06. November 2020 - ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Leitmotiv für die Formgebung waren die Ecksteine, die in vielfältiger Form typisch für die Fassadengliederungen der Altstadthäuser von Krems und Stein sind. Die schlanken Stelen bilden eine eigenständige Informationsstruktur im Stadtbild, die auf verschiedene Ebenen der Wahrnehmung Rücksicht nimmt: Aus der Entfernung und in Bewegung wahrnehmbar markiert die Beschriftung auf der Krone der Stele den jeweiligen Standort und verweist auf die Hauptzielrichtungen im Stadtraum; aus der Nähe informieren Text und Plan auf dem Stelenkörper über die Ziele im Detail. Je nach Standort und anzubringender Information variiert die Kombination der Einzelelemente.
Bedacht darauf, den öffentlichen Raum visuell nicht zu verschmutzen, hebt sich das Informationssystem in hochwertiger Ausführung und dezenter Farbgebung von den Verkehrs- und Geschäftsbeschilderungen ab. In einer kultivierten Sprache und einer wieder erkennbaren, eigenständigen Form, die nicht mit den Hauptdarsteller:innen der Stadt – den Baudenkmälern und der Landschaft – in Konkurrenz tritt, schafft es konzentrierte Aufmerksamkeit für die Kulturinstitutionen der Kunstmeile Krems. Die beige, mit Glitzerpartikeln angereicherte Farbe nimmt Bezug auf das Licht und die Bodenbeschaffenheit – Sand und Löss – der Region. Je nach Witterung und Sonnenstand und abhängig von der Bewegung der Betrachter:innen im Raum changiert die Oberfläche, was ebenso zu einem sich stets subtil verändernden, lebendigen Erscheinungsbild beiträgt wie der Schattenwurf der kubisch bekrönten Stelen. (Text: Gestalter:innen, bearbeitet)