13. Januar 2021 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Das Gebäude befindet sich in einem wenig attraktiven Gewerbegebiet. Die Antwort auf die Umgebung war: Abschottung nach außen und Fokussierung auf die inneren Qualitäten. Einem Hochregallager wurden ein Shop sowie Büro- und Hörräume beigestellt, die auch für Musikveranstaltungen genutzt werden können. Die Gebäudehülle ist nach außen hermetisch abgeschlossen, innen öffnen sich die Büroräume großflächig zu einem großzügigen, begrünten Atrium mit einem Wasserbassin, das Aufenthaltsqualitäten für die Nutzerinnen und Nutzer schafft.
Das Heizungssystem des Gebäudes ist energieautark: es wird mit der Energie der Sonne, der Luft und der Kristallisationsenergie des Wassers geheizt und gekühlt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert genug Energiebedarf, um die Wärmepumpe das ganze Jahr über mit Strom zu versorgen. In den Sommermonaten wird überschüssige elektrische Energie eingespeist, im Winter wird diese Menge wieder entnommen.
Zur Anspeisung der Wärmepumpen sind zwei Energiequellen im Einsatz: Einerseits 37 Solar-Luftabsorber auf dem Dach, andererseits ein Eisspeicher: Ein riesiger Wassertank mit 25 Metern Länge und 15 Metern Breite, der 910.000 Liter Wasser umfasst. Der Eisspeicher nutzt die Kristallisationsenergie, die freigesetzt wird, wenn ein Stoff seinen Aggregatzustand von flüssig nach fest ändert. Im Sommer wird damit gekühlt, im Winter geheizt. (Text: Architekt, bearbeitet)