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Bauwerke

Artikel 12

21. September 2011Wojciech Czaja
Der Standard

Abschreckende Fassaden

Für das Wiener Büro t-hoch-n spielen km/h eine wichtige Rolle. Da werden Busse geplant und Geschäfte aus der Perspektive einer Straßenbahn

Für das Wiener Büro t-hoch-n spielen km/h eine wichtige Rolle. Da werden Busse geplant und Geschäfte aus der Perspektive einer Straßenbahn

Der Verkehr ist ein Hund, vor allem dann, wenn sich der eigene Copyshop am Ende einer stark befahrenen Straße befindet. Regelmäßig krachten Autofahrer, die aus der Schönbrunner Straße kamen und das Bremspedal nicht mehr rechtzeitig fanden, in die Fassade der Kopieranstalt M+N. Totalschaden auf allen Seiten. Nach dem 20. Auto erhielt das Wiener Architekturbüro t-hoch-n den Auftrag, eine Fassade zu gestalten, die Autofahrer abschrecken sollte.

„Nicht nur Symptome, auch Ursachen erkennen“

„Wir haben einen Bus an die Fassade gebaut“ , erklärt Gerhard Binder, einer der Chefs bei t-hoch-n. „Jeder, der einen Führerschein besitzt, weiß, dass öffentliche Busse Vorrang haben. Dieses Wissen haben wir uns zunutze gemacht.“ Die Technik, Harmloses als gefährlich zu tarnen, kommt aus der Natur. Die städtische „Mimikry“ hat sich auch bei den Menschen als erfolgreich erwiesen: Seit Fertigstellung der Fassade im Jahr 2004 gab es keinen Unfall mehr.

„Ja, es geht darum, dass man bei einem Projekt nicht nur die Symptome erkennt, sondern auch die Ursachen“, so Binder. Auch beim Geschäft be a good girl in der Westbahnstraße spielte der Verkehr eine große Rolle. „In den Stoßzeiten fährt alle drei bis vier Minuten die Bim vorbei. Die Frage war: Wie bringt man die Leute dazu, auszusteigen und wieder hundert Meter zurückzugehen?“ Die Antwort: Man stellt unter unterschiedlichen Drehwinkeln Spiegel in die Auslage, die im langsamen Vorbeifahren einen flirrenden Film erzeugen. Das macht neugierig.

Das Wissen der Zeit

Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind, verkehrsbedingt Portale zu planen, arbeiten die t-hoch-n-Leute hauptsächlich an Dachgeschoßausbauten. Und warum t-hoch-n? „Ganz einfach“, sagt der Architekt. „tn ist die von Carl Friedrich von Weizsäcker entwickelte Formel für das Wissen der Zeit. Was in der Physik gilt, kann auch in der Planung unserer Städte nicht so falsch sein.“

Profil

2002 Bürogründung durch Gerhard Binder und Peter Wiesinger in Wien
2007 Andreas Pichler neuer Partner
2020 Umfirmierung in t-hoch-n ARCHITEKTUR ZT GmbH

Leitbild

t-hoch-n
t (Zeit) mit der Hochzahl n (alle natürlichen Zahlen) stammt von der Formel für das sich weiterentwickelnde Wissen der Zeit.

t-hoch-n steht bei uns für den richtigen Einsatz eines sich durch jede Aufgabe mit ihren speziellen Anforderungen für den jeweiligen Ort und die speziellen Auftraggeber weiterentwickelten Wissens und Empfindens, beeinflusst von den Erfahrungen und den Interaktionen aller am Entstehungsprozess Beteiligten.

Ausgehend von einer handwerklichen Ausbildung in Kombination mit theoretischem und emotionalem Wissen arbeiten wir an einer über das bloße Funktionieren hinausgehenden Wirkung von Räumen.
Für die Benutzer, den Ort und die Gesellschaft wollen wir eine Architektur der Sinnlichkeit schaffen.

Publikationen

2021
Unser Büro ist wieder in der aktuellen Ausgabe von architektur.aktuell ARCHITECTS. Diesmal mit unserem Wohnbau „G’mischter Block“. Dieses Gebäude wird in den nächsten Jahren einen ökologisch, nachhaltigen Impuls für das Grätzel schaffen.

2020
Das von „architektur.aktuell“ herausgegebene Sonderheft „ARCHITECTS“ widmet sich innovativen Architekturbüros – wir freuen uns sehr, dass auch wir darin vertreten sind.

