis zu Kafkas «Schloss». Eine Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne erkundet das Wechselspiel zwischen Literatur und Architektur.

Klassisch und legendär sind die architektonischen Visionen in der Literatur: vom Turmbau zu Babel aus dem Alten Testament bis zu Kafkas «Schloss». Eine Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne erkundet das Wechselspiel zwischen Literatur und Architektur.

Else Lasker-Schüler hatte sich in ihren literarischen Visionen ein Theben der Sehnsucht erbaut. Bei Jorge Luis Borges verwandelte sich im Schreiben alle Architektur in Labyrinthisches. Und Marcel Proust hatte sich in der «Suche nach der verlorenen Zeit» darauf kapriziert, ein Schriftsteller müsse seinen Roman wie eine Kirche bauen. Freilich bestätigte er damit landläufige Erwartungen unter Lesern, Autoren würden, bevor sie zu schreiben begännen, einen Plan entwerfen oder Vorgänge und Zusammenhänge aufzeichnen. Wir wissen nicht, ob Else Lasker-Schüler ihr Theben malte, ehe sie es dichterisch beschrieb, ob das Bild oder die Worte zuerst waren, und wir können nur vermuten, dass Borges sich in seinen Labyrinthen regelmässig selber verirrte. Freilich wissen wir von vielen Autorinnen und Autoren, dass sie tatsächlich zeichnen, skizzieren, Räume entwerfen und Topographien festlegen, noch bevor ein Wort geschrieben ist.

Entwurfszeichnungen

Dieses Ineinandergreifen des Entwerfens und Schreibens steht gleichsam als Wunderkammer literarischer Vorstellungswelten im Mittelpunkt einer Ausstellung des Architekturmuseums in der Münchner Pinakothek der Moderne. Ebenso materialreich wie weit in die Geschichte ausgreifend erkundet sie das vielfältige Zusammenspiel zwischen Literatur und Architektur. Dabei stellen innerhalb des breit gefassten thematischen Rahmens die Entwurfszeichnungen für literarische Werke bestenfalls eine untergeordnete Rolle dar. So anmutig Gottfried Kellers Zeichnungen auch sind und so hinreissend die Collagen von Sibylle Lewitscharoff, mit denen sie sich den Überblick über die Topographie und das Personal ihres Romans «Montgomery» zu wahren versuchte, mit Architektur hat dies in aller Regel wenig zu tun. Allenfalls findet hier das Publikum eine Bestätigung für die Vermutung, auch Texte seien wie Häuser planmässig gebaut - und wer nur den Bauplan kenne, könne hinter die Fassade schauen und begreife also, was die Oberfläche nicht preisgibt. Wenn denn dieser gewichtigste Teil der Ausstellung aussagekräftig hätte sein sollen, dann wäre eine kritische Überprüfung gerade dieser trivialpoetischen These vonnöten gewesen.

Ergiebiger und nun durchaus faszinierend hingegen ist die Ausstellung, wenn sie sich ganz auf die architektonischen Visionen literarischer Werke konzentriert. Hier kann sie aus einem gewaltigen Fundus schöpfen, der von der Bibel bis zu den Comics unserer Tage reichhaltiges Text- und Bildmaterial bereithält. Ersichtlich wird denn im Rundgang durch die Ausstellung, dass das Zusammenspiel zwischen Text und fiktionalem Bauwerk gerade dort am fruchtbarsten wird, wo sich die mit Worten geschaffene Architektur ihrerseits in die Lesbarkeit des Werkes einfügt. Kafkas Schloss in dem gleichnamigen Romanfragment erfüllt gerade keine lebensweltliche Funktionalität, sondern fügt sich als vollkommen unfassbarer Raum und also als sinnstiftendes Element in die ästhetische Konzeption des Werks ein.

Ähnlich lassen sich weiterhin die einer überbordenden Phantastik entsprungenen Spukschlösser in den gothic novels lesen: Sie spotten jeder bautechnischen und lebenspraktischen Zweckmässigkeit und fügen sich stattdessen in eine narrative Konzeption, deren nun durchaus zeitdiagnostische Bedeutung sich im Horizont der beginnenden Aufklärung erschliesst: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lässt die Literatur die vom Himmel der Vernunft verbannten Götter als irrlichternde Geister in den undurchschaubaren Gehäusen des Schauerromans ihre Wiederkunft feiern.

