12. August 2024 - aut. architektur und tirol
Der Weg zum Ergebnis dauerte mehrere Jahre, da sich zum einen acht Bauherr:innen – darunter drei Architekt:innen – über insgesamt 14 Varianten an eine Entwurfsidee heranarbeiteten, zum anderen war ein aufwändiger Abstimmungsprozess mit Stadtplanung und Ortsbildschutz notwendig. Ziel war es von Anfang an, die versiegelte Fläche nicht zu vergrößern und möglichst viel vom Garten zu erhalten, was aufgrund der kompakten Bauweise weitgehend gelungen ist. So konnten auf einem Fußabdruck von 14 x 14 m vier durchaus großzügige, in sich abgeschlossene Wohnungen untergebracht werden, die durch mehrere Eingänge und einen Lift erschlossen werden. Auf Gartenniveau liegen nebeneinander zwei Maisonette-Wohnungen für die Familien der beiden Söhne, darüber auf Haupteingangsebene eine Wohnung für die Familie der Tochter und ganz oben eine Penthouse-Wohnung für die Eltern. Sämtliche Wohnungen öffnen sich Richtung Süden in große Balkone und Terrassen bzw. in den Garten. Die oberste Wohnung überdacht im Norden einen großen, gepflasterten Vorplatz, darunter liegt ein über die gesamte Breite des Hauses reichender, bewusst undefinierter „Möglichkeitsraum“, ein „Anger“, der aktuell von der 3. Generation als Spiel- und Bewegungsparadies genutzt wird.
Ein wesentlicher Aspekt war der respektvolle Umgang mit dem historischen Ambiente, konkret dem nördlich angrenzenden „Kirchplatzl“ mit altem Widum und dem „Haus der Herren von Hötting“. Durch die Ausnutzung der Hanglage und eine die geschickte Platzierung tritt der wesentlich größere Neubau nach außen hin kaum höher in Erscheinung als der Vorgängerbau, vom Kirchplatzl aus erscheint das 3-Generationen-Haus sogar niedriger als alle angrenzenden Gebäude. Zudem wurde die Eingangssituation im Westen bewusst verengt und durch die Drehung des Neubaus eine verstärkte perspektivische Öffnung zur Kirche, zum Park und in den Osten der Stadt geschaffen. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekt:innen)