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09. Juni 2010Robert Fabach
Der Standard

Hans Purin 1933-2010

„Ich komme vom Handwerk. Ich habe Maurer gelernt, war aber auch in der Zimmerei tätig. Das bildet natürlich, hin zu einer handwerklichen Ordnung“, so beschrieb...

„Ich komme vom Handwerk. Ich habe Maurer gelernt, war aber auch in der Zimmerei tätig. Das bildet natürlich, hin zu einer handwerklichen Ordnung“, so beschrieb...

„Ich komme vom Handwerk. Ich habe Maurer gelernt, war aber auch in der Zimmerei tätig. Das bildet natürlich, hin zu einer handwerklichen Ordnung“, so beschrieb der Vorarlberger Architekt Hans Purin seine Arbeitsweise. Der 1933 geborene Sohn eines Kunsterziehers studierte bei Roland Rainer in Wien. Radikale Projekte wie 1961 der puristische Umbau der Kirche des Zisterzienserklosters Mehrerau in Bregenz oder die Hangsiedlung „Halde“ 1963 in Bludenz setzten Zeichen am Beginn seiner Tätigkeit.

Purin prägte die Entwicklung einer eigenständigen Vorarlberger Baukultur und war lange Zeit beharrlicher Vorkämpfer für das moderne Bauen im regionalen Kontext. Zentraler Mentor und aktiver Mitstreiter der „Vorarlberger Baukünstler“ in den 1980er-Jahren, initiierte er 1993 die erste umfassende Dokumentation einer virulenten Architekturszene, deren Aufstieg und mediales Aufleuchten er aufmerksam und kritisch verfolgte. Die historische Aufarbeitung der letzten Jahre brachte ihm zuletzt die gebührende Anerkennung, die er immer wieder für Aufrufe zur inhaltlichen Konzentration und Qualität in der Architektur nutzte.

Die gedankliche und planerische Strenge seines Werkes ist heute wieder von großer Aktualität. Hans Purin war bis zuletzt tätig. Er verstarb am 4. Juni 77-jährig an Herzversagen.

Der Standard, Mi., 2010.06.09



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Purin Hans

22. Juli 2009Robert Fabach
zuschnitt

Nachmoderne Thermokratie

Exkurs
Bleibt der aktuelle Fokus auf Fassaden und thermische Isolation für unser kollektives Unterbewusstsein folgenlos? Reagiert unsere Baukultur nicht...

Exkurs
Bleibt der aktuelle Fokus auf Fassaden und thermische Isolation für unser kollektives Unterbewusstsein folgenlos? Reagiert unsere Baukultur nicht...

Exkurs
Bleibt der aktuelle Fokus auf Fassaden und thermische Isolation für unser kollektives Unterbewusstsein folgenlos? Reagiert unsere Baukultur nicht auch kompensatorisch auf ein immunologisches Trauma? Auf zu viel Öffentlichkeit, auf zu viel Einsicht und eine Dezentrierung im ungeheuren Außenraum? Dem kategorischen Imperativ zur Öffnung, dieser gestalterischen Generalformel der Moderne, antwortet das nachmoderne Bauen mit neuen polyzentrischen Innenraumbildungen.

Aufwärmphase/ Vorgeschichte
Zwei Gebäude stehen heute auf dem revitalisierten Areal einer ehemaligen Großbäckerei. Ein dreigeschossiger Neubau und ein Betonskelettbau von 1972, bei dem sich Johannes Kaufmann und der Bauträger entschieden, ihn von Anbauten zu befreien und bis auf die Tragstruktur zu entkernen: 22 cm starke Deckenplatten auf Unterzügen und ein etwa 6 mal 7 Meter großer Stützenraster bildeten den Ausgangspunkt für den Neuausbau.

Struktur
Im Erdgeschoss wurden aufgrund der fehlenden Unterkellerung Einstellplätze und Abstellräume untergebracht, in den beiden Obergeschossen insgesamt 14 Wohneinheiten angeordnet. Der große Abstand zur Straße wurde für einen 6 Meter tiefen Anbau genutzt, der, getragen von drei Wandpfeilern, einen tiefen Eingangsbereich überdeckt. Von dort gelangt man zu einem breiten Stiegenhaus, das in die Gebäudemitte eingeschnitten wurde, um die anspruchsvolle Gebäudebreite von 20 bis 25 Metern zu bewältigen. Wohnraumtiefen von bis zu 9 Metern schienen durch die bestehende Raumhöhe von 3,10 Metern noch akzeptabel. Der unmerkliche Wechsel von eingeschnittenen Loggien und großzügigen Fensterelementen zeigt eine elegante und unverdächtige Architektur, die aber unter der weiß verputzten Oberfläche eine überraschende konstruktive Lösung verbirgt: Alle Fassadenteile wurden als vorgefertigte Hohlkastenelemente an die bestehende Tragstruktur montiert. Ihr Aufbau mit 22 cm Mineralwolle, 40 mm Holzfaserplatten und 18 mm osb plus Gipskarton funktioniert als Putzträger außen und als Dampfbremse innen. Dieses Prinzip bewährte sich mit Dreifachverglasungen und einer luftdichten und wärmebrückenfreien Außenhaut als leistungsfähige Außenwandkonstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad und raumsparenden Wandstärken von nicht einmal 30 cm.

Industriebauten als Zukunftsmarkt für den Holzbau
Historische Industriebauten sind hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit oft problematisch. Der Einbau von massiven Bauteilen, Aufstockungen und Deckendurchbrüche führen die alte Tragstruktur – insbesondere die Deckenplatten – rasch an ihre Grenzen. Hier bewährt sich der Holzbau. Selbsttragende Brüstungs- und Sturzelemente aus Holzwerkstoffen belasten nicht die Deckenplatten im Randbereich, sondern bringen ihre Lasten direkt in die Stahlbetonstützen ein.

Schnittstellen in der Mischbauweise brauchen Baukultur
Die Kombination von Holzbau mit massiven Strukturen findet bei Puristen mitunter wenig Gefallen, überzeugt jedoch als Qualitätslösung bei Wand- und Außenwandelementen und ist wirtschaftlich absolut konkurrenzfähig. Bei Deckenelementen ist der Massivbau hinsichtlich Kosten und Bauakustik überlegen, sofern Bauzeit und Eigengewicht keine Rolle spielen. Die Kombination zweier Gewerke erzeugt aber Schnittstellen im Ablauf und braucht unbestritten mehr Aufmerksamkeit. Der Wohnbau in der Schmelzhütterstraße konnte problemlos abgewickelt werden, da die Annäherung von Holz- und Massivbau in Vorarlberg weit fortgeschritten ist. Bauträger oder -unternehmen führen oft eigene Holzbauabteilungen, Zimmereien treten in kleinerem Maßstab als Generalunternehmer auf und kooperieren regelmäßig mit Baumeistern.