Was die Ausstellung indessen auch vor Augen führt: die beklemmende, geradezu deprimierende Einfallslosigkeit der meisten Schriftsteller, sobald sie in ihren Werken utopische Städte oder Lebensgemeinschaften entwerfen. Von Thomas Morus bis Ernst Jünger entstehen dabei proto- oder spätfaschistische Monumentalarchitekturen, die kaum visionär sind, dafür aber umso mehr über die Tyrannis des Ideals und der puristisch- totalitären Symmetrie zu erzählen vermögen. Es handelt sich dabei um eine derart eklatante Stereotypie, dass bereits die frühesten Konkretisierungen zugleich ihre Selbstparodie formulierten: François Rabelais überhöhte in seinem Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Roman «Gargantua et Pantagruel» das Leben in der prachtvollen Abtei Thélème zu einer Idealgemeinschaft, die nicht allein das damalige Klosterleben konterkarierte, sondern die eigene Vision kritisch zu beleuchten vermochte. Zu Ende gedacht wurde die Lebensfeindlichkeit der vollkommenen Architektur freilich erst bei Thomas Bernhard, der 1975 in dem Roman «Korrektur» einen mathematisch- geometrisch vollkommenen Wohnkegel entwarf. Das ideale Haus sollte seiner Bewohnerin das Glück gleichsam garantieren, diese freilich stirbt im Augenblick, da sie das Haus betritt.

Fehlende Verdichtung

Indessen erstickt die Ausstellung - und mehr noch der ebenso voluminöse wie gewichtige Katalog - an dem disparaten Material, das sie kaum zu ordnen und zu bewältigen weiss. Umso schwerer fallen Lücken ins Gewicht. Bildliche Darstellungen von fiktiven Architekturen würden zum Spiegel der jeweiligen Epoche, heisst es mit Blick etwa auf den Turm zu Babel. Leicht fällt uns hier der Glaube, allein in der Ausstellung fehlt die Anschauung. Eine kleine Bildergalerie hätte hier durch die Jahrhunderte und zu gedanklicher Verdichtung führen können. So greift denn die Ausstellung vieles auf, ohne es zu vertiefen: die Berichte von Plinius d. J. über seine Villen und deren zeichnerische Umsetzung bei Schinkel; der architektonisch-literarische Wettstreit zwischen Letzterem und Brentano; William Beckfords Fonthill Abbey, die in sich zusammenstürzt, ehe sie fertig gebaut ist. Man ist dann am Ende um ein paar Anekdoten melancholischer und erheiternder Art reicher; das Zusammenspiel zwischen Architektur und Literatur aber wird in der Fülle der Phänomene eher vernebelt als erhellt.

[ Architektur wie sie im Buche steht. Fiktive Bauten und Städte in der Literatur. Architekturmuseum in der Pinakothek der Moderne, München. Bis 11. März. Katalog: Euro 39.- (Fr. 89.- im Buchhandel). ]

Neue Zürcher Zeitung, Fr., 2007.01.12

25. Januar 2006Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Der Porzellanpalast am Mainufer

Im vergangenen Oktober ist das Frankfurter Literaturhaus aus der schmucken Patriziervilla im Westend in die wiederaufgebaute Alte Stadtbibliothek am Mainufer umgezogen. Während sich der neue Standort bewährt, müssen an dem prachtvollen Haus noch Mängel in der Akustik behoben werden.

Im vergangenen Oktober ist das Frankfurter Literaturhaus aus der schmucken Patriziervilla im Westend in die wiederaufgebaute Alte Stadtbibliothek am Mainufer umgezogen. Während sich der neue Standort bewährt, müssen an dem prachtvollen Haus noch Mängel in der Akustik behoben werden.

Manchmal fügt sich auf wundersame Weise eins zum anderen. Da residierte - einerseits - an der Bockenheimer Landstrasse, mitten in Frankfurts Westend, seit 14 Jahren das Literaturhaus in einer Gründerzeitvilla. Diese war zwar hübsch anzuschauen, auch wenn sie zwischen all den neueren und höheren Bauten gedrungener wirkt, als sie ist. Bei mehr als hundert Besuchern indessen geriet das Haus schnell an seine Belastungsgrenzen, während die Luft schon bei geringerer Belegung dick wurde und die Akustik ohnehin fast alle Wünsche offen liess. Ausserdem bezahlte man eine exorbitante Jahresmiete.

