23. September 2024 - aut. architektur und tirol
Auf dem Grundstück des Vorgängerbaus platzierten sie einen U-förmigen, nach Osten offenen Baukörper, der in seiner Höhe auf die Nachbarbebauung reagiert und im Südosten mit einem markanten Turm einen Hochpunkt bildet. Die Wohntrakte umschließen einen halböffentlichen, teilweise abgesenkten Innenhof, in dem verschiedenste Veranstaltungen stattfinden können, ohne dass die Wohnqualität in der Nachbarschaft beeinträchtig wird. Im östlichen Teil des Grundstücks konnte so auch der ursprüngliche Laubbaumbestand vollständig erhalten und ergänzt werden, was wesentlich zur Qualität des Außenraums beiträgt.
Neben öffentlichen Bereichen wie einem multifunktional nutzbaren Veranstaltungsraum und einem Café beherbergt das Gebäude mehrere soziale Einrichtungen der Caritas, 73 von der Stadt Innsbruck vergebene Wohnungen sowie 21 Übergangswohnungen für Menschen in akuten Notsituationen. Die gewählte Baukörpertypologie ermöglicht eine optimale Belichtung und Orientierung aller Wohnungen, bei denen bewusst auf private Freiräume verzichtet wurde. Dafür gibt es großzügige Aufenthalts- und Begegnungsflächen mit unterschiedlichem Privatheitsgrad wie gemeinschaftlich nutzbare Loggien, zwei Dachterrassen und den amphitheaterartigen Innenhof, die den Grundgedanken des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft im Sinne eines bereichernden Austausches fördern und damit eine Ghettobildung vermeiden sollen. (Text: Claudia Wedekind)