17. November 2021 - aut. architektur und tirol
Formal orientiert sich der von Wolfgang Oberstaller und Stephan Lanzinger geplante Markt an der ortstypischen, traditionellen Architektursprache der Harpfen – Holzbauwerke aus senkrechten Pfosten und waagrechten Brettern zum Trocknen von Heu oder Getreiden –, konkret an der am Ortseingang von Mittewald stehenden, 1911 errichteten und heute denkmalgeschützten alten Harpfe. Der funktionale Baukörper ist ähnlich puristisch in der Umsetzung, kommt mit möglichst wenigen Materialien aus und übersetzt die horizontale Struktur der Holzarchitektur in eine Sonnenschutzlösung aus Betonlamellen. Damit der Supermarkt von der Bundesstraße aus besser wahrgenommen wird, wurde der Sichtbeton mit Eisenoxid rotbraun eingefärbt. Auch im Innenraum dominiert eine klare Sprache mit wenigen Materialien, die das Produktsortiment in den Vordergrund stellt und mit Hilfe von massivem Kiefernholz eine heimelige Raumatmosphäre schafft. Das Gebäude ist als Passivhaus konzipiert und wird mit der Abwärme der Kühlmöbel und einer hinter der rundum verlaufenden Attika verborgenen Photovoltaikanlage beheizt. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architekten)