Editorial

Sturmfluten, Tornados und Schnee­lawinen: Lässt die Natur ihre Muskeln spielen, hilft nur die rechtzeitige Flucht. Auch Bergstürze stellen bisweilen eine existenzielle Gefahr für Siedlungen dar. Rutschungen, Geröll- und Schlammlawinen bedrohen Leib und Leben. Und je wichtiger die betroffenen Verkehrsverbindungen sind, desto stärker schränkt uns ein Unterbruch ein.

Vor knapp zwei Jahren wussten Experten und Bewohner, dass am Pizzo Cengalo im Bergell ein Bergsturz drohte. Als er im August 2017 ­tatsächlich stattfand, richteten die an­schlies­sen­den Murgänge grosse Schäden an. Das Ereignis sprengte das bisherige Vorstellungsvermögen. Nun wird ein neues Schutzbauwerk geplant.

Diese Massnahmen kosten eine Menge Geld. Einen er­heb­lichen Teil übernehmen Bund und Kanton. Allerdings verursachen Hochwasser­ereignisse schweizweit im langjährigen Mittel ein Vielfaches jener Kosten, die durch Fels- und Bergstürze entstehen. Den Lebensraum angemessen zu schützen hat seinen Preis, ebenso die Frühwarnung. Vor wenigen Tagen befürwortete der Ständerat wie zuvor schon der Nationalrat die Aufstockung eines Kredits, der eine verbesserte Warnung vor Massenbewegungsgefahren er­möglicht.

Doch manchmal ist es besser, die Nutzung an­zupassen. Für eine kon­sequente Lösung hat sich der Kanton Tessin in Preonzo entschieden: Fast alle durch Felsabbrüche bedrohten Betrie­be in der Industriezone sind mit Unter­stützung von Bund und Kanton freiwillig weg­gezogen.

Daniela Dietsche, Lukas Denzler

Inhalt

03 EDITORIAL

07 WETTBEWERB
Ausschreibungen/Preise | Weiss in weiss

11 BAUKULTUR
Held der Erfolglosen

12 ESPAZIUM
Aus unserem Verlag

13 WEITERBILDUNG
Baufachwissen auf dem neuesten Stand

14 VITRINE
Aktuelles aus der Baubranche

15 SIA-MITTEILUNGEN
SIA 101 und SIA 104
in der Vernehmlassung | Seilschaften im Berufsalltag | «Getting the measure of Bau­kultur» | SIA-Form Fort- und Weiterbildung

19 AGENDA

20 WENN DER BERG KOMMT

20 DER CENGALO – PRÜFSTEIN FÜRS BERGELL
Lukas Denzler
Nach dem Bergsturz von 2017 rüstet sich Bondo für die Zukunft – der Cengalo bleibt unberechenbar.

26 «EINE PERIODIZITÄT GIBT ES NICHT»
Daniela Dietsche, Lukas Denzler
Christian Wilhelm vom Bündner Amt für Wald und Natur­gefahren über die Bewältigung des Ereignisses von 2017.

29 FELSABBRUCH MIT FOLGEN
Der Kanton Tessin beschreitet neue Wege: Nachdem Gesteinsmassen abstürzten, verlassen Betriebe in Preonzo die Industriezone.

31 STELLENMARKT

37 IMPRESSUM

38 UNVORHERGESEHENES

Der Cengalo – Prüfstein fürs Bergell

Nach einem Bergsturz stiessen im August 2017 mehrere Murgänge bis in den Talboden bei Bondo vor. Monatelang bestimmte das Naturereignis das Leben der Menschen im Bergell. Nun werden ­wichtige Weichen neu gestellt.

Eigentlich war man im Bergell gut vor­bereitet. Aber nicht auf das, was im ­August 2017 geschah. Die seltene Verkettung von Naturereignissen überraschte damals alle: Fachleute und Wissenschaftler – und auch die Bergellerinnen und Bergeller. Am 23. August 2017 stürzte aus der ­Nordostwand des Pizzo Cengalo ein Felsvolumen von etwa 3 Mio. m3 ab (die Cheopspyramide in Ägypten hat ein Volumen von 2.6 Mio. m3). Die Wucht des Aufpralls erodierte am Fuss der Wand das Eis eines kleinen ­Gletschers.

Bereits 30 Sekunden nach der Ablagerung bewegte sich ein sogenannter Schuttstrom, ein zähflüssiger Murgang, mit etwa 8 m/s durch die Val Bondasca. Ein Teil davon durchfloss die enge Schlucht am Ende des Seitentals und erreichte knapp 20 Minuten nach dem Bergsturz Bondo. Bis am Abend folgten sieben flüssige Murgänge mit einem Gemisch aus Steinen, Blöcken und Geröll. Dieses lagerte sich im Gebiet ab, wo die Bondasaca sich unter der Umfahrungsstrasse hindurchzwängt und in die Maira, den Hauptfluss des Bergells, mündet.

