artikel - event
Veranstaltung
Die Körper und der Raum
Ausstellung
Fr., 2021.07.02 bis Sa., 2021.09.18
aut. architektur und tirol
Lois Welzenbacher Platz 1
A-6020 Innsbruck
Lois Welzenbacher Platz 1
A-6020 Innsbruck
Eröffnung: Do., 2021.07.01, 14:00 Uhr
114 Beiträge zu einer sinnlichen Erkenntnis
„Einen Raum oder einen Ort erinnern zu können, setzt vor allem voraus, dass die Erinnerung im Körper gespeichert wird. So übertragen wir alle Städte und Dörfer, die wir besucht haben, und alle Orte, die wir wiedererkannt haben, in Erinnerungen, die wir im Körper tragen.“ (Juhani Pallasmaa)
Raum ist ein synästhetisches Phänomen und wird mit allen unseren Sinnen wahrgenommen, von den Augen über die Ohren und der Nase bis zum größten Organ, der Haut. Nicht ohne Grund spricht man vom Raum als dritter Haut, der die Sinneswahrnehmung und unsere körperlichen Erfahrungen prägt. Proportion, Materialität und Licht erzeugen Atmosphären, stimmen den Raum und beeinflussen die Rezeption. Sowohl im kleinen als auch im größeren Maßstab, wie z. B. im öffentlichen Raum, beeinflusst die Gestaltung das individuelle wie auch kollektive Empfinden und damit letztlich unser soziales Verhalten.
Es gibt eine lange und umfassende Geschichte der Auseinandersetzung mit der Körper-Raum-Beziehung: vom Versuch von der Körperproportion auf ein gültiges Raummaß zu schließen über fotografische oder filmische Analysen bis hin zu künstlerischen wie auch architektonischen Konzepten oder realisierten Bauten, die dieses Thema behandeln und zwischen Körper und Raum vermitteln. Zunehmend verändert auch die virtuelle Welt die Körper-Raum-Beziehung und beeinflusst unser soziales wie gesellschaftliches Leben.
In den letzten Monaten mussten wir erfahren, dass die gewohnte Körper-Raum-Beziehung brüchig geworden ist und wir in einer mehrschichtigen Distanzerfahrung leben müssen. Sowohl der soziale Aspekt, die Entkörperlichung des Alltags, die spürbare Veränderung des öffentlichen Raums wie des individuellen räumlichen Lebens und die zunehmende Verlagerung vieler Lebensbereiche in den virtuellen Raum haben Fragen zur Beziehung zwischen uns als sozialen Wesen und der persönlichen wie kollektiven Raumerfahrung aufgeworfen.
Dieser „intakten“ oder „gestörten“ Beziehung zwischen Körper und Raum und deren gesellschaftspolitischer Bedeutung widmet sich die Ausstellung „Die Körper und der Raum“, zu der über 200 Personen eingeladen wurden – Architekt:innen, Grafiker:innen, Designer:innen, Künstler:innen, Theoretiker:innen, Historiker:innen und Kritiker:innen, die in den vergangenen Jahren mit ihren Ausstellungen, Vorträgen, „Vor-Ort“-Gesprächen sowie ihrer Jurytätigkeit und nicht zuletzt als aktive Mitglieder des aut am Programm mitgewirkt haben.
Rund 110 sind unserer Einladung gefolgt und haben einen Beitrag zu dieser Ausstellung in Form einer visuellen, hör- oder lesbaren Referenz geleistet, die die jeweils persönlich wahrgenommene Beziehung zwischen dem/den Körper/n und dem realen, sozialen wie auch virtuellen Raum so gut wie möglich verdeutlicht. Mit der Präsentation dieser um einen kurzen erklärenden Text ergänzten Fotos, Grafiken, Filmen und Tondokumenten setzt das aut jene Ausstellungsreihe fort, die – wie „Haus Enzian“, „ex libris“, „sketches“, „genius loci“ und zuletzt „einfach alltäglich“ – versucht, die Wahrnehmung und den persönlichen Zugang von Architekt:innen und Gestalter:innen zu einem Thema zu vermitteln.