Schutz bei der Montage
Verfügbarkeit und Ausgereiftheit der Hohlkastenelemente sind gesichert. Die Materialwahl wird durch die Erfordernisse der Bauphysik und das Angebot an Holzwerkstoffplatten bestimmt. Schwieriger wird es beim Einbau. Oberflächenschutz und regensichere Montage stellen oft eine Herausforderung dar. Während beim Massivbau der Witterungsschutz erst nach dem Fenstereinbau zum Thema wird, müssen Holzelemente gegen dauerhafte Beregnung oder stehendes Wasser geschützt werden. Darin sieht Johannes Kaufmann noch Entwicklungspotenzial. So könnten Sichtoberflächen aus Holz bereits ab Werk mit Schutzschichten versehen werden, um den Einbaubedingungen auf Großbaustellen und bei Mischbauweisen gerecht zu werden.

Holzbau erleichtern und vermitteln
Nachholbedarf ortet er auch bei den Standardisierungen im Holzbau, um Planungsaufwand und Arbeitsvorbereitung zu verringern. Unwägbarkeiten und ein Mangel an Erfahrung schrecken manche ab. Hier sollte sich die gesamte Branche stärker an den Endkunden wenden. Aber auch in der Ausbildung müssten mehr Grundwissen und Fachkenntnisse vermittelt werden, sodass der Umgang mit dem Baustoff Holz noch selbstverständlicher wird.

zuschnitt, Mi., 2009.07.22



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zuschnitt 34 Schichtwechsel

12. April 2008Robert Fabach
zuschnitt

Juppenwerkstatt Riefensberg

Eine der vielen Geschichten, die immer wieder aus der Symbiose von aufmerksamer Architektur, engagiertem Handwerk und beherzten Kleinstgemeinden entstehen und die in Vorarlberg irgendwie stets gut ausgehen.

Eine der vielen Geschichten, die immer wieder aus der Symbiose von aufmerksamer Architektur, engagiertem Handwerk und beherzten Kleinstgemeinden entstehen und die in Vorarlberg irgendwie stets gut ausgehen.

Eine der vielen Geschichten, die immer wieder aus der Symbiose von aufmerksamer Architektur, engagiertem Handwerk und beherzten Kleinstgemeinden entstehen und die in Vorarlberg irgendwie stets gut ausgehen.

Alles begann damit, dass Manfred Fitz aus Egg, der letzte Trachtenfärber im Bregenzerwald, altersbedingt seinen Betrieb schloss. Der Fortbestand der traditionsreichen Leinenjuppe, der schwarz gefärbten und hundertfach gefältelten Tracht der Bregenzerwälderinnen war in Gefahr. Die Gemeinde Riefensberg zeigte sich mit Unterstützung des Landes bereit, im Wirtschaftsteil des alten Gasthofs »Krone« eine neue Trachtenfärberei einzurichten, die für den anhaltenden Bedarf an Juppen die Stoffe liefern und Besuchern einen Einblick in den Herstellungsprozess geben sollte.

Der Bregenzer Architekt Gerhard Gruber, der seit Jahren mit großer Sorgfalt, in enger Verbundenheit mit dem Kulturraum und mit dem Wissen um das Potenzial der Bauten, um ihre Bedeutung und Integrität plant, wurde mit der Adaptierung des Wirtschaftstrakts beauftragt.

Im Untergeschoss des Gebäudes entstand die Färberei. Der ursprünglichen Raumaufteilung Rinderstall, Pferdestall und Heustock folgend, sind hier die drei wesentlichen Arbeitsbereiche Appreturküche (schwarz färben und stärken mit Leim), Glästraum (Glänzen) und Fältelraum (Plissieren*) untergebracht. Für den Umbau wurden die alten Raumkonturen nicht verändert, lediglich einige Öffnungen versetzt oder neu geschnitten.

Ein klassisches Paradox der Baukunst

Die Geschlossenheit von holzverkleidetem Speicher- und Wirtschaftsgebäude ist eine der morphologischen Grundkonstanten vieler bäuerlicher Traditionslandschaften. Die Neunutzung der Tenne eines Bregenzerwälderhauses als Schauwerkstatt und Präsentationsraum für ein Trachtenfärbemuseum verlangt aber nach Licht und Öffnung. Beim unbefriedigenden Versuch, in den geschlossenen Baukörper des Tennengebäudes Fensteröffnungen einzuschneiden, entstand die Idee, die gesamte Giebelseite in eine homogene Glasfront zu verwandeln. Große Strukturglastafeln in esg-Qualität im Format von 200 x 76 cm wurden schließlich als zartes Glaskleid über die kräftigen Versalien historischer Zimmermannskunst gespannt. Eine wohlgesetzte Hausbeschriftung führt diese grafisch lineare Anmutung logisch weiter.

Von der Geschlossenheit zur Homogenität

Ursprünglich war die Verwendung stransparenter Kunststoffplatten geplant gewesen, schließlich wurde aber eine Glaskonstruktion realisiert. Möglich war dies durch die Zusammenarbeit mit dem Glas- und Metallbauer Rudolf Meier aus Bezau. Im Wissen um seine Kompetenz vertraute man ihm die Details der Ausführung an. Das Resultat war ein Glashalterungssystem, das horizontal geschuppt ist und dessen senkrechte Fugen mit Silikon abgedichtet sind.

Inhalt und Gehäuse

Aus Gründen der Ökonomie in Bau und Betrieb entschied man sich dafür, den Gesamtraum nicht zu temperieren und die Juppenwerkstatt saisonal zu betreiben. Dies erleichterte den Umgang mit dem Bestand und führte zu einer synchronen Präsentation von Inhalt und Gehäuse. Die neu gewonnene Lichtfülle zeigt die herbe Schönheit des Bestands. Alt und Neu treten als Gebrauchsarchitektur auf und thematisieren zugleich Handwerk und Konstruktion. Die Dachuntersicht im Streiflicht lässt sich als handwerkliche Arbeit, aber auch als ästhetische Struktur lesen. Ähnlich verhält es sich mit dem unbehandelten, meist sägerauen Tannenholz der Möbel und Einbauten.

Die Nähstube

Dem Anliegen des Trachtenverbands nach einem ganzjährig nutzbaren Platz für Nähkurse entsprach der Architekt mit einem frei eingestellten, wärmegedämmten und abgeschlossenen »Raum im Raum«. Großzügige, mit Edelstahlhaltern geklemmte Isolier-Verglasungen an den Längsseiten machen ihn selbst zur Vitrine für die Schaustücke im Inneren.

Diese eingestellte warme Stube übernimmt auch für die Fassade eine wichtige Funktion. Decke und Boden steifen über massive, aber diskrete Stahlflansche die Holzkonstruktion der Giebelwand so aus, dass die daran befestigte Glasfassade nur minimalen Verformungen ausgesetzt ist, denn selbst die massiven Querschnitte der historischen Zimmermannskonstruktion waren insgesamt für den Glasbau zu weich. Rudolf Meier bestand sogar auf einem geprüften Nachweis der maximalen Durchbiegung für die neue Konstruktion.

