11. November 2022 - Vorarlberger Architektur Institut
Der Umbau war eine kleine Bauaufgabe mit moderatem Budget und großer Wirkung. Die Architekturwerkstatt Dworzak-Grabher reflektierte die städtebauliche Situation und gestaltete den Vorplatz mit der sogenannten „Bauminsel“. Viele lassen sich auf dieser mobilen Bank mit integriertem Pflanztrog für Baum, Kräuter und Sitzwelle nieder.
Alle Maßnahmen im BOTTA-Shop sind flexibel und reversibel, damit er am Ende des Mietverhältnisses problemlos umziehen kann. Durch die Glasfassade überblickt man den ganzen Laden, er ist selbst das Objekt im Schaufenster. Wenige, gezielte Maßnahmen genügen. Wände, Boden, Decke und Stützen sind schwarz gestrichen, an der Decke zwei riesige, dreieckige Segel angebracht. Sie sind Patchworks aus Musterbüchern der Lustenauer Stickerei Hofer-Hecht. Jedes Textil ist mit dem Ort verwoben, erzählt eine Geschichte und stiftet Identität. Die Segel sind akustisch wirksam und dimmen die bestehende Beleuchtung.
Im BOTTA Shop kann sich jeder Betrieb um eine Monatsmiete von 60 Euro ein Stück Regalfach mieten. Ihre Zahl steht nicht fest. Die Architekten entwarfen ein flexibles, addierbares Regalsystem aus massiven Holzkisten. Stahlklemmen, an denen man auch LED-Scheinwerfer anbringen kann, schaffen eine stabile Verbindung. Die Kisten bilden die Basis des Regalsystems, das den Raum zoniert und gliedert. Die unterste Reihe dient als Stauram, jede Kiste kann auch Hocker werden. Ein Mustertisch – Leihgabe einer Stickerei - eignet sich für Workshops und als Präsentationsfläche, eine Kinderecke und eine Theke gibt es auch. Die einstige Bankomatnische wurde zur kleinen Galerie für Künstler und Künstlerinnen aus Lustenau, ihre Werke sind in der Auslage immer zu sehen. (Text: Isabella Marboe)