19. Januar 2024 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Seit jeher stand die bauliche Anlage weitgehend leer, lediglich ein Gastronomiebetrieb blieb mit Unterbrechungen im Ostflügel ansässig und die temporäre Nutzung für Veranstaltungen, vornehmlich kulturellen Formats, konnte einen Beitrag zum Erhalt dieser Kulturstätte leisten.
Das Schloss Kittsee sollte in seiner baulichen Gesamtheit zu einem lebendigen Ort werden, der das gegenwärtige dörfliche Geschehen mit dem (bau)kulturellen Erbe der Marktgemeinde Kittsee harmonisch vereint. Die Neuformulierung eines Funktionskonzepts sollte den Ausbau ständiger bzw. dauerhafter Nutzungen möglich machen und so den Erhalt der baulichen Struktur für die Zukunft nachhaltig sicherstellen. Der neue Standort des Gemeindeamts im Erdgeschoss des Westflügels gilt hierbei als zentrale Entscheidungsfindung und ermöglicht damit Synergieeffekte innerhalb des Schlossanlagenbetriebs, wie etwa Serviceleistungen der Gemeinde vor Ort, die der Nutzung und Auslastung weiterer räumlicher Ressourcen zu Gute kommen.
Neben der Neueröffnung des Restaurants werden zudem die großen Prunksäle im Obergeschoß für Tagungen, Seminare, Vereinsevents und Nutzung durch die Volkshochschule aufgewertet.
Es galt die bestehenden räumlichen Qualitäten des Schlosses bestmöglich wiederherzustellen, ohne sichtbare Eingriffe in die Architektur dieser Kulturstätte vorzunehmen. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden Instandsetzungen vorhandener Oberflächen und sanierungsbedürftiger Bauteile sowie neuer Materialeinsatz zielgerichtet vorgenommen. Eine barrierefreie Erschließung, die Erneuerung der Haustechnik und des baulichen Brandschutzes galten als besondere, planerische Herausforderung. Ein zeitgemäßes Interieur und neues Lichtkonzept schaffen in den Innenräumen Bezug zur Gegenwart und erfüllen die Anforderungen des Gemeindeamts.