Nach dem Wesen seines Projekts gefragt, meint Gerhard Gruber, die Juppenwerkstatt entspräche dem Versuch, der Musealisierung der wertvollen Bregenzerwälder Tracht, dem Dickicht und dem Staub von Jahrzehnten entgegenzuwirken und den Dialog zwischen Tradition und Fortschritt in Gang zu halten.

zuschnitt, Sa., 2008.04.12



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Juppenwerkstatt



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zuschnitt 29 Holz und Glas

15. September 2007Robert Fabach
zuschnitt

Kontinuitäten

Ganz am Beginn der »Siedlung Halde« stand ein Text von Friedrich Achleitner über die Problematik des Bodenverbrauchs von Einfamilienhäusern, erschienen...

Ganz am Beginn der »Siedlung Halde« stand ein Text von Friedrich Achleitner über die Problematik des Bodenverbrauchs von Einfamilienhäusern, erschienen...

Ganz am Beginn der »Siedlung Halde« stand ein Text von Friedrich Achleitner über die Problematik des Bodenverbrauchs von Einfamilienhäusern, erschienen 1964 in der »Presse«. Franz Bertel, Initiator und immer noch Bewohner, erinnert sich an diesen Beitrag als Auslöser für die Initiative zu einem gemeinschaftlichen Siedlungsprojekt. Bertel, der früher in Deutschland und Frankreich gelebt hatte, war mit den Ideen der Moderne und einer Reihe ihrer Bauten bestens vertraut. Die programmatische Bedeutung dieser Siedlung ist also nicht das späte Resultat einer Architekturgeschichtsschreibung, sondern stand von Beginn an im Zentrum eines idealistischen Bemühens.

Nachdem sich eine erste Gruppe von etwa fünf Familien in Vorarlberg zusammengetan und ein steiles Hanggrundstück am Stadtrand von Bludenz günstig erworben hatte, galt es, einen geeigneten Planer zu finden. Reisen zu vorbildhaften Anlagen wie der Weißenhofsiedlung in Stuttgart oder der Siedlung Halen bei Bern waren Teil der Vorbereitung. Die Entscheidung fiel schließlich auf Hans Purin, einen jungen Architekten, der gerade sein eigenes Wohnhaus in Holzbauweise fertiggestellt hatte, aber vor allem durch den kompromisslosen Umbau der Kirche im Zisterzienserkloster Mehrerau aufgefallen war.

Planung und Bau werden von allen Seiten als unproblematisch beschrieben, Mitbestimmung und Selbstbau waren Teil des Programms. Hans Purin hatte einen Bebauungsvorschlag für den gesamten Hang und eine detaillierte Planung von 15 Wohneinheiten erarbeitet, für die nun Interessenten gesucht wurden. Mit einem Modell der Anlage wurde sogar in der örtlichen Sparkasse geworben, die als Bank der Errichtergemeinschaft das Projekt unterstützte. Vermutlich wurde – im Gegensatz zu vielen ähnlichen Projekten dieser Zeit – auch dadurch die baurechtliche Genehmigung zwar mit Skepsis der Behörden, aber ohne Verzögerung erteilt.

Mit dem Bau der ersten drei Einheiten wurde bereits 1965 begonnen. Dieser dreigeschossige Typ quer zum Hang wird von unten erschlossen und zeigt mit seiner Abfolge von Garten-, Wohn- und Zimmergeschoss einen Grundrisstypus, der noch heute nahezu unverändert gebaut wird.

Der Sockel und die Trennwände zwischen den Einheiten bestehen aus weiß geschlämmten Betonsteinen. Dazwischen wurde eine reine Holzkonstruktion eingebaut. Ein Windwurf bei München hatte billiges Bauholz auf den Markt gebracht, das dazu verwendet wurde, massive Holzdecken mit Nut und Kamm und fertigen Untersichten herzustellen. Darauf wurde ein minimaler Fußbodenaufbau mit Riemenboden aufgebracht. Die ganze Umsetzung stand im Zeichen einer intelligenten Zusammenführung präziser Planungssysteme und harter ökonomischer Rahmenbedingungen.

Tragbalken aus Leimholz spannen in einem Raster von 4 mal 3 Metern über die gesamte Haustiefe. Ihre Maßhaltigkeit garantiert dichte Anschlüsse bei den Wanddurchdringungen. Das Riegelwerk wurde dunkelbraun imprägniert, Holzdecken und Wandscheiben im Wohngeschoss blieben unbehandelt.

Die Bewohner von Halde I haben kaum etwas verändert. Spuren der Abnutzung sind erkennbar und einzelne Elemente wurden ersetzt, doch sind die Stimmigkeit und die Präzision der Ordnung als harmonische, ja musikalische Struktur der Räume stets präsent. Die Form scheint die Substanz zu schützen, verleiht ihr eine beeindruckende Gültigkeit und ist wohl auch ein Grund für die Leichtigkeit der überaus knappen Raumdimensionen.

Die zweite Serie mit neun Häusern wurde 1967, unmittelbar nach Halde I fertiggestellt. Der schmale und im Vergleich zu Halde I mit 102m² Nutzfläche kleinere Typus wird über eine zweiläufige Treppe erschlossen und von rückwärts im Halbgeschoss betreten. Ein Flugdach über der zentralen Freitreppe entstand ohne den Einfluss von Hans Purin. Die auch heute noch erhaltene moderne Strenge der Häuser von Halde I wurde hier durch eine lebendigere Ausgestaltung ersetzt, ohne jedoch die Ordnung der Bauten nachhaltig zu verletzen. Purin hatte für die Innenausstattung der Häuser nicht nur die Planung von Einbaumöbeln angeboten, sondern auch ein universelles Möbelsystem aus 36 mal 36 mm starken Lattenquerschnitten entwickelt, das er später immer wieder anwendete.

In den 1970er Jahren entstand angrenzend an Halde I ein kleiner Zubau, den Franz Bertel mit Purin als seinen Alterswohnsitz plante, inzwischen jedoch vermietet.

»Die Halde« überrascht nach wie vor mit einer Fülle von Konzepten und Ideen und zeigt die durchgängige Qualität gestalterischer Kontinuität. Die Loos’sche Idee vom Haus mit einer Mauer ist darin ebenso zu finden wie Einflüsse der Siedlung Halen von 1958 bis 1961. Und wenn man mit den Bauherren der ersten Stunde im nahezu unveränderten Arbeitszimmer spricht, reichen die Assoziationen von den Armutsgeboten und Bauvorschriften Bernhard von Clairvaux’ bis zu Euklids »Elementen«. Die Organik des Baustoffes Holz erschließt sich dabei ebenso logisch wie das Elementare der geometrischen Grundformen, das die Häuser in eine fast kosmische Ordnung bringt und zu einer geistigen Konstruktion macht, denen die materielle und die bauliche ganz selbstverständlich zu folgen scheinen. Eine beständige Suche nach dem Dahinter, nach dem Transzendentalen beseelt dann diese Häuser, die plötzlich jenseits der Moderne eine archetypische Spur des Bauens aufnehmen.

