22. Juni 2023 - afo architekturforum oberösterreich
Der Betonkubus, der als Zubau mit Oberlichtverglasung in das Bestandsgebäude „gesteckt“ wurde, erweitert den Verabschiedungsbereich. Für die zwei neuen Aufbahrungskojen wurden die Trennwände der alten Kojen entfernt, die rückwärtige Außenwand wurde durchbrochen und unterfangen. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurde der neue Terrazzobelag analog zum entfernten Originalboden hergestellt. Die vormals kleinteilige Struktur der Kojen bleibt durch eingearbeitete Bodenfriese ablesbar. Neue Sanitäranlagen wurden integriert, der Sakristeibereich wurde um ein WC erweitert.
Mit der Grundsanierung der Bestandsanlage wurde auch das Blechdach erneuert; Betonstützen und Bestandstüren wurden saniert bzw. restauriert. Beim Kirchen- und Turmgebäude wurden lediglich Malerarbeiten vorgenommen. Die Originalstützen der Wandelhalle wurden wegen ihres schlechten Zustandes in exakter Nachbildung ersetzt. An der Stelle des abgebrochenen unterkellerten Totengräberhauses wurde ein zeitgemäßer Verwaltungsbau mit Lager errichtet. Als Reminiszenz an die länglichen Fensterelemente des Bestandes wurde er mit einer Lamellenstruktur versehen. Im Bereich der überdachten Vorhalle wurden die Kunsttravertinplatten durch eine Betonplatte mit gestockter Oberfläche ersetzt. Die weiße Putzfassade fügt sich ins Gesamtgefüge und verschmilzt mit der historischen Anlage wieder zum einheitlichen Ensemble. (Text: Tobias Hagleitner, nach einem Text der Architekt:innen)