17. September 2025 - aut. architektur und tirol
Angedockt an den Altbau und über einer Durchfahrt auf Sichtbetonstützen aufgeständert, entstand ein dreigeschoßiger Kopfbau in Massivholzbauweise, der den Bestand nach Nordosten hin verlängert und Richtung Stadt öffnet. Zwei seitliche Scheiben fassen das Volumen, das in den beiden oberen Geschoßen sogenannte „Home Rooms“ beinhaltet, die direkt an die bestehenden Klassenzimmer angebunden sind. In den hellen, holzverkleideten Räumen finden die Schüler:innen mit Lerninseln und Couchen vielfältige Möglichkeiten zum konzentrierten Arbeiten, Spielen oder Chillen. Vorgelagerte, gedeckte Balkone interpretieren das Konzept der „Freiklassen“ der 1950er-Jahre neu und ergänzen das Raumangebot der „Wohnzimmer“. Dazwischen wurde der bestehende Gang des Altbaus verlängert und durch Aufenthaltszonen aufgewertet.
Im ersten Obergeschoß wurde die Bibliothek mit Leselounge untergebracht, der öffentlichste Bereich des Neubaus, der als schwarz ummanteltes Volumen die Fassade markant durchbricht. Der Vorbereich grenzt direkt an die Wegführung rund um das Haus und bindet den Zubau an die bestehende Pausenfläche auf dem Dach der angrenzenden Turnhalle an. Eine skulpturale Fluchttreppe verbindet die drei Ebenen, ein über alle Geschoße gespanntes Netz fungiert nicht nur als durchlässige Absturzsicherung, sondern auch als Rankgerüst für Pflanzen, die in den warmen Monaten ein angenehmes Mikroklima schaffen. (Text: Claudia Wedekind)