Wenn man den Worten Franz Bertels folgt: »Keine Zukunft ohne Tradition«, dann gilt dies nicht nur für die Vorbilder, sondern auch für die Spuren zu nachfolgenden Bauten, die sich zu einer Kontinuität der Baukunst bekennen. Dass diese Kontinuität eine sehr selektive ist und die Geschichte nicht als gemütliches Nähkästchen, sondern als Folge von Aufbrüchen sieht, macht sie radikal.

zuschnitt, Sa., 2007.09.15



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Siedlung Halde



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Bauwerke

Presseschau 12

09. Juni 2010Robert Fabach
Der Standard

Hans Purin 1933-2010

„Ich komme vom Handwerk. Ich habe Maurer gelernt, war aber auch in der Zimmerei tätig. Das bildet natürlich, hin zu einer handwerklichen Ordnung“, so beschrieb...

„Ich komme vom Handwerk. Ich habe Maurer gelernt, war aber auch in der Zimmerei tätig. Das bildet natürlich, hin zu einer handwerklichen Ordnung“, so beschrieb...

„Ich komme vom Handwerk. Ich habe Maurer gelernt, war aber auch in der Zimmerei tätig. Das bildet natürlich, hin zu einer handwerklichen Ordnung“, so beschrieb der Vorarlberger Architekt Hans Purin seine Arbeitsweise. Der 1933 geborene Sohn eines Kunsterziehers studierte bei Roland Rainer in Wien. Radikale Projekte wie 1961 der puristische Umbau der Kirche des Zisterzienserklosters Mehrerau in Bregenz oder die Hangsiedlung „Halde“ 1963 in Bludenz setzten Zeichen am Beginn seiner Tätigkeit.

Purin prägte die Entwicklung einer eigenständigen Vorarlberger Baukultur und war lange Zeit beharrlicher Vorkämpfer für das moderne Bauen im regionalen Kontext. Zentraler Mentor und aktiver Mitstreiter der „Vorarlberger Baukünstler“ in den 1980er-Jahren, initiierte er 1993 die erste umfassende Dokumentation einer virulenten Architekturszene, deren Aufstieg und mediales Aufleuchten er aufmerksam und kritisch verfolgte. Die historische Aufarbeitung der letzten Jahre brachte ihm zuletzt die gebührende Anerkennung, die er immer wieder für Aufrufe zur inhaltlichen Konzentration und Qualität in der Architektur nutzte.

Die gedankliche und planerische Strenge seines Werkes ist heute wieder von großer Aktualität. Hans Purin war bis zuletzt tätig. Er verstarb am 4. Juni 77-jährig an Herzversagen.

Der Standard, Mi., 2010.06.09



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Purin Hans

22. Juli 2009Robert Fabach
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Nachmoderne Thermokratie

Exkurs
Bleibt der aktuelle Fokus auf Fassaden und thermische Isolation für unser kollektives Unterbewusstsein folgenlos? Reagiert unsere Baukultur nicht...

Exkurs
Bleibt der aktuelle Fokus auf Fassaden und thermische Isolation für unser kollektives Unterbewusstsein folgenlos? Reagiert unsere Baukultur nicht...

Exkurs
Bleibt der aktuelle Fokus auf Fassaden und thermische Isolation für unser kollektives Unterbewusstsein folgenlos? Reagiert unsere Baukultur nicht auch kompensatorisch auf ein immunologisches Trauma? Auf zu viel Öffentlichkeit, auf zu viel Einsicht und eine Dezentrierung im ungeheuren Außenraum? Dem kategorischen Imperativ zur Öffnung, dieser gestalterischen Generalformel der Moderne, antwortet das nachmoderne Bauen mit neuen polyzentrischen Innenraumbildungen.

Aufwärmphase/ Vorgeschichte
Zwei Gebäude stehen heute auf dem revitalisierten Areal einer ehemaligen Großbäckerei. Ein dreigeschossiger Neubau und ein Betonskelettbau von 1972, bei dem sich Johannes Kaufmann und der Bauträger entschieden, ihn von Anbauten zu befreien und bis auf die Tragstruktur zu entkernen: 22 cm starke Deckenplatten auf Unterzügen und ein etwa 6 mal 7 Meter großer Stützenraster bildeten den Ausgangspunkt für den Neuausbau.

Struktur
Im Erdgeschoss wurden aufgrund der fehlenden Unterkellerung Einstellplätze und Abstellräume untergebracht, in den beiden Obergeschossen insgesamt 14 Wohneinheiten angeordnet. Der große Abstand zur Straße wurde für einen 6 Meter tiefen Anbau genutzt, der, getragen von drei Wandpfeilern, einen tiefen Eingangsbereich überdeckt. Von dort gelangt man zu einem breiten Stiegenhaus, das in die Gebäudemitte eingeschnitten wurde, um die anspruchsvolle Gebäudebreite von 20 bis 25 Metern zu bewältigen. Wohnraumtiefen von bis zu 9 Metern schienen durch die bestehende Raumhöhe von 3,10 Metern noch akzeptabel. Der unmerkliche Wechsel von eingeschnittenen Loggien und großzügigen Fensterelementen zeigt eine elegante und unverdächtige Architektur, die aber unter der weiß verputzten Oberfläche eine überraschende konstruktive Lösung verbirgt: Alle Fassadenteile wurden als vorgefertigte Hohlkastenelemente an die bestehende Tragstruktur montiert. Ihr Aufbau mit 22 cm Mineralwolle, 40 mm Holzfaserplatten und 18 mm osb plus Gipskarton funktioniert als Putzträger außen und als Dampfbremse innen. Dieses Prinzip bewährte sich mit Dreifachverglasungen und einer luftdichten und wärmebrückenfreien Außenhaut als leistungsfähige Außenwandkonstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad und raumsparenden Wandstärken von nicht einmal 30 cm.

Industriebauten als Zukunftsmarkt für den Holzbau
Historische Industriebauten sind hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit oft problematisch. Der Einbau von massiven Bauteilen, Aufstockungen und Deckendurchbrüche führen die alte Tragstruktur – insbesondere die Deckenplatten – rasch an ihre Grenzen. Hier bewährt sich der Holzbau. Selbsttragende Brüstungs- und Sturzelemente aus Holzwerkstoffen belasten nicht die Deckenplatten im Randbereich, sondern bringen ihre Lasten direkt in die Stahlbetonstützen ein.

Schnittstellen in der Mischbauweise brauchen Baukultur
Die Kombination von Holzbau mit massiven Strukturen findet bei Puristen mitunter wenig Gefallen, überzeugt jedoch als Qualitätslösung bei Wand- und Außenwandelementen und ist wirtschaftlich absolut konkurrenzfähig. Bei Deckenelementen ist der Massivbau hinsichtlich Kosten und Bauakustik überlegen, sofern Bauzeit und Eigengewicht keine Rolle spielen. Die Kombination zweier Gewerke erzeugt aber Schnittstellen im Ablauf und braucht unbestritten mehr Aufmerksamkeit. Der Wohnbau in der Schmelzhütterstraße konnte problemlos abgewickelt werden, da die Annäherung von Holz- und Massivbau in Vorarlberg weit fortgeschritten ist. Bauträger oder -unternehmen führen oft eigene Holzbauabteilungen, Zimmereien treten in kleinerem Maßstab als Generalunternehmer auf und kooperieren regelmäßig mit Baumeistern.

