22. Februar 2021 - aut. architektur und tirol
Die Lösung bestand darin, auf einen Nebentrakt des Hofes – einen vor ca. 15 Jahren ohne gestalterischen Bezug auf bäuerlich gewachsene Traditionen errichteten industriellen Zweckbau – eine Wohnbox aufzusetzen. Auf zwei Stahlträgern und einem Betonpfeiler wurde in einfacher Holzbauweise ein 28 x 7 m großer Kubus mit dunkel lasierter Holzfassade errichtet. Gebaut wurde nur, was notwendig war. Die Zimmer reihen sich in einfacher Raumabfolge aneinander und münden in einen offenen Wohnraum mit Loggia und Terrasse. In einem Einschnitt im Bestandsgebäude wurden Wirtschaftsräume untergebracht, eine Schleuse bietet witterungsgeschützten Zutritt zum Arbeitsplatz, dem Stall. Durch das Anheben und Auskragen des Baukörpers wurden auf der Arbeitsebene des Hofgebäudes gedeckte Außenbereiche geschaffen und gleichzeitig eine klare Zäsur zwischen Wirtschaftsgebäude und Wohnnutzung gesetzt. Im landwirtschaftlichen Gefüge von Zweckbau und Feldstadel setzt die äußerst pragmatisch entwickelte Holzbox einen fast selbstverständlichen Akzent, ohne Anspruch darauf zu erheben, eine allgemein gültige Antwort auf die Art des Bauens im landwirtschaftlichen Bereich geben zu wollen. (Text: Claudia Wedekind, nach einem Text der Architektin)