Erstaunlich war, dass aus dem Bergsturzmaterial unverzüglich ein Schuttstrom entstand – eine bisher äusserst selten beobach­tete Verkettung von Naturereignissen. Und das alles an einem schönen Tag ohne einen Tropfen Regen.

Mai 2019: Die Bergeller Berge sind in Nebel ­g­ehüllt. Auch der Pizzo Cengalo zuhinterst in der Val Bondasca an der Grenze zu Italien. Sind starke Niederschläge angekündigt, kommt bei vielen Menschen im Bergell ein mulmiges Gefühl auf. Denn am Fuss des Cengalo und in der Val Bondasca liegt immer noch sehr viel Material. Wird es mobilisiert, stossen gewaltige Murgänge möglicherweise wieder bis in den Talboden vor.

Ein Weckruf im Sommer 2012

Im Bergell gab es in den letzten hundert Jahren immer wieder Hochwasser. Eines der schlimmsten ereignete sich 1927. Die Maira zerstörte Brücken im Tal, auch die Bondasca führte reichlich Geschiebe mit sich. Murgänge aus der Val Bondasca sind jedoch keine dokumentiert. Erst als sich am 27. Dezember 2011 ein erster Bergsturz mit einem Volumen von 1.5 Mio. m3 am Cengalo ereignet hatte, bildete sich im Sommer 2012 nach Starkniederschlägen eine Geröll- und Schlammlawine, die bis ins Haupttal vorstiess. Damals musste der Campingplatz am Ufer der Bondasca evakuiert werden. Der Murgang war ein Weckruf für die Behörden im Bergell. Zusammen mit den Fachleuten des Kantons leiteten sie diverse Massnahmen ein: Seit 2013 ist ein Murgangalarmsystem in Betrieb, und bis 2015 wurde ein Auffangbecken mit einem Fassungsvermögen von bis zu 200 000 m³ gebaut.

Die Realisierung des Auffangbeckens vor fünf Jahren sorgte vor allem in Bondo selbst für Diskussionen. Dessen Bau benötigte viel Land und war ein massiver Eingriff ins Landschaftsbild direkt neben dem Dorf. Nicht wenige empfanden das Schutzbautenprojekt als überrissen. Die Stimmberechtigen der Gemeinde Bregaglia bewilligten es jedoch. Somit wurde in Bondo ein Risikomanagement nach dem damaligen Stand des Wissens umgesetzt.

Die Ereignisse vom August 2017 sprengten jedoch alle Vorstellungen. Am Abend des 23. August 2017 lagen im und um das Auffangbecken herum etwa 220 000 m³ Material. Zwei Tage später folgte ein weiterer Murgang bei schönem Wetter, bevor am 31. August 2017 – ausgelöst durch Starkniederschläge – noch einmal 260 000 m³ Material bis nach Bondo gelangten. Insgesamt waren es rund eine halbe Million Kubikmeter.

Das Frühwarnsystem erfüllte seinen Zweck: Die Ampeln der Verkehrswege stellten umgehend auf rot, und die Einsatzkräfte begannen unverzüglich mit der Evakuierung von Bondo. Im Talboden kamen keine Menschen zu Schaden. Doch acht Alpinisten, die sich auf dem Abstieg von der Sciora-Hütte im hinteren Teil der Val Bondasca befanden, wurden von den Geröllmassen überrascht und werden seither vermisst.

Zunächst vermutete man einen Fehlalarm

Als die Alarmanlage an einem sonnigen Vormittag einen Murgang anzeigte, dachten alle alarmierten Personen zuerst an einen Fehlalarm. Sie wussten zwar aufgrund der neuesten Radarmessungen, dass sich die Felsen am Cengalo seit einigen Wochen schneller bewegten. Man rechnete mit einem baldigen Abbruch und hatte die Warntafeln in der Val Bondasca angepasst. Marcello Crüzer, der Leiter der Bauverwaltung im Bergell, fuhr sofort nach Bondo. Dort war die Evakuierung bereits angelaufen.

Beim Ausgang der Schlucht traf er auf Andrea Giovanoli, der als Revierförster im Bergell die Gemeinde als lokaler Naturgefahrenberater unterstützt. Er war dabei, das grosse Schiebetor bei der alten Brücke, die Bondo mit Promontogno verbindet, zu schliessen. Dieses Tor soll verhindern, dass mit der Bondasca mitgeführtes Material Schäden im Dorf anrichtet. «Das Wasser war sehr schmutzig», erinnert sich Andrea ­Giovanoli. «Uns war klar, jetzt passiert etwas, mit dem wir so nicht gerechnet haben.»

