14. Juni 2024 - afo architekturforum oberösterreich
Oberhalb des Steyrwerke-Plateaus gelegen, geht der Blick vom Haus aus über das alte Fabriksareal hinweg zur Altstadt, auf der anderen Seite ins Grün der Damberghänge. Ins Dach sind nun schwarze Blechkuben als Pendant zu historischen Gaupen gesteckt – alle in unterschiedlicher Dimension. Sie sind eine praktische Raumerweiterung und führen an unterschiedlichen Stellen Licht in die Hotelzimmer, die vor allem dadurch atmosphärische Einzigartigkeit entfalten. Das Grundprinzip ist immer gleich: Schmale Räume erweitern sich in Nischen, die mit Fliesen blaue und grüne Farbakzente setzen und somit typische Muster in den Wänden ergeben. Sie werden zu Kofferablage, Garderobe, Dusche, Schreibtisch, Nachtkästchen oder zum Kopfende des Eichenbettes, das darin eingeschoben erscheint. Die Gaupen nehmen Waschtische oder Badewannen am Fenster auf. Wertige Materialien prägen die Zimmer mit Haptik und Duft: Strukturputz, Zementfliesen und Eichenholz, das am Boden als Parkett im Fischgrätmuster verlegt ist.
Am Ende der nach oben verlängerten Holztreppe befindet sich die Rezeption. Von hier aus gibt es einen Blick über ein kleines Atrium bis zum Eingang im Erdgeschoss. Auf der einen Seite liegt der Korridor zu den Zimmern, auf der anderen öffnet sich das Restaurant, das vorwiegend ein großer Dachbodenraum geblieben ist – in edle Oberflächen gekleidet, die den Klang im Raum dämpfen und für entspannte Stimmung sorgen. Die Farbe Schwarz wirkt als Hintergrund für leuchtende, farbintensive Auftritte der Kulinarik. Gekocht und angerichtet wird mitten im Raum, der offenen Theke entlang sind die Esstische verteilt. Gegenüber der Küche sitzt die größte Gaupe des Hauses, mit weitem Ausblick über die Stadt. Ein Kubus gleich nach dem Eingang nimmt die Garderobe für ankommende Gäste, Weinschrank und Kassa in sich auf und ist zugleich Vorzone für Hinterküche und Sanitärräume. (Text: Architekten, bearbeitet)