Schutz bei der Montage
Verfügbarkeit und Ausgereiftheit der Hohlkastenelemente sind gesichert. Die Materialwahl wird durch die Erfordernisse der Bauphysik und das Angebot an Holzwerkstoffplatten bestimmt. Schwieriger wird es beim Einbau. Oberflächenschutz und regensichere Montage stellen oft eine Herausforderung dar. Während beim Massivbau der Witterungsschutz erst nach dem Fenstereinbau zum Thema wird, müssen Holzelemente gegen dauerhafte Beregnung oder stehendes Wasser geschützt werden. Darin sieht Johannes Kaufmann noch Entwicklungspotenzial. So könnten Sichtoberflächen aus Holz bereits ab Werk mit Schutzschichten versehen werden, um den Einbaubedingungen auf Großbaustellen und bei Mischbauweisen gerecht zu werden.

Holzbau erleichtern und vermitteln
Nachholbedarf ortet er auch bei den Standardisierungen im Holzbau, um Planungsaufwand und Arbeitsvorbereitung zu verringern. Unwägbarkeiten und ein Mangel an Erfahrung schrecken manche ab. Hier sollte sich die gesamte Branche stärker an den Endkunden wenden. Aber auch in der Ausbildung müssten mehr Grundwissen und Fachkenntnisse vermittelt werden, sodass der Umgang mit dem Baustoff Holz noch selbstverständlicher wird.

zuschnitt, Mi., 2009.07.22



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zuschnitt 34 Schichtwechsel

12. April 2008Robert Fabach
zuschnitt

Juppenwerkstatt Riefensberg

Eine der vielen Geschichten, die immer wieder aus der Symbiose von aufmerksamer Architektur, engagiertem Handwerk und beherzten Kleinstgemeinden entstehen und die in Vorarlberg irgendwie stets gut ausgehen.

Eine der vielen Geschichten, die immer wieder aus der Symbiose von aufmerksamer Architektur, engagiertem Handwerk und beherzten Kleinstgemeinden entstehen und die in Vorarlberg irgendwie stets gut ausgehen.

Eine der vielen Geschichten, die immer wieder aus der Symbiose von aufmerksamer Architektur, engagiertem Handwerk und beherzten Kleinstgemeinden entstehen und die in Vorarlberg irgendwie stets gut ausgehen.

Alles begann damit, dass Manfred Fitz aus Egg, der letzte Trachtenfärber im Bregenzerwald, altersbedingt seinen Betrieb schloss. Der Fortbestand der traditionsreichen Leinenjuppe, der schwarz gefärbten und hundertfach gefältelten Tracht der Bregenzerwälderinnen war in Gefahr. Die Gemeinde Riefensberg zeigte sich mit Unterstützung des Landes bereit, im Wirtschaftsteil des alten Gasthofs »Krone« eine neue Trachtenfärberei einzurichten, die für den anhaltenden Bedarf an Juppen die Stoffe liefern und Besuchern einen Einblick in den Herstellungsprozess geben sollte.

Der Bregenzer Architekt Gerhard Gruber, der seit Jahren mit großer Sorgfalt, in enger Verbundenheit mit dem Kulturraum und mit dem Wissen um das Potenzial der Bauten, um ihre Bedeutung und Integrität plant, wurde mit der Adaptierung des Wirtschaftstrakts beauftragt.

Im Untergeschoss des Gebäudes entstand die Färberei. Der ursprünglichen Raumaufteilung Rinderstall, Pferdestall und Heustock folgend, sind hier die drei wesentlichen Arbeitsbereiche Appreturküche (schwarz färben und stärken mit Leim), Glästraum (Glänzen) und Fältelraum (Plissieren*) untergebracht. Für den Umbau wurden die alten Raumkonturen nicht verändert, lediglich einige Öffnungen versetzt oder neu geschnitten.

Ein klassisches Paradox der Baukunst

Die Geschlossenheit von holzverkleidetem Speicher- und Wirtschaftsgebäude ist eine der morphologischen Grundkonstanten vieler bäuerlicher Traditionslandschaften. Die Neunutzung der Tenne eines Bregenzerwälderhauses als Schauwerkstatt und Präsentationsraum für ein Trachtenfärbemuseum verlangt aber nach Licht und Öffnung. Beim unbefriedigenden Versuch, in den geschlossenen Baukörper des Tennengebäudes Fensteröffnungen einzuschneiden, entstand die Idee, die gesamte Giebelseite in eine homogene Glasfront zu verwandeln. Große Strukturglastafeln in esg-Qualität im Format von 200 x 76 cm wurden schließlich als zartes Glaskleid über die kräftigen Versalien historischer Zimmermannskunst gespannt. Eine wohlgesetzte Hausbeschriftung führt diese grafisch lineare Anmutung logisch weiter.

Von der Geschlossenheit zur Homogenität

Ursprünglich war die Verwendung stransparenter Kunststoffplatten geplant gewesen, schließlich wurde aber eine Glaskonstruktion realisiert. Möglich war dies durch die Zusammenarbeit mit dem Glas- und Metallbauer Rudolf Meier aus Bezau. Im Wissen um seine Kompetenz vertraute man ihm die Details der Ausführung an. Das Resultat war ein Glashalterungssystem, das horizontal geschuppt ist und dessen senkrechte Fugen mit Silikon abgedichtet sind.

Inhalt und Gehäuse

Aus Gründen der Ökonomie in Bau und Betrieb entschied man sich dafür, den Gesamtraum nicht zu temperieren und die Juppenwerkstatt saisonal zu betreiben. Dies erleichterte den Umgang mit dem Bestand und führte zu einer synchronen Präsentation von Inhalt und Gehäuse. Die neu gewonnene Lichtfülle zeigt die herbe Schönheit des Bestands. Alt und Neu treten als Gebrauchsarchitektur auf und thematisieren zugleich Handwerk und Konstruktion. Die Dachuntersicht im Streiflicht lässt sich als handwerkliche Arbeit, aber auch als ästhetische Struktur lesen. Ähnlich verhält es sich mit dem unbehandelten, meist sägerauen Tannenholz der Möbel und Einbauten.

Die Nähstube

Dem Anliegen des Trachtenverbands nach einem ganzjährig nutzbaren Platz für Nähkurse entsprach der Architekt mit einem frei eingestellten, wärmegedämmten und abgeschlossenen »Raum im Raum«. Großzügige, mit Edelstahlhaltern geklemmte Isolier-Verglasungen an den Längsseiten machen ihn selbst zur Vitrine für die Schaustücke im Inneren.

Diese eingestellte warme Stube übernimmt auch für die Fassade eine wichtige Funktion. Decke und Boden steifen über massive, aber diskrete Stahlflansche die Holzkonstruktion der Giebelwand so aus, dass die daran befestigte Glasfassade nur minimalen Verformungen ausgesetzt ist, denn selbst die massiven Querschnitte der historischen Zimmermannskonstruktion waren insgesamt für den Glasbau zu weich. Rudolf Meier bestand sogar auf einem geprüften Nachweis der maximalen Durchbiegung für die neue Konstruktion.

