23. März 2020 - aut. architektur und tirol
Die Grundidee des aus einem geladenen Realisierungswettbewerb hervorgegangenen Projekts besteht darin, den neuen Baukörper so zu positionieren, dass möglichst wenig Freifläche verbaut wird und die Charakteristik des Innenhofs mit seinem alten Baumbestand erhalten bleiben konnte. Die Architekten platzierten ein kompaktes, viergeschoßiges Volumen in den nördlichen Bereich des Innenhofs. Der Fußabdruck des Neubaus konnte sogar geringer gehalten werden als die rückgebaute Fläche, die vorher von Garagen – für die Pkws gibt es nun eine Tiefgarage - und Nebenräumen beansprucht wurde.
Der über einem leicht z-förmigen Grundriss ausgeführte Baukörper nimmt bestehende Achsen auf. Klar vom Bestand abgerückt und durch die reduzierte Höhe ordnet er sich der dominanten Blockrandbebauung unter. Das Erdgeschoß ist im Bereich der Fahrradabstellräume transparent ausgeführt, womit die visuelle Durchlässigkeit verstärkt wird. Mitten durch das Erdgeschoß führt ein Weg, von dem aus die jeweils fünf Wohnungen pro Geschoß über ein helles Stiegenhaus erschlossen werden. Die Wohnungen selbst wurden flexibel konzipiert, so dass etwa nachträglich eine Wohnküche abgetrennt werden kann. Kleine Gärten im Erdgeschoß und Loggien bzw. Balkone in den Obergeschoßen bieten private Freibereiche. Die offenen Loggien prägen im Wechselspiel mit versetzt positionierten Fenstern die Fassade erzeugen ein lebendiges und abwechslungsreiches Erscheinungsbild.
Der Hof wurde durch ein neues Wegenetz gestaltet, dass vom Durchgang in der Gumppstraße und von der Defreggerstraße aus zum Neubau führt und in Wege abzweigt, über die auch die bestehenden Gebäudeteile erschlossen werden. Neugeschaffene Freiräume wie ein platzartiger zentraler Bereich sind mit dem bestehenden Grünraum verwoben, auch die einspurige Rampe der Tiefgaragenabfahrt ist in das Gesamtkonzept integriert. (Text: Claudia Wedekind)