Rekonstruktion

Da standen - anderseits - am Mainufer im Ostend die Überreste der in den Bombenangriffen zwischen Dezember 1943 und März 1944 fast vollständig zerstörten Alten Stadtbibliothek: ein Säulenportikus, der gerade noch die einstige Pracht dieses 1820 nach den Plänen des Frankfurter Stadtbaumeisters Johann Friedrich Hess erbauten klassizistischen Juwels erahnen liess. Lange hatte man in Frankfurt darüber gestritten, was mit der Ruine geschehen soll: ob sie als Mahnmal erhalten oder wiederaufgebaut werden soll. Schliesslich entschied sich die Stadt 2000 für den Wiederaufbau und fand in der Hertie-Stiftung eine Gönnerin, die den grösseren Teil der Kosten zu übernehmen bereit war. Unter der Bedingung indessen, dass die Stadt das Haus einer kulturellen Institution zur Verfügung stelle.

Und so kam also eins zum andern, die Alte Stadtbibliothek wurde wiederaufgebaut, und die Literatur erhielt ein neues altes Haus. Indessen konnte sich der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler bei dem Wiederaufbau lediglich auf historische Fotografien und Grundrisse stützen. Immerhin wurden neben der Fassade auch das Vestibül, das Treppenhaus sowie der (erst 1891 eingebaute) Lesesaal im Obergeschoss im originalen Zustand rekonstruiert. Im Übrigen richtete man sich beim Innenausbau nach den Bedürfnissen des Literaturhauses.

Durch den wuchtigen, schon von weitem in strahlendem Weiss über den Main leuchtenden Säulenportikus betritt man das Literaturhaus. Links vom mit Säulen bestandenen Vestibül befindet sich der grosse, etwa 200 Besucher fassende Lesesaal, rechts das Restaurant. Ein breiter Treppenaufgang mit himmelblauer Decke führt ins Obergeschoss, wo sich neben Büroräumen und kleineren Sälen das rund 120 Personen fassende Lesekabinett mit Galerie befindet. Aus Kostengründen musste der Architekt darauf verzichten, die für das Schmuckstück des Hauses geplante - und in historischen Aufnahmen dokumentierte - Holztäferung einzubauen.

Freilich hatte sich die Sparsamkeit schon in der einstigen Bibliothek gerächt. Denn kaum war 1825 das mehrmals zur Kosteneinsparung redimensionierte Gebäude fertig, erwies es sich auch schon als zu klein. Bald war in der Bibliothek kein Bücherregal mehr leer, und an den Seitenfassaden mussten die Fenster zugemauert werden, um noch ein paar zusätzliche Regalmeter zu gewinnen. Die Raumnot ist heute im Literaturhaus zwar kein Problem; eher scheint es, als sei man noch nicht ganz in die neuen Räume hineingewachsen. Schwierigkeiten indessen bietet die Akustik. Der Nachhall ist so stark, dass man sich in den Räumen selber beim Reden zuhören kann. Einstweilen behilft man sich mit Vorhängen, schalldämmenden Matten und Tüchern. Das ist weniger schön als eine Holztäferung, aber schafft fürs Erste, wenn auch notdürftig und nicht vollends, Abhilfe.

«Porzellanpalast» nennt Maria Gazzetti, die Leiterin des Frankfurter Literaturhauses, ihr neues Domizil. Und ja, sie müssten erst lernen, sich darin zu bewegen. Bei den Autorinnen und Autoren sei das Echo mehrheitlich positiv. Kaum jemand trauere der Bockenheimer Villa nach - und die Besucher hätten das Gebäude ohnehin im Sturm erobert. Als im vergangenen Oktober das Haus festlich eröffnet worden sei, habe man sich des Andranges kaum erwehren können.

Schöne Aussichten

Ausserdem zeige sich nun, dass der neue Standort im Gegensatz zum Westend auch am Wochenende äusserst gut besucht sei. Die am Mainufer promenierenden Frankfurter kämen dann jeweils sehr zahlreich ins Haus. Man werde daher das Programm darauf auszurichten versuchen.