Nach dem Wesen seines Projekts gefragt, meint Gerhard Gruber, die Juppenwerkstatt entspräche dem Versuch, der Musealisierung der wertvollen Bregenzerwälder Tracht, dem Dickicht und dem Staub von Jahrzehnten entgegenzuwirken und den Dialog zwischen Tradition und Fortschritt in Gang zu halten.

zuschnitt, Sa., 2008.04.12



verknüpfte Bauwerke
Juppenwerkstatt



verknüpfte Zeitschriften
zuschnitt 29 Holz und Glas

15. September 2007Robert Fabach
zuschnitt

Kontinuitäten

Ganz am Beginn der »Siedlung Halde« stand ein Text von Friedrich Achleitner über die Problematik des Bodenverbrauchs von Einfamilienhäusern, erschienen...

Ganz am Beginn der »Siedlung Halde« stand ein Text von Friedrich Achleitner über die Problematik des Bodenverbrauchs von Einfamilienhäusern, erschienen...

Ganz am Beginn der »Siedlung Halde« stand ein Text von Friedrich Achleitner über die Problematik des Bodenverbrauchs von Einfamilienhäusern, erschienen 1964 in der »Presse«. Franz Bertel, Initiator und immer noch Bewohner, erinnert sich an diesen Beitrag als Auslöser für die Initiative zu einem gemeinschaftlichen Siedlungsprojekt. Bertel, der früher in Deutschland und Frankreich gelebt hatte, war mit den Ideen der Moderne und einer Reihe ihrer Bauten bestens vertraut. Die programmatische Bedeutung dieser Siedlung ist also nicht das späte Resultat einer Architekturgeschichtsschreibung, sondern stand von Beginn an im Zentrum eines idealistischen Bemühens.

Nachdem sich eine erste Gruppe von etwa fünf Familien in Vorarlberg zusammengetan und ein steiles Hanggrundstück am Stadtrand von Bludenz günstig erworben hatte, galt es, einen geeigneten Planer zu finden. Reisen zu vorbildhaften Anlagen wie der Weißenhofsiedlung in Stuttgart oder der Siedlung Halen bei Bern waren Teil der Vorbereitung. Die Entscheidung fiel schließlich auf Hans Purin, einen jungen Architekten, der gerade sein eigenes Wohnhaus in Holzbauweise fertiggestellt hatte, aber vor allem durch den kompromisslosen Umbau der Kirche im Zisterzienserkloster Mehrerau aufgefallen war.

Planung und Bau werden von allen Seiten als unproblematisch beschrieben, Mitbestimmung und Selbstbau waren Teil des Programms. Hans Purin hatte einen Bebauungsvorschlag für den gesamten Hang und eine detaillierte Planung von 15 Wohneinheiten erarbeitet, für die nun Interessenten gesucht wurden. Mit einem Modell der Anlage wurde sogar in der örtlichen Sparkasse geworben, die als Bank der Errichtergemeinschaft das Projekt unterstützte. Vermutlich wurde – im Gegensatz zu vielen ähnlichen Projekten dieser Zeit – auch dadurch die baurechtliche Genehmigung zwar mit Skepsis der Behörden, aber ohne Verzögerung erteilt.

Mit dem Bau der ersten drei Einheiten wurde bereits 1965 begonnen. Dieser dreigeschossige Typ quer zum Hang wird von unten erschlossen und zeigt mit seiner Abfolge von Garten-, Wohn- und Zimmergeschoss einen Grundrisstypus, der noch heute nahezu unverändert gebaut wird.

Der Sockel und die Trennwände zwischen den Einheiten bestehen aus weiß geschlämmten Betonsteinen. Dazwischen wurde eine reine Holzkonstruktion eingebaut. Ein Windwurf bei München hatte billiges Bauholz auf den Markt gebracht, das dazu verwendet wurde, massive Holzdecken mit Nut und Kamm und fertigen Untersichten herzustellen. Darauf wurde ein minimaler Fußbodenaufbau mit Riemenboden aufgebracht. Die ganze Umsetzung stand im Zeichen einer intelligenten Zusammenführung präziser Planungssysteme und harter ökonomischer Rahmenbedingungen.

Tragbalken aus Leimholz spannen in einem Raster von 4 mal 3 Metern über die gesamte Haustiefe. Ihre Maßhaltigkeit garantiert dichte Anschlüsse bei den Wanddurchdringungen. Das Riegelwerk wurde dunkelbraun imprägniert, Holzdecken und Wandscheiben im Wohngeschoss blieben unbehandelt.

Die Bewohner von Halde I haben kaum etwas verändert. Spuren der Abnutzung sind erkennbar und einzelne Elemente wurden ersetzt, doch sind die Stimmigkeit und die Präzision der Ordnung als harmonische, ja musikalische Struktur der Räume stets präsent. Die Form scheint die Substanz zu schützen, verleiht ihr eine beeindruckende Gültigkeit und ist wohl auch ein Grund für die Leichtigkeit der überaus knappen Raumdimensionen.

Die zweite Serie mit neun Häusern wurde 1967, unmittelbar nach Halde I fertiggestellt. Der schmale und im Vergleich zu Halde I mit 102m² Nutzfläche kleinere Typus wird über eine zweiläufige Treppe erschlossen und von rückwärts im Halbgeschoss betreten. Ein Flugdach über der zentralen Freitreppe entstand ohne den Einfluss von Hans Purin. Die auch heute noch erhaltene moderne Strenge der Häuser von Halde I wurde hier durch eine lebendigere Ausgestaltung ersetzt, ohne jedoch die Ordnung der Bauten nachhaltig zu verletzen. Purin hatte für die Innenausstattung der Häuser nicht nur die Planung von Einbaumöbeln angeboten, sondern auch ein universelles Möbelsystem aus 36 mal 36 mm starken Lattenquerschnitten entwickelt, das er später immer wieder anwendete.

In den 1970er Jahren entstand angrenzend an Halde I ein kleiner Zubau, den Franz Bertel mit Purin als seinen Alterswohnsitz plante, inzwischen jedoch vermietet.

»Die Halde« überrascht nach wie vor mit einer Fülle von Konzepten und Ideen und zeigt die durchgängige Qualität gestalterischer Kontinuität. Die Loos’sche Idee vom Haus mit einer Mauer ist darin ebenso zu finden wie Einflüsse der Siedlung Halen von 1958 bis 1961. Und wenn man mit den Bauherren der ersten Stunde im nahezu unveränderten Arbeitszimmer spricht, reichen die Assoziationen von den Armutsgeboten und Bauvorschriften Bernhard von Clairvaux’ bis zu Euklids »Elementen«. Die Organik des Baustoffes Holz erschließt sich dabei ebenso logisch wie das Elementare der geometrischen Grundformen, das die Häuser in eine fast kosmische Ordnung bringt und zu einer geistigen Konstruktion macht, denen die materielle und die bauliche ganz selbstverständlich zu folgen scheinen. Eine beständige Suche nach dem Dahinter, nach dem Transzendentalen beseelt dann diese Häuser, die plötzlich jenseits der Moderne eine archetypische Spur des Bauens aufnehmen.

