13. Juni 2017 - aut. architektur und tirol
Ausgehend von der Überzeugung, dass ein derartiger Vorbau nur dann wirklich Sinn macht, wenn er für sein Haupthaus eine Terrasse bieten kann, schlug Rainer Köberl im Wettbewerb ein Projekt mit einem neuen Vorbau vor, das trotz zahlreicher Widrigkeiten schlussendlich realisiert werden konnte. Für den als Mieter gewonnenen italienisch-stämmigen Wirt entstand so ein Restaurant mit einer ruhig über dem touristischen Treiben liegenden Terrasse, das im Inneren von der weit in die Vergangenheit zurückreichenden Baugeschichte Zeugnis ablegt. Stellte sich doch im Zug archäologischer Grabungen und dendrochronologischer Untersuchungen heraus, dass es sich beim „Lechle Haus“ um das bisher älteste, datierte Haus in der Innsbrucker Altstadt handelt. Die vorgefundenen Spuren – Teile der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert sowie Reste des Zwingers – wurden in den Neubau integriert und das alte gotische Stiegenhaus erhalten. Die Fassadengliederung des Haupthauses wurde nach alten Fotos rekonstruiert, die umgebauten Wohngeschoße durch einen neuen Lift erschlossen. (Text: Claudia Wedekind nach Texten von Rainer Köberl und Susanne Gurschler)