27. April 2022 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Das Haus gliedert sich in zwei winkelförmige Gebäudeteile: Der „kalte Winkel“ ist unbeheizt und beinhaltet Hauseingang, Garage und die Wirtschaftsräume. Er ist eingeschossig und zur Straße orientiert. Der „warme Winkel“ beinhaltet die eigentlichen Wohnfunktionen und ist zur Gartenseite zweigeschossig. Beide Winkel zusammen bilden ein nicht einsehbares, windgeschütztes Atrium, das als erweitertes Wohnzimmer im Sommer dient.
Das nach Süden orientierte, zweigeschossige Wohngebäude ist im Erdgeschoß zur Gänze verglast, um eine ungehinderte Verbindung zwischen Innen- und Außenraum zu gewährleisten. Als Sonnenschutz dient eine Stahlpergola, die textile Beschattungselemente aufnimmt.
Im Gegensatz zur traditionellen Funktionsaufteilung - Wohnen zur Straße, Wirtschaftsgebäude im Hof - orientieren sich die Wohnfunktionen nunmehr zum ruhigen Gartenbereich, während die Wirtschafts- und Nebenräume als Kellerersatzräume zur Straße ausgerichtet sind.
Das Gebäude besteht aus zwei unterschiedlichen Konstruktionen: Die Bodenplatte und drei Außenwände des Hauses (die Feuermauer an der Nachbargrundgrenze, die Straßenfassade und die parallel zur Nachbargrundgrenze verlaufende Mauer) bilden eine schachtelförmige Hülle in Massivbauweise (Ziegelmauerwerk mit integrierter Dämmung), in die eine Holzleichtbaukonstruktion mit einer Schalung aus unbehandelten Fichtenholzbretten eingefügt wurde.
Auf dem Flachdach des zweigeschossigen Wohngebäudes befindet sich eine Photovoltaikanlage.
Warmwasserbereitung und Niedertemperaturheizung erfolgen ausschließlich über eine Wärmepumpe. Eine Wohnraumlüftungsanlage soll speziell im Winter die Energiekosten senken und im Sommer für eine sanfte Klimatisierung sorgen. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)