Architekten sehen sich in zunehmendem Maße einem modernen Paradox gegenüber: Gebäude müssen spezifisch, einmalig, besonders sein. Architektur wird benutzt als „Branding“, als schnell erfaßbare Ikonographie, mit der man sich auf allen Ebenen unterscheiden will : privat, im Wohngebiet, als ganze Stadt, ja Region oder gar Land. Gleichzeitig passieren programmatische Wechsel immer schneller und öfter, gekoppelt an die Dynamik der Wirtschaft. Hierfür muß Architektur, egal ob es sich um Wohnungsbau, öffentliche Gebäude oder Büros handelt, am besten so neutral, wiederverwendbar, wiederverkäuflich und flexibel wie möglich sein.

Das Verhältnis zwischen Neutralität und Spezifik muß hieraus folgend neu bestimmt werden. Seit seinem Bestehen arbeitet Atelier Kempe Thill an einer Reihe von Prototypen für jeweils unterschiedliche Anforderungen, die genau dieses Verhältnis immer wieder von neuem ausloten. Parallel hierzu laufen Studien zu spezifischen Konstruktionsmethoden und Materialisierung. Ziel aller Aktivitäten ist es dabei, direkt aus dem Neutralen das Besondere zu ziehen, den Grundwiderspruch der unterschiedlichen Erwartungen zu einer unerwarteten Synthese zu führen, zur eigentlichen architektonischen Qualität.

ISBN
393709329X
Sprache
Englisch, Deutsch
Publikationsdatum
2004
Umfang
60 S.,
Format
Softcover, 17,5 x 17,5 cm

Presseschau
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