Editorial
Das Wesen oder Unwesen eines Architekturwettbewerbs bietet schier unendliche Möglichkeiten der Debatte. Schon in unserer Jubiläumsausgabe anlässlich des 35. Geburtstags des Architekturjournals wettbewerbe haben wir diesem Thema sowie Kritikern und Befürwortern des Wettbewerbs breiten Raum eingeräumt. Ilse Huber geht in ihrem Leitartikel auch in dieser Ausgabe der Frage nach, warum Architekturschaffende eigentlich so viel Zeit, Kraft und Emotion in diesen Prozess stecken, bei dem oft kein Auftrag und noch öfter nicht einmal eine angemessene Aufwandsentschädigung herausschauen.
Dass sie es sich dann doch nicht nehmen lassen, zeigt die Teilnahme am ersten Bauträgerwettbewerb für sechs Bauplätze in dem neuen Wiener Stadtteil Aspern, der im Mai abgeschlossen wurde. Es ging dabei um 760 geförderte Wohneinheiten und 300 Studentenplätze. 17 Projekte wurden eingereicht.
Drei Projekte auf drei Bauplätzen wurden sofort zur Realisierung freigegeben: 204 Wohnungen errichtet der Bauträger EBG gemeinsam mit Berger Parkkinen Architekten und querkraft architekten. 124 Wohnungen auf zwei Bauplätzen kommen vom Bauträger Arwag/ Migra, geplant von Baumschlager Hutter Partners und SMAC Smart Architectural Concepts. Ein Bauplatz ist für Baugruppen reserviert. Im Rahmen des zweistufigen Bewerbungsverfahrens wurden die Gruppen Pegasus, LiSA, JAspern, B.R.O.T sowie Seestern Aspern ausgewählt.
Die Beiträge für einen weiteren Bauplatz werden im August 2012 von der Jury erneut bewertet. Das Siegerprojekt wird somit voraussichtlich Anfang September 2012 feststehen. Um das Gesamtprojekt nicht in Einzelteile zu zerpflücken, werden wir in der nächsten Ausgabe wie gewohnt alle Beiträge gemeinsam ausführlich und neutral dokumentieren.
Mit den Wettbewerben für die Umgestaltung der WasserWunderWelt Krimml zu einem „Wasserfallzentrum“, für ein Medienzentrum an der Wiener Kunst- und Musikuniversität und für die Erweiterung des Christian-Doppler-Gymnasiums in Salzburg gehen wir in den Sommer.
Aber nicht, ohne Ihnen auch ein großes fertig gestelltes Projekt vorzustellen: Die Bebauung mit 600 Wohnungen auf den ehemaligen Bombardier-Gründen in Wien- Floridsdorf ist abgeschlossen. gerner°gerner plus architects, königlarch architekten und Werner Neuwirth haben unterschiedliche, im Ensemble dennoch harmonische Entwürfe realisiert.
Das Thema Schutz vor sommerlicher Überwärmung im Gebäudebereich wird angesichts häufiger werdender Tage mit mehr als 30° im Wortsinn immer brennender. Diesem Thema widmet sich folglich ein Beitrag in dieser Ausgabe des Architekturjournals wettbewerbe.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Roland Kanfer, Chefredakteur
Inhalt
Menschen
Positionen
Impressum, Editorial
Leitartikel
Immer umstritten – immer gelobt.
Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen in der Architektur
Forum Neues Bauen
Smart City Wien – Towards a sustainable Development of the City /
Massive Baustoffe: Favorit bei Sicherheit und Wohnqualität im Eigenheim
Berichte
Campus WU Wien / Dinge. Schlicht & einfach. Ausstellung / Architekturmodelle Peter Zumthor. Ausstellung / Álvaro Siza. Ausstellung / European Prize for Urban Public Space 2012 / Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung / Erkundungen islamischer Glaubensräume. Ausstellung / Designers’ Saturday 2012 / Topos Landscape Award 2012 / Das Architekturmodell. Ausstellung / Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama. Ausstellung / Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung / Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung / Architekturpreis Burgenland 2012 / Karl Kupsky-Preis 2012 / Stadtgalerie Salzburg / Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13 / One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea / Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich / Medienzentrum für die Universität für Musik und Darstellende Kunst, Wien 3. Wettbewerb / DETAIL Stipendium. Ausschreibung
Wettbewerbe
WasserWunderWelt Krimml, Salzburg
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
Realisierung
Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21
bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21
Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21
Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol
Innovationen
Rautendach von Unger Stahlbau. Symbol für Mobilität der Zukunft / Neues Hochleistungsdämmsystem für den Innenraum / Betreubares Wohnen in Ernsthofen, Niederösterreich / Natürliche und unbrennbare Blaswolle / Hier spricht man Magenta. BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf – ein Referenzprojekt von Bene / Massiv im Verbund / Energieausweise mit dem Baustoff PLUS / Das Gebäude als Energielieferant. RENEXPO® 2012
Immer umstritten – immer gelobt.
(SUBTITLE) Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen in der Architektur
Das Wiener Rathaus steht seit 140 Jahren. Es dominiert den Platz vor und hinter ihm und ist das Produkt eines internationalen Wettbewerbs. Sein Gewinner, der Kölner Architekt Friedrich von Schmidt, mag mit der Prämierung seines Entwurfs wohl nur anfänglich glücklich gewesen sein. Denn obwohl das neugotische Gebäude als eines der ersten Profanbauten in diesem Stil tatsächlich errichtet worden ist, brachte ihm der Sieg viel Zores ein.
Ehrengrab und Platzbenennung
1868 ließ Kaiser Franz Joseph einen internationalen Architekturwettbewerb zur Verbauung des Glacis ausschreiben – die Wiener Ringstraße entstand. Gleichzeitig suchte der Wiener Bürgermeister Cajetan Felder ebenfalls über einen internationalen Wettbewerb Ideen für den Neubau des Rathauses (das Alte Rathaus in der Wipplingerstraße war zu klein geworden, schließlich kamen zu der Zeit etliche Vorstädte zur Gemeinde Wien), die ihm Friedrich von Schmidt lieferte.
Schmidts Freude über den Sieg dauerte nicht lange – da begannen die Änderungen: Nicht wie ursprünglich geplant dem buschigen Stadtpark gegenüber sollte das Neue Rathaus stehen, sondern auf Wunsch des Wiener Bürgermeisters auf der so genannten Flegelwiese, dem ehemaligen Exerzierplatz des Josefstädter Glacis.
Vier Jahre später, 1872, erfolgte dann die Grundsteinlegung des Rathauses, dessen Bau zehn Jahre dauerte. Und selbst nach Fertigstellung waren die Reaktionen für Friedrich von Schmidt alles andere als erfreulich: „Gotische Beamtenburg“ war noch das Glimpflichste. Trotz aller Schikanen erhielt der Schöpfer nach seinem Tod ein Ehrengrab der Stadt Wien und einen Platz mit seinem Namen. An seinem architektonischen Hauptwerk kommt kein Reise-, Fremden- und Architekturführer vorbei.
Heute wie damals – dicke Haut gefragt
Für die Nachwelt hat sich das Bild des prämierten Baues eingeprägt und es ist ein Glück, dass das Gebäude überhaupt noch steht. Dieses Los widerfährt nicht allen Wettbewerbssiegern. Berühmtestes Beispiel eines „Abriss-Siegers“ ist der Stuttgarter Hauptbahnhof.
1911 ging Paul Bonatz’ Entwurf noch als Sieger eines Wettbewerbs hervor, doch 100 Jahr später fielen die Seitentrakte der Spitzhacke zum Opfer. Das hat der Architekt wenigstens persönlich nicht mehr miterleben müssen.