Eine Ausstellung mit Beiträgen von
A JDVIV / IVJDV A, David Adjaye, Walter Angonese, Christian Aste, Auböck + Kárász, b+ (Arno Brandlhuber, Olaf Grawert, Angelika Hinterbrandner, Roberta Jurčić, Gregor Zorzi), Bernardo Bader, Alexa Baumgartner, Ruedi Baur, Sabine Bitter + Helmut Weber, Walter Bohatsch, Friedrich von Borries + Jakob Brossmann, Angelo Bucci + Fernanda Carlovich + Adriane de Luca, Werner Burtscher, Franco Clivio, Columbosnext, Andreas Cukrowicz, Hermann Czech + Thomas Roth, Hans Dragosits, Hugo Dworzak, Thomas Eisl, EOOS, Yvonne Farrell (Grafton Architects), Hemma Fasch (fasch&fuchs), Dietmar Feichtinger, Martin Feiersinger, Werner Feiersinger, Thomas Feuerstein, Feyferlik/Fritzer, Volker Flamm + Gilbert Sommer (experimentelle architektur.hochbau) und Stefan Holst + Martin Engelhardt (Transsolar), Andreas Flora, Helga Flotzinger, Tony Fretton, Susanna Fritscher, Gangoly & Kristiner Architekten, giner + wucherer, Bettina Götz + Richard Manahl (ARTEC Architekten), Maria Giuseppina Grasso Cannizzo, Hans Peter Gruber, Roland Gruber (nonconform), Manfred Gsottbauer, Peter Haimerl mit beierle.goerlich, Reinhardt Honold, Christof Hrdlovics, Hertha Hurnaus, Christina Jauernik, Sabine Jelinek, Klaus Kada mit Gernot Lauffer, Otto Kapfinger, Hermann Kastner, Christian Kerez, Klaus Kinold, Christian Knechtl, Cornelius Kolig, Brigitte Kowanz, Daniela Kröss, LAAC, Lacaton & Vassal, LAN, Gabriele Lenz, Armin Linke, Christian Mariacher, marte.marte architekten, Manfred A. Mayr, Milena Meller, Valerie Messini, Miller & Maranta, Gerhard Mitterberger + Zita Oberwalder, Professur Elli Mosayebi, Bruno Moser, Thomas Moser, Carmen Müller, Hans-Walter Müller, MVRDV, Werner Neuwirth, Walter Niedermayr, Numen / For Use, Simon Oberhammer + Pia Prantl, Paul Ott, Thomas Parth, PAUHOF, pedevilla architects, Robert Pfurtscheller + Nikolaus Schletterer, pia + manzlritschsandner, Sasha Pirker, Wolfgang Pöschl, PPAG architects, Carl Pruscha, Ekehardt Rainalter + Erich Strolz, Johannes Rauch, Max Rieder, Arthur Salner, Bruno Sandbichler, Lukas Schaller, Martin Scharfetter, Andreas Schett, Lotte Schreiber, Jonathan Sergison (Sergison Bates architects), Snøhetta, Hannes Stiefel + Roger Connah, Teresa Stillebacher, Mario Terzic, the next ENTERprise-architects, Wolfgang Tschapeller, Dieter Tuscher, Rens Veltman, Peter Volgger, Elias Walch, Lois Weinberger, Günter Richard Wett, Roland Winkler, Manfred Wolff-Plottegg, Karl Wutt, Cino Zucchi
Raum ist ein synästhetisches Phänomen und wird mit allen unseren Sinnen wahrgenommen, von den Augen über die Ohren und der Nase bis zum größten Organ, der Haut. Nicht ohne Grund spricht man vom Raum als dritter Haut, der die Sinneswahrnehmung und unsere körperlichen Erfahrungen prägt. Proportion, Materialität und Licht erzeugen Atmosphären, stimmen den Raum und beeinflussen die Rezeption. Sowohl im kleinen als auch im größeren Maßstab, wie z. B. im öffentlichen Raum, beeinflusst die Gestaltung das individuelle wie auch kollektive Empfinden und damit letztlich unser soziales Verhalten.
Es gibt eine lange und umfassende Geschichte der Auseinandersetzung mit der Körper-Raum-Beziehung: vom Versuch von der Körperproportion auf ein gültiges Raummaß zu schließen über fotografische oder filmische Analysen bis hin zu künstlerischen wie auch architektonischen Konzepten oder realisierten Bauten, die dieses Thema behandeln und zwischen Körper und Raum vermitteln. Zunehmend verändert auch die virtuelle Welt die Körper-Raum-Beziehung und beeinflusst unser soziales wie gesellschaftliches Leben.
In den letzten Monaten mussten wir erfahren, dass die gewohnte Körper-Raum-Beziehung brüchig geworden ist und wir in einer mehrschichtigen Distanzerfahrung leben müssen. Sowohl der soziale Aspekt, die Entkörperlichung des Alltags, die spürbare Veränderung des öffentlichen Raums wie des individuellen räumlichen Lebens und die zunehmende Verlagerung vieler Lebensbereiche in den virtuellen Raum haben Fragen zur Beziehung zwischen uns als sozialen Wesen und der persönlichen wie kollektiven Raumerfahrung aufgeworfen.