Wenn man den Worten Franz Bertels folgt: »Keine Zukunft ohne Tradition«, dann gilt dies nicht nur für die Vorbilder, sondern auch für die Spuren zu nachfolgenden Bauten, die sich zu einer Kontinuität der Baukunst bekennen. Dass diese Kontinuität eine sehr selektive ist und die Geschichte nicht als gemütliches Nähkästchen, sondern als Folge von Aufbrüchen sieht, macht sie radikal.

zuschnitt, Sa., 2007.09.15



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zuschnitt 27 Zweite Lesung

15. Juni 2004Robert Fabach
zuschnitt

F30 + intelligente Äquivalenzmaßnahmen

Die Hauptschule der drei Vorarlberger Gemeinden Klaus, Fraxern und Weiler war Mitte der 1970er Jahre nach einem pädagogischen Konzept errichtet worden,...

Die Hauptschule der drei Vorarlberger Gemeinden Klaus, Fraxern und Weiler war Mitte der 1970er Jahre nach einem pädagogischen Konzept errichtet worden,...

Die Hauptschule der drei Vorarlberger Gemeinden Klaus, Fraxern und Weiler war Mitte der 1970er Jahre nach einem pädagogischen Konzept errichtet worden, das großzügige Gemeinschaftsflächen vorsah. Die für heutige Verhältnisse nur gering gedämmte Betonkonstruktion wurde elektrisch beheizt. 25 Jahre später waren diese Konzepte ein Sanierungsfall und der Grundrisszuschnitt für den aktuellen Raumbedarf denkbar ungünstig. Eine Studie ergab Sanierungskosten in der Größenordnung von sieben Millionen Euro, weshalb sich die Gemeinde zum Verkauf der Schule zwecks Umnutzung in einen Gewerbepark und den Neubau eines Gebäudes für 350 Schüler entschloss. Der vorhandene Turnsaal soll weiter genutzt und im Rahmen einer zweiten Baustufe saniert werden. Aus dem zweistufigen Wettbewerb gingen im Frühjahr 2001 »Dietrich|Untertrifaller« als Sieger hervor.

Ein parallel zur Straße liegender Verbindungstrakt zum bestehenden Turnsaal schirmt den Straßenlärm ab und birgt eine zweigeschossige Aula und eine Bibliothek im Obergeschoss. Dahinter liegt ein zweihüftiger Klassentrakt, an dem zum Hof die Stammklassen, zur Westseite die Verwaltung und Sonderunterrichtsräume angeordnet sind. Die räumlichgestalterische Besonderheit bildet ein dreigeschossiger Luftraum in der mittigen Erschließungszone, der ausreichend natürliches Licht durch ein breites Oberlichtband bis ins abgesenkte Sockelgeschoss bringt. Einzelne Brücken führen in die Klassenräume. In der Mitte ist eine Nebenraumzone angeordnet, in die auch das zweite Fluchtstiegenhaus integriert ist. Die lärmintensiven Werkräume wurden im halb versenkten Sockelgeschoss untergebracht. Der bereits eingeleitete Verkauf des Altbaus ließ lediglich eine Bauzeit von 14 Monaten zu. Trotz dieses engen Zeitrahmens wurde eine konventionelle Herangehensweise vermieden und die Aufgabe zur Umsetzung eines Musterbeispiels ökologisch nachhaltigen Bauens in Kombination mit hohen gestalterischen und räumlichen Ansprüchen genutzt.

Alle drei Konzepte – Konstruktion, Haustechnik und Raumgestaltung – lösen in Verbindung mit mehrgeschossigem Schulbau bei Kostenrechnern bzw. Sicherheitsexperten für gewöhnlich heftiges Stirnrunzeln aus. Weil sie von den damit verbundenen Qualitäten überzeugt waren, gelang es dem Büro Dietrich | Untertrifaller jedoch, aus vermeintlich kostenaufwändigen »Sonderwünschen« eine Gesamtlösung zu entwickeln, in der diese Qualitäten ein logisches Ganzes ergeben.

Angesichts des engen Zeitrahmens, einer strengen Kostenvorgabe und der geringen Belastbarkeit des Untergrunds wurde ein Holzbau mit vorgefertigten Elementen konzipiert. Durch sein geringeres Gewicht konnte eine aufwändige Pilotierung vermieden werden. Die Bedenken des Bauherrn bezüglich der akustischen Eigenschaften von Holzkonstruktionen wurden anhand von vergleichbaren Projekten (z.B. die Erweiterung des Klosters Mehrerau in Bregenz von Kaufmann und Lenz) ausgeräumt. Die bauphysikalischen Vorteile des Holzbaus ließen in der Planungsphase einen Passivhausstandard in greifbare Nähe rücken. Mit geringem finanziellen Mehraufwand konnte der zu erwartende Heizwärmebedarf unter die magische Grenze von 15 kWh⁄ m2 Geschossfläche und Jahr gedrückt werden. Mittels einer kontrollierten Be- und Entlüftung samt Wärmerückgewinnung und Vorkonditionierung in einem dreilagigen Erdregister wird nun beheizt und gekühlt. Der kontinuierliche Luftwechsel sorgt ununterbrochen für optimale Sauerstoffkonzentration und Lufthygiene. Die Brennwertgastherme zur Nachheizung wird in der zweiten Baustufe durch eine für Bestand und Neubau gemeinsam nutzbare Biomasseheizung (Hackschnitzel) ersetzt werden.

Ein wesentlicher Beitrag zur Realisierung des Gebäudes lag in der Erstellung eines Brandschutzkonzepts durch das Linzer ibs (Institut für Brandschutz und Sicherheitsforschung). Sowohl der Holzbau an sich als auch der durch den Luftraum zusammengefasste Brandabschnitt mit 4.200 m² waren in den einschlägigen Vorschriften nicht vorgesehen (F 90 für tragende Bauteile bzw. max. 1.600 m² pro Brandabschnitt laut Vorarlberger Schulbauverordnung und Vorarlberger Baugesetz). Es gibt die Möglichkeit – und es wird sie vermutlich auch in der zukünftig österreichweit harmonisierten Bautechnikverordnung neben diesen kategorischen Vorgaben geben –, durch ein Gutachten die Erreichung der vorgeschriebenen Schutzziele nachzuweisen. In Abstimmung mit der zuständigen Brandverhütungsstelle Vorarlberg wurde die daraus entstandene Endfassung schließlich im Genehmigungsbescheid vorgeschrieben. Leider gibt es behördlicherseits vor allem seit den juristischen Nachbeben der Brandkatastrophe von Kaprun eine unterschiedliche Bereitschaft, sich auf diese effektive, aber anspruchsvolle Alternative zum wortgetreuen Gesetzesvollzug einzulassen.