HERZBLUT - 150 Positionen zur Architektur in und um Österreich
Projekt: Kapelle Schloss Merkenstein / Verlag für moderne Kunst. Wien 2018

Parnass - Ausgabe 03/2018
Projekt: Amart / PARNASS Verlag Ges. m. b. H. Wien 2018

100 österreichische Häuser - Ausgabe 2018
Projekt: Nordhanghaus K / VfmK Verlag. Wien 2018
ISBN: 978-3-903228-95-5

Best of Austria - Architektur 14_15
Projekt: Kapelle Schloss Merkenstein / AzW/ Residenz Verlag,
Wien/ St. Pölten 2015
ISBN: 978-3-7091-1350-9

Architekturlandschaft NÖ - Weinviertel
Projekt: Theater Westliches Weinviertel / Haus H. Springer-Verlag, Wien 2013
ISBN: 978-3-7091-1350-9

Wien - 1 Stadt in 3 Tagen: Reiseführer
Projekt: Museum im Karl Marx Hof. freytag & berndt, Wien 2013
ISBN-978-3-7079-1439-9

Zeitgenössische Architektur in Niederösterreich – Bau[t]en für die Künste
Projekt: Theater Westliches Weinviertel
Springer-Verlag, Wien 2010
ISBN: 978-3-211-99147-3

Architektur in Niederösterreich 2002-2010
Projekt: Theater Westliches Weinviertel
Springer-Verlag, Wien 2011
ISBN: 978-3-211-99769-7

Best of Austria – Architektur 2008_09
Projekt: Theater Westliches Weinviertel
AzW/Residenz Verlag, Wien/St.Pölten 2010
ISBN: 978-3-701-73222-7

ECOLA – European Conference of Leading Architects. Award for the use of render/plaster in Architecture 2008
Projekt: Haus H in E
AIT-Edition 7, Berlin et al. 2008
ISBN: 3-87422-816-9

100 österreichische Häuser. OFBOOK Sonderedition zu den Architekturtagen 2008
Projekt: Haus H in E
ofroom Publikationen, Wien 2008
ISBN: 978-3-9502470-2-2

1000x European Architecture
Projekt: Haus H
Verlagshaus Braun, 2007
ISBN: 978-3-938780-10-7

Staatspreis Architektur 2008 - Tourismus und Freizeit
Projekt: Theater Westliches Weinviertel
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
Projekte 2. Auswahlstufe: Oktober 2008

new bedroom design
Projekt: Penthouse am Wörthersee
daab GmbH, Köln 2004
ISBN: 3-937718-16-8

new bathroom design
Projekt: Penthouse am Wörthersee
daab GmbH, Köln 2004
ISBN: 3-937718-14-1

VIENNA architecture & design
Projekt: be a good girl
Joachim Fischer u.a. (Hrsg.), Kempen 2005
ISBN: 3-832790-26-8

Vienna shopping guide
Projekt: be a good girl
Udo Wilhelmer (Hrsg.)

Veranstaltungen

2019
Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt „G’mischter Block“ für die Internationale Bauausstellung 2022 nominiert worden ist.

03.05.2013
Gerhard Binder hält einen Gastvortrag von Gerhard Binder am Institut für Raumgestaltung an der TU Wien

15.10.2011
Vortrag von Gerhard Binder im Rahmen des FOKUSFESTES des „forum experimentelle architektur“ im Museumsquartier Wien

27.09.2011
Architecture in progress
Vortrag von t-hoch-n im Rahmen der Vortragsreihe „Junge Architektur 2011“ in Laibach

07.10.2010
Vortrag von t-hoch-n über den f.e.a. Würfel im Museumsquartier Wien, als eines der ausgezeichneten Projekte der MA19 im Rahmen der Ausstellung „Gebaut 2005-2010“

31.05.2010
New Frontiers. Experimental tendencies in architecture Ausstellungsbeitrag von t-hoch-n in Wien

11.03.2010
New Frontiers. Experimental tendencies in architecture Ausstellungsbeitrag von t-hoch-n in Bratislava

13.05.2008
Werkvortrag von t-hoch-n im Rahmen von „Young Viennese Architects 2“ - YO.V.A.II

28.02.2008
Pecha Kucha Night in Bratislava:Vortrag von Gerhard Binder und Jan Tabor über f.e.a. (forum experimentelle architektur).

03.02.2008
Vortrag von Gerhard Binder zum Thema „Die Architektur der Kaba und der Black Box“ im Museumsquartier Wien, forum experimentelle architektur (f.e.a.).

25.11.2007
Vortrag von Gerhard Binder zum Thema „Die Baukunst der Kiste“ im Museumsquartier Wien, forum experimentelle architektur (f.e.a.).