Dieser „intakten“ oder „gestörten“ Beziehung zwischen Körper und Raum und deren gesellschaftspolitischer Bedeutung widmet sich die Ausstellung „Die Körper und der Raum“, zu der über 200 Personen eingeladen wurden – Architekt:innen, Grafiker:innen, Designer:innen, Künstler:innen, Theoretiker:innen, Historiker:innen und Kritiker:innen, die in den vergangenen Jahren mit ihren Ausstellungen, Vorträgen, „Vor-Ort“-Gesprächen sowie ihrer Jurytätigkeit und nicht zuletzt als aktive Mitglieder des aut am Programm mitgewirkt haben.
Rund 110 sind unserer Einladung gefolgt und haben einen Beitrag zu dieser Ausstellung in Form einer visuellen, hör- oder lesbaren Referenz geleistet, die die jeweils persönlich wahrgenommene Beziehung zwischen dem/den Körper/n und dem realen, sozialen wie auch virtuellen Raum so gut wie möglich verdeutlicht. Mit der Präsentation dieser um einen kurzen erklärenden Text ergänzten Fotos, Grafiken, Filmen und Tondokumenten setzt das aut jene Ausstellungsreihe fort, die – wie „Haus Enzian“, „ex libris“, „sketches“, „genius loci“ und zuletzt „einfach alltäglich“ – versucht, die Wahrnehmung und den persönlichen Zugang von Architekt:innen und Gestalter:innen zu einem Thema zu vermitteln.
Eine Ausstellung mit Beiträgen von
A JDVIV / IVJDV A, David Adjaye, Walter Angonese, Christian Aste, Auböck + Kárász, b+ (Arno Brandlhuber, Olaf Grawert, Angelika Hinterbrandner, Roberta Jurčić, Gregor Zorzi), Bernardo Bader, Alexa Baumgartner, Ruedi Baur, Sabine Bitter + Helmut Weber, Walter Bohatsch, Friedrich von Borries + Jakob Brossmann, Angelo Bucci + Fernanda Carlovich + Adriane de Luca, Werner Burtscher, Franco Clivio, Columbosnext, Andreas Cukrowicz, Hermann Czech + Thomas Roth, Hans Dragosits, Hugo Dworzak, Thomas Eisl, EOOS, Yvonne Farrell (Grafton Architects), Hemma Fasch (fasch&fuchs), Dietmar Feichtinger, Martin Feiersinger, Werner Feiersinger, Thomas Feuerstein, Feyferlik/Fritzer, Volker Flamm + Gilbert Sommer (experimentelle architektur.hochbau) und Stefan Holst + Martin Engelhardt (Transsolar), Andreas Flora, Helga Flotzinger, Tony Fretton, Susanna Fritscher, Gangoly & Kristiner Architekten, giner + wucherer, Bettina Götz + Richard Manahl (ARTEC Architekten), Maria Giuseppina Grasso Cannizzo, Hans Peter Gruber, Roland Gruber (nonconform), Manfred Gsottbauer, Peter Haimerl mit beierle.goerlich, Reinhardt Honold, Christof Hrdlovics, Hertha Hurnaus, Christina Jauernik, Sabine Jelinek, Klaus Kada mit Gernot Lauffer, Otto Kapfinger, Hermann Kastner, Christian Kerez, Klaus Kinold, Christian Knechtl, Cornelius Kolig, Brigitte Kowanz, Daniela Kröss, LAAC, Lacaton & Vassal, LAN, Gabriele Lenz, Armin Linke, Christian Mariacher, marte.marte architekten, Manfred A. Mayr, Milena Meller, Valerie Messini, Miller & Maranta, Gerhard Mitterberger + Zita Oberwalder, Professur Elli Mosayebi, Bruno Moser, Thomas Moser, Carmen Müller, Hans-Walter Müller, MVRDV, Werner Neuwirth, Walter Niedermayr, Numen / For Use, Simon Oberhammer + Pia Prantl, Paul Ott, Thomas Parth, PAUHOF, pedevilla architects, Robert Pfurtscheller + Nikolaus Schletterer, pia + manzlritschsandner, Sasha Pirker, Wolfgang Pöschl, PPAG architects, Carl Pruscha, Ekehardt Rainalter + Erich Strolz, Johannes Rauch, Max Rieder, Arthur Salner, Bruno Sandbichler, Lukas Schaller, Martin Scharfetter, Andreas Schett, Lotte Schreiber, Jonathan Sergison (Sergison Bates architects), Snøhetta, Hannes Stiefel + Roger Connah, Teresa Stillebacher, Mario Terzic, the next ENTERprise-architects, Wolfgang Tschapeller, Dieter Tuscher, Rens Veltman, Peter Volgger, Elias Walch, Lois Weinberger, Günter Richard Wett, Roland Winkler, Manfred Wolff-Plottegg, Karl Wutt, Cino Zucchi
Weiterführende Links:
aut. architektur und tirol