21. April 2020 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Der voranschreitende Strukturwandel bedingt hohen Leerstand einst landwirtschaftlich genutzter Nebengebäude, die die dörfliche Kulturlandschaft des Weinviertels noch immer maßgeblich prägen. Dem wollte die Auftraggeberin entgegenwirken, und daher kam ein Abbruch der Scheune aus dem Jahr 1937 für sie, die nach Jahren in Wien an den Ort zurückkehrte, an dem sie aufgewachsen ist, nicht in Frage. Im Haupthaus leben Mutter und Schwester mit Familie, und so wurde Generationenwohnen durch Umnutzung und Nachverdichtung des Ortskerns möglich.
Preislich ist das Haus vergleichbar mit in konventioneller Bauweise errichteten Wohnhäusern ähnlicher Größenordnung, ohne dabei auf Wesentliches verzichten zu müssen. Vielmehr im Gegenteil - das Haus ist lichtdurchflutet, ein überdachtes Atrium dient als erweiterter Wohnraum und gibt Blicke frei in die bestehende Holzkonstruktion. Technisch ist das Haus ein Energiesparer mit Luftwärmepumpe, kontrollierter Wohnraumbelüftung und Bauteilaktivierung. Zudem schützt die bestehende zweite Haut, kombiniert mit Massivbauweise, vor sommerlicher Überhitzung. (Text: Architekt, bearbeitet)