Was vor hundert Jahren Architekten beschäftigte, ist heute nicht anders. Man muss eine dicke Haut haben, um nicht nur den Einreichprozess zum Wettbewerb durchzustehen, sondern auch dessen Nachwehen. Denn eine Wettbewerbsteilnahme zehrt und selbst ein Gewinn heißt noch lange nichts.
„Es ist ein Beginn, ein erster Schritt zur möglichen Realisierung“, sagt der in Wien arbeitende Architekt Boris Podrecca. Selbst seine internationale Tätigkeit führt ihn und sein Büro an die Grenzen der Machbarkeit. Denn ein Büro braucht die Ressourcen, um an Wettbewerben überhaupt teilnehmen zu können. Das betrifft finanzielle, zeitliche und menschliche Kapazitäten.architekturjournal wettbewerbe, Mo., 2012.09.03
03. September 2012 Ilse Huber
Dachgleiche am Campus WU Wien
(SUBTITLE) Bericht
Der Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, das derzeit größte Universitätsprojekt Österreichs und ein Sammelplatz international bekannter Architekturbüros, steht im Rohbau. Ein Zwischenbericht.
Im Juni, nach zweieinhalb Jahren Bauzeit, feierte der Campus WU Wien Dachgleiche – abgesehen vom zukünftigen Gebäude der Wirtschafts- und Sozialjuristen, das wegen des Baustellenbrandes im Mai unter leichter Verzögerung leidet. Sechs Architekturbüros sind auf den insgesamt sieben Baufeldern mit 90.000 m² Fläche mit ihren Entwürfen präsent: Aus der Feder von BUSarchitektur aus Wien, die mit Laura Spinadel 2008 den Masterplan entworfen haben, stammen das Hörsaalzentrum und die Freiflächen. Hitoshi Abe aus Japan, CRABstudio mit Peter Cook aus London sowie Estudio Carme Pinós aus Barcelona zeichnen für die drei Institutsgebäude verantwortlich, No.MAD Arquitectos aus Madrid für die Executive Academy. Das Herzstück des Campus, das „Library und Learning Center” (LLC), ist ein Entwurf von Zaha Hadid.
Dass es sich bei einem Hadid-Entwurf um keine ganz simple Konstruktion handelt, verwundert niemanden. Das LLC besteht aus vier Sichtbetonkernen mit einem spektakulären, freitragenden Stahlträger mit 80 Metern Länge, auf dem der zum Prater hin auskragende zweigeschoßige Bibliothekstrakt ruht. Insgesamt entstehen am Campus WU 90 Hörsäle und Seminarräume. Dafür wurden 150.000 m³ Beton und 20.000 Tonnen Stahl verarbeitet.
Derzeit finden die Fassadenarbeiten an den sechs Gebäuden statt, finalisiert werden sollen sie Ende des Jahres. Seit dem Sommer geht es innen mit den Bodenbelagsarbeiten und anderen Oberflächen sowie mit den Außenanlagen weiter. Der Start des Probebetriebs ist für März 2013 geplant, die Übersiedlung der Institute und der Administration wird im Sommer über die Bühne gehen. Verläuft weiterhin alles plangemäß, werden mit Beginn des Wintersemesters Anfang Oktober 2013 dann 25.000 Studierende den neuen Campus beim Prater bevölkern.architekturjournal wettbewerbe, Mo., 2012.09.03
03. September 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe
BG / BRG Christian Doppler, Salzburg
(SUBTITLE) Wettbewerb
Auslober
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien
Gegenstand des Wettbewerbes
Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten (reduzierte Vorentwurfsunterlagen) für die Erweiterung und Funktionssanierung des BG / BRG Christian Doppler. Es werden detaillierte Ausarbeitungen und Vorschläge zur gegenständlichen Bauaufgabe, sowohl in städtebaulicher/baukünstlerischer als auch in funktionaler/ökonomischer Hinsicht, erwartet.
