Editorial
Wir zelebrieren Licht. Das schon den archaischen Kulturen heilige Feuer, der spätrömische Kult der unbesiegbaren Sonne, der später zum Lichterfest Weihnachten umfunktioniert wurde, das Chanukka-Fest, das Hindu-Lichterfest Diwali, immer geht es um die Sehnsucht des Menschen nach Vertreibung der Dunkelheit in der Jahreszeit, in der die nördliche Hemisphäre unter Sonnenmangel leidet.
Heute können wir die Dunkelheit mit einem Knopfdruck besiegen. Und nicht nur die Technologien und die Beleuchtungskonzepte werden dabei immer ausgefeilter, der Beleuchtungskörper selbst hat sich von einem reinen Nutzgegenstand zu einem Betätigungsfeld für Designer und Architekten entwickelt, wie Barbara Jahn in ihrem Leitartikel dokumentiert.
Die dunkle Jahreszeit ist aber auch eine Zeit, in der man gerne feiert und Auszeichnungen verliehen werden. So berichten wir über den niederösterreichischen Holzbaupreis und den von der Österreichischen Zementindustrie verliehenen Preis für die kreativsten Studentenarbeiten zum Thema Beton. Außerdem wurde in Wien an einem Tag zugleich der Austrian Brick and Roof Award der Ziegelindustrie, der Ethouse Award der Dämmstoffindustrie und auch eine „Auszeichnung“ der IG Architektur für die planloseste Entscheidung in der österreichischen Baukultur verliehen. Vor allem letzterer wird für Debatten in der heimischen Architekturszene sorgen – wir eröffnen sie mit einem geharnischten Brief des ehemaligen Vorsitzenden der Wiener Architektenkammer an die Auslober. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen!
Ebenfalls am selben Tag wurde das Ergebnis des Wettbewerbs für die Bebauung des Kaiserin- Elisabeth-Spitals in Wien präsentiert. Auf einem der zwei Bauplätze soll bis 2015/16 nach den Plänen des Wettbewerbssiegers Helmut Wimmer ein modernes Pflegewohnhaus mit sozialmedizinischer Betreuung entstehen, auf dem anderen Bauplatz sind 140 Wohnungen und Geschäftslokale geplant. Dieses Projekt, für das der Krankenanstaltenverbund als Auslober mit der Suche nach einem Bauträger beginnen wird, haben Riepl Kaufmann Bammer Architektur für sich entscheiden können. Wir berichten in dieser Ausgabe ausführlich über beide Projekte.
Ebenso berichten wir, neben anderen spannenden Projekten, über den Wettbewerb zum Stadt Wien - Technologiecluster „Testbase“, dem geplanten neuen Standort für fünf Magistratsabteilungen auf rund 13.000 m² Nutzfläche. Sieger des zweistufigen Realisierungswettbewerbes ist das Architekturbüro kub-a (Karl & Bremhorst), das auch den Wettbewerb für das Bildungszentrum Pregarten gewonnen hat. Auch über dieses Projekt berichten wir in dieser Ausgabe.
Roland Kanfer, Chefredakteur
Inhalt
Editorial
Redaktion
Licht, Luft, Laune
Forum Neues Bauen
Smart und simpel – so einfach kann Nachhaltigkeit sein / „ Stillstand ist Rückschritt“ / „Ein Gebäude muss nach dem Entwurf stehen“ / Betrifft: Planlos-Award 2011
Berichte
Häuser des Jahres 2011 / Holzbaupreis Kärnten 2011 / Planlos2011 Award / Sechs ungewöhnliche Orte. Ausstellung / Ethouse Award 2011 / NÖ Holzbaupreis 2011 / Rigips Trophy 2011 / Architekturpreis 2011 der Reiners Stiftung / Changing the Face –Moskau 2011 / Ernst A. Plischke Preis 2011 / archdiploma2011 / Das Jahrhundertprojekt Hauptbahnhof Wien / Systems: Think Forward 2010/2011 / Architekturfestival Turn On 2012 / Bauen mit Holz. Ausstellung / Bauherrenkongress 2012 / Wohn Raum Alpen. Ausstellung / WOHA. Ausstellung / EcoBau Live 2012 / Integrale Brücken – Architektur für Wiener Mobilität / Genussregal – Vinofaktur Vogau, Steiermark / „Close the Gap“, New York City, USA. Wettbewerb / Az W Photo Award 2012. Ausschreibung / Daylight Spaces 2012. Ausschreibung / Bullhorn. Cembrit Design Competition Helsinki 2012. Announcement / Häuser des Jahres 2012. Ausschreibung / Bücher
Wettbewerbe
Bildungszentrum Pregarten, Oberösterreich
Neustrukturierung Areal Kaiserin-Elisabeth-Spital, Wien 15
Cluster Testbase Rinnböckstraße, Wien 11
Concrete Student Trophy 2011
austrian brick and roof award 11/12
Realisierungen
Kindergarten V Guntramsdorf, NÖ
Pflegeheim „Haus der Barmherzigkeit“ Poysdorf, NÖ
Passivhauswohnanlage Olympisches Dorf 2012 (O3), Innsbruck, Tirol
Innovationen
Aluminiumprofile: Schutz und Farbe durch Oberflächenveredelung / Im Mittelpunkt steht der Mensch / Standardwerk für Wärmedämmsysteme erschienen / Ausgezeichnete Wiener Wohnbausanierung mit PREFA / Licht für höchste Ansprüche / Von der Schreibmaschine zum Coffice – Bene schreibt Bürogeschichte
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Forum Neues Bauen: Planlos-Award 2011
Architekt Thomas Kratschmer, ehemaliger Vorsitzender der Sektion Architekten der Länderkammer W/NÖ/Bgld, kritisiert in einem offenen Brief an die IG Architektur die Nominierung der MA 19 für den „Planlos-Award“.
