Gute Architektur - keine Frage des Budgets, sondern vor allem der Kreativität. Dies zeigen die 30 besten Bauten aus dem Architekturwettbewerb „Haus des Jahres 2006“ der Zeitschrift HÄUSER in Kooperation mit SCHÜCO und dem Verband Privater Bauherren e.V.. Die aktuellen Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum zeigen, dass man auch zu erschwinglichen Preisen individuell, energiebewusst und in hervorragender gestalterischer und funktionaler Qualität bauen kann. Ob Holz-, Stahl- oder Massivbau, ob klassisch-modern, konventionell oder experimentell: Mit kostenbewusster Planung und Bauausführung entstanden Häuser, die in jeder Hinsicht überzeugen können. Alle Gebäude werden mit professionellen Innen- und Außenaufnahmen, Plänen und Baudaten ausführlich dokumentiert.

ISBN
978-3-7667-1662-0
Sprache
Deutsch
Publikationsdatum
2006
Umfang
160 S., 180 Abbildungen und 90 Pläne
Format
gebunden, 21,5 x 28 cm

Presseschau
12. Februar 2009newroom

Haus im Bachbohlweg

Die Auseinandersetzung mit der direkten Umgebung, die Einbindung des Bestands in neue Ideen und nicht zuletzt die außergewöhnliche Gestaltung von Orten...

Die Auseinandersetzung mit der direkten Umgebung, die Einbindung des Bestands in neue Ideen und nicht zuletzt die außergewöhnliche Gestaltung von Orten für Menschen – ein gelungenes Doppelhaus muss diese Themen sorgfältig bearbeiten. So geschehen bei diesem Projekt der Architekten Biehler Weith. Entgegen der klassischen gereihten Doppelhaushälfte haben sie eine geschossweise verdrehte Organisation entwickelt.

Die Bauherrin hatte eingeladen, ein kreatives Konzept für die Entwurfsplanung eines Doppelhauses als Mietobjekt zu entwerfen. Das Grundstück liegt im Wohngebiet, nach hinten versetzt mit leichtem Südgefälle. Der Bebauungsplan erlaubt wenig Fläche, hinzu kamen der Wunsch nach der erhaltung von Ostgarten und Baumbestand. Es sollten zwei möglichst gleichwertige Häuser entstehen, inklusive Einliegereinheiten.

Die Architekten entwickeln ein Doppelhaus mit festgeschriebenem Kubus, bei dem jede Einheit die jeweils andere umklammert. Dabei besitzt jedes Haus Bezüge zu den vier Himmelsrichtungen. Zwischen Bestand – ein altes Nachbarhaus und neuer Struktur beginnt ein Zwiegespräch. Der eingeschnittene Tiefhof ist das verbindende Element. Im Hang- bzw. Untergeschoss nutzen sie die Hof-Fassade für die Belichtung und Erschließung der Einliegereinheit. Dann das Erdgeschoss: Um 90° verdreht ist es ost-west-gerichtet. Es bietet die Verbindung mit dem umgebenen Garten. Das Obergeschoss ist abermals um 90° verdreht und wieder nord-süd-gerichtet. Mit seinen großzügigen Verglasungen und Loggien fängt es das Südlicht ein.

Die Kraft und Ortsgebundenheit erhält das verdrehte Haus nicht nur durch seine voluminöse Kubusform. Vielmehr verdankt es seine Ausstrahlung auch der Fassade aus Klinker im Farbton der benachbarten Blutbuche und der Dächer der umliegenden Bebauung. Die innere Struktur wird nach außen gekehrt. Die Wohneinheiten sind durch die Verwendung von unterschiedlichen Mauerwerksverbänden differenziert dargestellt und betonen die Individualität des Einzelnen. (Nach einem Text der Architekten.)

newroom, Do., 2009.02.12



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