1969 ist das Gründungsjahr von Zünd-Up. Damals traten die Architekturstudenten mit visionären Gedankenexperimenten gegen den Funktionalismus und Rationalismus in der Architektur an, stets mit gesellschaftspolitischem Anspruch. Die Experimentalgruppe erregte mit ihrem Widerstand gegen Universitäts- und Gesellschaftsstrukturen großes Aufsehen. Zünd-Up waren eine der ersten, die nach dem Vorbild von Popgruppen als Kollektiv arbeiteten und sich als Legende stilisierten. Jimi Hendrix oder die Rolling Stones, aber auch Theoretiker wie Marshall McLuhan oder Theodor Adorno beeinflussten die Gruppe genauso wie die Wiener Aktionisten. Viele Aktionen haben Happening-Charakter. Sie standen in engem Kontakt mit der mittlerweile weltberühmten Formation Coop_Himmelb(l)au. Mit Johann Jascha fand Zünd-Up schließlich einen Künstler, der einen ebenso persönlichen und unverwechselbaren Protest gegen die Wohnkultur der 60er Jahre formulierte. Die mit ihm erweiterte Gruppe „Salz der Erde“ löste sich 1972 auf.

Seit 2002 arbeiten Timo Huber, Bertram Mayer und Wolfgang Michael Pühringer als Gruppe „Zünd-Up“ wieder zusammen. Nach 30 Jahren ist das der Neustart einer bedeutenden Wiener Gruppe für Experimentalarchitektur: für Zünd-Up, das individualistisch-anarchistische Architektenkollektiv.

Der Film dokumentiert das Schaffen der Architektur- / Künstlergruppe „Zünd-Up“ anhand von Filmen, Entwürfen, Collagen, Erinnerungen der Protagonisten sowie Einschätzungen von Architekturkollegen und verfolgt den Lebensweg der Mitglieder bis in die Gegenwart.

Sprache
Deutsch
Publikationsdatum
2003
Umfang
45 min
Format
DVD, Digital-Betacam

Presseschau
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