27. Juli 2023 - aut. architektur und tirol
Die beiden Neubauten in Imst beherbergen jeweils eine Wohngruppe, in der bis zu neun Kinder und Jugendliche von Sozialpädagoginnen umfassend betreut und begleitet werden. Die langgestreckten, von einer Schindelfassade umhüllten Holzbaukörper greifen die einfache, ursprüngliche Hausform auf, die Wohnfläche allerdings in Hinblick auf zeitgemäße Raumgrößen fast verdoppelt. Im vorderen Teil der Häuser liegen die Gemeinschaftsbereiche (Kochen, Essen, Wohnen), hier können sich die Bewohner:innen in einer offenen Raumkonfiguration treffen. Im hinteren Teil liegen die Zimmer und Bäder, wobei es für jedes Kind ein eigenes Zimmer und getrennte Nassbereiche für Mädchen und Burschen gibt. Um Eltern besser einbeziehen zu können wurde erstmals auch jeweils eine Garçonniere integriert, in der Angehörige übernachten können. Die zwischen dem Kopfteil und dem Zimmertrakt liegenden Erschließungszonen beinhalten Nischen und „geheime Orte“, die den Kindern und Jugendlichen Rückzugsmöglichkeiten und Raum für kleinere Zusammenkünfte zur Verfügung stellen.
Insgesamt war es den Architekt:innen ein besonderes Anliegen, den häufig durch unglückliche Umstände traumatisierten Bewohner:innen ein Zuhause zu geben, in dem sie sich wohlfühlen können und das damit zur Verbesserung der Lebensumstände beiträgt. In diesem Sinne wurde auch die Einrichtung, Material- und Farbgebung der Zimmer in einem gemeinsamen Prozess mit den Kindern, Jugendlichen und Betreuer:innen entwickelt. (Text: Claudia Wedekind)