Er informierte Martin Keiser, den für das Bergell zuständigen Regionalforst­ingenieur beim kantonalen Amt für Wald und Natur­gefahren Südbünden, über die Situation in Bondo und organisierte für ihn einen Helikopter in Samedan. ­Wenige Minuten später flog Keiser ins Bergell. Er wies den Piloten an, sogleich zum Cengalo zu fliegen, um einen ersten Überblick zu erhalten. Rasch war ihm klar, dass sehr viel Fels abgebrochen war.

Zahlreiche Videodokumente zeigen, wie die Zerstörung im Talboden am ersten Tag ihren Lauf nahm. Der erste zähflüssige Schuttstrom blieb beim Kegelhals im obersten Teil des Auffangbeckens stecken. Wenig später folgte der erste flüssige Murgang, drohte bei der alten Brücke Richtung Bondo auszubrechen, zerstörte einige Ställe und die alte Mühle, drückte das geschlossene Tor von der Dorfseite ein und ergoss sich – glücklicherweise – schliesslich in das Auffangbecken.

Am zweiten Tag blieb es relativ ruhig. Die alte Brücke war beschädigt, wurde aber nicht mitgerissen. Als ­Engstelle stellte sie jedoch ein Risiko dar, weshalb man sie eilig abriss. Marcello Crüzer begann, schwere Baumaschinen für die Räumung aufzubieten.

Am dritten Tag erreichte ein nächster Murgang den Talboden und richtete weitere Schäden an. Damit war auch klar, dass die Bewohner von Bondo längere Zeit nicht ihre Häuser zurückkehren konnten. Knapp 150 Personen waren evakuiert, rund 10 Prozent der Bevölkerung im Bergell. Die meisten fanden bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf. Zerstört wurden alte Gebäude wie auch einige neuere Liegenschaften, die in den 1970er-Jahren erstellt wurden. Bis 2012 befanden sich diese Häuser in keiner Gefahrenzone.

Die Verkehrsverbindungen waren stark eingeschränkt. Die Umfahrungsstrasse blieb mehrere Wochen gesperrt. Die alte Kantonsstrasse auf der rechten Talseite war die Hauptverbindung und für die Einsatzkräfte zentral. Der letzte Murgang vom 31. August 2017 stiess bis zum Gegenhang vor und überschüttete auch sie. Es dauerte sieben Tage, bis die Strasse geräumt und wieder passierbar war.

Das grosse Aufräumen

Hohe Priorität hatte die Räumung des Auffangbeckens. Sie konnte aber nur erfolgen, wenn die Sicherheit der Arbeiter gewährleistet werden konnte. Der erste ­Schuttstrom zerstörte das Murgangalarmsystem in der Val Bondasca. Bis das automatische Warnsystem wieder einsatzfähig war und ein sogenannter Georadar die absturzgefährdete Flanke am Cengalo auch während der Nacht überwachte, übernahmen Beob­achtungs­posten diese Funktion: zunächst Gemeinde­angestellte,

Mitglieder der alpinen Rettung im Tal und der Feuerwehr, später auch Armeeangehörige. Diese Wachposten hatten die Aufgabe, über Funk zu warnen, sollten erneut Murgänge bis ins Tal vorstossen. Im Auffang­becken wieder­um waren Zivilschutzleistende in ständigem Sichtkontakt mit den Bagger- und Dumperfahrern, um diese, wenn nötig, aus dem Gefahrenbereich herauszuwinken. Die Vorwarnzeit betrug je nach Wetter zwischen zwei und vier Minuten. Nach Wiederinstand­stellung und Ausbau des automatisierten Frühwarn- und Alarmsystems konnte schliesslich auch nachts gearbeitet werden. Zwölf grosse Bagger und 15 Dumper standen bei der Räumung des Beckens im Einsatz. ­Dabei ereignete sich kein einziger Personen­unfall.

Wo aber soll in einem Tal, das über nur wenig ebene Flächen verfügt, so viel Material deponiert werden? Fast eine halbe Million Kubikmeter Material lag im und um das Auffangbecken. «Bereits am zweiten Tag haben wir auf einer nahen Fläche angefangen, den Humus abzutragen, um Platz für ein Zwischendepot zu schaffen», sagt Fernando Giovanoli, der Vize-Gemeinde­präsident. «In Absprache mit einem Vertreter des Amts für Natur und Umwelt haben wir rasch und unbüro­kratisch einen Standort für die definitive Deponie bestimmt.» Diese liegt etwas talauswärts, kann maximal 700 000 m³ Material aufnehmen und fügt sich erstaunlich gut ins Landschaftsbild ein.

Eine grosse Herausforderung war die Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur. Weil die Wasserfassungen der Quellen von Bondo in der Val Bondasca zerstört waren, musste eiligst eine neue Wasserleitung von Stampa nach Promontogno gebaut und von dort provisorisch über die Bondasca nach Bondo geführt werden. Die Armee stellte talabwärts eine Notbrücke auf, um bei einer erneuten Sperrung der Hauptzufahrt eine sichere Zufahrt nach Bondo zu gewährleisten.

