01. Juni 2022 - aut. architektur und tirol
Die Grundidee von Florian Lutz und Daniela Amann, die mit ihrem Konzept den geladenen Realisierungswettbewerb gewannen, bestand darin, den im Süden liegenden ehemaligen Kindergartenzubau abzutragen und nur die darunter liegende Turnhalle zu erhalten und zu sanieren. Dafür errichteten sie im Osten einen neuen, zweigeschoßigen Zubau, der sich nach außen klar vom Bestand absetzt, im Inneren jedoch über den gemeinsamen Erschließungskern zu einer Einheit verbunden ist.
Mit dem zwischen Alt und Neu situierten Haupteingang konnte im Norden eine eindeutige Zugangssituation geschaffen werden. Entlang des Rollerweges und des Föhrenweges führt ein neuer Gehsteig bis zum überdachten Eingangsbereich des Schulgebäudes. Die Aula, die auch als Lernlandschaft genutzt werden kann, Nachmittagsbetreuung und Bibliothek sind im Erdgeschoß der Erweiterung situiert, Verwaltung und Zentralgarderobe im funktionell bereinigten Bestand. Über den neuen Erschließungskern mit Lift und Stiegenhaus gelangt man in das Obergeschoß, in dem um einen zentral liegenden Gruppenraum zwei „Lerncluster“ aus jeweils drei Klassen und einer Lernlandschaft im Bestand bzw. in der Erweiterung untergebracht sind. Der in Massivbauweise ausgeführte Zubau kragt im Obergeschoß dreiseitig aus, womit auf der Erdgeschoßebene witterungsgeschützte Freiflächen geschaffen werden konnten. Die Turnhalle im Untergeschoß ist ebenfalls an den neuen Erschließungskern angebunden und wird weiterhin über Lichtschächte mit Tageslicht versorgt. Anstelle des abgetragenen Kindergartenzubaus befindet sich nun am Dach der Turnhalle eine große Außenfläche, die – ausgestattet mit Spielgeräten, Hochbeeten und Sportflächen – von den Kindern als Spiel-, Freizeit- und Lernbereich genutzt werden kann. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekt:innen)