25. Mai 2016 - afo architekturforum oberösterreich
Da in der Bausubstanz aus den Jahren 1820 bis 1865 großes Entwicklungspotenzial vorhanden war, wagte die Gemeinde das Unternehmen. Die Baumaßnahmen wurden zwischen 1999 und 2010 durchgeführt. Architektonischer Ausdruck dieser Neustrukturierung ist vor allem der zentrale Erschließungsturm, durch den der Großteil der Fabriksgebäude barrierefrei und übersichtlich erschlossen ist. Naturgemäß stand bei den Revitalisierungsmaßnahmen die Bestandserhaltung im Vordergrund (Denkmalschutz), sodass die neue Architektur nur punktuell, dafür jedoch in überlegten Einzeleingriffen, zu bemerken ist. Mit der Sanierung und Wiederbelebung hat Haslach den Komplex der stillgelegten Leinenweberei für sich zurückerobert.
Das Webereimuseum im Textilen Zentrum wurde 2014 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet und beweist, dass es möglich ist, am Land kulturell hochstehende Museumsinitiativen zu realisieren. Seit 2020 ist der Hauptsitz der Europäischen Textilvereinigung (ETN) im Textilen Zentrum in Haslach. Wissenschaftler:innen, Lehrende an Universitäten und Textilkünstler:innen aus dem In- und Ausland bereichern die Aktivitäten der Textilen Kultur und beleben das Gebäude inmitten des historischen Webermarktes. (Text: Architekten, bearbeitet)