Am 14. Oktober 2017 konnten die Menschen in ihre Häuser zurückkehren. Für zehn Personen war dies jedoch nicht möglich, weil ihre Häuser entweder zerstört waren, nicht mehr bewohnt werden durften oder der Platz später für die neuen Schutzbauten benötigt wird. Elf Wochen nach dem ersten Murgang war das Rückhaltebecken geleert. Die beschädigte Umfahrungstrasse ist am 24. November 2017 wieder geöffnet worden.

Die provisorische Hängebrücke verbindet

Bereits an einer Informationsveranstaltung Ende 2017 äusserten Einwohner von Bondo den Wunsch nach einer provisorischen Verbindung nach Promontogno, als Ersatz für die alte Brücke. «Es war unser erstes Projekt», sagt Marcello Crüzer. Nach der Bewilligung durch die Gemeindeversammlung wurde die Hängebrücke nach einem Monat im April 2018 bereits eingeweiht. An beiden Seiten befindet sich ein Lichtsignal, auf der Seite von Bondo auch eine Sirene, die an das automatische Alarmierungssystem angeschlossen sind.

Einen weiteren Bergsturz am Cengalo kann niemand ausschliessen. Die Schutzbauten sind provisorisch wiederhergestellt. Die Dämme sind etwas höher ausgebildet, das Rückhaltebecken kann bis zu 300 000 m³ Material aufnehmen. Das Frühwarnsystem ist suk­zessive ausgebaut worden. Neben dem Georadar zur Überwachung der Flanke des Cengalos stehen an zwei Stellen in der Val Bondasca je ein Pegelradar zur Erfassung des Wasserspiegels sowie eine Kamera zur Verfügung. An der oberen Überwachungsstelle befinden sich zudem drei Seismometer zur Detektion von Erschütterungen.

Die Kosten für die Überwachung betragen rund 250 000 Franken pro Jahr. «Das Alarmsystem ist bis Ende 2019 bewilligt», sagt Martin Keiser. Momentan werde abgeklärt, welche Anforderungen das Früh­warnsystem in den nächsten Jahren zu erfüllen habe. Solange die Prozesse, die nach dem Felsabbruch zur teilweisen Verflüssigung des Bergsturzmaterials mit nachfolgendem Murgang geführt haben, nicht besser verstanden sind, wird ein umfassendes Warnsystem inklusive der teuren Radarüberwachung der Flanke des Cengalos unumgänglich sein.

Schutzbauten und Gestaltungswettbewerb

Derzeit wird ein neues Schutzbautenprojekt ausgearbeitet, bei dem das kantonale Tiefbauamt die Federführung innehat. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 23 Mio. Fr. Wie alle Naturgefahrenprojekte, die vom Bund unterstützt werden, muss auch dieses die Anforderungen an das Kosten-Nutzen-Verhältnis erfüllen.

Ende 2018 lancierte die Gemeinde Bregaglia einen Gestaltungswettbewerb für die landschaftliche Einbindung der neuen Schutzbauten unter Berücksichtigung des national geschützten Ortsbilds von Bondo. «Zentrales Element sind die drei Brücken», erläutert Fernando Giovanoli. Die Umfahrungsstrasse sowie die zentrale Brücke über die Maira liegen nach heutigem Kenntnisstand zu tief. Die neue Brücke anstelle der provisorischen Hängebrücke am Ausgang der Schlucht ist von elementarer Bedeutung für die direkte Verbindung zwischen Bondo und Promontogno. «Nach den turbulenten letzten zwei Jahren ist es nun wichtig, dass wir uns für die nächsten Entscheide etwas Zeit lassen», sagt der Vize-Gemeindepräsident. Vom Gestaltungswettbewerb erhofft sich Giovanoli, der als selbstständiger Architekt in Soglio ­tätig ist, nicht nur eine überzeugende Lösung, sondern auch Rückendeckung für deren Umsetzung.

Der Schaden der Ereignisse vom August 2017 wird auf rund 41 Mio. Franken geschätzt. Darin sind die indirekten Kosten nicht berücksichtigt. So hat etwa der Tourismus 2017 und 2018 Einbussen erlitten. Rechtzeitig für den Sommer 2019 sind einige Wege in der unteren Val Bondasca wieder geöffnet. Zur SAC-Hütte Sasc Furä, beliebt bei Bergsteigern als Ausgangspunkt für den Pizzo Badile, den Nachbar des ­Cengalo, wird derzeit ein neuer Weg gebaut. Die Sciora-Hütte bleibt hingegen bis auf Weiteres geschlossen.

Setzt der Cengalo neue Massstäbe?

