19. Januar 2022 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Der straßenseitige, dreigeschoßige Baukörper wurde umgestaltet. Um der Gesamtkonfiguration zu entsprechen wurden nordseitig die beiden oberen Geschoße an die bestehende, geschwungene Form der Thermalbadanlage angepasst. Im Erdgeschoß entstanden zeitgemäße Verwaltungsflächen mit Mehrzweckbereichen und einem Gymnastikraum. In den beiden Obergeschoßen wurde die Anlage um 16 Apartments erweitert, die mit einem direkten Zugang zum Thermalbad ausgestattet sind. Im Untergeschoß befinden sich nun Lager- und Abstellräume. Bei der Neugestaltung der „Vöslauer Mineral“ wurde das Augenmerk auf eine sensible Adaptierung des Gebäudes gelegt und dem Ensembleschutz Rechnung getragen.
Die Lochfassade entlang der Maitalstraße blieb bestehen, die Fensteröffnungen sind wie im ursprünglichen Bestand linear und schlicht gehalten. Die eingeschnittenen, südseitigen Loggien erhalten außen fassadenbündige Faltläden zur Verschattung und Ergänzung des Fensterrasters.
Die bäderseitige Fassade passt sich dem Verlauf der bestehenden Kabinen als weiche, geschwungene Form an. Die aneinandergereihten, raumhohen Fassadenelemente in Holz und Glas orientieren sich am Erscheinungsbild der Türelemente der darunterliegenden Ebenen mit den Umkleidekabinen. Durch das Zurücksetzen der Fensterebene entstanden zum Thermalbad hin geschützte, diskrete Räume. Sowohl von unten nach oben, als auch von oben nach unten werden die Ein- bzw. Ausblicke „gefiltert“. Die Loggien sind bewusst nach Innen „gestülpt“, um ruhige, introvertierte Bereiche zu schaffen. (Text: Architekten, bearbeitet)