Ausgangspunkt für das IBS war eine umfassende Betrachtung des Brandschutzes, wodurch die erforderlichen Schutzziele wie Personenschutz, Nachbarschaftsschutz, Schutz der Einsatzkräfte etc. auf anderem Weg erreicht wurden. Die Orientierung an einem speziell auf das Bauwerk bezogenen Brandszenario erlaubte eine kosteneffizientere Sicherheit durch die Kombination aus passivem Brandwiderstand der Bauteile und aktiven, intelligenten Maßnahmen in der Sicherheitstechnik. In Summe entstand sogar ein höherer Sicherheitsstandard, als er mit einem Massivbau in F90-Bauweise zu erreichen gewesen wäre.
Bei derartigen Gutachten werden immer wieder Brandschutzkonzepte und vergleichbare Richtlinien aus der Schweiz und Deutschland herangezogen, die unterschiedliche Betrachtungsweisen verdeutlichen.

Brandschutzkonzept in Holz

Generell wurden eine brandhemmende Ausführung (F 30 statt F90) und entsprechende Äquivalenzmaßnahmen vorgesehen: Eine Brandmeldeanlage, eine automatische Sprinkleranlage (Vollschutz) und eine Brandrauchentlüftung, die im öffenbaren Oberlichtband umgesetzt wurde.

Das Schutzkonzept basiert im konkreten Fall auf einer ehestmöglichen Früherkennung eines Brandereignisses, verbunden mit einer internen Alarmorganisation (Räumung des Gebäudes – Personenschutz) und auf der Begrenzung eines möglichen Brandereignisses durch die automatische Sprinkleranlage.

Um Missbrauch oder technischen Fehlern (Fehlalarmierungen der Feuerwehr) vorzubeugen, wurde eine Interventionsschaltung an der automatischen Brandmeldeanlage vorgesehen. Ein Alarm aus einem automatischen Brandmelder löst zwar interne Alarmeinrichtungen aus, gibt aber einer geschulten Person zwei Minuten Zeit, den Alarmgrund zu überprüfen. Bei Vorliegen von Fehl- bzw. Täuschungsalarmen erfolgt eine Alarmrückstellung, ansonsten die Weiterleitung zur Feuerwehr. Durch die automatische Sprinkleranlage wird ein mögliches Brandereignis begrenzt bzw. eingedämmt. Die beiden Stiegenhäuser und der Querriegel zur Straße wurden als eigenständige Brandabschnitte ausgeführt, die Fluchtstiegenhäuser und die Wandkonstruktion im UG in Stahlbeton gefertigt. Alle anderen tragenden Bauteile sind brandhemmend (F 30) ausgeführt. Sofern aus Holz, wurden sie mit zusätzlicher Sicherheit dimensioniert und bleiben auch nach einem kalkulierten Abbrand von 18 mm tragfähig (Deckenuntersichten aus Brettschichtholz und Leimholzstützen). Die Holzstützen im Innenbereich sind durch eine GKF-Verkleidung abgeschirmt. Aus gestalterischen Gründen wurden im Gangbereich schlanke Stahlstützen eingesetzt, die mit einem aufschäumenden Brandschutzanstrich versehen wurden. Dieses Beispiel zeigt, dass eine spezifische Konzeption von Brandschutz nicht zur kostenintensiven Nachbesserung von Materialien geraten muss, sondern unter der Voraussetzung einer frühzeitigen Einbindung von Spezialisten aus Brandschutz, Haustechnik und Statik durch eine gesamtheitliche Betrachtungsweise Synergien und Qualitäten erst zur Entfaltung bringt.

zuschnitt, Di., 2004.06.15



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Hauptschule Klaus – Weiler – Fraxern



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Zuschnitt 14 Holz brennt sicher

27. Mai 2004Robert Fabach
Der Standard

Rostiger Stahl für ein Industriebiotop

Beständige Entwicklung und symbiotische Lebensformen sind typische Merkmale von biologischen Systemen. Historische Ablagerungen und evolutionäre Verdrängungsprozesse...

Beständige Entwicklung und symbiotische Lebensformen sind typische Merkmale von biologischen Systemen. Historische Ablagerungen und evolutionäre Verdrängungsprozesse...

Beständige Entwicklung und symbiotische Lebensformen sind typische Merkmale von biologischen Systemen. Historische Ablagerungen und evolutionäre Verdrängungsprozesse finden sich als gebaute Analogien auch bei der „Neuen Naturschau“ in Dornbirn, die von den Architektenteams Dietrich/Untertrifaller und Kaufmann/Lenz errichtet wurde.

Selbst die Dornbirner Stadtentwicklung und die aktuelle Vorarlberger Architekturszene im Allgemeinen, die seit jeher ein gutes Verhältnis zu ihrem architektonischen Erbgut pflegt, ließe sich mit diesen Begriffen aus der Biologie beschreiben.

In Dornbirn war aus einem Hammerwerk in einer Folge von Umbauten eine Produktionsstätte für die Schwerindustrie entstanden. Der wirtschaftliche Wandel hatte schließlich den industriellen Organismus zum Absterben gebracht und die wachsende Stadt drängte auf das „leere Gehäuse“, das nunmehr in ihrem Inneren lag.

Einer beherzten und architektonischen Visionen gegenüber sehr aufgeschlossenen Stadtplanung ist es zu verdanken, dass eine neue Spezies eines naturkundlichen Museums sich auf dem Gelände einnisten konnte.

Es ist eingebettet in einen formal schlichten Stadtgarten der Landschaftsarchitekten Rotzler-Krebs aus Zürich, der den collageartigen Charakter der Anlage weiterträgt.

Die Architekten hielten an den Gebäudehüllen die Spuren des industriellen Gebrauchs ablesbar. Das Naturmuseum wird nun quasi von einem Industriemuseum umhüllt.

Stählerne Bühnen wurden eingestellt, darunter weitere Schauräume abgegraben, sodass sich die Ausstellung auf einer ausgedehnten Abfolge von Wegen und Räumen entwickelt.


Inszenierte Patina

Sonnenschutzfolien in den Fenstern gleichen die Helligkeit den zahlreichen Projektionen und Screens an und verwandeln den Blick nach draußen in faszinierend unwirkliche Szenerien. Von außen hingegen zeigt sich der Bau beunruhigend uneinsehbar.

Die Struktur der stark desolaten Außenfassaden wurde wieder hergestellt und ihre grau verputzte Oberfläche durch eine inszenierte Patina in einen historischen Schwebezustand versetzt.

Als neu angefügte Organismen halten vorgerostete Stahlblech-Körper mit Wirtschaftsräumen und Verbindungsgängen sowie Labors und Büros in zwei Kuben aus Beton, Holz und Glas den historischen Kern am Leben.

Großformatige, mit Vergrößerungen von Rostpartikeln bedruckte Screens üben sich in einer schmetterlingshaften Mimikry.

Der Standard, Do., 2004.05.27

Profil

Architekturstudium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien
Forschungsarbeiten im Nahen Osten und in den USA
lebt seit 1998 in Bregenz
Seit 2001 Architekturbüro raumhochrosen mit den Schwerpunkten Bauen – Vermittlung – Reflexion gemeinsam mit Heike Schlauch
Autor von Beiträgen für Kultur- und Fachzeitschriften sowie Buchprojekte zur Architektur in Vorarlberg

Auszeichnungen

ZV-Bauherrenpreis 2005, Preisträger, Erweiterung Haus Grabher
5. Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis 2005, Auszeichnung, Erweiterung Haus Grabher

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