Die Ereignisse von Bondo werden den künftigen Umgang mit Naturgefahren im Berggebiet beeinflussen. «Wir wissen jetzt, dass auch in den Alpen ein Bergsturz auf Gletschereis zu Murgängen führen kann», sagt Arthur Sandri von der Abteilung Gefahrenprävention des Bundesamts für Umwelt. «Andere Orte, wo etwas Ähnliches passieren kann und Schäden entstehen können, müssen wir nun identifizieren.» Ein vom Bund im Rahmen der Anpassung an den Klimawandel gefördertes Projekt fokussiert auf die zukünftigen Gefahren und Risiken aus gefrorenen Felswänden im Wallis. Laut Sandri sollte sich die dort entwickelte Methode später auf den gesamten Alpenraum anwenden lassen.

Nach fast zwei Jahren ist im Bergell ein bisschen Normalität eingekehrt. Wie die Verantwortlichen und die Menschen mit den Naturgewalten, die über das Tal hereinbrachen, umgegangen sind, beeindruckt.

Die nach der Naturkatastrophe eingegangenen Spenden in Höhe von 14 Mio. Franken zeugen schweizweit von einer grossen Solidarität. Der Kanton hat eine ­Kommission gebildet, um eine gerechte Verteilung der Spenden zu gewährleisten. Auch die Gemeinde profitiert davon, denn sie ist in den kommenden Jahren ­bei den Schutzbaupro­jekten mit hohen Restkosten ­konfrontiert. Doch einiges an Ungewissheit bleibt. Wie ein Damoklesschwert schwebt der Cengalo über allem. Der Berg ist und bleibt unberechenbar.

Steinschlag: Absturz von einzelnen Steinen mit Durchmessern von höchstens 0.5 m
Blockschlag: Absturz einzelner Blöcke mit Durch­messern > 0.5 m und einem Absturzvolumen unter 100 m³
Felssturz: Absturz einer Felsmasse zwischen 100 m³ und 1 Mio. m3
Bergsturz: Abbruchvolumen > 1 Mio. m3
Erdrutsch: hangabwärts gerichtete Bewegung von Gesteinsmassen auf einer Gleitfläche

TEC21, Fr., 2019.06.28

28. Juni 2019 Lukas Denzler

«Eine Periodizität gibt es nicht»

Der Bereichsleiter Naturgefahren und Schutzbauten beim Bündner Amt für Wald und Naturgefahren, spricht über den Bergsturz von Bondo, die Herausforderungen bei der Gefahren­beurteilung und die Lehren, die man aus dem Ereignis gezogen hat.

TEC21: Herr Wilhelm, wo waren Sie am 23. August 2017? Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie vom Bergsturz in Bondo erfahren haben?
Christian Wilhelm: Ich war mit der Fachgruppe Naturgefahren im Wallis. Es war ein ungewöhnlich schöner Tag: Sonnenschein und blauer Himmel in der ganzen Schweiz. Dann vernahm ich von meinen Mitarbeitern, der Cengalo sei gekommen. Ich bin direkt nach Chur gefahren. Als ich ins Sitzungszimmer kam, liefen schon die ersten Filme. Sie zeigten einen trockenen Schuttstrom, der Bondo erreicht und die ersten Gebäude zerstört hatte. Es war unglaublich. Ich bin umgehend ins Bergell gereist, um mich mit unserem Spezialisten vor Ort abzustimmen. Am ersten Abend sprach die Kantonspolizei von 14 Vermissten. Eine Gruppe tauchte glücklicherweise am nächsten Tag in Italien auf. Acht Alpinisten werden leider heute noch vermisst.

TEC21: Hat Sie das Ereignis überrascht?
Christian Wilhelm: Vom unmittelbaren Schuttstrom und den Murgängen ohne Niederschläge waren wir alle sehr überrascht. Beim Cengalo gingen wir hingegen davon aus, dass sich ein Abbruch in den kommenden Wochen und Monaten ereignen kann. Darauf deuteten die letzten Messergebnisse zu den Felsbewegungen aus der Ferne vom Sommer 2017 hin. Zwei Tage vor dem Bergsturz ereignete sich ein Felssturz aus der Nordwestflanke. Dieser Sturz war nicht überraschend. Der Ausbruchbereich war sehr aufgelöst, und das wurde auch erkannt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ähnlich abgelaufen wie in den Vorjahren.

TEC21: Der fatale Bergsturz löste sich dann aber aus der Nordostflanke. Ohne Vorwarnung?
Christian Wilhelm: Ja, der schlagartige Ausbruch von rund 3 Mio. m3 kam sehr überraschend. In der Regel kündigen sich grosse Bergstürze mit Vorabbrüchen an. Das war hier nicht der Fall. Wir diskutierten nachher über unseren Blick auf den Cengalo. Es war, als wäre der Berg wie ein Zug unterwegs. Wir sahen ihn über die Jahre, aber er erhöhte plötzlich sein Tempo. Von unserer Position aus und aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Informationen haben wir dies so nicht wahrgenommen.

