12. November 2021 - aut. architektur und tirol
Neben dem Gemeindeamt sind im neuen Dorfzentrum auch mehrere Einrichtungen wie Bürgerservice, Tourismusverband und Postservice sowie Dienstleistungsbetriebe untergebracht. Kernstück im Erdgeschoß ist der alte Gewölberaum, der ost- und westseitig großflächig geöffnet wurde und nun als kleiner Saal für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen dient. Das Gemeindeamt selbst befindet sich im Obergeschoß und ist wie in einem traditionellen Bauernhaus über einen zentralen Mittelflur erschlossen. Im Dachgeschoß liegt der Gemeinderatssaal, der über mobile Schiebeelemente mit der vorgelagerten Saalgalerie zusammengeschlossen werden kann. Eine neue vertikale Erschließung verbindet alle Ebenen barrierefrei mit der Tiefgarage, die im Zuge der hinter dem Gemeindehaus errichteten Wohnanlage realisiert wurde. Im Norden des Mauracher-Hauses wurde ein eingeschoßiger Zubau errichtet, der sich aufgrund der Leichtigkeit der verwendeten Materialien dezidiert gegenüber dem historischen Gebäude zurücknimmt. Die hier angesiedelte Bäckerei mit Cafébetriebt trägt gemeinsam mit drei im Gemeindehaus untergebrachten Dienstleistungsbetrieben zur Revitalisierung des Ortskerns bei.
Zentrales Element des neuen Dorfzentrums ist der vom Bestand und Zubau umschlossene Vorplatz, der als Drehscheibe aller Einrichtungen fungiert. Für die Dorfgemeinschaft entstand hier ein öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität, in dem ein Miteinander gelebt werden kann. Die im Dorf bestehende Pflasterung wurde am Platz selbst und auch über die Straße fortgesetzt, wodurch die Bereiche vor dem hier liegenden Kindergarten und dem Raiffeisengebäude zu einer neuen Einheit zusammengeführt wurden. (Text: Claudia Wedekind)