11. Oktober 2022 - Vorarlberger Architektur Institut
Über 30 Jahre blieb die Bibliothek architektonisch fast im Ursprungszustand, obwohl der Einzug digitaler Medien das Nutzerverhalten massiv verändert hat. Die Eingangs- und Erschließungssituation, sowie die Räumlichkeiten im Hauptgebäude mussten heutigen Anforderungen genügen.
Zentraler Entwurfsgedanke des Projektes der Architekten Ludescher + Lutz war die Verlegung des Haupteingangs, um die Bibliothek zur Stadt hin zu öffnen. Außerdem wurde die Verbindungsspange zwischen dem Schlösschen Babenwohl und dem Hauptgebäude aus dem Jahre 1985 abgebrochen. Dadurch ist das Schlösschen mit Grundmauern aus dem 14. Jahrhundert nun als eigenständiges Gebäude freigestellt. Die Anbindung an das Hauptgebäude erfolgt unterirdisch über einen Verbindungsgang.
Man betritt die Bibliothek von Nordwesten her über den Park und eine großzügige Freitreppe, die mittig auf den Konventbau (Hauptgebäude) führt. Besonderen Wert legten die Projektbeteiligten auf Funktionalität, wobei der historische Charakter der Gebäude gewahrt bleiben soll. Das Bundesdenkmalamt begleitete das Projekt von der Planungsphase bis zur Fertigstellung.
Im Eingangsbereich und großen Teilen des Erdgeschosses im Hauptgebäude erfolgten umfassende Umbau- und Adaptierungsmaßnahmen. Es gibt nun eine moderne Infothek mit Rechercheplätzen, Backofficebereichen sowie einer attraktiven Kommunikationszone. Der neue Zugang ins Gebäude und zum Kuppelsaal verbessern die Orientierbarkeit für die Besucherinnen und Besucher deutlich.
Eine verspiegelte Decke lädt im neuen Lesesaal im ersten Stock des Mitteltraktes zum Lernen und Studieren ein. Die Regale an den Wänden können viele wissenschaftliche Zeitschriften aufnehmen. Weiters wurden vier komfortable Arbeitsräume für kooperatives Lernen in der Kleingruppe eingerichtet, die kostenlos online buchbar und mit WLAN und Smartboards ausgestattet sind. (Text: Isabella Marboe, nach einem Text der Architekten)