TEC21: In neun Tagen lagerten sich in Bondo rund 500 000 m³ Material ab. Sind Ihnen ähnliche Ereignisse aus der Schweiz bekannt?
Christian Wilhelm: 2002 gab es infolge starker Unwetter im ganzen Kanton zahlreiche Murgänge. Die grössten brachten in fünf bis sieben Schüben ca. 50 000 bis 70 000 m³ Material. In Bondo sprechen wir von einer anderen Grössenordnung. Etwas Vergleichbares habe ich 2005 in Guttannen im Berner Oberland gesehen. Auch dort stiessen Kubaturen bis 500 000 m³ in den Talboden vor, allerdings nach Starkniederschlägen. Solche Erosionsgräben hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Damals habe ich realisiert, dass die Situation im Hochgebirge sensibler geworden ist.

TEC21: Was hatte in Bondo Priorität, nachdem die ersten Tage überstanden waren?
Christian Wilhelm: Zunächst ist es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt und die Chaosphase gemeinsam bewältigt. Unsere Spezialisten waren vor allem mit der Gefahrenbeurteilung beauftragt. Die Bedrohung war ja immer noch da. Wir mussten die Arbeiter bei den Räumarbeiten schützen. Um längere Vorwarn­zeiten zu haben und auch während der Nacht arbeiten zu können, überwachten wir den Cengalo mit einer permanenten Radaranlage. Auch das zerstörte Frühwarnsystem musste schnell wieder auf- und ausgebaut werden.

TEC21: In welchem finanziellen Rahmen liegt das Frühwarnsystem in Bondo?
Christian Wilhelm: Das bewegt sich bei etwa 250 000 Fr. pro Jahr. 80 Prozent der Kosten tragen Bund und Kanton, den Rest teilen sich die Gemeinde und das kantonale Tiefbauamt. Wir benötigen dieses Frühwarnsystem, weil wir die entscheidenden Faktoren, die nach einem Bergsturz einen Schuttstrom auslösen – so wie in Bondo geschehen –, noch nicht kennen. Und ein erneuter Bergsturz ist nicht auszuschliessen. Zudem kann das Auffangbecken im Extremfall gar nicht das ganze Material aufnehmen.

TEC21: Wie hoch sind die Kosten der Frühwarnsysteme im ganzen Kanton im Vergleich zu den Investitionen in Schutzbauten?
Christian Wilhelm: Für klassische Bauten zum Schutz vor Lawinen, Rutschungen und Steinschlag sowie den Bachverbau investieren Bund, Kanton, Gemeinden und Nutzniesser insgesamt etwa 20 bis 22 Mio. Fr. pro Jahr. Für Wasserbauprojekte kommen noch einmal 6 bis 8 Mio. Fr. dazu. Der Unterhalt und Betrieb der Frühwarnsysteme beläuft sich auf etwa eine halbe Million Franken. Doch diese Aufwendungen nehmen eindeutig zu. Wenn moderne Technolo­gien wie Radar und Webcams zur Verfügung stehen, möchte man sie auch nutzen. Das bringt neue Möglichkeiten, schafft aber auch Abhängigkeiten.

TEC21: In Bondo sind die baulichen Schutzmassnahmen erst wieder provisorisch erstellt. Was sind die ­nächsten Schritte?
Christian Wilhelm: Das Auffangbecken ist geräumt, die Dämme wurden erhöht. Jetzt geht es darum, das definitive Schutzbautenprojekt auszuarbeiten. Die Gefahrenbeurteilung haben wir zusammen mit Ingenieur­büros durchgeführt. Für das Bauprojekt ist die Abteilung Wasserbau zuständig. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen. Sobald die neuen Schutzbauten erstellt sind, werden das Frühwarnsystem angepasst und die ver­bleibende Gefährdung in Bondo durch die Gefahrenkommission neu beurteilt. Diese Abstimmung bezeichnen wir als integrales Risikomanagement.

TEC21: Welche Schwierigkeiten bereitete die Gefahren­beurteilung?
Christian Wilhelm: Für die Erstellung der Gefahrenkarte ­«Wasser» für den jetzigen Zustand waren die Eingangsgrössen teils nur schwer abschätzbar. Für die Eintretenswahrscheinlichkeit nicht periodischer Ereignisse mussten auch Annahmen getroffen werden. Zudem führten mögliche Ereignisverket­tun­gen zu einer Vielzahl von Szenarien. Bei Bergstürzen muss man Abschätzungen und Annahmen mit sehr grossen Unsicherheiten treffen. Eine Periodizität am gleichen Berg ist unwahrscheinlich. Das klassische Gefahren- und Risikokonzept stösst deshalb an Grenzen. ­Grundlegend bei diesem Konzept ist, dass ein Gefahren­prozess beziehungsweise eine bestimmte Risikokonstellation wiederkehrend auftritt und dementsprechend Häufigkeiten be­ziehungsweise Wahrscheinlichkeiten abgeleitet werden können.