Schliesslich bieten die 2500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche die Möglichkeit zu vermehrten Ausstellungen. Im vergangenen Herbst waren unter dem Titel «Blicke nach Osten» Fotografien von Barbara Klemm zu sehen. Im März folgt eine Bild- und Wortinstallation zu Heiner Müller, die dessen Witwe Brigitte Maria Mayer einrichten wird, und im Sommer wird eine Robert-Walser-Ausstellung zu sehen sein. «Schöne Aussicht 2» lautet die neue Adresse des Literaturhauses. Schöne Aussichten sind es in der Tat, die sich einem in dem Haus bieten: von aussen wie von innen - zumal jedoch für die Literatur.

Neue Zürcher Zeitung, Mi., 2006.01.25



verknüpfte Bauwerke
Literaturhaus Frankfurt

18. Januar 2006Roman Bucheli
Neue Zürcher Zeitung

Sinnlichkeit und Askese

Ende letzten Jahres hat der britische Architekt David Chipperfield seinen Neubau für das Literaturmuseum der Moderne in Marbach fertig gestellt. Nun wurde das Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt, ehe im kommenden Juni die erste Ausstellung zu sehen sein wird.

Ende letzten Jahres hat der britische Architekt David Chipperfield seinen Neubau für das Literaturmuseum der Moderne in Marbach fertig gestellt. Nun wurde das Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt, ehe im kommenden Juni die erste Ausstellung zu sehen sein wird.

Das 1903 erbaute und wie ein kleines Lustschloss über dem Neckar bei Marbach thronende Schiller-Nationalmuseum konnte seine Aufgabe als Ausstellungsgebäude und Archiv nie zur Zufriedenheit erfüllen. Zu sehr war es auf Repräsentation bedacht, zu theatralisch inszenierte es das Gedächtnis. Es war Denkmal und Musentempel in einem, für die Ausstellung lichtempfindlicher Dokumente jedoch höchst ungeeignet. Seine ausstellungstechnische Sanierung zählt denn auch zu den dringlichsten Anliegen der Deutschen Schillergesellschaft.

Funktionale Eleganz

Vorläufig hat man indes auf der Schillerhöhe in Marbach Grund zum Durchatmen. Zum Jahresende wurde das von dem britischen Architekten David Chipperfield entworfene Literaturmuseum der Moderne fertig gestellt, darauf jüngst dem Publikum vorgestellt, ehe nun bis im Juni die neue Dauerausstellung eingerichtet werden soll. David Chipperfield ist in Zusammenarbeit mit seinem Projektleiter, dem im benachbarten Ludwigsburg und also auf Sichtweite mit der Schillerhöhe aufgewachsenen Alexander Schwarz, eine ebenso beeindruckende wie betörende Lösung der durchaus tückenreichen Bauaufgabe gelungen.

Nicht allein die schwierige Topographie auf dem steil über dem Neckarufer aufragenden Hügel galt es zu bewältigen; der Neubau musste sich ausserdem in ein disparates Ensemble von bestehenden Gebäuden einfügen, von denen das tempelartige Nationalmuseum den markantesten Akzent setzte, während das 1973 gebaute Literaturarchiv und das zwanzig Jahre später hinzugekommene Collegiengebäude sowohl in ihrer Formensprache wie in ihrer Anordnung auf dem Hügel jeden architektonischen Dialog verweigerten. Ausserdem musste eine Antwort gefunden werden auf die Frage, wie ein Haus zu gestalten sei, das ausschliesslich der Präsentation literarischer Zeugnisse - kleinformatige Manuskripte, lichtempfindliche Schriftstücke, bibliophile Kostbarkeiten usw. - dienen sollte.

Da sich die Jury des Architekturwettbewerbs nicht zur Vergabe eines ersten Preises durchringen konnte, oblag es der Schillergesellschaft als Bauherrin, ein Projekt zur Ausführung auszuwählen. Sie entschied sich für eine Lösung, die augenscheinlich auf alle Ansprüche mit bautechnischer Evidenz wie mit ästhetischer Eleganz zu antworten vermochte. Chipperfields Bau besetzt eine Lücke auf dem Areal, das erst jetzt als architektonische Sinneinheit erfahrbar wird. Vom zentralen Schillerdenkmal her gesehen, erscheint das Literaturmuseum der Moderne (oder LiMo, wie es, halb ironisch, halb im Ernst, bereits genannt wird) als filigraner Kubus, der nun den an dieser Flanke bisher randlosen Platz säumt.

