09. März 2018 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Die Merkensteiner „Kränzel-Kapelle“, wie sie im Volksmund genannt wird, soll ein offenes Haus sein. Dementsprechend verzichtete man auf einen Sperrmechanismus und stattete das in Eiche realisierte Zugangstor alleine mit einem Türgriff aus. Bildhauer Florian Schaumberger formte zu diesem Zweck eine Stahlskulptur, die an eine aufgerollte Baumrinde erinnert. Glaskünstlerin Sabine Wiedenhofer war für die bunten Glasfenster der Kapelle verantwortlich. Sie setzen sich aus einem breiten Spektrum kräftiger Farbtöne harmonisch zusammen. Die unterschiedliche Tiefe der Glaswürfel lässt in der Lichtbrechung spezielle Mischfarben entstehen. Die Muster folgen keiner strengen Ornamentik, sondern sind lebendiges Abbild der Bausteine, aus denen sich die Stationen des Lebens jedes einzelnen Menschen individuell zusammensetzen. Die Glaselemente wurden durch das Berengo Studio in Murano produziert, das viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Gegenwartskünstlern aufweist.
Die Möbel – Altar, Bänke und Taufbecken – wurden aus massiver Eiche, bzw. Travertin, in klar reduzierter Formensprache umgesetzt. Die Besuchertauglichkeit der Möblierung und die ausgezeichneten Schalleigenschaften des Kirchenraumes haben sich bei so manch klassischem Konzert bereits bewährt. (Text: Architekten)