An die IG Architektur, 1060 Wien.
Für den Planlos-Award 2011 wurden 46 Projekte vorgeschlagenen, über die in der IG-Architektur allgemein online abgestimmt wurde. Anschließend wurden von einer, von der IG-Architektur eingesetzten und unabhängig entscheidenden Jury drei Projekte nominiert. Aus diesen wurde die Gewinnerin ausgewählt und im Rahmen der 10-Jahres-Gala bekanntgegeben. Eines der drei nominierten Projekte ist der als Katastrophen-Wettbewerb bekannt gewordene Wettbewerb für den neuen Kindergarten im Stadtpark. Was war bei diesem Wettbewerb geschehen? [...]architekturjournal wettbewerbe, Di., 2012.01.31
31. Januar 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe
Häuser des Jahres 2011
(SUBTITLE) Bericht
Der Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ wurde erstmals vom Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur Museum ausgelobt. Die Jury traf eine Vorauswahl von 50 Projekten, aus denen sie einen Preisträger, drei Auszeichnungen und 15 Anerkennungen bestimmte. Bewertungskriterien waren Nachhaltigkeit, innovativer Einsatz von Materialien, kreativer Umgang mit der baulichen Situation und konsequente Ausführung. Der Preisträger erhält 10.000 Euro. Die besten 50 Projekte sind in der gleichnamigen Publikation dokumentiert.
Preisträger
Umbau eines Stalls zum Wohnhaus in Soglio
Planung: Ruinelli Associati Architetti, Soglio
Die Entscheidung der Jury für die umgebaute Scheune im schweizerischen Soglio von Ruinelli Associati fiel einstimmig aus. Kein anderes Wohnhaus innerhalb der großen Auswahl konnte so eindeutig überzeugen und begeistern. Die bestehende Scheune ist für sich schon ein Meisterwerk an materialisierter Regionalität und Authentizität mit ihrem Natursteinmauerwerk, den auf Abstand gelagerten Holzbohlen im First und dem originalen Steinplattendach. [...]architekturjournal wettbewerbe, Di., 2012.01.31
31. Januar 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe
Neustrukturierung Areal Kaiserin-Elisabeth-Spital, Wien 15
(SUBTITLE) Wettbewerb
Beurteilung / Auszug aus dem Juryprotokoll, 5. Oktober 2011:
Zu Sitzungsbeginn rekapituliert die Vorsitzende nochmals die Beurteilungskriterien. Die Vorprüfung stellt fest, dass sämtliche Beiträge die formalen Teilnahmebedingungen erfüllt haben. Nach kurzen Erläuterungen zu den vorgeschlagenen Typologien und allgemeinen Informationen zu den Projekten beginnt das Preisgericht den Informationsrundgang. Im Zuge dessen werden die einzelnen Beiträge von der Vorprüfung vor den Plänen vorgestellt. Die Mitglieder des Preisgerichtes stellen zudem vertiefende Fragen an die Vorprüfung, um sich einen umfassenden Überblick über die angebotenen Lösungen zu verschaffen. Nach Beendigung des Informationsrundganges resümiert die Vorsitzende nochmals die wesentlichsten Gesichtspunkte, die bei der Entscheidungsfindung beachtet werden müssen. Im Anschluss daran beschließt das Preisgericht einstimmig folgende Vorgangsweise für den 1. Wertungsdurchgang: Es ist Einstimmigkeit erforderlich, d.h. wenn nur eine Stimme für den Verbleib eines Projektes in der Wertung stimmt, ist das Projekt weiter. Das Hauptaugenmerk in diesem Wertungsdurchgang liegt beim Städtebau und der Funktionalität. Unter Berücksichtigung der oben genannten Aspekte beginnt das Preisgericht seinen 1. Wertungsdurchgang. [...]architekturjournal wettbewerbe, Di., 2012.01.31
31. Januar 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe
Passivhauswohnanlage Olympisches Dorf 2012 (O3), Innsbruck, Tirol
(SUBTITLE) Realisierung
Zur Projektgeschichte:
Am 12.12.2008 gab IOC-Präsident Jacques Rogge in Lausanne bekannt, dass Innsbruck 2012 die 1. Winter Youth Olympic Games (YOG) austragen wird. Zur Freude über das große Sportereignis, bei dem Innsbruck zum dritten Mal Olympiastadt wird, kommt die Freude über die damit verbundene Errichtung des 3. Olympischen Dorfes (O3) auf dem frei gewordenen Areal der ehemaligen Eugenkaserne. Die NEUE HEIMAT TIROL wurde nach einem Wettbewerb mit der Ausführung dieser Gebäude am 29.01.2009 betraut.
Die große Herausforderung war es, innerhalb von 10 Monaten zwischen Grundankauf und Baubeginn die gesamte Projektentwicklung dieser großen Passivhauswohnanlage voranzutreiben. In einem Architekturwettbewerb wurden mit den 15 Projekten vielfältige Lösungen angeboten, wobei sich die 13 „Stadtvillen“ als beste Lösung herauskristallisierten. In einem einstimmigen Beschluss der Wettbewerbsjury am 19.03.2009, die von der Stadt Innsbruck, der Architektenkammer, der Wohnbauförderung Tirol und dem Bauträger NEUE HEIMAT TIROL nominiert wurde, gewann die ARGE reitter architekten mit Eck & Reiter Architekten den Wettbewerb. [...]architekturjournal wettbewerbe, Di., 2012.01.31
31. Januar 2012 Redaktion architekturjournal wettbewerbe