04. Februar 2022 - Architektur Haus Kärnten
Bedingt durch das Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre kamen immer mehr und mehr Gäste: es wurde vergrössert und erweitert.
Die beiden ursprünglich getrennten Baukörper sind bei einem Umbau im Jahre 1958, zusammengewachsen. Somit ist ein strassenparalleler, geschlossener Riegel entstanden. Weitere, wenig überlegte Baumassnahmen haben schliesslich dazu geführt, dass das Gleichgewicht des ehemaligen Dorfgasthauses aus den Fugen geraten ist. Danach war der Betrieb 13 Jahre lang geschlossen.
Bei der aktuellen Revitalisierung ging es vor allem darum, den Bestand zu Bereinigen und Aufzuwerten. Im Sinne eines nachhaltigen Umgangs wurde das teilweise sehr massive Mauerwerk möglichst beibehalten. Lediglich der alte Dachstuhl, der keine effizienten Grundrisslösungen zuliess, wurde zur Gänze entfernt. Es entstanden somit zwei grosszügige Panoramasuiten.
In den ursprünglich vorhandenen Freiraum zwischen den beiden Gebäuden wurde eine neue Erschliessungsachse in Nord-Süd-Richtung gelegt. Der zentrale, loggiaähnliche Vorbau unterstreicht diese Achse und findet seine Fortsetzung in der Wellnessanlage am See. Dessen neuer, leicht geknickter, nach Osten geschlossene Baukörper ist zur Gänze mit Holz verkleidet und erhält somit einen monolithischen, skulpturalen Charakter.
Dieses sehr komplette Projekt gab die Möglichkeit, von der äusseren Grossform bis in die kleinsten Details der Innenraumgestaltung, einen roten Faden durchzuziehen und somit eine „schlüssige Geschichte“ zu erzählen. Es galt die Stimmung eines komfortablen Hotels am Bergsee einzufangen. Dabei wurde mit traditionellen Materialien, die aber in ihrer Anwendung Modernität vermitteln, gearbeitet. Die verschiedenen Texturen, Formen, Farben etc. unterstreichen im Innenraum, was für den Gast im Aussenbereich ohnehin offensichtlich ist : eine grosszügige, intakte Natur. (Text: Architekten)