21. August 2022 - aut. architektur und tirol
Das von Hanno Vogl-Fernheim geplante, aus einem geladenen Realisierungswettbewerb hervorgegangene Projekt überzeugte die Jury durch seine klare städtebauliche Setzung und den geringen Flächenverbrauch. Quer zum bestehenden Schulgebäude ist auf dem zur Straße hin abfallenden Bauplatz ein schlichtes, im Obergeschoß zurückspringendes Volumen platziert, das in seiner Form auf die Topographie und die heterogene Bebauung im Umfeld reagiert. Die Basis bildet auf Straßenniveau das nach Süden offene Parkdeck der öffentlichen Tiefgarage mit 34 Stellplätzen. Von einem neu gestalteten Vorplatz im Südosten gelangt man über eine Freitreppe zum öffentlichen Haupteingang, dem eine Terrasse vorgelagert ist. Im Zentrum dieser Ebene liegt die große Halle, die von einem auf Stahlstützen lagernden Dach mit Leimbindern als Primärkonstruktion überspannt wird. Rundherum sind sämtliche Nebenräume – Foyer mit Bar- und Veranstaltungsbereich, Garderoben und Geräteräume – so angeordnet, dass die mögliche Dreiteilung der Halle Berücksichtigung findet. Eine einläufige Treppe führt vom Foyerbereich hinauf auf die Tribünenebene, die im Westen direkt an das Untergeschoßniveau der Schule angebunden ist.
Viel Augenmerk wurde auf die Belichtungsqualität und die Blickbeziehungen gelegt. Große Fensterflächen stellen Sichtbezüge nach Außen her, eine transluzente Fassade sorgt im Inneren für angenehme, gleichmäßige Lichtverhältnisse. Außerdem ist das Fassadensystem wesentlicher Bestandteil des Energiekonzeptes, indem es über Wirkschichten verfügt, die im Sommer den Infrarot-Anteil des Sonnenlichts nach außen und im Winter nach innen reflektieren. Der Außenbereich im Süden der Halle wurde komplett neugestaltet und bildet nun eine attraktive fußläufige Verbindung zur Schule. Dabei wurde die Terrassierung des Geländes für Freibereiche genutzt, die zum Verweilen unter den erhalten gebliebenen, großen Bäume einladen. (Text: Claudia Wedekind)