14.11.2007
Pecha Kucha Night in Wien/AZW: Vortrag von Gerhard Binder und Jan Tabor über f.e.a. (Forum experimentelle Architektur)

2006
Werkvortrag von Gerhard Binder Universität Bratislava

2006
Vortrag von Gerhard Binder über den f.e.a. Würfel im Museumsquartier Wien

Auszeichnungen

2019
Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt „G’mischter Block“ für die Internationale Bauausstellung 2022 nominiert worden ist.

2018
Unser Projekt Kapelle Merkenstein ist in der Publikation „Herzblut- 150 Approaches to Architecture in and Around Austria” vertreten

2017
Unser Nordhanghaus K wurde für „100 Häuser Österreich 2017″ ausgewählt

2016
Nominierung für den Niederösterreichischen Holzbaupreis für die „Kapelle Schloss Merkenstein“
Um- & Zubau, Sanierung der Kapelle und Freiraumgestaltung auf Schloss Merkenstein

2016
Kapelle Merkenstein Aufnahme der Kapelle in die Dauerveranstaltung des Architekturzentrums Wien „a_schau. Österreichische Architektur im 20. und 21. Jahrhundert“.

2015
Preis für vorbildliches Bauen in Niederösterreich (für die Wiedererrichtung der Kapelle und die Freiraumgestaltung auf Schloss Merkenstein)

2013
Aufnahme des Projekts „Theater Westliches Weinviertel“ in die Dauerausstellung des Architekturzentrums Wien‚a_schau. Österreichische Architektur im 20. und 21. Jahrhundert“.

2012
Anerkennungspreis für das „Theater Westliches Weinviertel“ bei den Kulturpreisen des Landes Niederösterreich 2012

2010
Teilnahme an der Ausstellung „New Frontiers – Experimental Tendencies in Architecture“ in Bratislava (design factory) und in Wien (Zumtobel Lichtforum)

2009
Gebaut 2008, Auszeichnung der Stadt Wien für „Haus R.“ Nicht verliehen wegen Konflikt mit der MA37, Verwaltungsgerichtshof-Entscheid
Ankaufspreis beim Wettbewerb „Science Center Wels“
Vorbildliche Bauten in NÖ 2009

2008
Niederösterreichischer Holzbaupreis für das „Theater Westliches Weinviertel“
Nominierung für den Europäischen Architekturpreis ECOLA für Haus H in E
Teilnahme an der Ausstellung „Young Viennese Architects 2“ - Yo.V.A.2 in Wien, Bratislava, Brünn, Prag, Lubljana, Zagreb, Belgrad und Krakau

2007
Gebaut 2006, Auszeichnung der Stadt Wien für „f.e.a. Würfel“

2006
Teilnahme an der Ausstellung „Die Enzyklopädie der wahren Werte“, Wien Künstlerhaus

1999
Steirischer Holzbaupreis für „Naturbiotisches Zentrum“ in Pinggau mit G.Bauer/ R. Neustädter

In nextroom dokumentiert:
Holzbaupreis Niederösterreich 2008, Anerkennung, TWW Theater Westliches Weinviertel

Wettbewerbe

2015
Wettbewerbsgewinn Dachgeschoßausbau Mariahilfer Gürtel/ Mariahilferstraße

2014
Wettbewerbsgewinn Dachgeschoßausbau Grohgasse

2012
1. Platz Bauträger-Wettbewerb „Pflegeheim Krieglach“ (gemeinsam mit Raiffeisen Leasing und WRS)

2012
1. Platz geladener Wettbewerb „Motorcity“ für ein Hochhaus in Colombo/Sri Lanka, gemeinsam mit renderboys

2012
1. Platz Wettbewerb „Dachausbau OBK 27“, Wien 19, gemeinsam mit Peter Achhorner

2011
1. Platz Wettbewerb „Kostengünstiges Wohnen“, Freiraumgestaltung in Wien 22,
gemeinsam mit Karin Zeitlhuber

2008
Erreichen der Finalrunde im zweistufigen Wettbewerb „River Douglas Bridge“ in Großbritannien
4. Platz Wettbewerb „Vardar Bridge“, Skopje

2007
1. Platz Wettbewerb „Hotel Zillertal“
1. Platz ex aequo Wettbewerb „Bürohaus Wagramerstraße“

2006
2. Platz Wettbewerb „Freiraumgestaltung Elterleinplatz“, Wien

2005
1. Platz Ideenwettbewerb „Play Vienna“

2004
Wettbewerbsgewinn „Umbau Theater westliches Weinviertel“, mit Franz Fellinger jr.
Wettbewerbsgewinn „Naturbiotisches Zentrum Pinggau“, mit Georg Bauer und Rolf Neustädter als „die neustädter“

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