Art des Wettbewerbes
EU-weiter, offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen gemäß BVergG.
Beurteilungskriterien
Städtebau; Baukunst; Funktion; Ökonomie / Ökologie.
Beteiligung
40 Projekte
Beurteilung:
Im 3. Auswahldurchgang werden die verbleibenden Projekte in zwei Gruppen geteilt. Einerseits in die Gruppe der Preisträger (Rang 1 - 3) und andererseits in die Gruppe der Anerkennungen mit Nachrücker. Es wird der Antrag, die Projekte 02, 11, und 23 in die Preisränge und die Projekte 10, 18, 37, und 39 in die Anerkennungsgruppe zu wählen, einstimmig angenommen.
Nach abschließender Zusammenfassung und Bestätigung der Projektqualitäten werden folgende Anträge gestellt und abgestimmt:
Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 10 in den Rang der Anerkennung = Nachrücker für Preisränge zu heben – Abstimmung 9:1. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 37 in den Rang des Nachrückers für die Anerkennung zu heben – Abstimmung 6:4. Damit werden die Projekte 18 und 39 in die noch übrigen zwei Ränge der Anerkennungen bestätigt. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 23 mit dem 3. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 8:2. Die Projekte 02 und 11 werden noch einmal eingehend diskutiert. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 11 mit dem 1. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 10:0. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 02 mit dem 2. Preis auszuzeichnen –Abstimmung 10:0.
Das Wettbewerbsergebnis lautet daher:
1. Preis = Gewinner: Projekt 11
2. Preis: Projekt 02
3. Preis: Projekt 23
Anerkennung = Nachrücker auf Preisrang: Projekt 10
Anerkennung: Projekt 18
Anerkennung: Projekt 39
Nachrücker für Anerkennung: Projekt 37
stöckler gruber architekten, Lochau
1. Preis, Projekt Nr. 11
Projektbeurteilung:
Das „kasernenartige“ Schulgebäude wird mit einer zeitgemäßen freistehenden Dreifachturnhalle und einer neuen langgestreckten Fahrradüberdachung zu einem neuen „Ensemble“ mit hoher Außenraumqualität gruppiert. Durch das Freistellen, durch die Neustrukturierung und durch die behutsame Erweiterung wird der ehemalige Kasernenbau in seiner städtebaulichen Präsenz und in seiner inneren räumlichen Qualität aufgewertet, sowie energietechnisch und gestalterisch hochwertig saniert. Offene, flexible, großzügige, interaktiv genutzte Raumabfolgen im „neuen“ Eingangsgeschoß (ehemaliges Souterrain) erweitern hofseitig mit großen räumlichen Qualitäten den Bestand fließend in den Außenraum des neuen Schulhofes und gewähren Durchblicke in den attraktiven Grünraum der Salzach.
In den Obergeschoßen wird der einhüftige Bestand im Westen mit Bereichen für das offene Lernen mit Zugang zu einer Lernterrasse sowie für Sonderunterrichtsräume zu einem lichtdurchfluteten Mittelgangtypus weiterentwickelt. Die sorgfältige Gestaltung, Neuorganisation und Wahl der Materialität ergänzen die hohe Qualität der Neustrukturierung des Schulgebäudes.
An der Ignaz-Harrer-Straße wird anstelle der bestehenden Turnhallen eine zeitgemäße Dreifachturnhalle, die unterirdisch mit einer neuen Zentralgarderobe barrierefrei mit dem Schulgebäude verbunden ist, angeordnet. Auf dem Dach der Dreifachturnhalle ist der große Hartplatz mit der erforderlichen 5 m hohen Ballfangschutzmauer angeordnet. Durch diese Optimierung der Freiflächen wird im neuen Schulhof ein „kleiner Park“ zur ganztägigen Erholung den Schülern zurückgegeben.
