19. Dezember 2024 - aut. architektur und tirol
Im transparent gestalteten Erdgeschoß befinden sich die Zentralgarderobe mit zusätzlichem Ausgang in den Garten, ein Bereich für den Mittagstisch sowie zwei zusammenschaltbare Bewegungsräume. Dieser Teil kann auch unabhängig vom restlichen Kindergarten extern genutzt werden. Das Obergeschoß kragt nach allen Seiten aus und bildet so die Überdachung für die Eingangsbereiche und Terrassen. Der in den Hang eingegrabene Teil des Erdgeschoßes wird geschickt für die geforderte Tiefgarage mit 24 Stellplätzen genutzt, die so ohne aufwändiges Rampenbauwerk in das Gebäude integriert werden konnte.
Über die in der Gebäudemitte angeordnete Vertikalerschließung gelangt man in das Obergeschoß, wo vier nach Süden und drei nach Osten ausgerichtete Gruppenräume ähnlichen Zuschnitts liegen, jeweils mit vorgelagerten Erschließungszonen, die mit ihren Nischen ein zusätzliches attraktives Raumangebot bieten. Den Gruppenräumen vorgeschaltete, durch das auskragende Vordach geschützte Terrassen gehen nahtlos in den Garten über. Drei, gezielt auf dem Flachdach angeordnete shedartige Steildachelemente bringen viel Licht in die Innenräume, ermöglichen erhöhte Ebenen und eignen sich zudem ideal für die Montage von Photovoltaikanlagen.
Indem das einfache und klar strukturierte Gebäude den nordwestlichen Teil des Grundstücks einnimmt, bleibt im Süden und Osten viel Raum für den Spielgarten, der sich der natürlichen Hangneigung folgend vom Straßenniveau bis ins Obergeschoß entwickelt. Entlang der Bichlinger Straße konnte die bestehende Allee erhalten werden, die zusammen mit einem neuen Grünstreifen als Filter zwischen Kindergarten und Verkehrsfläche fungiert. (Text: Claudia Wedekind)