TEC21: Seit dem Bergsturz sind fast zwei Jahre vergangen. Hat der Kanton Korrekturen vorgenommen?
Christian Wilhelm: Solche Grossereignisse liefern immer neue Erkenntnisse. Im Nachgang haben wir beispiels­weise geprüft, ob die Aufgaben richtig verteilt sind, und uns die Frage gestellt, wo wir die Gemeinden noch besser unterstützen können. Das tun wir vor allem mit der Ausbildung von lokalen Natur­gefah­ren­be­ratern. Zudem werden in den Gemeinden vermehrt Notfallplanungen erarbeitet. Dieser sogenannte organisatorische Teil ist wichtiger geworden. Sehr bewährt hat sich die Expertengruppe, die wir un­mittelbar nach dem Ereignis eingesetzt haben.

TEC21: Ist es eine Option, der Natur Raum zurückzugeben?
Christian Wilhelm: Ja, das ist ein wichtiger Teil heutiger Schutzkonzepte. In Bondo wurden einzelne Gebäude, die getroffen wurden, nicht wieder aufgebaut. Gemeinde, Gebäudeversicherung und Dienststellen von Bund und Kanton haben hier gemeinsam gute Lösungen gefunden. Somit steht mehr Raum für das Schutzbautenkonzept, aber auch für die Natur zur Verfügung.

TEC21: Die Polizei hat nach den Ereignissen in Bondo ­Ermittlungen aufgenommen. Was ist der Stand der laufenden Untersuchung?
Christian Wilhelm: Kommt es bei einem Naturgefahrenereignis zu Todesfällen, so wird von Amts wegen eine Untersuchung eingeleitet. Dies bot uns die Gelegenheit, die Arbeiten der letzten Jahre umfassend zu dokumentieren. Darin haben wir unter anderem dargelegt, was wir als kantonale Fachstelle zu welchem Zeitpunkt wussten und was nicht. Die Dokumentation ist derzeit bei der Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet auch, ob sie ein Verfahren eröffnet oder die Untersuchung einstellt.1

TEC21: Wo zeichnen sich die nächsten Herausforderungen im Bereich Naturgefahren im Kanton ab?
Christian Wilhelm: Momentan beschäftigt uns eine Rutschung in Brienz im Albulatal sehr. Betroffen sind auch die Kantonsstrasse und die RhB-Linie zwischen Tiefencastel und Filisur. Mit Bohrungen klären wir derzeit ab, wie tief die Rutschflächen liegen. Brienz droht nicht nur abzurutschen, es ist auch durch eine ­Sackung oberhalb des Dorfs bedroht. Die Situation wird seit einiger Zeit ebenfalls permanent überwacht. Die Gemeinde und der Kanton bereiten sich auf verschiedenste Szenarien vor.

TEC21, Fr., 2019.06.28

28. Juni 2019 Daniela Dietsche, Lukas Denzler

Felsabbruch mit Folgen

In Preonzo bedrohten abstürzende Felsmassen die am Hangfuss liegende Industriezone. Der Kanton Tessin lancierte 2012 ein Projekt, das eine freiwillige Umsiedlung der gefährdeten Betriebe und eine Auszonung des Gebiets umfasst.

In den 1960er-Jahren standen die Zeichen auf Wachstum. Die Industrie und das Gewerbe benötigten mehr Raum. So auch in Preonzo zwischen Biasca und Bellinzona. Als sich dort Gewerbe- und Industriebetriebe niederliessen, erkannte man die Gefahr noch nicht. Doch 1990 entdeckten Geologen auf der Alpe di Ròscera direkt oberhalb der Industriezone erste Risse im Gelände. In der Folge baute der Kanton Tessin ein Überwachungssystem auf. Im Fels installierte Instrumente messen seither die Hangbewegungen an der Abbruchstelle.

2002 und 2010 ereigneten sich zwei kleinere Felsstürze. Zur Überwachung der ganzen Bergflanke aus sicherer Distanz ist 2012 auch ein Georadar installiert worden. «Diese Methode ist sehr nützlich bei aktiven Geländebewegungen und wenn Entscheide rasch zu fällen sind, etwa die Evakuierung von Personen», sagt Lorenza Re, Geologin bei der Sezione forestale beim Kanton Tessin. Die Situation spitzte sich im Mai 2012 weiter zu. Die Kantonsstrasse und das Gebiet wurden gesperrt. In den Betrieben standen die Maschinen still. Nur zwei Tage später stürzten insgesamt 300 000 m³ Fels ins Tal. Schäden gab es glücklicherweise keine.

