Conradin Clavuot ist durch seinen unprätentiösen Umgang mit Architektur bekannt geworden. Er gehört zu einer Reihe jüngerer Architekten, von denen sich viele an der ETH Zürich im Traditionalismus der „analogen Architektur“ geübt und zudem einige Zeit im Atelier von Peter Zumthor gearbeitet haben. Architekten, die nicht auf eine bestimmte Formensprache fixiert sind und sich durch einen behutsamen und bewussten, gleichzeitig aber völlig unsentimentalen Umgang mit der Tradition auszeichnen, die sie weiterentwickeln, anstatt sie erstarren zu lassen.

Conradin Clavuot sieht die Architektur als „Vermittler zwischen Mensch und Umwelt“ und als „Inspiration für das tägliche Leben“. Für seine Arbeiten ist er national und international mehrfach ausgezeichnet worden.

In seinem „Skizzenbuch“ zeigt er seine Lieblingsbauten und -projekte, die seine Arbeit nachhaltig beeinflusst haben. Kein „Bildband“ sollte hier entstehen, sondern Skizzen, Momentaufnahmen in Bild und Text


Aus dem Inhalt:
Mehrzweckhalle und Schule St. Peter/GR, Bahnhof Chur, Ort der Besinnung/Autobahn Uri, Eissportzentrum Signal/St. Moritz, Bergasthaus Wildspitz/SZ u.a.

ISBN
3721205626
Sprache
Deutsch
Publikationsdatum
2008
Umfang
220 S.,
Format
gebunden, 21 x 28 cm

Presseschau
16. Juni 2008Christian Dettwiler
Neue Zürcher Zeitung

Aufschlussreiche Skizzen

(SUBTITLE) Eine Monografie zum Schaffen von Conradin Clavuot

Das Buch mit dem einfachen Titel «Conradin Clavuot Architekt» war lange geplant und fast ebenso lange angekündigt. Dass es jetzt erschienen ist, hat mit Clavuots eben fertiggestellter Arbeit der Neugestaltung des Bahnhofareals von Chur zu tun.

Nicht nur ist dies das grösste Werk des 1962 geborenen Davosers, der sein Büro seit Jahren in Chur führt, es ist wohl auch ein passender Querschnitt durch sein vielfältiges - häufig als heterogen empfundenes - Schaffen.

Da ist zum einen die Verbindung zum Bestehenden, dem alten, nun renovierten spätklassizistischen Bahnhof, sodann die «neue» Bahnhofshalle mit der ihrem Zweck gehorchenden Gradlinigkeit in Form von niedrigen, langen Baukörpern und den zwei nicht direkt zum Bahnhof gehörenden Wohn- und Geschäftsbauten mit ebenso gradlinig strukturierter Fassadengestaltung und mit originellen spitzwinkligen Grundrissen. - Das Werk dieses stillen Architekten ist geprägt vom Kombinieren von Alt und Neu, der Gradlinigkeit und strengen Kontur vornehmlich in den Zweckbauten und der sinnlichen Einfühlung in die lokalen Gegebenheiten. Clavuot sagt, «ein Haus soll nicht auffallen». Das mag Understatement sein, denn gerade in seinen Privathäusern fällt sehr wohl die Gestaltung der Fenster auf - die aber wohlüberlegt der Integration der Bauten in die Umgebung dienen.

Das Buch ist nicht nur ein Verzeichnis der Bauten seit 1988, sondern vor allem ein Skizzenbuch, das das Herantasten Clavuots an die jeweilige Aufgabenstellung dokumentiert - auf überaus spannende Art und Weise.

Neue Zürcher Zeitung, Mo., 2008.06.16

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