21. Oktober 2024 - aut. architektur und tirol
Die insgesamt 60 m lange Mauer verläuft zunächst parallel zur Kirche und lässt einen nach oben offenen, intimen Zwischenraum als Zugang zum Friedhof entstehen. Im Eingangsbereich befindet sich als wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzeptes ein Kunst-am-Bau-Projekt des Künstlers Peter Niedertscheider – ein abstraktes Mosaik, für das Steine aus aller Welt, darunter auch solche von aufgelassenen Gräbern des Friedhofes, verwendet wurden.
Im Bereich der an die Pfarrkirche angebauten Aufbahrungskapelle verbindet ein schlankes, quer zur Mauer angeordnetes Dachelement die Urnenwand mit der Kapelle, ohne diese direkt zu berühren. Die Überdachung bietet Witterungsschutz beim Warten vor und beim Betreten der Kapelle, die eine neue raumhohe Tür aus Eichenholz erhielt.
Nach dieser Zäsur wurden im nördlichen Teil insgesamt 25 Urnengräber locker versetzt zueinander in die sandgestrahlte Betonwand eingelassen. Das Ziel dabei war es, eine größtmögliche Individualität für das einzelne Grab zuzulassen und in der Gesamtheit eine Homogenität zu erreichen. Jedes Grab besteht aus einer Nische für zwei bis drei Urnen, die mit einer Platte aus gebürsteter Bronze verschlossen ist und ähnlich einer Grabplatte beschriftet werden kann. Jeder Grabnische zugeordnet sind zwei weitere offene Nischen unterschiedlicher Größe für Blumen, Kerzen und Erinnerungsstücke. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text des Architekten)