24. Juli 2025 - newroom
Die Architekten verstehen diesen Kern von Sankt Pölten als zwar offenen, in sich aber eigenständigen Raum, dessen Eigenschaften es zu stärken galt.
Das architektonische Konzept beruht auf der Vorstellung der Ausdehnung von Vorhandenem: Der aus Wachauer Marmor gefertigte Brunnen wurde um einen Bodenkreis aus demselben Material erweitert und dadurch mit neuer Präsenz versehen. Das zweistufige Podest verschwand darunter, der Brunnen wird dadurch einsehbar und zugänglich.
Ausdehnen darf sich auch die Farbe der umlaufenden Fassaden: Der Belag aus aufgestreutem Sand im selben Ton lässt das gesamte Ensemble einheitlich erscheinen.
Der vormalige Asphaltbelag verschwand. Der Sand ist mit einem Zwei-Komponenten-Harz an den Untergrund gebunden. Die Brunnenmanschette ist als versickerungsoffene wassergebundene Decke ausgeführt. Der Ring um den Kreis besteht aus unbehandeltem Stahl.
Entlang der Südwand laden lange Sitzbänke dazu ein, geschützt durch die Mauer im Rücken und untermalt vom Plätschern, sich den Gedanken hinzugeben. Der Brunnenhof, wenngleich immer noch befahrbar, bildet einen Gegenpol zum Getümmel der Altstadt, einen Rückzugsort hinter den ehemaligen Klostermauern. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)