Die kompakte Integration der Erweiterungsbauten in den Bestand ermöglicht eine wirtschaftliche Umsetzung des Projektes. [...]architekturjournal wettbewerbe, Mo., 2012.09.03
03. September 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe
Bombardier-Gründe, Wien 21
(SUBTITLE) Realisierung
Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10
bomb - Wohnbau Satzingerweg 8
Wohnbebauung Donaufelder Straße 73
Vorwort: Industrieareal entwickelt sich zu Wohnviertel
Die Wohnbaugenossenschaften Gesiba, Heimbau und Neues Leben haben auf dem ehemaligen Bombardier-Gelände 602 geförderte Wohnungen errichtet. Geplant wurden die vier Bauteile von den Architekturbüros gerner°gerner plus, königlarch architekten und Werner Neuwirth.
Der ehemalige Standort des kanadischen Konzerns Bombardier im Herzen des 21. Bezirks ist ein geschichtsträchtiger Fleck Floridsdorfs: Schon ab 1865 wurden auf dem Gelände Kutschen und später Autos hergestellt. Der K&K Wagenfabrikant Jakob Lohner arbeitete hier zusammen mit Ferdinand Porsche an der Entwicklung von Elektromotoren. 1970 übernahm schließlich der Bombardier-Konzern das Areal, es wurde auf die Produktion von Schienenfahrzeugen umgestellt. Nach mehreren Jahrzehnten wurde dem Betrieb das Gelände jedoch zu klein, man siedelte in den 22. Bezirk um.
Nun finden sich dort, wo einst die „Bim“ herkam, Wohnungen, Geschäfte, Bildungs-und Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Park. Der Startschuss für das Projekt fiel schon vor einigen Jahren – im Frühjahr 2006, als die Architektin Claudia König den städtebaulichen Architekturwettbewerb gewann, mit einem, wie es der damalige Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker ausdrückte, „sehr innovativen Projekt“. Grundstückseigentümer waren die gemeinnützigen Bauträger Gesiba und Heimbau, die gemeinsam mit der Stadt Wien (MA 21B) ein anonymes, städtebauliches Expertenverfahren für sechs geladene Teilnehmer auslobten. Das Ergebnis dieses städtebaulichen Verfahrens wurde im Architekturjournal wettbewerbe, Ausgabe 259/260 (Februar/März 2007) veröffentlicht.
Auf Basis dieses städtebaulichen Leitbildes wurden im Jahr 2007 Bauträgerwettbewerbe für vier Bauplätze ausgelobt. Fixstarter für den Bauplatz 3 war das Team des Wohnbauträgers Heimbau mit den Architekten Andreas Gerner und Claudia König-Larch, für den Bauplatz 4 das Team Gesiba mit königlarch architekten(Claudia König-Larch, Werner Larch). Die Bauplätze 1 und 2 gewann das Team des Wohnbauträgers Neues Leben mit Architekt Werner Neuwirth.
Ende Mai 2012 wurden die letzten Wohnungen fertig gestellt und den Mietern übergeben. Jetzt steht auf dem ehemaligen Industrieareal ein modernes Stadtquartier mit geförderten Wohnungen zu erschwinglichen Konditionen. Freizeit- und Erholungsqualität finden die neuen Bewohner direkt „vor der Haustüre“ oder in fußläufiger Entfernung: Dort erwartet sie die Alte Donau.
Die Gesamtbaukosten für die Neubebauung der ehemaligen Bombardiergründe auf den vier Bauplätzen beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro, das Land Wien unterstützte die Errichtung mit rund 27 Millionen aus der Wiener Wohnbauförderung. Ab Ende 2012 soll es die neue Straßenbahnlinie 25 zwischen Floridsdorf und Kagran geben. Damit werden die Bewohner an der Donaufelder Straße künftig noch besser an die Linien U1, U6 und Schnellbahn angeschlossen sein. [...]architekturjournal wettbewerbe, Mo., 2012.09.03
03. September 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe