07. August 2023 - aut. architektur und tirol
Um auf dem herausfordernden Grundstück so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln, wurden die Funktionen vertikal übereinandergeschichtet. Ganz unten liegt die Anlieferung mit Lager, darüber folgt ein offenes Parkdeck, in dem die für das Ötztal charakteristischen Findlinge erhalten blieben. Der eigentliche Marktraum besteht aus einem monolithisch ausgeführten Riegel mit Glasfassaden Richtung Norden und Süden und weitgehend geschlossenen Metallfassaden entlang der West- und Ostseite. In ihnen spiegeln sich die umgebenden Berghänge und die schimmernde Box verändert sich so je nach Wetter, Jahreszeit und Lichtverhältnissen. Präzise in die Fassade geschnittene Öffnungen sind auf dörfliche und landschaftliche Elemente wie die am Grundstück erhalten gebliebenen Felsen ausgerichtet.
Das klare Gestaltungskonzept setzt sich in der Wahl der Materialien und Oberflächen fort. Dominieren außen die reflektierende Metallfassade und grober Sichtbeton das Erscheinungsbild, so ist das Innere von glatten Sichtbetonflächen im Marktbereich bzw. warmem Eschenholz und heimischen Natursteinen im integrierten Café geprägt. Wie inzwischen für MPREIS-Märkte üblich wurde das Gebäude als Passivhaus mit Photovoltaik am Dach ausgeführt, zur Beheizung die Wärmerückgewinnung der Kühlmöbel verwendet. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekt:innen)