14. April 2023 - Vorarlberger Architektur Institut
Der Pfarrhof, dessen älteste Teile ins Jahr 1481 datieren und der später erweitert und barockisiert wurde, konnte im Obergeschoss für eine Wohnnutzung adaptiert werden, im Erdgeschoss sind die Räume des Pfarrbüros eingerichtet. Der Fachwerkbau des Pfarrheims, ursprünglich ein Stallgebäude, wurde mit Sanierung der Küche und einigen Überarbeitungen in Grundriss und Ausstattung in einen vollwertigen Veranstaltungsraum für verschiedenste Zwecke verwandelt. Innenhof und Gärten wurden neu gestaltet und ein barrierefreier Zugang zum Pfarrheim geschaffen.
In beiden Gebäuden galt die Devise, „alles Erhaltenswerte zu erhalten“ – teils mit erheblichem Aufwand und mit großem handwerklichem Können. Die Fassaden wurden sorgfältig restauriert, Sandstein-Fensterbänke wurden freigelegt und neu verblecht. Innen wurden Verblendungen und ungeeignete Farbschichten entfernt, Kalk- und Leimanstriche in fein nuancierter Farbgebung erneuert, die gesamte Heizungs- und Sanitärausstattung aktualisiert. Die barocken Stuckdecken im Pfarrhof wurden aufgefrischt, das Zwischengeschoss wurde thermisch saniert. Im Pfarrheim wurde der gesamte Boden entfernt, eine Bodenheizung installiert und Eichenparkett in edler Ausführung neu verlegt. Eine Besonderheit ist die Doppeltüre, die zwischen Küche und Saal mit gegengleich öffnenden Flügeln neu eingefügt wurde. Mit diesem Kniff lässt sich die Durchlässigkeit zwischen den beiden Räumen je nach Veranstaltung sehr einfach und doch wirksam konfigurieren. (Text: Tobias Hagleitner)