Permanente Überwachung

Durch die Entlastung des Abbruchs beruhigte sich die Situation am Berg wieder. Die permanenten Ra­darmessungen wurden daraufhin eingestellt. Die ­Überwachung des Hangs erfolgt derzeit durch neun Extensometer an der Abrisskante und 14 geodätische Messpunkte, deren Bewegungen aus der Distanz durch einen Theodoliten kontinuierlich erfasst werden. Die Kosten belaufen sich auf 20 000 bis 25 000 Franken pro Jahr.

Die registrierten Felsbewegungen liegen seit dem Abbruch in der Regel unter einem Zentimeter pro Jahr und somit wieder im Bereich der Jahre 1990 bis 2000. «Einzig die Felsen am äussersten Rand bewegen sich einige Dezimeter und in einem Fall mehr als einen Meter pro Jahr Richtung Tal», sagt Lorenza Re. Die Fachleute gehen davon aus, dass ein nächster Felsabbruch 30 000 bis 50 000 m³ umfassen könnte.

Fünf Jahre nach dem Felsabbruch 2012 liess der Kanton die Abbruchstelle im Winter 2017/2018 während sechs Monaten zur Kontrolle erneut mittels Georadar permanent überwachen. Laut Lorenza Re zeigten die Radarmessungen keine Abweichungen von den im Hang installierten Messinstrumenten. Bleibt die Situation unverändert, so ist vorgesehen, in etwa fünf Jahren eine nächste Radarmessung durchzuführen. Die Kosten dafür betragen rund 30 000 Franken.

Anreize für eine freiwillige Umsiedlung

Die Lage ist aber weiterhin unberechenbar und kann sich rasch wieder zuspitzen. Nach dem Felssturz und der Evakuierung der Industriezone im Mai 2012 stellte sich die Frage, wie es dort weitergehen soll. Im April 2013 be­willigte die Tessiner Kantonsregierung den Plan einer freiwilligen Umsiedlung der in Preonzo ansässigen ­Betriebe in die bestehenden Industriearale in Castione und Carasso. Das Kantonsparlament stimmte dem ­Kredit zu. Bund und Kanton beteiligten sich dabei mit 70 % an den Kosten von knapp 13 Mio. Franken. Bedingung dafür war, dass die Betriebe im Kanton Tessin bleiben.

«Wir stützten uns bei der Umsiedlung der Industrie­zone auf die eidgenössische Waldverordnung ab», sagt Roland David, der den Tessiner Forstdienst leitet. In dieser ist im Artikel 17 festgehalten, dass die Sicherung von Gefahrengebieten auch die Verlegung gefährdeter Bauten und Anlagen an sichere Orte umfasst. Projekte, die solche Massnahmen vorsehen, können somit durch den Bund und die Kantone finanziell unterstützt werden. Von den insgesamt sieben Betrieben nahmen in Preonzo fünf das Angebot an und haben inzwischen die Industriezone verlassen.

Ein weiterer Betrieb, der sich am Rand des gefährdeten Gebiets in der blauen Zone befindet, wird wahrscheinlich in einer zweiten Phase ebenfalls wegziehen. Die letzte noch verbleibende Firma benötige viel Platz und habe vor wenigen Jahren auch in die Erneuerung der Produktionsanlagen investiert, erläutert Roland David. Ein erneuter Betriebsunterbruch werde momentan in Kauf genommen. Die Industriezone von Preonzo wird aber möglicherweise mittelfristig ganz aufgehoben. Dann müsste auch die letzte Firma die Produktion dort einstellen und an einen anderen Standort umziehen.

Der Rückbau der nicht mehr benötigten Bauten in der Industriezone ist Teil des gesamten Projekts. Das Areal wird künftig als Landwirtschaftsland genutzt, auf einem Teil wächst Wald auf. Im Rahmen des Integralen Risikomanagements könne eine Umsiedlung und ein Rückbau in gewissen Fällen die beste Lösung sein, sagt Roland David. Seiner Ansicht nach werde dieser Ansatz aber nur punktuell zur Anwendung kommen, wenn keine technischen Schutzmassnahmen möglich seien oder wenn diese sehr teuer wären.

Im Tessin gibt es jedoch ein weiteres prominentes Beispiel: Das Eisstadion von Ambrì-Piotta, die Valascia, befindet sich in einem durch Lawinen gefährdeten Gebiet. Das Stadion wird an einen sicheren Ort verlegt. Im April 2019 erfolgte der Baubeginn für das neue Stadion auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Ambrì. Rechtzeitig für die Saison 2021/2022 soll es fertig sein.

TEC21, Fr., 2019.06.28

28. Juni 2019 Lukas Denzler

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