15. März 2023 - aut. architektur und tirol
Ausgehend von der ungewissen Bodensituation – unter dem Grundstück womöglich Gipskarstauswaschungen und daneben die statische Ungewissheit einer geschoßhohen historischen Stützmauer – wurde der Keller ebenerdig errichtet und schlussendlich zweigeschossig gegen die Stützmauer gestellt und diese damit abgesichert. An den Keller schließt sich das offene, in Beton ausgeführte Wohngeschoß an, das rund um die keilförmigen Sitzstufen der Stiege organisiert ist und sich durch großzügige Verglasungen nach Osten Richtung Inntal öffnet. Der in Brettsperrholzelementen errichtete Baukörper der beiden Obergeschoße kragt über Eck aus und bildet dadurch überdachte Freibereiche für das Erdgeschoß. Außerdem ist er wesentlich schmaler als das Erdgeschoß dimensioniert, womit ein zusätzlicher „oberer“ Garten geschaffen wurde, der wie die Kinderzimmer entsprechend der Nachmittagssonne ausgerichtet ist.
Hat die topographische Situation die tektonischen Setzungen und Verschiebungen ausgelöst, so entstanden die Räume „daneben“ und „dazwischen“, die das Gebäude eng mit dem Baugrund und dem Außenraum verweben, im Verlauf der Planung im engen Austausch mit der inzwischen fünfköpfigen Familie. Die Haut des Baukörpers besteht aus unbehandelten Faserzementplatten. Durch die offenen Fugen der horizontalen Schuppen kann der Wind streichen, wenn er entlang der Nordkette oder aus dem Wipptal auf das Eck des Eckenried trifft. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)