Auf gleicher Traufhöhe wie das Nationalmuseum (und dank Flachdach dennoch niedriger und zurückhaltender als dieses) nimmt das Literaturmuseum das Zwiegespräch mit seinem Nachbarn ohne Anbiederung auf. Es trumpft nicht auf und setzt dennoch einen selbstbewussten Akzent in die Landschaft. Wie das Nationalmuseum gibt sich auch Chipperfields Bau erst von der Hangseite her als zweigeschossiges Volumen zu erkennen, das sich sachte über die Geländekante schiebt. Mit zwei Flügeln und einem aufragenden, von schlanken Säulen gesäumten Mittelteil stellt es sich als eine abstrakte und luftig- leichte Variante des mit Mittelrisalit und -kuppel wuchtigen Nationalmuseums dar.

Über die neckarseitige Terrasse betritt man das Museum, das die Besucher in einem lichtdurchfluteten Eingangsbereich mit den für den Bau verwendeten Materialien vertraut macht: gepflegter Sichtbeton an den Wänden, Muschelkalk für die Fussböden, brasilianisches Tropenholz für die raumhohen Flügeltüren, grün getöntes Glas und grauer Filz für die Sitzflächen. Diese radikale Askese setzt sich fort in der reduktionistischen Formensprache. David Chipperfield hat zwar in Fläche und Höhe variierende Raumfolgen geschaffen, die ungeachtet ihrer komplexen Anordnung eine äusserste baukünstlerische Enthaltsamkeit signalisieren und eine intime Atmosphäre erzeugen.

Eine breite Treppe führt die Besucher hinunter in die Ausstellungsbereiche, dabei schwindet allmählich das Tageslicht, das dunkle Tropenholz dominiert nun und dämpft die Abstrahlung. Die Wände der Ausstellungssäle schliesslich sind vollends bis unter die Decke mit dem parkettartig verleimten Holz ausgekleidet und erscheinen wie höhlenartig verdunkelte Hallen. Lediglich die Vitrinen werden wie Lichtinseln den Besucher anlocken. In drei der sechs Räume wird nun bis zur Eröffnung am 6. Juni die Dauerausstellung zur Literatur seit 1900 eingerichtet. Die übrigen drei ebenso unterschiedlich dimensionierten Säle dienen für Wechselausstellungen, in denen die Schätze aus den mehr als 1200 in Marbach gesammelten Dichternachlässen aus vier Jahrhunderten gezeigt werden sollen. Für den Juli ist eine Kabinettausstellung zu Gottfried Benns autobiografischem Text «Doppelleben» geplant, und im September folgt eine Ausstellung zu Tischbein.

Durchgänge zu verglasten Loggien laden den Besucher zum Verweilen und Ausruhen. Hier öffnet sich dem aus den abgedunkelten Räumen heraustretenden Besucher der Blick auf das Neckartal und auf das terrassenartig abfallende Gelände. Und abermals bewährt sich die Zurückhaltung von Chipperfields Architektur: Während in den Ausstellungen das Auge sich vollkommen auf die Exponate konzentriert, soll es sich beim Blick ins Weite und Offene entspannen können.

Ausblicke ins Weite und Offene

Wie sich das Museum im Alltag bewährt, wird sich weisen. Einen gewichtigen Nachteil freilich hat man sich eingehandelt. Vor drei Jahren beklagte Heike Gfrereis, die Leiterin der Museumsabteilung in Marbach, dass im Schiller-Nationalmuseum zwischen den Fenstern, Türen und Kaminen kaum Hängeflächen vorhanden seien. Mit dem Literaturmuseum der Moderne hat sich die Ausstellungsfläche in Marbach beinahe verdreifacht, indessen ist kein Quadratmeter Hängefläche hinzugekommen. Die holzverkleideten Wände sind dafür nicht vorgesehen. So werden - um das Manko zu beheben - die Gestalter der zugleich als Leuchtkörper fungierenden Vitrinen ihr ganzes Können unter Beweis stellen müssen.

Neue Zürcher Zeitung, Mi., 2006.01.18



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Literaturmuseum der Moderne

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